by Neema Joshua | 10 März 2021 08:46 a.m.03
Die Rettung ist der Ausgangspunkt – nicht das Ziel – der geistlichen Reise eines Christen. Der Glaube an Jesus und der Empfang der Erlösung sind zwar entscheidend (Römer 10,9), aber die Schrift lehrt uns, dass Gott uns in das Ebenbild Seines Sohnes verwandeln möchte (Römer 8,29). Der Apostel Petrus beschreibt einen klaren Weg des geistlichen Wachstums – eine Abfolge von sieben geistlichen Tugenden –, die jeder Gläubige verfolgen muss, um geistliche Vollkommenheit und Frucht in Christus zu erreichen.
„Darum macht alles, was ihr könnt, um zu eurem Glauben Tugend zuzufügen, zur Tugend Erkenntnis, zur Erkenntnis Selbstbeherrschung, zur Selbstbeherrschung Standhaftigkeit, zur Standhaftigkeit Gottesfurcht, zur Gottesfurcht gegenseitige Liebe, zur gegenseitigen Liebe die Liebe.“
—2. Petrus 1,5–7
Lassen Sie uns jede Stufe betrachten:
1. Glaube → Tugend
Glaube ist das Fundament des christlichen Lebens (Epheser 2,8–9). Doch Glaube allein muss zu moralischer Vollkommenheit führen – das, was Petrus Tugend nennt. Ein Leben, das Christus ähnlich ist, zeigt sich durch Integrität, Mitgefühl, Demut und Rechtschaffenheit.
„So ist auch der Glaube, wenn er nicht Werke hat, tot an sich selbst.“ —Jakobus 2,17
Wahrer Glaube zeigt sich darin, wie wir andere behandeln – zuhause, bei der Arbeit oder in der Gesellschaft. Jesus sagte: „Lasst euer Licht leuchten vor den Menschen, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen“ (Matthäus 5,16).
2. Tugend → Erkenntnis
Auf Tugend muss Erkenntnis folgen – nicht nur intellektuell, sondern auch geistlich und im Verhältnis zu Gott. Das umfasst das Verständnis Seines Wortes, Seiner Natur, Seiner Wege und Seines Willens.
„Mein Volk wird durch Mangel an Erkenntnis vernichtet.“ —Hosea 4,6
Ohne gesunde Lehre und geistliche Unterscheidung können Gläubige in die Irre geführt werden (Epheser 4,14). Paulus ermahnte Timotheus, „das Wort der Wahrheit recht zu handhaben“ (2. Timotheus 2,15). Erkenntnis hilft uns, Weisheit zu gewinnen und Täuschung in einer Welt voller falscher Lehren zu vermeiden.
**3. Erkenntnis → Selbstbeherrschung**
Mit Erkenntnis kommt Verantwortung. Selbstbeherrschung ermöglicht es uns, das umzusetzen, was wir wissen. Sie ist eine Frucht des Geistes (Galater 5,22–23) und ein Kennzeichen geistlicher Disziplin. Sie lenkt unsere Wünsche, zügelt unsere Reaktionen und ordnet unser tägliches Leben.
„Ein Mensch ohne Selbstbeherrschung ist wie eine Stadt mit zerstörten Mauern.“ —Sprüche 25,28
Ohne Selbstbeherrschung bleibt Erkenntnis unfruchtbar. Ein reifer Gläubiger lernt, sich selbst zu verleugnen, täglich das Kreuz auf sich zu nehmen (Lukas 9,23) und unter der Leitung des Geistes zu leben, nicht nach fleischlichen Impulsen.
**4. Selbstbeherrschung → Standhaftigkeit**
Standhaftigkeit bedeutet, Prüfungen zu ertragen und in schwierigen Zeiten treu zu bleiben. Es ist die Fähigkeit, weiterzumachen, wenn es schwer wird, und Gott auch in der Stille oder im Leiden zu vertrauen.
