Durch die Gnade Gottes und im Namen unseres Herrn Jesus Christus.
Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus in Ewigkeit! Herzlich willkommen, während wir gemeinsam das Wort Gottes betrachten.
Die Barriere eines geteilten Herzens
Oft ist das größte Hindernis für die Fülle Christi nicht äußerer Widerstand, sondern unser eigenes Herz. Die Schrift warnt uns davor, doppelherzig zu sein:
„Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“
Jakobus 1,8
Wenn unser Herz geteilt ist – zwischen Welt und Gott, zwischen Tradition und Wahrheit – verschließen wir uns selbst vor tieferer Offenbarung Christi. Heute betrachten wir zwei Gegensätze: die Pharisäer, religiös aber geistlich blind, und Nathanael, ein Jünger, der tiefe Erkenntnis empfing – wegen der Aufrichtigkeit seines Herzens.
1. Zeichen fordern – den Retter verpassen
In Matthäus 12 fordern die Pharisäer ein Zeichen, um Jesu Autorität zu beweisen:
„Da antworteten ihm einige von den Schriftgelehrten und Pharisäern und sprachen: Meister, wir wollen ein Zeichen von dir sehen.
Er aber antwortete und sprach zu ihnen: Ein böses und abtrünniges Geschlecht fordert ein Zeichen; doch es wird ihm kein Zeichen gegeben werden als das Zeichen des Propheten Jona.“
Matthäus 12,38–39
Jesus tadelte sie nicht, weil es grundsätzlich falsch wäre, um ein Zeichen zu bitten (vgl. Richter 6,36–40), sondern weil ihre Herzen ungläubig und heuchlerisch waren. Sie hatten bereits Wunder gesehen – Heilungen, Befreiungen – und glaubten dennoch nicht (vgl. Matthäus 12,22–24). Ihre Forderung kam nicht aus dem Wunsch nach Wahrheit, sondern aus einem unbußfertigen Herzen.
Das einzige Zeichen, das Jesus ihnen gab, war das Zeichen des Jona – ein Hinweis auf seinen Tod, sein Begräbnis und seine Auferstehung:
„Denn wie Jona drei Tage und drei Nächte im Bauch des großen Fisches war, so wird der Menschensohn drei Tage und drei Nächte im Herzen der Erde sein.“
Matthäus 12,40
Das war eine messianische Prophezeiung – die Auferstehung als das endgültige Zeichen göttlicher Autorität (vgl. Römer 1,4).
2. Nathanael – ein Herz ohne Falschheit
Im Gegensatz zu den Pharisäern zeigt Nathanael, was es bedeutet, ein aufrichtiges, wahrheitssuchendes Herz zu haben. Als Philippus ihm von Jesus aus Nazareth erzählt, ist er zunächst skeptisch, aber nicht zynisch:
„Nathanael sprach zu ihm: Was kann aus Nazareth Gutes kommen? Philippus spricht zu ihm: Komm und sieh!“
Johannes 1,46
Seine Frage spiegelt kulturelle und prophetische Erwartungen wider – Nazareth war nicht als messianischer Ort bekannt (vgl. Micha 5,1). Doch Nathanaels Stärke war seine Bereitschaft zu prüfen, anstatt sofort abzulehnen.
Als Jesus ihn sah, offenbarte Er sein Herz:
„Jesus sah Nathanael auf sich zukommen und sagt von ihm: Siehe, wahrhaftig ein Israelit, in dem kein Falsch ist!“
Johannes 1,47
Das griechische Wort für „Falsch“ ist dolos – es meint Betrug, Heuchelei, versteckte Motive. Nathanael hatte davon nichts. Wegen dieser Aufrichtigkeit offenbarte Jesus ihm etwas ganz Persönliches:
„Bevor Philippus dich rief, als du unter dem Feigenbaum warst, sah ich dich.“
Johannes 1,48
Diese übernatürliche Erkenntnis überzeugte ihn:
„Rabbi, du bist Gottes Sohn! Du bist der König von Israel!“
Johannes 1,49
Jesus versprach ihm daraufhin etwas noch Größeres:
„Weil ich dir sagte: Ich sah dich unter dem Feigenbaum, glaubst du? Du wirst Größeres sehen als das.“
Johannes 1,50
Das zeigt ein geistliches Prinzip: Glaube kommt vor tieferer Offenbarung. Wer im Kleinen glaubt, dem wird mehr gezeigt.
