Wie ein Dieb in der Nacht

by Ester yusufu | 17 Juli 2018 08:46 am07

Eines der ernstesten Warnworte Jesu über seine Wiederkunft ist, dass sie plötzlich geschehen wird – wie ein Dieb in der Nacht. Dieses Bild macht deutlich: Sein Kommen wird unerwartet sein und viele unvorbereitet treffen, so wie ein Dieb dann kommt, wenn niemand damit rechnet.

1. Geistliche Wachsamkeit

Wer verantwortungsvoll ist, schließt abends die Türen ab, bevor er schlafen geht – nicht aus Gewohnheit, sondern aus Sorge um Sicherheit. Doch wir wissen: Schlösser allein reichen nicht aus. Ein entschlossener Dieb findet Wege, einzubrechen. Der wahre Schutz liegt darin, wachsam zu bleiben.

Genauso ist es im Glauben: Äußerliche Religiosität reicht nicht. Taufe, Kirchgang oder ein christlicher Name sind wie „verschlossene Türen“. Wenn wir aber geistlich schlafen – lau, gleichgültig oder in Sünde lebend – bleiben wir verwundbar. Jesus fordert von uns Wachsamkeit: ein Leben in Heiligkeit, Bereitschaft und geistlicher Aufmerksamkeit.

2. Jesu Lehre über seine Wiederkunft

Jesus sagt in Matthäus 24,42–44 (LUT 2017):

„Darum wachet; denn ihr wisst nicht, an welchem Tag euer Herr kommt. Das sollt ihr aber wissen: Wenn ein Hausvater wüsste, in welcher Stunde in der Nacht der Dieb kommt, so würde er wachen und nicht in sein Haus einbrechen lassen. Darum seid auch ihr bereit! Denn der Menschensohn kommt zu einer Stunde, da ihr’s nicht meint.“

Hier macht Jesus deutlich: Seine Wiederkunft bedeutet Gericht und Scheidung. „Zwei werden auf dem Feld sein; einer wird genommen, und der andere bleibt zurück“ (V. 40). Das weist auf die Entrückung und das Endgericht hin – die einen werden zu Christus gesammelt, die anderen dem Verderben preisgegeben (vgl. 1. Thessalonicher 4,16–17).

Auch in Markus 13,35–37 (LUT 2017) warnt er:

„So wachet nun; denn ihr wisst nicht, wann der Herr des Hauses kommt: ob am Abend oder zu Mitternacht oder um den Hahnenschrei oder am Morgen, damit er euch nicht schlafend finde, wenn er plötzlich kommt. Was ich aber euch sage, das sage ich allen: Wachet!“

Dieses „Schlafen“ ist kein körperlicher Schlaf, sondern geistliche Trägheit – Gleichgültigkeit gegenüber Sünde und ewigen Dingen.

3. Die Finsternis der letzten Tage

Die Bibel beschreibt die Endzeit als eine Zeit tiefer geistlicher Finsternis. So wie Diebe in der Nacht handeln, so gedeiht die Sünde in der Dunkelheit. Heute sehen wir Unmoral, Korruption, Gewalt, Geldgier und den Aufstand gegen Gott – klare Zeichen dieser Zeit.

Paulus schreibt in 1. Thessalonicher 5,2–6 (LUT 2017):

„Denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommen wird wie ein Dieb in der Nacht. Wenn sie sagen: ›Friede und Sicherheit‹, dann wird sie das Verderben schnell überfallen wie die Wehen eine schwangere Frau, und sie werden nicht entfliehen. Ihr aber, liebe Brüder und Schwestern, seid nicht in der Finsternis, dass der Tag wie ein Dieb über euch komme. Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. … So lasst uns nun nicht schlafen wie die andern, sondern lasst uns wachen und nüchtern sein.“

Die einen sind Kinder der Finsternis – sie leben nur für diese Welt und beachten das kommende Gericht nicht. Die anderen sind Kinder des Lichts – wachsam, nüchtern, im Glauben, in der Liebe und in der Hoffnung auf das Heil (V. 8).

4. Was heißt es, zu wachen?

Biblische Wachsamkeit bedeutet nicht Angst oder Paranoia, sondern ein Leben, das in Christus verwurzelt ist, vom Heiligen Geist erfüllt und Frucht bringt.

Zu wachen heißt:

Wer sagt: „Ich bin gerettet“, aber weiter in Unzucht, Trunkenheit, Stolz, Klatsch oder Habgier lebt, schläft geistlich. Ein solcher Mensch wird überrascht sein, wenn Christus wiederkommt.

5. Das Endgericht

Die Wiederkunft Christi wird plötzlich sein – und sie bringt eine völlige Erneuerung der Schöpfung mit sich.

2. Petrus 3,10–12 (LUT 2017):

„Es wird aber des Herrn Tag kommen wie ein Dieb. Dann werden die Himmel zergehen mit großem Krachen; die Elemente aber werden vor Hitze sich auflösen, und die Erde und die Werke, die darauf sind, werden nicht mehr gefunden werden. Wenn nun das alles so aufgelöst wird, wie müsst ihr dann dastehen in heiligem Wandel und frommem Wesen, die ihr das Kommen des Tages Gottes erwartet und erstrebt …“

Weil alles vergehen wird, sollen Christen heilig und gottesfürchtig leben und sich auf die neuen Himmel und die neue Erde vorbereiten (vgl. 2. Petrus 3,13).

6. Warnung und Verheißung

Jesus selbst spricht in Offenbarung 16,15 (LUT 2017):

„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergeht und man seine Blöße sehe.“

Das Bild der „Kleider“ steht für Gerechtigkeit, Reinheit und Bereitschaft (vgl. Offenbarung 19,8). Wer wacht und seine Kleider bewahrt, wird selig sein und nicht beschämt, wenn Christus kommt.

Schlusswort

Die Wiederkunft Jesu Christi wird plötzlich und unerwartet geschehen – wie ein Dieb in der Nacht. Äußerliche Religiosität genügt nicht. Entscheidend ist, dass wir geistlich wach, heilig und in der Gerechtigkeit Christi gekleidet sind.

Das heißt:

Darum wollen wir als Kinder des Lichts wachsam und nüchtern leben – und die selige Hoffnung erwarten: die Erscheinung unseres großen Gottes und Retters Jesus Christus (Titus 2,13).

Gott segne dich, während du wachsam bleibst

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