Die Bücher der Bibel: Teil 2

by Rogath Henry | 13 Mai 2019 08:46 am05

Willkommen zurück auf unserer Reise durch die Heiligen Schriften. Bis jetzt haben wir die ersten vier Bücher Genesis, Exodus, Levitikus und Numeri studiert. Heute, durch Gottes Gnade, setzen wir mit den nächsten vier fort: Deuteronomium, Josua, Richter und Ruth.


5) Deuteronomium

Das Deuteronomium, geschrieben von Mose, wurde am Schwellenbereich des Gelobten Landes gegeben. Sein Zweck war es, den Bund für die neue Generation Israels zu bekräftigen. Der hebräische Titel

„Devarim“ (Worte) spiegelt Moses’ letzte Reden an Israel wider, während der griechische Titel „Deuteronomion“ „zweites Gesetz“ bedeutet.

Die meisten, die Ägypten verlassen hatten, starben aufgrund ihres Unglaubens in der Wüste (Numeri 14,22–23). Nur Josua und Kaleb blieben übrig. Daher richtet sich Deuteronomium an ihre Kinder und erinnert sie an Gottes Gebote.

Einer der zentralen Texte ist das Schema, eine Erklärung des monotheistischen Glaubens Israels und der Liebe zu Gott:

Deuteronomium 6,4–7 (LUT)
„Höre, Israel! Der HERR, unser Gott, ist der einzige HERR. Und du sollst den HERRN, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und mit all deiner Kraft. Und diese Worte, die ich dir heute gebiete, sollen in deinem Herzen sein. Du sollst sie deinen Kindern einschärfen und davon reden, wenn du zu Hause sitzt, wenn du unterwegs bist, wenn du dich niederlegst und wenn du aufstehst.“

Deuteronomium betont:

Deuteronomium ist somit nicht nur historisch, sondern bundestreu, und drängt Gottes Volk, Sein Wort zu bewahren und danach zu leben.


6) Josua

Das Buch Josua, geschrieben von Josua, dem Sohn Nuns, erzählt von der Eroberung und Besiedlung Kanaans. Nach Moses’ Tod beauftragte Gott Josua, das Volk zu führen:

Josua 1,5 (LUT)
„Niemand wird dir während deines ganzen Lebens widerstehen können. Wie ich mit Mose war, so will ich mit dir sein; ich werde dich nicht verlassen und dich nicht im Stich lassen.“

Josua betont Gottes Treue bei der Erfüllung Seiner Verheißungen. Jahrhunderte zuvor versprach Gott Abraham, dass seine Nachkommen das Land erben würden (Genesis 15,18–21). Josua dokumentiert die Erfüllung:

Josua 21,43–45 (LUT)
„So gab der HERR Israel alles Land, das er ihren Vätern verheißen hatte… Keines von all den guten Versprechen des HERRN an Israel blieb unerfüllt; alles wurde erfüllt.“

Wichtige Themen:

Für Christen weist Josua auf Christus (Yeshua = „Der Herr rettet“) hin. So wie Josua Israel in ihr Erbe führte, so führt Jesus die Gläubigen in ihre ewige Ruhe (Hebräer 4,8–10).


7) Richter

Das Buch Richter, geschrieben vom Propheten Samuel, behandelt Israels Geschichte zwischen Josua und der Monarchie. Es beschreibt einen wiederkehrenden Zyklus: Sünde → Unterdrückung → Umkehr → Rettung.

Der Schlüsselvers fasst das theologische Chaos zusammen:

Richter 21,25 (LUT)
„In jenen Tagen gab es keinen König in Israel; jeder tat, was recht war in seinen Augen.“

Richter lehrt:

Zum Beispiel zeigt Gideons Schwäche Gottes Macht (Richter 7,2). Simson, trotz seiner Fehler, weist auf einen Retter hin, dessen Tod Gottes Volk befreit (Richter 16,30; vgl. Hebräer 11,32).

Richter ist also nicht nur Geschichte, sondern Theologie in Erzählung, die Israels Bedürfnis nach einem gerechten König zeigt, letztlich erfüllt in Christus (1. Timotheus 6,15).


8) Ruth

Das Buch Ruth, ebenfalls von Samuel geschrieben, spielt „in den Tagen, als die Richter herrschten“ (Ruth 1,1). Es bietet einen Kontrast zum Chaos der Richter und betont Gottes Vorsehung und bundestreue Liebe (hesed).

Ruth, eine moabitische Witwe, zeigt Loyalität gegenüber Naomi und Glauben an Israels Gott:

Ruth 1,16–17 (LUT)
„Wohin du gehst, da gehe ich; wo du bleibst, da bleibe ich. Dein Volk ist mein Volk und dein Gott ist mein Gott. Wo du stirbst, da sterbe ich, und dort werde ich begraben.“

Ruth veranschaulicht:

Ruth versichert uns, dass Gott selbst in alltäglichen Dingen souverän ist und Sein Erlösungsplan alle Nationen durch Christus umfasst.


Diese vier Bücher Deuteronomium, Josua, Richter und Ruth lehren uns:

Wie Paulus uns erinnert:

Römer 15,4 (LUT)
„Denn alles, was zuvor geschrieben wurde, wurde zu unserer Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der Schriften Hoffnung haben.“

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