3. Gott offenbart sich in Stufen
Jesus offenbarte sich nicht jedem gleich. Zwar predigte Er zu vielen, aber seine tiefsten Lehren waren nur den Jüngern vorbehalten:
„Da traten die Jünger zu ihm und sprachen: Warum redest du in Gleichnissen zu ihnen? Er antwortete und sprach zu ihnen: Euch ist es gegeben, die Geheimnisse des Himmelreichs zu erkennen, diesen aber ist’s nicht gegeben.“
Matthäus 13,10–11
Selbst unter den Jüngern gab es einen engeren Kreis – Petrus, Jakobus und Johannes – die besondere Offenbarungen empfingen (vgl. Markus 5,37; Markus 9,2; Lukas 8,51).
Doch nicht alle erkannten Jesus, obwohl Er mitten unter ihnen war:
„Er war in der Welt, und die Welt ist durch ihn gemacht; aber die Welt erkannte ihn nicht.“
Johannes 1,10
Beziehung zu Christus hängt vom Zustand unseres Herzens ab:
„Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.“
Jakobus 4,8
„Wer darf auf des HERRN Berg gehen? […] Wer unschuldige Hände hat und ein reines Herz.“
Psalm 24,3–4
4. Hindernisse für Offenbarung heute
Auch heute hindern viele Gläubige ihre eigene Tradition, ihren Stolz oder ihre Konfession daran, tiefer in Christus zu gelangen. Wie die Pharisäer lehnen manche klare biblische Wahrheiten ab, weil sie nicht zur kirchlichen Lehre passen.
Einige Beispiele:
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Die Bibel lehrt die Taufe durch Untertauchen (vgl. Apostelgeschichte 8,38–39; Römer 6,4), doch manche bestehen auf Kindertaufe durch Besprengen – etwas, das im Neuen Testament nie vorkommt.
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Die Bibel nennt Götzenbilder Gräuel (vgl. 2. Mose 20,4–5; 1. Johannes 5,21), dennoch werden sie in manchen Kreisen verehrt.
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Jesus ist der einzige Weg zur Rettung (vgl. Johannes 14,6; Apostelgeschichte 4,12), doch viele glauben an alternative Wege.
Wer Tradition über Wahrheit stellt, wird wie jene, von denen Jesus sagte:
„Und so hebt ihr Gottes Wort auf durch eure Überlieferung, die ihr gegeben habt.“
Markus 7,13
5. In höhere Bereiche der Offenbarung eintreten
Wer größere Dinge erleben will – göttliche Einsicht, geistliche Gaben, tiefere Gemeinschaft mit Christus, offene Himmel – muss zu einem einfachen, gehorsamen Glauben zurückkehren:
„Wenn jemand seinen Willen tun will, wird er erkennen, ob diese Lehre von Gott ist…“
Johannes 7,17
Dazu gehört:
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Ganzherziger Glaube an Jesus Christus
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Studium und Gehorsam gegenüber der Heiligen Schrift
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Ablegen von Heuchelei, Stolz und Vorurteilen
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Bereitschaft, der Wahrheit zu folgen, selbst wenn sie unbequem ist
Wer das tut, wird – wie Nathanael – den Himmel geöffnet sehen und Christus tiefer erkennen als je zuvor.
Jesus ist derselbe – gestern, heute und in Ewigkeit
„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“
Hebräer 13,8
Der gleiche Jesus, der Nathanael versprach:
„Du wirst Größeres sehen als das“,
macht auch dir heute dieses Versprechen – wenn du ein aufrichtiges, demütiges Herz hast.
Wenn wir seinem Wort gehorchen und in der Wahrheit wandeln, werden auch wir himmlische Offenbarungen erleben – göttliche Führung, Begegnungen mit Engeln und eine immer tiefere Beziehung zu unserem auferstandenen König.
Der Herr segne dich und öffne dir die Augen, damit du Größeres sehen darfst.