by Rehema Jonathan | 15 Juni 2022 08:46 pm06
1. Timotheus 3,8 (Lutherbibel 2017)
„Desgleichen müssen die Diakone ehrbar sein, nicht doppelzüngig, nicht dem viel Wein ergeben, nicht schändlichen Gewinn liebend;“
Dieser Vers wird oft missverstanden. Manche glauben, dass gemäßigter Alkoholkonsum für Christen erlaubt sei, solange man es nicht übertreibt. Doch hier stellt sich eine entscheidende Frage: Ist ein wenig Wein heute für Gläubige tatsächlich akzeptabel? Was ist die biblische und theologische Grundlage für Paulus’ Anweisung?
1. Der Kontext zählt: Ein Wort zur geistlichen Unterscheidung
2. Korinther 3,6 (Einheitsübersetzung)
„Er hat uns tauglich gemacht zu Mitarbeitern eines neuen Bundes, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes; denn der Buchstabe tötet, aber der Geist macht lebendig.“
Ohne das Licht des Heiligen Geistes kann man die Schrift fehlinterpretieren, um Sünde zu rechtfertigen. Selbst der Satan zitierte die Schrift, um Jesus zu versuchen (vgl. Matthäus 4,6–7), dabei aber den Zusammenhang verdrehte. Jesus antwortete mit geistlicher Unterscheidung, indem er das Wort richtig auslegte (vgl. 2. Timotheus 2,15).
Paulus’ Aussage in 1. Timotheus 3,8 muss also im Gesamtzusammenhang und mit vom Geist geleiteter Erkenntnis gelesen werden. Schauen wir Paulus’ Rat an Timotheus genauer an.
2. Medizinischer Gebrauch vs. Genuss
1. Timotheus 5,23 (Lutherbibel 2017)
„Trinke nicht mehr nur Wasser, sondern gebrauche etwas Wein um deines Magens willen und deiner häufigen Krankheiten.“
Hier empfiehlt Paulus Timotheus Wein aus medizinischem Grund. Das griechische Wort „oinos“ bezeichnet vergorenen Wein, nicht bloßen Traubensaft. Paulus betont aber „etwas Wein“ (griechisch: oligon = wenig), also Maßhaltung und Zweck, nicht Genuss oder Rausch.
Diese Anweisung ist praktisch und seelsorgerlich. Timotheus mied wahrscheinlich Wein ganz, um seinen Ruf als Gemeindeleiter nicht zu gefährden. Paulus aber, der seine gesundheitlichen Probleme kannte, gestattet einen medizinischen Gebrauch. Es ist keine allgemeine Freigabe für gesellschaftlichen Alkoholkonsum.
3. Historischer und kultureller Hintergrund
In der Antike war das Wasser oft von schlechter Qualität. Kleine Mengen Wein wurden mit Wasser gemischt, um es zu reinigen oder Magenbeschwerden zu lindern. Zudem diente Wein äußerlich als Desinfektionsmittel bei Wunden.
Lukas 10,34 (Lutherbibel 2017)
„Und er goss Öl und Wein auf seine Wunden und verband sie.“
Der barmherzige Samariter verwendet Wein als antiseptisches Mittel – eine Praxis, die in der griechisch-römischen Medizin seiner Zeit üblich war.
Wenn Paulus also Timotheus „etwas Wein“ erlaubt, ermutigt er nicht zum gesellschaftlichen Trinken, sondern erkennt eine damals gängige medizinische Behandlung an.
4. Trunkenheit ist Sünde
Epheser 5,18 (Lutherbibel 2017)
„Und sauft euch nicht voll Wein, woraus Ausschweifung folgt, sondern werdet voll Geistes.“
Paulus stellt den Gegensatz zwischen „voll sein von Wein“ und „voll sein vom Geist“ klar heraus. Das eine führt zur Kontrollverlust und moralischem Verfall, das andere zum gottgefälligen Leben und geistlicher Kraft.
Galater 5,21 (Lutherbibel 2017)
„Neid, Zorn, Selbstsucht, Zwietracht, Parteiungen, Neidereien, Trunkenheit, Fresssucht und dergleichen; davon habe ich euch vorhergesagt, wie ich auch jetzt wieder sage: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“
Trunkenheit wird hier zusammen mit anderen sündigen Werken genannt, die den Zugang zum Reich Gottes ausschließen. Die Bibel kennt keine Duldung für gelegentlichen Rausch.
5. Moderne Anwendung: Brauchen wir heute noch Wein als Medizin?
Heute haben wir sauberes Wasser, Medikamente und fortschrittliche Medizin. Wein als Heilmittel ist kaum noch notwendig, außer in Ausnahmefällen oder entlegenen Gegenden.
Wer 1. Timotheus 5,23 für beliebigen Alkoholkonsum heranzieht, nutzt den Text falsch.
6. Zusammenfassung
Ein letzter Aufruf: Umkehr und Heil
Galater 5,19–21 (Lutherbibel 2017) warnt klar: Gewohnheitssünde, inklusive Trunkenheit, schließt vom Reich Gottes aus. Wer in Abhängigkeit oder Kompromiss gefangen ist, wende sich Christus zu.
Apostelgeschichte 3,19 (Lutherbibel 2017)
„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden.“
Heute ist der Tag des Heils (vgl. 2. Korinther 6,2). Zögere nicht. Nimm Jesus an, werde rein und lebe im neuen Leben.
Maranatha – Komm, Herr Jesus!
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