by Doreen Kajulu | 16 Juli 2018 08:46 p.m.07
Hiob wird in Hiob 1,1 als ein Mann beschrieben, der „fromm und rechtschaffen war, gottesfürchtig und mied das Böse.“
Seine Gerechtigkeit war nicht nur äußerlich, sondern tief im Herzen verankert. Hiob lebte in Integrität, hielt an der rechten Anbetung fest und brachte sogar Opfer für seine Kinder dar (Hiob 1,5), weil er fürchtete, sie könnten unbewusst gegen Gott gesündigt haben.
Satan — dessen Name „Ankläger“ bedeutet — trat vor Gott und behauptete, Hiob diene Gott nur wegen der vielen Segnungen (Hiob 1,9–11). Daraufhin erlaubte Gott dem Satan, Hiobs Glauben zu prüfen. So wurde deutlich, dass Hiobs Treue nicht an seinen Umständen hing, sondern aus echter Liebe und Ehrfurcht vor Gott kam.
Satan nahm Hiob all seinen Besitz: Rinder, Schafe, Kamele, Knechte — und schließlich seine Kinder. Hiobs Reaktion ist eine der bemerkenswertesten Aussagen des ganzen Buches:
Hiob 1,21 (LUT 2017):
„Ich bin nackt von meiner Mutter Leib gekommen, nackt werde ich wieder dahinfahren.
Der HERR hat’s gegeben, der HERR hat’s genommen; der Name des HERRN sei gelobt!“
Trotz seiner tiefen Trauer sündigte Hiob nicht und beschuldigte Gott nicht (Hiob 1,22).
Theologische Einsicht:
Hiob zeigte ein tiefes Verständnis für Gottes Souveränität. Seine Anbetung beruhte nicht auf den Gaben Gottes, sondern auf Gott selbst. Wahrer Glaube erkennt an, dass alles, was wir haben, letztlich Gott gehört (vgl. Psalm 24,1).
Nachdem Satan Hiob durch äußere Verluste nicht brechen konnte, griff er Hiobs Körper an. Hiob wurde mit schmerzhaften Geschwüren bedeckt und saß in Asche, während er sich mit einer Scherbe kratzte. Sogar seine Frau sagte:
Hiob 2,9 (LUT 2017):
„Hältst du noch fest an deiner Frömmigkeit? Sage Gott ab und stirb!“
Hiob antwortete:
Hiob 2,10 (LUT 2017):
„Haben wir Gutes empfangen von Gott und sollten das Böse nicht auch annehmen?“
Theologische Einsicht:
Hiob verstand, dass Gott nicht nur der Geber guter Dinge ist, sondern auch in Zeiten des Leidens Herr bleibt (vgl. Römer 8,28, Jakobus 5,11).
Seine Frau hingegen zeigt die menschliche Neigung, Gottes Liebe an unserem Wohlbefinden zu messen — ein gefährliches Missverständnis.
Die schwerste Prüfung war nicht materiell oder körperlich, sondern geistlich. Satan benutzte nun Hiobs eigene Freunde — Eliphas, Bildad und Zophar — um Zweifel durch „fromme“ Argumente zu säen. Sie behaupteten, Hiob müsse gesündigt haben, denn Leid sei immer Strafe.
Eliphas war der Erste, der sprach, und er war überzeugt, dass Hiobs Leid Folge seiner eigenen Sünde sei:
Hiob 4,7–8 (LUT 2017):
„Gedenke doch: Wer ist je unschuldig umgekommen?
… Wie ich’s gesehen habe: Die da Böses pflügen und Unheil säen, die ernten es auch.“
Er vertrat eine strikte Vergeltungstheologie: Gute Dinge geschehen guten Menschen, schlechte Dinge sündigen Menschen.
Theologischer Fehler:
Das Buch Hiob zeigt, dass Leid nicht immer Strafe ist. Eliphas’ Sicht übersieht göttliche Prüfungen und das geistliche Wachstum, das durch Leiden entsteht (vgl. Johannes 9,1–3; 1. Petrus 1,6–7).
