by Rehema Jonathan | 12 August 2019 08:46 am08
Ein Leben in Liebe und Unterscheidung in christlicher Freiheit
Schriftgrundlage
Das Prinzip christlicher Freiheit mit Liebe
Paulus lehrt, dass wir als Gläubige in Christus frei sind (Galater 5,1), unsere Freiheit aber niemals anderen schaden darf. Christliche Freiheit wird nicht von persönlichem Wohlbefinden bestimmt, sondern von Liebe – besonders zu denen, die im Glauben schwächer sind oder Christus noch suchen.
In 1. Korinther 10 spricht Paulus Gläubige an, die unsicher waren, ob sie Fleisch essen dürfen, das auf öffentlichen Märkten verkauft wird – möglicherweise wurde es Götzen geopfert. Seine Antwort ist sowohl praktisch als auch seelsorgerlich:
- Korinther 10,25–26
„Esst von allem, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, ohne Fragen des Gewissens zu stellen; denn: Die Erde ist des Herrn und was sie erfüllt.“
Paulus gibt damit keine Erlaubnis, alles bedenkenlos zu konsumieren (z. B. Alkohol, Götzenopfer oder schädliche Stoffe). Er spricht speziell vom Essen, besonders Fleisch, das einige als geistlich verunreinigt ansahen, weil es mit Götzenkult in Verbindung stand.
Den Text mit Weisheit auslegen
Wenn wir diesen Abschnitt zu wörtlich nehmen, riskieren wir Fehlinterpretationen. Nicht alles auf einem Markt ist zum Verzehr bestimmt – manche Dinge sind schädlich, sündhaft oder geistlich irreführend (z. B. Drogen, okkulte Gegenstände oder Alkoholmissbrauch). Deshalb mahnt Paulus: Wir müssen mit Weisheit und Liebe handeln, nicht nur mit persönlicher Freiheit (Philipper 1,9–10).
Als Paulus sagte: „Esst alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird“, ging es ihm um das Gewissen und das Zeugnis, nicht um Ernährung oder Kultur.
Ein praktisches Beispiel: Kulturelle Sensibilität im Dienst
Stell dir vor, du reist nach China, um das Evangelium zu predigen. Die Einheimischen heißen dich willkommen und servieren dir traditionelles Essen mit unbekannten Zutaten. Vielleicht erkennst du Kräuter oder Fleischsorten nicht. Paulus sagt: Stelle keine unnötigen Fragen. Iss, was angeboten wird, ohne Aufhebens zu machen – außer du wirst ausdrücklich darauf hingewiesen, dass das Essen Götzenopfern diente (1. Korinther 10,28).
Warum? Wenn du ihre Gastfreundschaft ablehnst, fühlen sie sich vielleicht verletzt. Du könntest als kritisch oder kulturell arrogant wahrgenommen werden, auch wenn das nicht deine Absicht ist. Solche Reaktionen können Herzen verhärten und Menschen gegen das Evangelium verschließen.
Der Grundsatz lautet: Lass nicht zu, dass Nebensächlichkeiten wie Essen oder Traditionen zum Hindernis für die Rettung eines Menschen werden.
Römer 14,20
„Das Werk Gottes zerstöre nicht um des Essens willen.“
Ebenso, wenn jemand bei dir zu Hause ist und du ihm Essen servierst, und er jede Zutat kritisiert, kann dich das verletzen. Umgekehrt ist das genauso möglich. Deshalb fordert Paulus Gläubige auf, so zu handeln, dass sie andere erbauen – auch wenn sie das Recht hätten, anders zu handeln (1. Korinther 10,23).
Die Verlorenen lieben, nicht richten
Diese Lehre gilt auch für den Umgang mit Sündern oder Menschen mit anderen Überzeugungen. Wenn du das Evangelium jemandem in der Prostitution verkündigst und sofort ihren Lebensstil oder ihr Aussehen kritisierst, wirst du sie vermutlich verletzen und jede Chance verlieren, Christus zu zeigen.
