by Rehema Jonathan | 15 Dezember 2020 08:46 pm12
Frage: Warum sagte Gott den Israeliten, dass sie kein Essen bis zum Morgen aufbewahren sollten, als sie aus Ägypten auszogen?
Antwort: Essen „aufzubewahren“ bedeutet, es für später oder den nächsten Tag aufzuheben – normalerweise, wenn jemand satt ist und die Reste nicht verschwenden will. Vielleicht möchte man es später essen, wenn man im Moment zu voll ist.
In der Nacht des Auszugs aus Ägypten gab Gott den Israeliten genaue Anweisungen. Jede Familie sollte ein Lamm schlachten, das Blut an die Türpfosten streichen und das Fleisch noch in derselben Nacht essen. Dieses Gebot galt für jede Familie. Das Lamm durfte nicht gekocht, sondern musste über dem Feuer gebraten werden, zusammen mit bitteren Kräutern gegessen werden – und das alles in Eile, damit sie nicht bis in den Morgen aßen, was eine Sünde gewesen wäre.
Zusätzlich gab Gott ein weiteres wichtiges Gebot: Kein Stück Fleisch durfte bis zum Morgen übrig bleiben. Alles musste gegessen oder, falls etwas übrig blieb, bis zum Morgen verbrannt werden. Nichts durfte übrig sein. Wer dies missachtete, sündigte. Dieses Gebot sollte den Israeliten beibringen, vollständig auf Gottes Anweisungen zu vertrauen, ohne selbst etwas hinzuzufügen oder zu verändern. Diese Anweisungen finden wir in 2. Mose 12,1–13.
2. Mose 12,10:
„Ihr sollt nichts davon übrig lassen bis zum Morgen; wenn aber etwas übrig bleibt bis zum Morgen, sollt ihr’s mit Feuer verbrennen.“
Dieses Gebot betonte den Gehorsam gegenüber Gottes genauen Anweisungen und stellte ihren Glauben auf die Probe. Gott wollte, dass sie ganz auf seine Versorgung vertrauten – nicht auf eigene Vorratshaltung.
Der Grund war, den Israeliten beizubringen, Gott vollständig zu vertrauen. Sie sollten sich keine Sorgen um morgen machen – was sie essen oder anziehen würden – sondern sich ganz auf Gott konzentrieren. Ohne diese Anweisungen hätten manche vielleicht nur wenig gegessen, den Rest für den Morgen aufgehoben und sich Sorgen um die nächste Mahlzeit gemacht, statt Gott zu vertrauen.
Gott wollte ihnen tägliche Abhängigkeit lehren. So wie er später Manna in der Wüste gab, sollten sie verstehen, dass Gott täglich versorgt und es nicht nötig ist, Vorräte zu horten oder auf materiellen Besitz zu vertrauen.
2. Mose 16,4–5:
„Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen lassen. Das Volk soll hinausgehen und täglich sammeln, was es für den Tag braucht, damit ich es prüfe, ob es in meinem Gesetz wandle oder nicht.“
Selbst das Manna, das täglich vom Himmel kam, durfte nicht für den nächsten Tag aufbewahrt werden. Wer es dennoch tat, sah, wie es verdarb.
2. Mose 16,19–20:
„Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas davon übrig bis zum Morgen. Aber sie gehorchten Mose nicht. Etliche ließen etwas übrig bis zum Morgen; da wuchsen Würmer darin, und es stank. Und Mose wurde zornig über sie.“
Das zeigt: Wir dürfen Gottes Versorgung nicht durch eigene Vorstellungen kontrollieren oder manipulieren. Wir sollen täglich im Gehorsam gegenüber seinen Geboten leben – im Vertrauen, dass er für uns sorgt.
Matthäus 6,31–34:
„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? Was werden wir trinken? Was werden wir anziehen?
Denn nach dem allen trachten die Heiden. Denn euer himmlischer Vater weiß, dass ihr all dessen bedürft.
Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.
