VERLANGE NICHT NACH EINER ANDEREN SPEISE

by Rehema Jonathan | 24 November 2022 08:46 am11

4. Mose 11,6:
„Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna.“ (Lutherbibel 2017)

Sei herzlich gegrüßt im kraftvollen Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Auch heute ist ein Geschenk der Gnade Gottes, und ich lade dich ein, gemeinsam mit mir über sein Wort nachzudenken.

Als das Volk Israel in die Wüste zog, hatte es keine Ahnung, dass seine Ernährung nur aus einer einzigen Speise bestehen würde  dem Manna. Anfangs waren sie darüber erstaunt. Das Manna war süß, frisch und wurde jeden Morgen auf wundersame Weise von Gottes Hand bereitgestellt. Doch mit der Zeit verflog die Begeisterung. Sie begannen, sich daran zu ermüden. Jeden Tag dieselbe Speise  morgens, mittags und abends  ließ sie nach Abwechslung verlangen. Sie fragten sich: „Wie lange soll das noch so weitergehen?“ Sie sehnten sich nach Vielfalt  Fleisch, Fisch, Gurken, Knoblauch  und hätten sie in unserer Zeit gelebt, wohl auch nach Pizza und Burgern.

4. Mose 11,4–6:
„Das fremde Volk aber, das unter ihnen war, wurde gelüstig. Und auch die Israeliten fingen wieder an zu weinen und sprachen: Wer wird uns Fleisch zu essen geben? Wir denken an die Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, an die Gurken, Melonen, Lauch, Zwiebeln und den Knoblauch. Nun aber ist unsere Seele matt, denn unsere Augen sehen nichts als das Manna.“ (Lutherbibel 2017)

Sie hatten vergessen, dass die Speisen Ägyptens zwar verlockend waren, aber mit Knechtschaft, Krankheit und Leid verbunden waren. Sie sehnten sich nach den Köstlichkeiten der Sklaverei, statt die Einfachheit der Freiheit zu schätzen. Das Manna, so eintönig es auch erscheinen mochte, war lebensspendend. Es hielt sie gesund und versorgte sie täglich. Mose erinnerte sie später daran:

5. Mose 8,3–4:
„Er demütigte dich und ließ dich hungern und speiste dich mit dem Manna […] damit er dich erkennen ließe, dass der Mensch nicht vom Brot allein lebt, sondern von allem, was aus dem Mund des HERRN geht. Deine Kleider sind nicht veraltet und deine Füße sind nicht geschwollen diese vierzig Jahre.“ (Lutherbibel 2017)

Theologisch gesehen ist das Manna ein Bild für das Wort Gottes. Es steht für Christus selbst, der das wahre Brot vom Himmel ist:

Johannes 6,31–35:
„Unsere Väter haben das Manna gegessen in der Wüste, wie geschrieben steht: ‚Er gab ihnen Brot vom Himmel zu essen.‘ Da sprach Jesus zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Nicht Mose hat euch das Brot vom Himmel gegeben, sondern mein Vater gibt euch das wahre Brot vom Himmel. Denn das Brot Gottes ist das, das vom Himmel kommt und der Welt das Leben gibt. […] Ich bin das Brot des Lebens.“ (Lutherbibel 2017)

Wenn wir zum Glauben an Christus kommen, müssen wir verstehen: Unsere geistliche Nahrung kommt nur aus einer Quelle  dem Wort Gottes. Es ist die Speise für unsere Seele. Wir wachen damit auf, gehen mit ihm durch den Tag und schlafen mit ihm ein. Es ist unser Leben, unsere Kraft und unser tägliches Brot. Uns wurde nicht Schrift plus Selbsthilfeliteratur oder Unterhaltung zur Seite gestellt. Wir brauchen nicht das Wort plus Sport, Popkultur oder philosophische Strömungen. Das Wort allein ist ausreichend.

Doch wie schnell schweift unser Herz ab. Wie die Israeliten werden auch heute viele Gläubige des Wortes überdrüssig. Am Anfang unseres Glaubens waren wir begeistert  wir hörten Predigten mit Freude, verschlangen die Schrift und meditierten darüber. Doch mit der Zeit empfinden es manche als eintönig, langweilig oder zu fordernd. Wir wollen „mehr“  neue Reize, emotionale Höhenflüge oder kulturelle Relevanz.

Bald beginnt man, das Wort Gottes zu vermischen  mit weltlicher Musik, Unterhaltung oder modernen Weltanschauungen. Das Wort ist dann nicht mehr Hauptspeise, sondern nur noch ein Beilagen-Gericht auf einem überfüllten Teller. Wie die Israeliten beginnen wir, das Manna  das eigentlich unser Leben erhält  zu verachten.

Die Folgen sind ernst. Als das Volk das Manna ablehnte und nach Fleisch verlangte, gab Gott ihnen, was sie wollten  aber es kam mit Gericht:

4. Mose 11,33:
„Aber als das Fleisch noch zwischen ihren Zähnen war und noch nicht zerkaut, da entbrannte der Zorn des HERRN über das Volk, und der HERR schlug das Volk mit einer sehr großen Plage.“ (Lutherbibel 2017)

Das sollte uns wachrütteln. Wenn wir andere „Speisen“ dem Wort Gottes vorziehen, riskieren wir geistliche Schwäche, Verwirrung und letztlich auch Gericht. Gottes Wort ist kein Extra  es ist überlebenswichtig. Jesus selbst sprach in der Wüste:

Matthäus 4,4:
„Der Mensch lebt nicht vom Brot allein, sondern von einem jeden Wort, das aus dem Mund Gottes geht.“ (Lutherbibel 2017)

Geliebte, lasst uns nicht wie die Israeliten sein, die die Nahrung ablehnten, die ihnen Leben gab. Lasst uns das Wort neu lieben lernen. Auch wenn die Welt es als altmodisch oder langweilig bezeichnet  wir wissen, dass es die einzige Speise ist, die die Seele wirklich sättigt. Sie stärkt, reinigt und bereitet uns auf die Ewigkeit vor.

Hör auf, nach neuem Geschmack zu suchen. Gehorche dem Wort. Vertraue dem Wort. Lebe vom Wort. Überlass weltliche Gelüste der Welt.

Möge Gott uns helfen, täglich Freude allein in seinem Wort zu finden. Wenn wir uns treu davon nähren, werden wir nicht schwach, sondern gestärkt, gesegnet und vorbereitet für sein Reich.

Sei ermutigt. Sei genährt. Sei standhaft.
Und der Herr segne dich reichlich.


 

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