by Rehema Jonathan | 17 Juli 2018 08:46 am07
Die Gnade, die wir – die Völker – jetzt genießen, stammt nicht von uns. Zuerst wurde sie Israel gewährt, doch als sie diese aufgrund ihrer Zurückweisung verloren, wurde sie uns gegeben. Israel, Gottes auserwähltes Volk, sollte die Fülle von Gottes Heil erfahren, wurde aber durch die Ablehnung des Messias, Jesus Christus, verzögert.
Israel hatte bereits den Höhepunkt göttlicher Segnungen erreicht, als sie auf den Messias warteten. Jesus Christus, der versprochene Retter, kam, um Israel von Sünde und Unterdrückung zu erlösen. Doch sie lehnten Ihn als Messias ab und verloren so die Früchte ihrer Hoffnungen.
Als Jesus, der Retter ihrer Seelen, kam, ließ Gott einen geistlichen Schleier über ihnen liegen, damit sie Ihn nicht erkannten – damit die Völker (die Heiden, also wir) die Gnade und das Heil empfangen konnten. Paulus schreibt:
„Was nun? Haben sie’s verfehlt? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist´s geschehen, dass es den Heiden zugutekommt, um sie zu reizen.“
„Denn Gott hat sie verstockt; ihnen ist gegeben ein Sinn fürs Betäubtsein, die Augen sollen sie nicht sehen und das Ohr gewissermaßen zuhören – bis auf diesen Tag.“
(Römer 11,11.8 LUT)
Gott wollte das Heil auch den Heiden schenken und sie in seinen Bund aufnehmen. Israels Ablehnung öffnete den Weg für das Evangelium zu den Nationen.
Diese Blindheit war nicht für immer. Paulus beschreibt sie als eine zeitlich begrenzte Verstockung – „bis die Vollzahl der Heiden eingegangen ist“. Er sagt:
„Denn ich will euch, Brüder, nicht verbergen dieses Geheimnis, damit ihr euch nicht selber weise dünkt: dass ist geschehen eine Verstockung an Israel – bis dass die Vollzahl der Heiden geworden ist.“
(Römer 11,25 LUT)
Diese Zeit, in der die Heiden in das Reich Gottes berufen werden, ist eine Periode von Gottes Erbarmen für die Völker. Israels Blindheit war und ist das Mittel, durch das den Heiden Rettung zuteilwurde. Doch eines Tages wird Israel erkennen, wer Jesus ist, und Ihn als den Messias aufnehmen.
Paulus beschreibt das Paradox so:
„Ich sage nun: Sind sie etwa gestrauchelt, damit sie nicht mehr aufstehen? Das sei ferne! Sondern durch ihren Fall ist’s zum Heil der Welt gewesen, damit sie die Heiden reizen.“
(Römer 11,11 LUT)
Und weiter heißt es:
„Wenn nun ihr Fall … Reichtum für die Welt ist, wie viel mehr ihr Anschluß, wenn sie wieder hineingelangen!“
(Römer 11,12 LUT)
Das „Hineingelangen“ bezieht sich auf den Moment, wenn ganz Israel an Jesus Christus glaubt. Damit wird Gottes Heilsplan für die Menschheit erfüllt.
Paulus vergleicht es mit einem Ölbaum: Israel ist der edle Stamm, die Heiden sind unedle Zweige, die an den Hauptstamm eingepfropft wurden:
„Wenn aber einige der Zweige ausgebrochen wurden – und du, ein wilder Ölzweig, wurdest eingepfropft an ihn und gemeinschaftlich Teilhaber der Wurzel und des fetten Safts des Ölbaums –, so rühm dich nicht gegen die Zweige. Denn wenn du dich rühmst, bedenke, dass du die Wurzel nicht trägst, sondern die Wurzel dich.“
(Römer 11,17–18 LUT)
Heiden haben keinen Anlass zum Hochmut – sie stehen nur durch Gottes Gnade in Verbindung mit den Verheißungen an Israel. Paulus warnt, dass Gott auch sie verwerfen könnte, wenn sie nicht im Glauben verharren.
Eines Tages wird Gott Israel wieder zu sich führen:
„und so wird ganz Israel gerettet werden; wie geschrieben steht: ‚Es wird kommen aus Zion der Befreier, der Sünde von Jakob abwenden wird; und dies ist mein Bund mit ihnen …‘“
(Römer 11,26–27 LUT)
In Sacharja heißt es:
„Und ich will über das Haus David und über die Bürger Jerusalems ausgießen den Geist der Gnade und des Gebets; sie werden schauen auf mich, den sie durchbohrt haben – und sie werden wehklagen über ihn, wie man wehklagt über den Einzelgeborenen, und bitterlich weinen …“
(Sacharja 12,10 LUT)
Das ist der Augenblick, in dem Israel den Messias erkennt und um seine Ablehnung trauert.
Diese Wiederherstellung fällt in das Ende der Zeit der Nationen. Zuvor aber wird die Entrückung stattfinden:
„Denn der Herr selbst wird beim Befehlsruf, bei der Stimme des Erzengels und bei dem Posaunenklang Gottes herabfahren vom Himmel, und die Toten in Christus werden zuerst auferstehen; danach werden wir, die Lebenden …, zugleich mit ihnen entrückt werden in Wolken, dem Herrn entgegen in die Luft.“
(1 Thessalonicher 4,16–17 LUT)
Nach der Entrückung beginnt die Trübsalszeit, in der der Antichrist herrscht und Gottes Zorn über die verstockten Nationen kommt. Doch Israel wird in dieser Zeit restauriert und Gottes Reich wird aufgerichtet.
Wir als Christen sind berufen, die Botschaft zu verbreiten – bevor die Tür der Gnade verschlossen wird. Jesus mahnt:
„Müht euch hinein durch die enge Pforte! Denn ich sage euch: Viele werden danach trachten und es nicht können.“
(Lukas 13,24 LUT)
Paulus erinnert:
„Denn er spricht: ›Zur günstigen Zeit habe ich dich erhört, und am Tag des Heils habe ich dir geholfen. Siehe, nun ist die günstige Zeit, siehe, nun ist der Tag des Heils!‹“
(2 Korinther 6,2 LUT)
Nutzen wir die Gnade jetzt – der Zeitpunkt ist nahe. Die Entrückung kann jederzeit geschehen, und die Zeit der Gnade für die Nationen läuft. Gott hat uns Seine Gnade geschenkt – lassen wir sie nicht ungenutzt verstreichen.
Source URL: https://wingulamashahidi.org/de/2018/07/17/erfuellung-der-nationen-kommtbis-die-erfuellung-der-nationen-kommt/
Copyright ©2025 Wingu la Mashahidi unless otherwise noted.