by Ester yusufu | 11 Februar 2021 08:46 pm02
(Jesaja 6,1; Matthäus 9,20–22; Markus 6,56; 1. Korinther 3,16)
Der Prophet Jesaja hatte eine himmlische Vision, die ihm die unvergleichliche Herrlichkeit und Majestät Gottes offenbarte. Er berichtet:
„In dem Jahr, als der König Usija starb, sah ich den Herrn sitzen auf einem hohen und erhabenen Thron, und der Saum seines Gewandes füllte den Tempel.“
(Jesaja 6,1)
Das war kein bloß symbolisches Bild. In der Antike war das Gewand eines Königs – besonders der Saum – ein sichtbares Zeichen seiner Autorität, Majestät und Macht. Je länger und kunstvoller der Saum, desto größer galt die Herrlichkeit des Königs. Mächtige Herrscher, wie die der Assyrer oder Ägypter, trugen oft Gewänder mit langen, nachziehenden Säumen, um ihre Überlegenheit zu zeigen.
Doch in Jesajas Vision ist Gottes Gewand nicht nur lang – es erfüllt den gesamten himmlischen Tempel. Das macht deutlich: Gottes Herrschaft, Heiligkeit und Gegenwart sind grenzenlos. Im Gegensatz zu irdischen Königen, deren Ruhm am Rand ihres Gewandes endet, überfließt Gottes Herrlichkeit und durchdringt alles.
Jahrhunderte später wurde die Wahrheit dieser Vision in Jesus Christus – Gott im Fleisch (Johannes 1,14) – vollkommen offenbar.
In Matthäus 9 begegnen wir einer Frau, die seit zwölf Jahren an einem Blutfluss litt – rituell unrein, gesellschaftlich ausgeschlossen und medizinisch ohne Hoffnung. Doch sie war überzeugt: Wenn sie nur den Saum von Jesu Gewand berühren würde, würde sie geheilt werden.
„Denn sie sagte bei sich selbst: Wenn ich nur sein Gewand anrühre, so werde ich geheilt! Jesus aber wandte sich um, sah sie und sprach: Sei getrost, meine Tochter! Dein Glaube hat dich geheilt. Und die Frau war geheilt von jener Stunde an.“
(Matthäus 9,21–22)
Das war kein Aberglaube. In 4. Mose 15,38–39 hatte Gott Israel geboten, Quasten an den Säumen ihrer Gewänder zu tragen, um sie an seine Gebote zu erinnern. Jesus, als Jude, trug solch ein Gewand. Die Frau berührte diesen Saum – nicht nur mit der Hand, sondern im Glauben an Jesu Autorität und Identität.
Später begriffen auch ganze Volksmengen, dass sogar die Berührung seines Gewandes Heilung brachte:
„Und wo er in Dörfer, Städte oder Gehöfte kam, legten sie die Kranken auf die Märkte und baten ihn, dass sie nur den Saum seines Gewandes anrühren dürften; und alle, die ihn anrührten, wurden gesund.“
(Markus 6,56)
Als Jesus auf Erden lebte, war sein Gewand unscheinbar – er war noch nicht verherrlicht (Philipper 2,7–9). Jetzt aber ist er als König der Könige und Herr der Herren (Offenbarung 19,16) auf dem Thron. Seine Herrlichkeit ist nicht mehr verborgen. Sein Gewand – so wie Jesaja es sah – erfüllt nun den Tempel.
Und die erstaunliche Wahrheit ist: Wir sind jetzt dieser Tempel.
„Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt?“
(1. Korinther 3,16)
Die Gegenwart und Kraft Christi sind nicht mehr an einen bestimmten Ort gebunden oder durch menschliche Berührung begrenzt. Sein Gewand – seine Herrlichkeit, Heilung und Autorität – fließt heute durch seine Gemeinde. Jeder Gläubige, überall, hat Zugang zur Kraft Christi. Wir müssen uns nicht mehr durch eine Menschenmenge drängen oder auf einen Propheten warten. Wo auch immer du bist – der Saum seines Gewandes ist da.
Jesajas Vision weist auch auf eine ernste Realität hin: Eines Tages wird derselbe Herr, der jetzt in Herrlichkeit regiert, sich erheben, um die Welt in Gerechtigkeit zu richten (Apostelgeschichte 17,31). Die Zeit der Gnade wird enden.
In Offenbarung 2–3 werden sieben Gemeinden beschrieben, die sinnbildlich den geistlichen Zustand der Kirche im Laufe der Geschichte darstellen. Die letzte Gemeinde – Laodizea – ist lau und selbstzufrieden (Offenbarung 3,14–22). In genau dieser Zeit leben wir heute.
Viele Menschen jagen dem Erfolg dieser Welt nach und vernachlässigen das Reich Gottes. Doch Jesus warnt:
„Denn was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne, aber sein Leben einbüßte?“
(Markus 8,36)
Wenn du heute sterben würdest – wo würdest du die Ewigkeit verbringen? Wenn Jesus heute wiederkäme – wärst du bereit?
Heute hast du Zugang zu Jesus – nicht nur zu seinen Worten, sondern zu seiner Kraft, Heilung und Vergebung. So wie die Frau mit dem Blutfluss brauchst du kein langes Ritual und keine besondere Stellung. Alles, was du brauchst, ist Glaube und ein Herz, das ihn wirklich sucht.
Rufe zu Jesus. Berühre im Glauben den Saum seines Gewandes – und er wird dir begegnen, genau dort, wo du bist.
Er ist bereit, dich zu heilen. Bereit, dich wiederherzustellen. Bereit, dich zu retten.
Denn sein Gewand erfüllt jetzt den Tempel – und du bist dieser Tempel.
Der Herr segne dich und ziehe dich zu sich.
Die Zeit ist kurz. Der König kommt. Sei bereit.
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