Was ist der biblische Unterschied zwischen Zaumzeug und Gebiss?

by Rehema Jonathan | 16 Dezember 2020 08:46 pm12

Psalm 32,9 (Lutherbibel 2017)

„Seid nicht wie Rosse und Maultiere, die keinen Verstand haben; mit Zaum und Gebiss muss man ihr Ungestüm bändigen, sonst kommen sie nicht zu dir.“

In diesem Vers verwendet König David, inspiriert vom Heiligen Geist, das Bild eines Pferdes oder Maultiers, um vor Starrsinn und Unverständnis zu warnen. Das Zaumzeug wird gebraucht, um ein Pferd zu lenken – es veranschaulicht die Notwendigkeit von Disziplin in unserem Leben. So wie ein Reiter das Zaumzeug benutzt, um das Pferd zu führen, möchte auch Gott uns mit Weisheit leiten. Doch wir müssen bereit sein, uns willig führen zu lassen. Dieser Aufruf zur Demut und Unterordnung zeigt, wie wichtig es ist, für Gottes Korrektur und Führung offen zu sein.

Zaumzeug und Gebiss

Das Zaumzeug besteht aus verschiedenen Teilen wie dem Kopfstück und den Zügeln, mit denen das Pferd gelenkt wird. Dieses Bild steht für die Notwendigkeit, geführt und kontrolliert zu werden – so wie wir als Christen bereit sein sollen, uns durch den Heiligen Geist leiten zu lassen.

Theologisch betrachtet ist das Gebiss ein kleines, aber kraftvolles Werkzeug. Es wird dem Pferd ins Maul gelegt und steuert seine Bewegungen. In ähnlicher Weise ist auch unsere Zunge klein, hat aber großen Einfluss auf den Verlauf unseres Lebens. Das Gebiss steht symbolisch für Selbstdisziplin und Unterwerfung unter Gottes Willen.

Jakobus 3,3–6 (Lutherbibel 2017)
„Wenn wir den Pferden den Zaum ins Maul legen, damit sie uns gehorchen, so lenken wir auch ihren ganzen Leib. Siehe, auch die Schiffe, obwohl sie so groß sind und von starken Winden getrieben werden, werden sie doch gelenkt mit einem kleinen Ruder, wohin der Wille des Steuermanns will. So ist auch die Zunge ein kleines Glied und rühmt sich großer Dinge. Siehe, ein kleines Feuer – welch einen großen Wald zündet es an! Auch die Zunge ist ein Feuer, eine Welt voll Ungerechtigkeit. So ist die Zunge unter unseren Gliedern: Sie befleckt den ganzen Leib und steckt den ganzen Lauf unseres Lebens in Brand und wird selbst von der Hölle entzündet.“

In Jakobus 3,3–6 wird die Macht der Zunge anhand des Bildes von Zaumzeug und Gebiss verdeutlicht. Ein kleines Gebiss kann ein starkes Pferd lenken – ebenso können unsere Worte den Lauf unseres Lebens bestimmen. Jakobus beschreibt die Zunge sogar als ein Feuer, das zerstörerisch wirken kann. Diese eindrückliche Metapher zeigt, dass auch kleine Dinge große Auswirkungen haben. Als Christen sind wir aufgerufen, unsere Zunge im Zaum zu halten – durch die Kraft des Heiligen Geistes.

Psalm 39,2 (Lutherbibel 2017)
„Ich sprach: Ich will meine Wege bewahren, dass ich nicht sündige mit meiner Zunge; ich will meinen Mund im Zaum halten, solange der Gottlose vor mir ist.“

In Psalm 39,2 spricht David davon, wie er seine Rede bewahren will, besonders im Beisein von Gottlosen. Das unterstreicht die Notwendigkeit von Selbstbeherrschung, gerade in Versuchung oder unter negativen Einflüssen. So wie ein Zaumzeug das Pferd lenkt, sollen wir auch unsere Zunge kontrollieren – besonders in Situationen, in denen wir zur Sünde verleitet werden könnten. Unsere Worte sollen Gottes Liebe und Wahrheit widerspiegeln, nicht die zerstörerische Macht der unbeherrschten Sprache.