Bildad war noch härter. Er behauptete sogar, Hiobs Kinder seien wegen ihrer Sünden gestorben:
Hiob 8,4–6 (LUT 2017):
„Wenn deine Kinder gegen ihn gesündigt haben, so hat er sie dahingegeben in die Gewalt ihrer Sünde.
So du dich aber befleißigst, Gott zu suchen… wird er sich deiner erbarmen.“
Theologischer Fehler:
Bildad setzt Leid und Schuld direkt gleich. Doch Hiob betete regelmäßig für seine Kinder (Hiob 1,5).
Sein Denken ignoriert Gottes Gnade und die Leiden der Gerechten (vgl. Hebräer 11,35–38).
Zophar war der schroffste von allen. Er machte Hiob noch größere Vorwürfe:
Hiob 11,6 (LUT 2017):
„Wisse doch, dass Gott dir noch manches deiner Schuld vergessen hat!“
Später verspottete er Hiobs Niedergang:
Hiob 20,5–7 (LUT 2017):
„Der Jubel der Gottlosen währet nur kurz…
Und wie sein Kot wird er vergehen.“
Theologischer Fehler:
Zophar vermischte Gericht und Barmherzigkeit und zeigte keinerlei Mitgefühl (vgl. Galater 6,1–2, Römer 12,15).
Die Freunde sagten manches Wahre — aber sie wendeten es falsch an.
Sie nutzten biblische Aussagen über Gerechtigkeit, Gericht und Vergeltung, um Hiob Schuld einzureden.
Schlimmer noch: Sie beriefen sich auf angebliche Offenbarungen (Hiob 4,12–17).
2. Timotheus 2,15 (LUT 2017):
„… der das Wort der Wahrheit recht teilt.“
Sie wurden zu Werkzeugen Satans, nicht indem sie Gott lästerten, sondern indem sie verzerrte Theologie verkündeten.
Hiob wusste, dass echter Glaube nicht auf äußerem Segen beruht, sondern auf einer lebendigen Beziehung zu Gott.
Er behauptete nie, perfekt zu sein, aber er wusste um seine Aufrichtigkeit vor Gott:
Hiob 13,15 (LUT 2017):
„Siehe, er wird mich töten; ich hoffe trotzdem auf ihn!“
Hiobs Hoffnung ruhte nicht auf Besitz oder Heilung, sondern auf Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit.
Diese Geschichte ist eine zeitlose Warnung.
Satan nutzt Leid, um den Glauben zu prüfen. Und wenn das nicht gelingt, versucht er, uns durch falsche religiöse Stimmen zu verwirren.
Die modernen „Eliphas, Bildad und Zophar“ sind jene Prediger, die sagen:
Doch die Bibel lehrt:
Römer 8,35–37 (LUT 2017):
„Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?
Bedrängnis oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? …
In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“
Glaube zeigt sich nicht im Erfolg, sondern in der Treue — selbst in schweren Zeiten.
Am Ende tadelte Gott Hiobs Freunde (Hiob 42,7–9) und stellte Hiobs Besitz doppelt wieder her (Hiob 42,10).
Hiobs Belohnung war nicht nur materiell, sondern geistlich: Gott selbst rechtfertigte ihn.
Auch wir sollen feststehen — unabhängig von Umständen oder menschlicher Meinung.
Wie Hiob sollen wir unseren Glauben auf Gott selbst gründen, nicht auf das, was wir besitzen.
Jakobus 5,11 (LUT 2017):
„Ihr habt von der Geduld Hiobs gehört… der Herr ist barmherzig und ein Erbarmer.“
Bleib Gott treu — ob in Fülle oder Mangel, in Gesundheit oder Krankheit.
Beurteile deinen geistlichen Stand nicht nach äußeren Bedingungen.
Und lass dich nicht von Stimmen leiten, die nicht vom Geist der Wahrheit erfüllt sind.
Halte dich an Gottes Wort. Bleib nahe an Seinem Herzen. Und zur rechten Zeit wird Er dich aufrichten.
1. Petrus 5,10 (LUT 2017):
„Der Gott aller Gnade… wird euch, nachdem ihr eine kleine Zeit gelitten habt, aufrichten, stärken, kräftigen und gründen.“
Der Herr segne und behüte
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