Darum sorgt nicht für den andern Morgen; denn der morgige Tag wird für das Seine sorgen. Es ist genug, dass jeder Tag seine eigene Plage hat.“
Jesus lehrt uns, dass Gott unsere Bedürfnisse kennt und wir auf ihn vertrauen sollen – mit unserem Fokus auf seinem Reich und seiner Gerechtigkeit.
Auch wir sollten, nachdem wir gerettet wurden, nicht in ständiger Sorge leben – über Essen, Kleidung oder unsere Zukunft. Selbst wenn wir keinen klaren Weg sehen, wie wir durch den nächsten Tag kommen sollen, dürfen wir darauf vertrauen: Gott wird versorgen.
Matthäus 6,25:
„Darum sage ich euch: Sorgt euch nicht um euer Leben, was ihr essen und trinken werdet; auch nicht um euren Leib, was ihr anziehen werdet. Ist nicht das Leben mehr als die Nahrung und der Leib mehr als die Kleidung?“
Schauen wir noch einmal auf das Beispiel des Manna. Wenn wir weiter in 2. Mose 16 lesen, sehen wir, wann das Aufbewahren von Nahrung in Gottes Augen erlaubt war:
2. Mose 16,21–25:
„Und sie sammelten es Morgen für Morgen, ein jeder, so viel er zum Essen brauchte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.
Am sechsten Tage aber sammelten sie doppelt so viel Brot, zwei Gomer für einen. Und alle Vorsteher der Gemeinde kamen und verkündeten es Mose.
Und er sprach zu ihnen: Das ist’s, was der HERR gesagt hat: Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat des HERRN. Was ihr backen wollt, das backt, und was ihr kochen wollt, das kocht. Was aber übrig bleibt, das legt beiseite, dass es behalten werde bis zum Morgen.
Und sie legten es beiseite bis zum Morgen, wie Mose geboten hatte. Da wurde es nicht stinkend und war kein Wurm darin.
Da sprach Mose: Esst das heute, denn heute ist Sabbat des HERRN; ihr werdet es heute auf dem Felde nicht finden.“
Sie sparten nicht aus Bequemlichkeit, sondern um den Sabbat zu ehren und Gott zu feiern. Deshalb verdarb das Brot nicht.
2. Mose 16,23:
„Morgen ist Ruhetag, heiliger Sabbat des HERRN.“
Sparen nach Gottes Maßstab bedeutet: Wir sparen nicht für uns selbst, sondern mit dem Ziel, Gottes Willen zu erfüllen und ihm zu dienen.
Wer jedoch nur für den eigenen Luxus oder zur Absicherung speichert, dem zeigt Jesus ein warnendes Gleichnis:
Lukas 12,16–21:
„Es war ein reicher Mensch, dessen Land hatte gut getragen.
Und er dachte bei sich selbst und sprach: Was soll ich tun? Ich habe nichts, wohin ich meine Früchte sammle.
Und sprach: Das will ich tun: Ich will meine Scheunen abbrechen und größere bauen und will darin sammeln all mein Korn und meine Vorräte
und will sagen zu meiner Seele: Liebe Seele, du hast einen großen Vorrat für viele Jahre; habe nun Ruhe, iss, trink und habe guten Mut!
Aber Gott sprach zu ihm: Du Narr! Diese Nacht wird man deine Seele von dir fordern; und wem wird dann gehören, was du bereitet hast?
So geht es dem, der sich Schätze sammelt und ist nicht reich bei Gott.“
Dieses Gleichnis macht deutlich: Vorräte ohne Blick auf Gottes Willen sind letztlich wertlos.
Fazit:
Gottes Gebot an die Israeliten, nichts bis zum Morgen aufzubewahren, war ein Mittel, ihnen Vertrauen und Gehorsam zu lehren. Ebenso sollen auch wir unsere Ersparnisse, unser tägliches Leben und unsere Zukunft Gott anvertrauen. Wenn wir sparen, soll es mit dem Ziel geschehen, Gottes Reich zu dienen, nicht für egoistischen Gewinn.
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