„Lasst die Standhaftigkeit ihre volle Wirkung zeigen, damit ihr reif und vollständig seid, ohne Mangel an nichts.“ —Jakobus 1,4
„Wir rühmen uns auch in den Bedrängnissen, weil wir wissen, dass Bedrängnis Standhaftigkeit hervorbringt …“ —Römer 5,3
Diese Tugend demonstrierten Apostel wie Paulus, die Verfolgung, Gefängnis und Not ertrugen, ohne aufzugeben. Sie ermöglicht, dass der Glaube auch unter Druck gedeiht.
**5. Standhaftigkeit → Gottesfurcht**
Gottesfurcht bedeutet, ein Leben zu führen, das die Heiligkeit und Ehrfurcht vor Gott widerspiegelt. Dazu gehören persönliche Heiligkeit, Hingabe, Gebet, Fasten und Gehorsam.
„Wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr in allem heilig sein; denn es steht geschrieben: ‚Seid heilig, denn ich bin heilig.‘“ —1. Petrus 1,15–16
Gottesfurcht bedeutet nicht nur, Sünde zu vermeiden, sondern aktiv Gottes Gegenwart und Willen zu suchen. Es ist der Lebensstil, den Jesus vorlebte und den wir nachahmen sollen.
**6. Gottesfurcht → Bruderliebe (gegenseitige Zuneigung)**
Wahre Gottesfurcht zeigt sich in echter Liebe zu den Mitgläubigen. Petrus verwendet das Wort „philadelphia“ – Bruderliebe. Es ist die Liebe, die Gemeinschaft, Einheit und Fürsorge innerhalb des Leibes Christi wertschätzt.
„Daran wird jedermann erkennen, dass ihr meine Jünger seid, wenn ihr einander liebt.“ —Johannes 13,35
„Seid einander in Liebe zugetan. Ehrt einander höher als euch selbst.“ —Römer 12,10
In einer Zeit, in der Gemeinden oft mit Spaltung, Klatsch oder Bitterkeit kämpfen, ist gegenseitige Liebe ein starkes Zeugnis für die Welt.
**7. Bruderliebe → Liebe (Agape)**
Die höchste Tugend ist die Agape-Liebe – göttliche, aufopfernde, bedingungslose Liebe Gottes. Sie gibt ohne Erwartung, vergibt, erträgt alles und versagt niemals.
„Nun aber bleiben Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; die größte aber von diesen ist die Liebe.“ —1. Korinther 13,13
„Wer nicht liebt, kennt Gott nicht; denn Gott ist Liebe.“ —1. Johannes 4,8
Diese Liebe ist nicht bloß emotional, sondern geistlich. Sie spiegelt das Herz Christi wider, der sein Leben für uns gab, während wir noch Sünder waren (Römer 5,8). Dieses Niveau zu erreichen bedeutet, tief mit Gottes Herz verbunden zu sein.
**Was passiert, wenn wir in diesen sieben Tugenden wachsen?**
Petrus verspricht:
„Denn wer diese Eigenschaften in zunehmendem Maß besitzt, wird sich nicht untüchtig und unfruchtbar machen in der Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus.“ —2. Petrus 1,8
„…wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln und empfangt einen reichen Einlass in das ewige Reich unseres Herrn und Retters Jesus Christus.“ —2. Petrus 1,10–11
Es ist kein Legalismus – es ist geistliche Formung. Je mehr diese Tugenden in uns wachsen, desto mehr spiegeln wir Christus, widerstehen der Sünde, lieben andere und gehen in der Gewissheit unserer Erlösung.
**Abschließende Reflexion: Wo stehst du auf deiner Reise?**
Geistliches Wachstum ist ein Prozess, kein einmaliges Ereignis. Diese sieben Stufen sind nicht nur Ziele zum Bewundern – sie sind Tugenden, die aktiv entwickelt werden sollen. Nimm dir Zeit, dich selbst zu prüfen: Wo bist du stark? Wo brauchst du Wachstum?
„Arbeitet an eurer Rettung mit Furcht und Zittern; denn Gott ist es, der in euch wirkt, sowohl das Wollen als auch das Vollbringen nach seinem Wohlgefallen.“ —Philipper 2,12–13
Lasst uns keine passiven Gläubigen sein. Streben wir danach, zu wachsen und fruchtbare, reife Jünger Christi zu werden.
Gott segne dich – und teile diese Wahrheit mit anderen.
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