Was ist ein „Scheune“? Ein tieferes Verständnis von Lukas 12,24

by Rose Makero | 12 Juli 2022 08:46 pm07

Antwort: Schauen wir uns diese Bibelstelle gemeinsam an.

In Lukas 12,24 (LUT) sagt Jesus:

„Seht die Raben: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie haben weder Vorratskammer noch Scheune, und Gott ernährt sie doch. Wie viel mehr seid ihr wert als die Vögel!“

Jesus lenkt hier unseren Blick auf die Raben und hebt hervor, dass sie keine Vorratsräume („Vorratskammer“ – ein kleiner Ort zur Lagerung von Getreide) oder große Speicher wie Scheunen haben, in denen sie Nahrung für kommende Zeiten aufbewahren könnten. Und doch versorgt Gott sie zuverlässig.

Theologische Bedeutung:
Jesus gebraucht die Raben als Beispiel für Gottes Fürsorge – Seine beständige Versorgung und liebevolle Aufmerksamkeit für die gesamte Schöpfung. Dieses Bild greift das wiederkehrende Thema der Bibel auf, dass Gott der wahre Versorger ist (vgl. Psalm 104,27–28; Matthäus 6,25–34). Dass Raben ohne Vorratslager leben können, zeigt Gottes souveräne Macht über das Leben und Seine Fähigkeit, selbst unter schwierigen Umständen zu versorgen.

Erinnere dich an die Geschichte des Propheten Elia während der Dürre (1. Könige 17,2–6 LUT):

„Und das Wort des HERRN kam zu Elia: ‚Geh weg von hier und wende dich nach Osten und verbirg dich am Bach Krit, der zum Jordan fließt. Und du sollst aus dem Bach trinken, und ich habe den Raben geboten, dass sie dich dort versorgen sollen.‘
Er aber ging hin und tat nach dem Wort des HERRN und setzte sich nieder am Bach Krit. Und die Raben brachten ihm Brot und Fleisch am Morgen und ebenso am Abend, und er trank aus dem Bach.“

Inmitten von Hungersnot und göttlichem Gericht, als „der Himmel verschlossen“ war und sowohl Menschen als auch Tiere starben (Vers 1), offenbarte Gott Seine Treue, indem Er den Raben befahl, Elia zu ernähren. Diese wundersame Versorgung zeigt: Selbst wenn natürliche Quellen versagen, bleibt Gottes Hilfe bestehen.

Was bedeutet das für Jesu Lehre?
Wenn Gott sogar für die Raben sorgt, die weder Vorräte anlegen noch wirtschaftlich planen können – wie viel mehr wird Er dann für uns, Seine Kinder, sorgen? Jesus macht deutlich: Wir sind Gott unendlich viel mehr wert als die Vögel (vgl. Matthäus 10,29–31). Diese Zusage fordert uns heraus, Gott in allen Lebenslagen zu vertrauen und unsere Sorgen um materielle Dinge abzulegen.

Weitere Ermutigung finden wir in Hebräer 13,5–6 (LUT):

„Seid nicht geldgierig und begnügt euch mit dem, was da ist; denn er hat gesagt: ‚Ich will dich nicht verlassen und nicht von dir weichen.‘
So können wir getrost sagen: ‚Der Herr ist mein Helfer, ich will mich nicht fürchten; was können mir Menschen tun?‘“

Dieser Abschnitt betont Gottes Bundestreue und Sein dauerhaftes Versprechen, uns nie allein zu lassen. Wer auf Gottes Versorgung vertraut, ist frei von Angst und Gier – und lebt in der Zuversicht, dass der Herr persönlich für ihn sorgt.


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