Folge stattdessen Jesu Beispiel. Als er die Samariterin traf (Johannes 4,7–26), begann er nicht damit, ihre sündige Vergangenheit aufzudecken. Er sprach zuerst vom lebendigen Wasser und dem Reich Gottes. Erst später offenbarte er mit Sanftmut sein Wissen über ihr Leben – stets mit Mitgefühl.
Johannes 3,17
„Denn Gott hat seinen Sohn nicht gesandt in die Welt, dass er die Welt richte, sondern dass die Welt durch ihn gerettet werde.“
Wir müssen dienen wie Jesus – mit Wahrheit und Gnade. Zeige nicht zuerst die Sünde, sondern Hoffnung. Der Heilige Geist wirkt zur rechten Zeit (Johannes 16,8).
Andere Glaubensrichtungen erreichen
Beim Zeugnisgeben gegenüber Menschen anderer Religionen – etwa Muslimen – ist es unklug, mit konfrontativen Aussagen wie „Schweinefleisch essen ist erlaubt!“ oder „Jesus ist Gott, nicht nur ein Prophet!“ zu beginnen. Diese Wahrheiten sind grundlegend, brauchen aber geistliche Offenbarung und Verständnis.
- Timotheus 3,16
„Und ohne Zweifel ist das große Geheimnis der Gottseligkeit: Er ist geoffenbart im Fleisch…“
Selbst die Jünger erkannten Jesus nicht sofort in seiner ganzen Identität. Petrus’ Bekenntnis, dass Jesus der Christus sei, kam durch Offenbarung des Vaters (Matthäus 16,16–17). Wie viel mehr sollten wir mit Außenstehenden geduldig sein?
Leite mit der Botschaft vom Kreuz – der Realität der Sünde, dem Fall des Menschen (Genesis 3) und der Erlösung durch Jesus. Lass die Menschen zuerst den Retter sehen. Mit der Zeit wird der Heilige Geist ihnen seine volle Identität offenbaren.
Geistliches Wachstum geschieht allmählich
Neue Gläubige sind geistliche Säuglinge (1. Korinther 3,1–2). So wie Kinder nicht alles auf einmal lernen, sollten wir von neuen Christen keine tiefe Theologie sofort erwarten. Wir müssen geduldige und liebevolle Lehrer sein.
Paulus betont das in 1. Korinther 8,1:
„Die Erkenntnis bläht auf, die Liebe aber baut auf.“
Unser Ziel sollte nicht sein, Streit zu gewinnen oder zu zeigen, wie viel Schriftwissen wir haben, sondern andere zu erbauen und zu Christus zu führen.
Suchet nicht das Eure, sondern das des andern
Das ist der Kern von Paulus’ Botschaft in 1. Korinther 10,24:
„Keiner suche das Seine, sondern das des andern.“
Unser Handeln – wie wir essen, sprechen, dienen und auch korrigieren – soll stets Christi Liebe widerspiegeln. Wir sind nicht nur berufen, Recht zu haben, sondern Gutes zu tun um der Rettung anderer willen.
Ein letzter Ruf zur Rettung
Wenn du dein Leben Jesus noch nicht gegeben hast, erinnere dich: Das Heil beginnt hier und jetzt.
Johannes 3,18
„Wer an ihn glaubt, wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, ist schon gerichtet, weil er nicht geglaubt hat an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“
Es ist noch Zeit zur Umkehr und zur Hinwendung zu Christus. Übergebe ihm dein Leben. Lass dich taufen auf seinen Namen zur Vergebung der Sünden (Apostelgeschichte 2,38), und er schenkt dir den Heiligen Geist.
Römer 8,9
„Wer aber den Geist Christi nicht hat, der ist nicht sein.“
Suche den Heiligen Geist. Er ist das Siegel Gottes auf deinem Leben (Epheser 1,13).
Der Herr kommt bald!
Wandle in Liebe, sprich mit Weisheit und suche stets das Wohl der anderen vor dein eigenes.
Source URL: https://wingulamashahidi.org/de/2019/08/12/sucht-nicht-euren-eigenen-vorteil-sondern-den-der-anderen/
Copyright ©2025 Wingu la Mashahidi unless otherwise noted.