by Rehema Jonathan | 20 September 2022 08:46 pm09
In weltlichen Begriffen gilt jemand als Narr, der über wenig Intelligenz, logisches Denkvermögen oder Problemlösungskompetenz verfügt. Solche Menschen tun sich oft in der Schule, im sozialen Umfeld oder im Denken schwer. Doch Gottes Maßstab für Weisheit und Torheit bemisst sich nicht am Intelligenzquotienten oder am weltlichen Erfolg, sondern daran, wie ein Mensch zu Ihm, zu Seinem Wort und zu seinen Mitmenschen steht.
Nach der Bibel ist Torheit kein bloß intellektuelles, sondern ein moralisches und geistliches Versagen. Ein Narr wird nicht durch mangelndes Wissen definiert, sondern durch mangelnde Ehrfurcht vor Gott, Ungehorsam gegenüber Seinen Geboten und Gleichgültigkeit gegenüber anderen.
Im Folgenden finden sich acht biblische Merkmale eines Narren. Wenn eines oder mehrere davon auf dich zutreffen, ist das ein Ruf zur Umkehr und zur Veränderung – nicht bloß zur moralischen Verbesserung, sondern zur Ausrichtung deines Herzens auf Gottes Wahrheit.
1. Ein Narr sucht Gott nicht
Psalm 14,2–3 (LUT 2017):
„Der HERR schaut vom Himmel auf die Menschenkinder, dass er sehe, ob jemand klug sei und nach Gott frage. Aber sie sind alle abgewichen und allesamt verdorben; da ist keiner, der Gutes tue, auch nicht einer.“
Das erste Anzeichen geistlicher Torheit ist ein Leben ohne die Suche nach Gott. Wer unabhängig von dem lebt, der ihn geschaffen hat und erhält, verleugnet die grundlegendste Wahrheit des Daseins. Paulus bekräftigt dies in Römer 3,10–12, indem er sagt, dass ohne Gottes Gnade niemand von sich aus Gott sucht.
Das entspricht der biblischen Lehre von der totalen Verderbtheit des Menschen: Aus eigener Kraft sucht niemand Gott nur der Geist zieht ihn zu Ihm (vgl. Johannes 6,44).
2. Ein Narr verachtet andere
Sprüche 11,12 (LUT 2017):
„Wer seinen Nächsten verachtet, ist ein Tor; aber ein verständiger Mann schweigt still.“
Ein Narr hält andere für minderwertig und behandelt sie ohne Respekt oder Mitgefühl. Dieses Verhalten wurzelt im Hochmut einer Sünde, der Gott widersteht (Jakobus 4,6), während Er den Demütigen Gnade schenkt. Jesus selbst lebte demütige Liebe vor und rief Seine Nachfolger auf, ebenso zu handeln (Philipper 2,3–5).
Die Weisen verstehen, dass jeder Mensch im Bilde Gottes geschaffen ist (1. Mose 1,27). Wer andere verachtet, verachtet Gottes Schöpfung.
3. Ein Narr unterdrückt die Schwachen
Sprüche 28,16 (LUT 2017):
„Ein Fürst ohne Verstand ist ein gewalttätiger Unterdrücker; wer aber unrechten Gewinn hasst, der wird lange leben.“
Unterdrückung sei es durch Ausbeutung, Manipulation oder Gewalt ist Ausdruck eines verdorbenen Herzens. Gott ist der Anwalt der Schwachen und Bedürftigen (Psalm 140,13; Jesaja 1,17) und verurteilt jede Form von Ungerechtigkeit.
Gottes Gerechtigkeit ist ein zentraler Wesenszug (Psalm 89,15). Wer Gerechtigkeit missachtet, stellt sich gegen das Wesen Gottes selbst.
4. Ein Narr ist sexuell unmoralisch
Sprüche 6,32 (LUT 2017):
„Wer mit einer Frau die Ehe bricht, der ist ein Narr; er richtet sich selbst zugrunde.“
Sexuelle Sünde verdirbt Gottes gute Ordnung für Ehe, Leib und Heiligkeit. Das Neue Testament warnt wiederholt davor (1. Korinther 6,18–20; Hebräer 13,4). Solche Sünde beleidigt den Heiligen Geist und schwächt das geistliche Empfinden.
