Gepriesen sei der Name unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus. Herzlich willkommen, während wir gemeinsam das Wort Gottes studieren – die Bibel, die „eine Leuchte für unseren Fuß und ein Licht auf unserem Weg“ ist.
„Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“
– Psalm 119,105 (LUT 2017)
Die Lektion aus dem Auszug Israels
Eine wichtige Lektion finden wir in der Geschichte des Auszugs Israels von Ägypten nach Kanaan. Die Schrift zeigt uns, dass die Israeliten nicht allein aus Ägypten auszogen – sie verließen das Land mit einer gemischten Menge.
Schauen wir uns den Abschnitt aus 2. Mose 12,35–38 an:
„Und die Israeliten hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und sich von den Ägyptern silberne und goldene Geräte und Kleider erbeten.
Und der HERR hatte dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, dass sie ihnen willfährig waren. So plünderten sie die Ägypter.
Also zogen die Israeliten aus von Rameses nach Sukkot, etwa sechshunderttausend Mann zu Fuß, ohne die Frauen und Kinder.
Und es zog auch mit ihnen viel fremdes Volk sowie Schafe und Rinder, sehr viel Vieh.“
– 2. Mose 12,35–38 (LUT 2017)
Die „viel fremdes Volk“ – im Hebräischen ‘ēreb rab – deutet darauf hin, dass nicht nur Israeliten auszogen, sondern auch andere Menschen, die sich ihnen anschlossen.
Wer waren diese Menschen?
Diese Gruppe bestand vermutlich aus Ägyptern, die mit den Zuständen in Ägypten unzufrieden waren, vor allem nach den Plagen, oder aus Ägyptern, die mit Israeliten verheiratet waren. Das mosaische Gesetz, das später gegeben wurde, betonte die Reinheit des Bundesvolkes:
„Du sollst dich nicht mit ihnen verschwägern: deine Tochter sollst du nicht seinem Sohn geben, und seine Tochter sollst du nicht für deinen Sohn nehmen.
Denn sie werden deine Kinder von mir abwendig machen, dass sie andern Göttern dienen; so wird der Zorn des HERRN über euch entbrennen, und er wird dich bald vertilgen.“
– 5. Mose 7,3–4 (LUT 2017)
Ein Beispiel für diese Vermischung und ihre Konsequenzen finden wir in 3. Mose 24,10–16:
„Es ging aber der Sohn einer israelitischen Frau hinaus – er war aber der Sohn eines Ägypters – unter die Israeliten. Und er zankte sich im Lager mit einem israelitischen Mann
und lästerte den Namen und fluchte. Da brachten sie ihn zu Mose. (…) Und sie legten ihn gefangen, bis ihnen klare Antwort durch den Mund des HERRN würde.
(…)
Wer den Namen des HERRN lästert, der soll des Todes sterben; die ganze Gemeinde soll ihn steinigen.“
– 3. Mose 24,10–16 (LUT 2017)
Dieser Vorfall zeigt, wie ernst Blasphemie genommen wurde und wie notwendig es war, die Heiligkeit in der Gemeinschaft Gottes zu bewahren.
Die Last der gemischten Versammlung
Was zunächst wie eine praktische Hilfe erschien, wurde bald zur Last. Die Einflüsse der gemischten Menge führten zu Unzufriedenheit und Auflehnung gegen Gottes Versorgung:
„Das fremde Volk aber unter ihnen war voller Gier, und auch die Israeliten fingen wieder an zu weinen und sprachen: ‚Wer wird uns Fleisch zu essen geben?
Wir gedenken der Fische, die wir in Ägypten umsonst aßen, der Gurken, der Melonen, des Lauchs, der Zwiebeln und des Knoblauchs.‘“
– 4. Mose 11,4–5 (LUT 2017)
Der Begriff „fremdes Volk“ bezieht sich auf jene, die nicht aus Israel stammten, aber mitreisten. Ihre Sehnsucht nach Ägypten brachte viele ins Wanken und offenbarte eine Schwächung des Glaubens.
Theologische Betrachtung
Die Reise Israels aus Ägypten ist ein Bild für unseren Weg aus der Sklaverei der Sünde zur Erlösung in Christus:
„Denn wir wissen: Unser alter Mensch ist mitgekreuzigt, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen.
Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.“
– Römer 6,6–7 (LUT 2017)
„Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen.“
– Galater 5,1 (LUT 2017)
So wie Israel sich vom Götzendienst Ägyptens trennen musste, so sollen Christen sich von ungläubigen Einflüssen fernhalten, um in Gottes Heiligkeit zu wandeln. Paulus betont dies im Neuen Testament sehr deutlich:
„Zieht nicht am fremden Joch mit den Ungläubigen. Denn was hat die Gerechtigkeit zu schaffen mit der Gesetzlosigkeit? Oder was hat das Licht für Gemeinschaft mit der Finsternis?
Wie stimmt Christus mit Beliar überein? Oder was für ein Teil hat der Gläubige mit dem Ungläubigen?
Was hat der Tempel Gottes gemeinsam mit den Götzen? Denn ihr seid der Tempel des lebendigen Gottes, wie Gott spricht:
‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.
Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen
und euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.‘“
– 2. Korinther 6,14–18 (LUT 2017)
Praktische Anwendung
Wenn Gott dich zur Errettung ruft, dann ist das allein Sein Werk – nicht dein eigenes oder das eines anderen. Wenn dir jemand nahe steht, der nicht gläubig ist, sei vorsichtig, dich nicht in eine Verbindung zu begeben, die deinen Glauben gefährden könnte.
Das Bild vom „Joch“ steht für enge Partnerschaften – sei es in der Ehe, in Freundschaften oder im Geschäftsleben. Wenn du früher mit jemandem sündige Praktiken geteilt hast – wie Trinken, Klatsch oder Unmoral – dann musst du damit brechen und ein Leben der Heiligkeit führen:
„Nun aber habe ich euch geschrieben, dass ihr nichts mit jemandem zu tun haben sollt, der sich Bruder nennen lässt und ist ein Unzüchtiger oder Habgieriger oder Götzendiener oder Lästerer oder Trunkenbold oder Räuber – mit einem solchen sollt ihr auch nicht essen.“
– 1. Korinther 5,11 (LUT 2017)
Wer sich nicht trennt von alten Bindungen, läuft Gefahr, geistlich zu stagnieren – so wie das fremde Volk Israel auf seinem Glaubensweg zur Last wurde.
Maranatha! – Der Herr kommt!