Lobpreis ist mehr als nur ein Ausdruck – er ist ein theologischer Akt, in dem Gottes Wesen, Werke und Würde verkündet werden. Es ist die verbale und körperliche Antwort eines Herzens, das durch die Erkenntnis dessen verwandelt wurde, wer Gott ist und was Er getan hat. Wahrer Lobpreis entspringt einer tiefen inneren Überzeugung und Ehrfurcht, die sich in freudigen Handlungen äußert – im Tanzen, Singen, Rufen, Klatschen oder auch im stillen Verharren vor Seiner Majestät.
Im Kern erkennt Lobpreis Gottes höchste Autorität, Seine bundestreue Liebe (hebräisch: ḥesed) und Seine wunderbaren Taten in Schöpfung und Erlösung an. Lobpreis ist sowohl eine persönliche als auch gemeinschaftliche Antwort auf Gottes Selbstoffenbarung – durch Sein Wort, Seine Werke und Seinen Geist.
Die Schöpfung ruft uns zum Lobpreis
Wenn wir die Schöpfung betrachten – den Himmel, die Erde, Sonne, Mond, Berge und Meere –, erkennen wir Gottes Allmacht und göttliche Ordnung.
„Die Himmel erzählen die Ehre Gottes, und die Ausdehnung verkündigt das Werk seiner Hände.“
– Psalm 19,2
Die Schöpfung selbst wird zum stillen Zeugen, der uns einlädt, in ihr unaufhörliches Zeugnis von Gottes Herrlichkeit einzustimmen. Unser Lobpreis wird so zu einer Antwort auf diesen universalen Chor.
Gottes rettendes Handeln ruft zum Lobpreis
Lobpreis ist auch unsere natürliche Reaktion, wenn wir Gottes Eingreifen, Versorgung oder Heilung erfahren. Ob Er Krankheit heilt, in Zeiten des Mangels versorgt oder Türen öffnet – Lobpreis fließt aus dankbarer Anerkennung Seiner Fürsorge.
„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat: der dir alle deine Sünden vergibt und heilt alle deine Krankheiten.“
– Psalm 103,2–3
„Ich danke dem HERRN von ganzem Herzen und erzähle alle deine Wunder.“
– Psalm 9,2
Der biblische Befehl zum Lobpreis
Lobpreis ist nicht nur eine Empfehlung – es ist ein Gebot:
„Ihr Reiche der Erde, singt Gott, lobsingt dem Herrn!“
– Psalm 68,33
„Lobet den HERRN, alle Heiden! Preist ihn, alle Völker!“
– Psalm 117,1
„Halleluja! Es ist gut, unserm Gott zu singen, es ist lieblich, Lobgesang ist schön.“
– Psalm 147,1
Diese Gebote zeigen: Lobpreis ist ein weltweiter Aufruf an alle Völker, Sprachen und Nationen. Es ist die Sprache der Erlösten – ein Vorgeschmack auf den Lobpreis im Himmel (vgl. Offenbarung 7,9–10).
Lobpreis bringt Gottes Gegenwart und Kraft
Die Bibel zeigt, dass Gott im Lobpreis Seines Volkes wohnt:
„Doch du bist heilig, der du thronst über dem Lobpreis Israels.“
– Psalm 22,4
Das hebräische Wort yashab (wohnen/thronen) deutet darauf hin, dass Gott dort wohnt, wo Er gelobt wird. Deshalb ist Lobpreis oft mit göttlichem Eingreifen verbunden.
Hier einige biblische Beispiele:
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Die Mauern von Jericho fielen: Als Israel um Jericho marschierte und laut rief, stürzten die Mauern ein (Josua 6,20). Ihr Lobpreis war ein Akt des Glaubens und Gehorsams.
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Paulus und Silas wurden befreit: Im Gefängnis sangen sie Loblieder zu Gott, woraufhin ein göttliches Erdbeben die Türen öffnete (Apostelgeschichte 16,25–26).
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Joschafats Sieg: Angesichts einer überwältigenden feindlichen Armee setzte König Joschafat Sänger ein, die Gott priesen. Während sie sangen, ließ Gott die Feinde sich gegenseitig vernichten (2. Chronik 20,21–22).
Diese Ereignisse zeigen: Lobpreis ist nicht passiv – er ist geistlicher Kampf. Er verändert geistliche Atmosphäre, lädt Gottes Macht ein und bezeugt unser Vertrauen in Ihn.
Warum sollen wir Gott loben?
Wir loben Ihn für das, was Er ist – heilig, gerecht, liebevoll, gnädig, souverän und ewig. Und wir loben Ihn für das, was Er getan hat – die Welt erschaffen, uns durch Christus erlöst und uns durch Seinen Geist erhalten.
Sogar unser Atem ist Grund genug zum Lobpreis:
„Alles, was Odem hat, lobe den HERRN! Halleluja!“
– Psalm 150,6
„Denn von ihm und durch ihn und zu ihm sind alle Dinge. Ihm sei Ehre in Ewigkeit! Amen.“
– Römer 11,36
Ein abschließender Aufruf
Gott ist würdig, gelobt zu werden – nicht nur wegen Seiner Taten, sondern einfach weil Er ist. Unser Lobpreis bezeugt, dass Er unsere Quelle, unser Erhalter und unser Retter ist. Lobpreis bringt uns in Einklang mit dem Himmel und richtet unser Herz auf das, was droben ist (Kolosser 3,2).
Darum lasst uns den Lobpreis nicht zurückhalten. Mögen wir wie David sagen:
„Ich will den HERRN loben allezeit; sein Lob soll immerdar in meinem Munde sein.“
– Psalm 34,2
Shalom.