WARUM WURDE DER PROPHET JESAJA BEAUFTRAGT, NACKT ZU PROPHEZEIEN?

by Neema Joshua | 30 April 2019 08:46 p.m.04

Diese Botschaft finden wir im Buch Jesaja 20, Verse 1–6:

„1 Im Jahr, als der Oberbefehlshaber nach Asdod kam, den König von Assyrien, Sargon, zu unterstützen, und er gegen Asdod kämpfte und die Stadt einnahm,
2 da sprach der HERR durch Jesaja, den Sohn Amoz’: Nimm die Sackkleider von deiner Hüfte und die Sandalen von deinen Füßen ab!
3 So tat Jesaja und ging nackt und barfuß. Da sprach der HERR: Wie mein Knecht Jesaja nackt und barfuß durch die Stadt geht, soll ein Zeichen und ein Wunder für drei Jahre über Ägypten und Kusch sein;
4 ebenso wird der König von Assyrien die Gefangenen Ägyptens und Kuschs mitnehmen, alt und jung, barfuß und entblößt, und Ägypten wird beschämt werden.
5 Und sie werden sich schämen und sehen, dass ihr Hoffen auf Kusch und auf Ägypten eitel war.
6 Am Tag dessen wird der Bewohner der Küstenländer sagen: ‚Seht, das ist, was den Menschen widerfahren ist, auf die wir unsere Hoffnung gesetzt hatten, um uns vor dem König von Assyrien zu retten. Wie sollen wir nun entkommen?‘“

Zur Zeit Jesajas gehörte Ägypten zu den drei mächtigsten Nationen der Welt, neben Assyrien und Babylon. Aufgrund seines Übermuts und der vielen Götzenverehrungen plante Gott jedoch, Ägypten zu demütigen – nicht nur durch eine gewöhnliche Niederlage, sondern durch Schande. Bevor Gott dies tat, sandte er Jesaja, um das Volk zu warnen. Deshalb musste Jesaja nackt und barfuß durch die Stadt gehen: als Zeichen für das, was Ägypten und Kusch in Zukunft erwarten würde, falls sie nicht Buße tun.

Der Gang in Nacktheit war und ist ein Akt großer Scham. Ich erinnere mich an einen Traum, den ich vor meiner Bekehrung hatte: Ich befand mich mitten in einer Stadt, nackt, verzweifelt nach Kleidung suchend, um mich zu bedecken. Doch alles war vergeblich. Ich musste mich verstecken, bis es Nacht wurde, und erst dann konnte ich nach Hause fliehen. Kurz danach erfuhr ich, dass Bilder von mir im Internet verbreitet worden waren – ein Gefühl unbeschreiblicher Scham. Das englische Wort „nude“ hatte mir damals die Bedeutung meines Traumes erklärt: nackte Entblößung vor den Augen anderer.

Dieses Beispiel zeigt, wie demütigend und ernst eine solche Situation ist. Gott erlaubte Jesaja, drei Jahre lang nackt zu gehen, um das Volk Ägyptens und Kuschs in Schrecken zu versetzen und zur Buße zu rufen.

Wir sehen ähnliche Beispiele auch bei anderen Propheten. Ezechiel zum Beispiel wurde angewiesen, Kot zu essen, um die Israeliten vor ihrem Ungehorsam zu warnen (Ezechiel 4). Auch Jesus, unser Hauptprophet, wurde am Kreuz nackt zur Schau gestellt, als ein Zeichen für die Nationen, dass unbußfertige Menschen Schande erwarten würde (Lukas 23,28).

Wie in Offenbarung 16,15 sagt Jesus:

„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig, der wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergeht und man seine Schande sieht.“

Am Tag des Gerichts werden all unsere verborgenen Taten ans Licht kommen – alles, was wir heimlich getan haben, wird offenbar sein. Aber wer sein Leben Christus übergeben hat, dessen Sünden werden verborgen bleiben. Paulus erinnert uns in Römer 4,6–8:

„Glücklich der, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet. Selig, dessen Schuld vergeben und dessen Sünde bedeckt ist.“

Dies ist der Mantel des Herrn, unsere Rettung durch das Blut Jesu. Doch leider leben viele Kirchen, auch unsere heutige Endzeitkirche, in geistiger Nacktheit (Offenbarung 3,14–22). Sie zeigt die Notwendigkeit, Buße zu tun und täglich in rechter Beziehung zu Gott zu leben, damit wir am Tag des Gerichts nicht beschämt dastehen.

Wir sollen Christus folgen, uns reinigen und seine Gnade annehmen. Dann wird er uns einen Mantel geben, bedeckt durch sein Blut, der unsere geistige Nacktheit verbirgt und uns rettet – vom Tod zum ewigen Leben.

Ehre sei dem Blut unseres Herrn Jesus Christus – Amen!

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