by MarryEdwardd | 23 Januar 2023 08:46 p.m.01
(Johannes 4,3–8; 1. Mose 48,21–22 — NIV)
Während Seines irdischen Dienstes unternahm Jesus einmal eine lange und körperlich anstrengende Reise von Judäa nach Galiläa. Obwohl es unterwegs viele Städte und Dörfer gab, berichtet die Schrift, dass Er in keiner von ihnen anhielt, um sich auszuruhen, bis Er nach Samaria kam.
Samaria war jedoch kein typischer Rastplatz für Juden. Aufgrund langjähriger kultureller und religiöser Spannungen mieden Juden den Umgang mit Samaritern (Johannes 4,9). Dennoch hielt etwas Jesus an genau diesem Ort auf. Er setzte sich an einen Brunnen in einer samaritanischen Stadt namens Sychar—nicht zufällig, sondern weil dieser Ort tiefgehende historische und geistliche Bedeutung hatte.
Johannes schreibt:
„So verließ er Judäa und kehrte wieder nach Galiläa zurück. Er musste aber den Weg durch Samaria nehmen. So kam er in eine Stadt Samarias namens Sychar, nahe dem Grundstück, das Jakob seinem Sohn Joseph gegeben hatte. Dort war Jakobs Brunnen. Müde von der Reise setzte Jesus sich an den Brunnen; es war um die sechste Stunde.“
(Johannes 4,3–6, NIV)
Dieses „Grundstück“ war kein gewöhnliches Stück Land. Es war das Feld, das Jakob Joseph gab, seinem geliebten Sohn, der ihm im Alter geboren wurde (1. Mose 48,22). In der jüdischen Tradition symbolisiert Joseph Integrität, Gerechtigkeit und Treue, selbst unter großem Druck und Leid (1. Mose 39,2–9). Jakob segnete Joseph mit einem doppeltben Erbteil, wie es heißt:
„Israel sprach zu Joseph: Siehe, ich sterbe, aber Gott wird mit euch sein und euch wieder in das Land eurer Väter bringen. Und ich gebe dir einen Teil mehr als deinen Brüdern, den ich den Amoritern mit meinem Schwert und meinem Bogen genommen habe.“
(1. Mose 48,21–22, NIV)
Dieser Segen war sowohl physisch als auch prophetisch. Das Land wurde zu einem geistlichen Erbe. Jesus, der die Erfüllung aller patriarchalischen Segnungen verkörpert (Matthäus 5,17), erkannte möglicherweise geistlich die beständige Salbung und den Bund, die in diesem Land verankert waren.
Seine Entscheidung, gerade dort anzuhalten und zu rasten, war nicht nur Ausdruck körperlicher Ermüdung—sie war zielgerichtet. Dort, an Jakobs Brunnen, leitete Jesus eine der theologisch tiefsten Begegnungen der Evangelien ein: Sein Gespräch mit der samaritanischen Frau (Johannes 4,7–26). Darin offenbarte Er:
- Dass Er die Quelle lebendigen Wassers ist (Johannes 4,10),
- Dass Anbetung nicht länger an Jerusalem oder einen Berg gebunden sein würde, sondern „im Geist und in der Wahrheit“ geschehen sollte (Johannes 4,23–24),
- Und dass Er der verheißene Messias ist (Johannes 4,26).
Diese Begegnung führte zur Rettung vieler Samariter—Außenseiter nach jüdischem Verständnis—und zeigt, dass Gottes Gnade Grenzen überschreitet (Johannes 4,39–42).
Theologische Betrachtung:
Warum hielt Jesus ausgerechnet bei Josephs Feld? Theologisch steht es dafür, dass Gerechtigkeit ein Erbe hinterlässt. Josephs Leben voller Integrität (1. Mose 50,20) pflanzte einen geistlichen Samen, der Generationen später Frucht trug. Jesu Anwesenheit an diesem Ort könnte darauf hinweisen, dass Gott die Treuen ehrt, sogar über ihren Tod hinaus. Wie es in Sprüche 10,7 (NIV) heißt: „Das Andenken des Gerechten bleibt im Segen.“
Ebenso können unsere heutigen Leben—wenn wir in Gottesfurcht leben—geistliche Segnungen für kommende Generationen hervorbringen. Wenn Gott dein Land, dein Werk oder dein Vermächtnis aufgrund deiner Gerechtigkeit gesegnet hat, dann könnte es, wie Josephs Feld, ein Ort werden, an dem Gott selbst zu wirken wählt.
So wie die Gebeine Elisas einen Toten wieder zum Leben brachten (2. Könige 13,21), so trägt die Gerechtigkeit von Gottes Dienern geistliches Gewicht, selbst nach ihrem Tod.
Abschließender Gedanke:
Welche Art von Vermächtnis hinterlässt du? Säen deine heutigen Entscheidungen geistliche Samen, die morgen Gottes Gegenwart anziehen werden? Wenn du wie Joseph in Gehorsam und Ehrfurcht wandelst, könnte dein „Feld“—deine Familie, dein Werk oder dein Einfluss—eines Tages der Ort sein, den Christus besucht, um anderen Rettung zu bringen.
Möge der Herr uns helfen, so zu leben, dass unser Vermächtnis Seine Gegenwart anzieht—jetzt und für kommende Generationen.
Schalom
Source URL: https://wingulamashahidi.org/de/2023/01/23/er-kam-zu-dem-feld-das-jakob-seinem-sohn-joseph-gab/
Copyright ©2025 Wingu la Mashahidi unless otherwise noted.