Theologische Bedeutung: Kontrolle und Disziplin

Zaumzeug und Gebiss symbolisieren mehr als bloße Kontrolle – sie stehen für die Disziplin, die notwendig ist, um Gott treu zu folgen. Die Bibel betont immer wieder, dass Disziplin ein Kennzeichen geistlicher Reife ist.

Sprüche 12,1 (Lutherbibel 2017)
„Wer Zucht liebt, der wird klug; wer aber Zurechtweisung hasst, der ist dumm.“

Disziplin bedeutet nicht Einschränkung um ihrer selbst willen, sondern Führung in Gottes Willen hinein. Das steht im Einklang mit dem, was im Hebräerbrief geschrieben steht:

Hebräer 12,11 (Lutherbibel 2017)
„Alle Züchtigung aber scheint uns für den Augenblick nicht Freude, sondern Traurigkeit zu sein; danach aber bringt sie eine friedsame Frucht der Gerechtigkeit denen, die dadurch geübt sind.“

Zaumzeug und Gebiss stehen also nicht nur für Kontrolle, sondern für die Schulung und Reifung, die durch Gottes Führung in unserem Leben geschieht.

Das Endgericht und die Offenbarung

In der Offenbarung wird das Bild des Gerichts noch eindrücklicher. Die Bibel beschreibt den Zorn Gottes als ein erschütterndes Ereignis, bei dem das Blut so hoch fließt, dass es bis an die Zügel der Pferde reicht. Dies ist ein erschütterndes Bild für das, was denjenigen bevorsteht, die Christus ablehnen und in Rebellion gegen Gott leben.

Offenbarung 14,19–20 (Lutherbibel 2017)
„Und der Engel schlug mit seiner Sichel auf die Erde und las den Weinstock der Erde und warf die Trauben in die große Kelter des Zornes Gottes. Und die Kelter wurde draußen vor der Stadt getreten, und Blut ging aus der Kelter bis an die Zügel der Pferde, sechzehnhundert Stadien weit.“

Dieses Bild ist erschreckend – es zeigt Gottes endgültiges Gericht über die Sünde. Das Ausmaß des Gerichts ist kaum vorstellbar. Die 1600 Stadien (etwa 200 Meilen) symbolisieren die gewaltige Tragweite von Gottes Zorn. Es ist eine ernste Warnung an alle, die in der Sünde leben – sie sollen sich Christus zuwenden, bevor es zu spät ist.

Theologische Implikation: Die Notwendigkeit der Erlösung

Das Bild vom Blut, das bis an die Zügel der Pferde reicht, ist eine ernste Mahnung an all jene, die das Heil durch Jesus Christus ablehnen. Im Kontrast dazu gibt uns Römer 5,9 Hoffnung:

Römer 5,9 (Lutherbibel 2017)
„Wie viel mehr werden wir nun durch ihn bewahrt werden vor dem Zorn, nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht geworden sind!“

Für Christen bedeutet das: Das Blut Jesu – vergossen zur Vergebung unserer Sünden – rettet uns vor Gottes gerechtem Zorn. Das unterstreicht, wie dringend notwendig es ist, mit Gott im Reinen zu sein, gerade in einer Zeit, in der sich die Zeichen der Endzeit immer mehr erfüllen.

Fazit: Die Notwendigkeit von Unterscheidung und Vorbereitung

Als Gläubige sind wir aufgerufen, unsere Herzen und unser Leben immer wieder zu prüfen. Lassen wir uns von Gott führen? Lassen wir uns durch sein Wort erziehen und disziplinieren? Leben wir in Erwartung seiner Wiederkunft? Das Bild von Zaumzeug und Gebiss soll uns dazu ermutigen, unsere Zunge zu zügeln, Disziplin zu üben und ein Leben in Heiligkeit zu führen.

2. Korinther 13,5 (Lutherbibel 2017)
„Prüft euch selbst, ob ihr im Glauben seid; stellt euch selbst auf die Probe!“

Die Endzeit ist nah – wir müssen bereit sein. Jetzt ist die Zeit, sicherzustellen, dass wir in der Rettung leben, die Gott uns durch Christus anbietet. Wenn wir das nicht tun, ist die Warnung klar: Kehre um, bevor es zu spät ist.

Maranatha – der Herr kommt!


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