Wer so handelt, entweiht den Tempel des Heiligen Geistes (1. Korinther 6,19) und schadet sich selbst körperlich, emotional und geistlich.
5. Ein Narr ignoriert das ewige Gericht
Sprüche 15,24 (LUT 2017):
„Des Verständigen Weg führt aufwärts zum Leben, damit er meide die Unterwelt unten.“
Die Weisen bedenken das Lebensende und das kommende Gericht. Prediger 7,2 lehrt, dass Nachdenken über den Tod zur Weisheit führt. Ein Narr hingegen lebt, als gäbe es kein Morgen, und vernachlässigt die Dringlichkeit des Heils (Hebräer 9,27).
Jesus sprach häufiger über die Hölle als über den Himmel nicht um Angst zu machen, sondern um zu warnen. Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Weisheit (Sprüche 9,10).
6. Ein Narr lehnt göttliche Zurechtweisung ab
Sprüche 10,8 (LUT 2017):
„Wer ein weises Herz hat, nimmt Gebote an; der Tor aber faselt und kommt zu Fall.“
Ein Weiser lässt sich korrigieren und von Gottes Wort lehren, weil er weiß, dass das zu Wachstum führt (Sprüche 9,8–9). Ein Narr lehnt Belehrung ab und folgt lieber seiner eigenen Meinung selbst wenn sie gegen Gottes Wort steht.
Dies zeigt ein rebellisches Herz. Doch Hebräer 12,11 sagt, dass Gott den liebt, den Er züchtigt. Wer Zurechtweisung verweigert, stellt sich außerhalb dieser Liebe.
7. Ein Narr vergisst Gottes Wort
Sprüche 10,14 (LUT 2017):
„Die Weisen bewahren Erkenntnis; der Toren Mund aber ist nahe dem Verderben.“
Ein weiser Mensch schätzt Gottes Wort und bewahrt es in seinem Herzen (Psalm 119,11). Wer es vergisst oder nicht danach lebt, ist dem moralischen Zusammenbruch ausgeliefert. Jesus vergleicht solche Menschen mit Bauherren, die ihr Haus auf Sand errichten (Matthäus 7,26–27).
Guter Glaube braucht biblische Lehre und Erinnerung (2. Timotheus 3,16–17; Psalm 1,1–3). Wer vergisst, was Gott gesagt hat, lebt gefährlich.
8. Ein Narr ist faul und verantwortungslos
Sprüche 24,30–31 (LUT 2017):
„Ich ging am Acker eines Faulen vorbei und am Weinberg eines törichten Menschen. Und siehe, da waren überall Dornen, und Nesseln bedeckten den Boden, und die Mauer war niedergerissen.“
Faulheit betrifft nicht nur körperliche Arbeit, sondern oft auch das geistliche Leben. Paulus ruft uns auf, fleißig zu arbeiten, als diene man dem Herrn (Kolosser 3,23). Ein fauler Mensch verschwendet Zeit, Gaben und Gelegenheiten.
Faulheit ist schlechte Haushalterschaft. Gott schuf den Menschen zur Arbeit (1. Mose 2,15), und das Gleichnis von den anvertrauten Talenten (Matthäus 25,14–30) warnt davor, was Gott gegeben hat, ungenutzt zu lassen.
Wenn du dich in einem dieser Merkmale wiederfindest, verzage nicht! Gott schenkt Weisheit großzügig allen, die darum bitten (Jakobus 1,5). Wahre Weisheit beginnt mit der Furcht des Herrn (Sprüche 9,10), wächst durch Sein Wort und reift durch Seinen Geist.
Gott misst Weisheit nicht an Erfolg, Intellekt oder Ansehen, sondern an Ehrfurcht, Gehorsam, Demut und Liebe.
Sprüche 3,3–4 (LUT 2017):
„Gnade und Treue sollen dich nicht verlassen; binde sie um deinen Hals, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens, so wirst du Gunst und Klugheit erlangen in den Augen Gottes und der Menschen.“
Lasst uns weise sein in Gottes Augen nicht nur um unseretwillen, sondern zu Seiner Ehre und zum Segen für andere.
Der Herr helfe uns dabei.
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