Ist es ein Urteil, jemandem zu sagen: „Wenn du nicht umkehrst, kommst du in die Hölle?“

by Ester yusufu | 8 September 2019 08:46 p.m.09

Antwort:

Heute verwechseln viele Menschen eine liebevolle Warnung mit einem Urteil. Doch die Bibel zeigt uns klar, dass es hier einen entscheidenden Unterschied gibt.


🔹 1. Was meint die Bibel mit „Richten“?

In der Bibel bedeutet „richten“ im verurteilenden Sinn, über das endgültige Schicksal eines Menschen zu bestimmen – ohne Gnade, oft in einer überheblichen Haltung. Jesus warnte davor:

Matthäus 7,1–2
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.“

Jesus spricht hier vom heuchlerischen Richten – wenn jemand andere verurteilt, aber die eigene Schuld übersieht (vgl. Matthäus 7,3–5). Solches Richten entspringt nicht der Liebe, sondern dem Stolz. Es geht davon aus, dass ein Mensch ohne Hoffnung ist und keine Erlösung mehr finden kann.

Doch die Bibel unterscheidet deutlich zwischen falschem Verurteilen und rechter Unterscheidung, Ermahnung und Korrektur, die uns aufgetragen sind.


🔹 2. Was ist eine liebevolle Warnung?

Jemandem die Wahrheit über Sünde und ihre Folgen zu sagen, ist kein Urteil, sondern ein Akt der Liebe. Es ist wie ein Elternteil, der sein Kind warnt:
„Wenn du so weitermachst, tust du dir weh.“ – Das ist keine Verurteilung, sondern Fürsorge.

Ebenso gilt: Wer davor warnt, dass unbußfertige Sünde zur ewigen Trennung von Gott führt, richtet nicht – er gibt dem anderen die Chance, umzukehren und gerettet zu werden.

Hesekiel 33,8–9
„Wenn ich zum Gottlosen sage: Du Gottloser musst des Todes sterben!, und du redest es ihm nicht zur Warnung, von seinem Wege abzulassen, so wird der Gottlose wegen seiner Schuld sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst … so hast du dein Leben errettet.“

Gott ruft uns also, andere aus Liebe zu warnen – nicht aus Selbstgerechtigkeit.


🔹 3. Christen sind berufen zu warnen, nicht zu verurteilen

Die Bibel fordert Gläubige auf, mit Gottes Wort zu lehren, zurechtzuweisen und zu ermahnen – nicht als Richter, sondern als Wächter und Boten.

2. Timotheus 4,2–3
„Predige das Wort, steh dazu, ob es gelegen kommt oder ungelegen, weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen …“

Auch Paulus schreibt:

Kolosser 3,16
„Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit …“

Wenn wir also jemanden anhand der Bibel auf Sünde hinweisen – sei es Hurerei, Trunkenheit, Habgier oder Götzendienst –, dann ist das kein Verurteilen. Es ist ein Warnen vor dem, was Gottes Wort klar sagt.


🔹 4. Die Folgen der Sünde

Die Schrift macht deutlich: Unbußfertige Sünde trennt von Gott und führt zum ewigen Tod.

Galater 5,19–21
„Offenbar sind die Werke des Fleisches … Davon habe ich euch schon vorausgesagt und sage es noch einmal: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Und in der Offenbarung heißt es:

Offenbarung 21,8
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“

Solche Aussagen sollen nicht verdammen, sondern warnen und zur Rettung führen.


🔹 5. Gottes Herz: Warnung ist Liebe

Wenn jemand hört: „Wenn du nicht umkehrst, wirst du verloren gehen“, ist das kein Angriff – es ist eine Einladung, dem Gericht zu entgehen und durch Jesus Christus Leben zu finden.

2. Petrus 3,9
„Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“

Denn Jesus kam nicht, um zu richten, sondern um zu retten (Johannes 3,17). Doch diese Rettung beginnt mit Umkehr und Vertrauen auf Christus.


🔹 6. Zum Schluss

Wenn dich jemand mithilfe der Bibel auf deine Sünde hinweist, sieh es nicht als Angriff, sondern als Gottes ausgestreckte Hand.

Und wenn du selbst an Jesus glaubst, dann hab keine Angst, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Wer vor der Hölle warnt, richtet nicht – er zeigt Mitgefühl. Denn Gott ist der Richter, wir aber sind seine Zeugen.

Sprüche 27,5–6
„Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt. Treu gemeint sind die Schläge des Freundes …“

Gott segne dich, wenn du in Wahrheit und Liebe wandelst.

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