Wohin stürzten sich die Schweine? Eine theologische Betrachtung zu Markus 5,13

by Rose Makero | 19 Juli 2022 08:46 am07

Markus 5,12–13 (LUT 2017):

„Und die unreinen Geister baten ihn und sprachen: Lass uns in die Schweine fahren!
Und er erlaubte es ihnen. Da fuhren die unreinen Geister aus und fuhren in die Schweine.
Und der ganze Schwarm, etwa zweitausend, stürzte den Abhang hinunter in den See, und sie ertranken im See.“

Diese eindrucksvolle Begebenheit ereignet sich unmittelbar nachdem Jesus einem Mann begegnet, der von einer Vielzahl von Dämonen besessen ist – in der Region der Gerasener. Die Dämonen, die sich selbst als „Legion“ bezeichnen (Markus 5,9), flehen Jesus an, sie nicht aus dem Gebiet zu verbannen, sondern in eine Herde Schweine zu schicken. Jesus – der seine völlige Autorität über dämonische Mächte demonstriert – gewährt ihre Bitte. Was dann geschieht, ist dramatisch und zugleich tief symbolisch: Die gesamte Herde von etwa zweitausend Schweinen stürzt sofort den steilen Abhang hinunter in den See Genezareth und ertrinkt.

Im Swahili wird das Wort für „Abhang“ mit genge übersetzt – ein Begriff, der nicht etwa einen Markt bezeichnet, wie manche meinen könnten, sondern eine steinige, abschüssige Böschung. Ein genge besteht meist aus Felsen, ist rutschig und gefährlich. Im Gegensatz zu weichen, erdigen Hängen bietet ein felsiger Abhang kaum Halt – wer einmal zu rutschen beginnt, gewinnt schnell an Geschwindigkeit und ist kaum mehr aufzuhalten.

Theologische Bedeutung:

Dieses Bild ist mehr als nur dramatisch – es ist zutiefst symbolisch. Die Schweine, die von Dämonen besessen waren, rennen kopfüber in ihren Untergang. Es ist ein starkes Sinnbild dafür, was dämonischer Einfluss verursacht: einen unaufhaltsamen Kurs in Richtung Zerstörung. Der rutschige Hang steht für die verhängnisvolle Dynamik der Sünde – wie geistliche Gebundenheit Menschen unaufhaltsam dem Tod zuführen kann.

Römer 6,23 (LUT 2017):

„Denn der Sünde Sold ist der Tod; aber die Gabe Gottes ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“

So wie die besessenen Schweine in den Tod stürzten, ist auch der Mensch in der Gefahr des Verderbens, wenn er unter der Herrschaft der Sünde oder dämonischer Mächte steht. Doch Gott sei Dank – in Jesus Christus ist Befreiung möglich! Kein Dämon ist ihm zu mächtig, keine Fessel zu tief. Jesus hat nicht nur Autorität über das Dämonische – er schenkt auch vollständige Wiederherstellung und Freiheit.

1. Johannes 4,4 (LUT 2017):

„Kinder, ihr seid von Gott und habt jene überwunden; denn der in euch ist, ist größer als der, der in der Welt ist.“

Unsere Körper sind nicht dafür bestimmt, Gefäße für dämonische Mächte zu sein. Die Bibel lehrt uns, dass unsere Leiber Tempel des Heiligen Geistes sind.

1. Korinther 6,19 (LUT 2017):

„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist und den ihr von Gott habt, und dass ihr nicht euch selbst gehört?“

Deshalb sind wir aufgerufen, den Heiligen Geist zu suchen – den, der heiligt, stärkt und ins Leben führt. Aber wie empfangen wir ihn?


Der Weg zum Empfang des Heiligen Geistes

Apostelgeschichte 2,37–39 (LUT 2017):

„Als sie aber das hörten, ging’s ihnen durchs Herz, und sie sprachen zu Petrus und den andern Aposteln: Ihr Männer, liebe Brüder, was sollen wir tun?
Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr empfangen die Gabe des Heiligen Geistes.
Denn euch gilt diese Verheißung und euren Kindern und allen, die fern sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“

Dies ist die biblische Grundlage für den Empfang des Heiligen Geistes:

  • Buße: Eine echte Umkehr vom sündigen Weg und Hingabe an Gott.

  • Taufe: Ein öffentliches Bekenntnis des Glaubens und der Reinigung von Sünde.

  • Glaube an Jesus Christus: Der einzige Name, durch den wir gerettet werden können (vgl. Apostelgeschichte 4,12).

Wer diese Schritte mit aufrichtigem Herzen geht, empfängt die Verheißung des Heiligen Geistes – eine Kraft, die das Leben von innen heraus verwandelt.

Maranatha – Der Herr kommt!


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