Warum sagte Jesus seinen Jüngern, sie sollten nicht verraten, dass er der Christus ist?

by Ester yusufu | 6 Februar 2021 08:46 am02

Frage:

Schalom, liebe Brüder und Schwestern! Warum verbot Jesus seinen Jüngern – wie Petrus –, anderen zu sagen, dass er der Christus ist, wie wir in Matthäus 16,20 lesen?

Antwort:
Das ist eine kluge und tiefgehende Frage, die einen wichtigen Aspekt des irdischen Dienstes Jesu berührt. Schauen wir uns das Schritt für Schritt an und beginnen wir mit dem Bibeltext selbst.


1. Der Abschnitt im Zusammenhang – Matthäus 16,13–20

Als Jesus in die Gegend von Cäsarea Philippi kam, fragte er seine Jünger: „Wer sagen die Leute, dass der Menschensohn sei?“
Sie sprachen: „Etliche sagen: Er sei Johannes der Täufer; andere: Er sei Elia; wieder andere: Jeremia oder einer der Propheten.“
Er sprach zu ihnen: „Wer sagt denn ihr, dass ich sei?“
Da antwortete Simon Petrus und sprach: „Du bist der Christus, des lebendigen Gottes Sohn!“
Jesus antwortete und sprach zu ihm: „Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel. …“
Und er gebot seinen Jüngern, niemandem zu sagen, dass er der Christus sei.
(Matthäus 16,13–17.20)

Petrus hatte gerade ein starkes Bekenntnis abgelegt: Jesus ist der Messias, der Sohn des lebendigen Gottes. Doch statt ihn aufzufordern, diese Wahrheit weiterzusagen, befahl Jesus das Gegenteil – Schweigen.

Warum?


2. Warum Jesus das öffentliche Verkünden seiner Messianität untersagte

A. Sein Auftrag war noch nicht vollendet
Jesus offenbarte seine Identität Schritt für Schritt. Zu diesem Zeitpunkt war er noch nicht gekreuzigt und auferstanden – beides war jedoch entscheidend für seine Rolle als der wahre Messias.

B. Er wollte falschen Ruhm vermeiden
Immer wieder lesen wir, dass Jesus Menschen gebot, über Wunder oder über seine Identität zu schweigen:

Es ging nicht um Angst oder Heimlichtuerei, sondern um Gottes perfekten Zeitplan. Jesus wollte nicht Popularität oder Sensation, sondern den Willen des Vaters erfüllen – und der führte ans Kreuz.


3. Das göttliche Timing in Jesu Dienst

Ein deutliches Beispiel sehen wir bei der Verklärung:

„Sagt niemandem von dem Gesicht, bis der Menschensohn von den Toten auferstanden ist.“ (Matthäus 17,9)

Das Muster ist klar: Die volle Offenbarung kommt erst nach der Auferstehung.


4. Auftrag nach der Auferstehung

Nach seiner Auferstehung hob Jesus das Schweigegebot auf:

Nun konnte die Botschaft offen und furchtlos verkündet werden – mit der ganzen Wahrheit von Jesu Leben, Tod und Auferstehung.


5. Eine geistliche Lektion

Das zeigt uns: Nicht jede Wahrheit muss sofort verkündet werden. Auch wir sollen warten, bis Gott den richtigen Zeitpunkt gibt. So wie Jesus wartete, bis sein Werk vollendet war, sollen auch wir auf die Führung des Heiligen Geistes achten.


Fazit:
Jesus gebot Schweigen, weil sein Auftrag noch nicht erfüllt war. Erst nach Leiden, Tod und Auferstehung sollte die ganze Wahrheit verkündet werden. Jetzt jedoch gilt der Auftrag:

„Was ich euch sage in der Finsternis, das redet im Licht; und was euch gesagt wird ins Ohr, das verkündet auf den Dächern.“ (Matthäus 10,27)

Lasst uns diesen Auftrag freudig und ohne Zögern erfüllen.
Der Herr segne euch, während ihr in seinem Wort und seiner Wahrheit wachst.

DOWNLOAD PDF
WhatsApp

Source URL: https://wingulamashahidi.org/de/2021/02/06/warum-sagte-jesus-seinen-juengern-sie-sollten-nicht-verraten-dass-er-der-christus-ist/