Massaker in der Kirche: Ein Aufruf zur Einheit und wahren Anbetung

by Ester yusufu | 12 Februar 2021 08:46 am02

1994 erlebte Ruanda eine der schlimmsten menschlichen Tragödien der Neuzeit. Was als ethnischer Konflikt begann, eskalierte zu einem Völkermord, bei dem innerhalb von nur drei Monaten über 800.000 Menschen brutal ermordet wurden. Viele Opfer wurden nicht einfach erschossen – sie wurden mit Macheten niedergemetzelt oder lebendig in Kirchen verbrannt, Orte, die eigentlich Zufluchtsstätten der Hoffnung sein sollten. Bis heute trauert die Welt um diese schrecklichen Ereignisse.

Obwohl es sich nur um einen Konflikt zwischen zwei Volksgruppen handelte, war die Zerstörung unfassbar. Diese Tragödie spiegelt ein weniger bekanntes, aber ebenso erschütterndes Ereignis aus der Bibel wider: ein Bürgerkrieg im alten Israel selbst – zwischen den Stämmen Juda und Israel. Es waren keine Fremden, sondern Brüder aus einem Volk.

In 2. Chronik 13,15–18 heißt es:

„Und Gott schlug Jerobeam samt ganz Israel vor Abia und Juda. Da flohen die Israeliten vor Juda; und fünfhunderttausend tapfere Männer von Israel wurden erschlagen. Die Israeliten wurden besiegt, weil sie auf den HERRN, den Gott ihrer Väter, vertrauten.“

Denk mal darüber nach – eine halbe Million Menschen aus dem selben Volk wurden in nur einer Schlacht getötet. Das ist die höchste interne Verlustzahl, die in der gesamten Bibel dokumentiert ist. Selbst Israels Feinde wie die Philister haben nie solche Verluste erlitten. Diese Tragödie war nicht nur politisch – sie war zutiefst geistlich.

Was führte also zu diesem Desaster?

Laut 1. Könige 11,9–14 begann alles, als König Salomo sich von Gott abwandte:

„Da entbrannte der Zorn des HERRN gegen Salomo, weil sein Herz sich vom HERRN, dem Gott Israels, abgewandt hatte. … Da sprach der HERR zu Salomo: ‚Wegen deines Verhaltens und weil du dich von mir abgewandt hast, will ich dir das Reich entreißen und es einem deiner Diener geben.‘“

Salomo hatte seinen Glauben durch die Anbetung fremder Götter verraten. Deshalb richtete Gott das Königreich und teilte es in zwei: Juda und Israel. Doch selbst im Gericht dachte Gott an seinen Bund mit David und ließ einen Überrest.

Diese Teilung leitete Jahrhunderte von inneren Konflikten ein und zeigt ein wichtiges biblisches Prinzip: Spaltung beginnt immer mit Ungehorsam gegen Gott.

Die heutige Parallele: Spaltung im Leib Christi
Heute wiederholt das geistliche Israel – die Kirche – dieselben Fehler. Mit über 30.000 christlichen Denominationen weltweit beanspruchen viele, Christus zu vertreten, doch nur wenige leben in echter Einheit. Statt die Einheit widerzuspiegeln, für die Jesus in Johannes 17,21 gebetet hat, zeigen wir oft Stolz, Spaltung und Konkurrenzdenken, wie es schon im alten Israel der Fall war.

Jesus warnte uns selbst in Johannes 16,2:

„Sie werden euch aus den Synagogen ausschließen; ja, es kommt die Zeit, dass jeder, der euch tötet, meint, Gott einen Dienst zu erweisen.“

Viele Gläubige heute sind ihrer Denomination treuer als Christus. Wir streiten schnell über Lehren, Traditionen und Kirchenzugehörigkeit. Geistlicher Stolz blendet uns. Wir reden von Liebe, fördern aber Spaltung. Wir sprechen von Christus, doch vergöttern Systeme, Leiter und Labels.

Das ist geistlicher Mord – wo Gläubige einander mit Worten, Verurteilung und Ausgrenzung verletzen, in der Überzeugung, Gott zu dienen, indem sie ihre Gruppe verteidigen.

Aber Gott ruft sein Volk zu etwas Höherem.

Offenbarung 18,4 sagt:

„Und ich hörte eine andere Stimme aus dem Himmel sagen: ‚Geht aus ihr hinaus, mein Volk, damit ihr nicht mit ihr sündigt und damit ihr nicht von ihren Plagen empfangt!‘“

Das ist ein Aufruf, das geistliche Babylon hinter sich zu lassen – ein religiöses System, das Tradition, Stolz und Äußerlichkeiten über die lebendige Gegenwart Christi stellt. Der Herr lädt uns ein, zurück zum Fundament zu kommen: zu Jesus Christus selbst.

Der Weg nach vorne: Allein zu Christus zurückkehren
Hätten die alten Israeliten Buße getan und sich Gott zugewandt, wäre das Königreich wiederhergestellt worden. Ebenso könnte die Kirche heute Heilung und Einheit erfahren, wenn sie sich demütigt, ihre Spaltungen bekennt und zu Christus zurückkehrt.

Der Apostel Paulus ermahnt uns in

  1. Korinther 1,10:

„Ich ermahne euch aber, liebe Brüder, durch den Namen unseres Herrn Jesus Christus, dass ihr alle einmütig seid in demselben Sinn und in derselben Gesinnung; dass es unter euch keine Spaltungen gebe, sondern dass ihr vollkommen zusammengefügt seid in einem Sinn und in einer Meinung.“

Das bedeutet nicht, dass alle dieselbe Meinung haben müssen, sondern Einheit in Christus – wo Jesus das Zentrum ist, nicht die Denominationen oder persönlicher Stolz.

Lieber Freund, tritt heraus aus der Gefangenschaft des Sektierertums. Kehre zu Christus zurück – nicht nur im Namen, sondern in der Wahrheit. Lass Ihn König deines Herzens sein, nicht deine Denomination oder Traditionen. Lass die Liebe zu Christus und seinem Wort dein Leben bestimmen.

Denn am Ende kommt Gott nicht für Denominationen zurück – Er kommt für eine vereinte, treue Braut.

Möge der Herr dich segnen und dir in diesen letzten Tagen Erkenntnis schenken.

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