Was bedeutet die Furcht des Herrn?

by Rehema Jonathan | 31 Oktober 2020 08:46 pm10

(Epheser 5,21; 2. Samuel 23,3)

Der Begriff „Furcht“ in der Schrift bedeutet oft nicht nur Angst, sondern vielmehr eine tiefe Ehrfurcht, Scheu und Respekt vor Gottes Heiligkeit, Macht und Autorität. Besonders wenn wir Ausdrücke wie „die Furcht des Herrn“ hören, beschreibt das eine innere Haltung, die anerkennt, wer Gott wirklich ist, und die mit Demut, Gehorsam und Anbetung antwortet.

Schauen wir uns anhand einiger Bibelstellen an, was das genau bedeutet.


1. Epheser 5,21 (LUT 2017)
„Ordnet euch einander unter in der Furcht Christi!“

Hier ruft der Apostel Paulus die Gläubigen zu gegenseitiger Unterordnung auf – nicht aus Zwang, sondern aus gemeinsamer Furcht (Ehrfurcht) vor Christus. Diese Furcht ist keine Angst, sondern Ehrfurcht vor der Herrschaft Christi, die uns dazu bringt, andere mit Respekt und Demut zu behandeln.


2. 2. Samuel 23,3 (LUT 2017)
„Der Gott Israels hat geredet, der Fels Israels hat zu mir gesprochen: ‚Wer gerecht herrscht über Menschen und im Furcht Gottes regiert…‘“

In diesem Vers wird die „Furcht Gottes“ als notwendige Eigenschaft für gerechte Führung dargestellt. Sie bedeutet, mit Integrität und Gerechtigkeit zu regieren und sich stets bewusst zu sein, vor Gott Rechenschaft abzulegen.


Die Furcht des Herrn in der frühen Kirche
Apostelgeschichte 9,31 (LUT 2017)
„So hatte die Gemeinde im ganzen Land Juda, Galiläa und Samarien Frieden und wurde aufgebaut; sie lebte in der Furcht des Herrn und wurde durch den Heiligen Geist ermutigt.“

Die frühe Kirche blühte geistlich und zahlreich auf, weil die Gläubigen in der Furcht des Herrn lebten. Ihre Ehrfurcht vor Gott förderte Einheit, Gehorsam und geistliches Wachstum, während sie zugleich durch den Heiligen Geist gestärkt wurden.


Die Furcht des Herrn bringt Anbetung und Gehorsam
Hebräer 12,28 (LUT 2017)
„Wir nun, da wir ein unerschütterliches Reich empfangen, wollen wir dankbar sein und so Gott gefällig dienen mit Furcht und Ehrfurcht!“

Hier sind „Furcht und Ehrfurcht“ gleichbedeutend mit der Furcht des Herrn. Unsere Anbetung soll nicht beiläufig oder gedankenlos sein, sondern aus Dankbarkeit und dem Bewusstsein von Gottes unerschütterlicher Majestät entspringen.


Die Furcht des Herrn bewahrt vor Sünde
Ohne die Furcht Gottes im Herzen sind wir anfällig für Sünde – sei es Lügen, Diebstahl, sexuelle Unmoral oder Schlimmeres. Wer Gott nicht fürchtet, lebt ohne Grenzen. Doch wenn die Furcht Gottes in uns wohnt, sind wir vorsichtig, Ihn nicht zu beleidigen, da wir wissen, dass Er ein gerechter Richter ist, der alles sieht und uns Rechenschaft abfordern wird.


Jeremia 5,22-24 (LUT 2017)
„Solltest du mich nicht fürchten? spricht der HERR. Solltest du nicht zittern vor mir? … Diese Leute aber sind störrisch und rebellisch; sie gehen hinweg und wenden sich ab. Sie sprechen nicht in ihrem Herzen: ‚Lasst uns den HERRN, unseren Gott, fürchten, der Herbst und Frühling regnet zur rechten Zeit und uns sorgt für die regelmäßige Ernte.‘“

Diese Verse zeigen Gottes Enttäuschung über ein Volk, das seine Furcht vor Ihm verloren hat. Trotz Seiner Fürsorge rebellieren sie. Das warnt uns davor, Gottes Gnade und Macht auf die leichte Schulter zu nehmen.


Weitere unterstützende Bibelstellen


Fazit: Die Furcht des Herrn führt zu einem gottgefälligen Leben
Die Furcht des Herrn ist nicht nur die Angst vor Strafe, sondern eine heilige, ehrfürchtige Scheu vor Gott, die zu Weisheit, Gehorsam und Anbetung führt. Wie es in Sprüche 9,10 heißt:

Sprüche 9,10 (LUT 2017)
„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit, und Erkenntnis des Heiligen ist Verstand.“

Lasst uns darum beten, dass der Herr Seine Furcht in uns weckt – damit wir rechtschaffen wandeln, Ihm treu dienen und Seine Heiligkeit in unserem Alltag widerspiegeln.

Möge die Furcht Gottes unsere Herzen, Entscheidungen und Beziehungen prägen. Amen.

Schalom.


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