Gibt es Dinge, die Gott nicht tun kann – laut Richter 1,19?

by Rehema Jonathan | 17 Februar 2023 08:46 am02

Antwort: Lassen Sie uns diese Frage sorgfältig untersuchen, unter Verwendung der Lutherbibel 2017.

Richter 1,19 sagt:

„Und der HERR war mit Juda, sodass sie das Gebirge einnahmen. Aber sie konnten die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten.“

Auf den ersten Blick könnte dieser Vers eine Begrenzung von Gottes Macht andeuten. Doch die theologische Bedeutung ist tiefer: Gottes „Unfähigkeit“ in diesem Zusammenhang liegt nicht an einem Mangel an Allmacht, sondern hängt mit der menschlichen Reaktion zusammen – insbesondere dem Glauben und Gehorsam seines Volkes.

Um das besser zu verstehen, lesen wir den Zusammenhang von Richter 1,17–19:

„Und Juda zog hin mit seinem Bruder Simeon, und sie schlugen die Kanaaniter, die in Zephat wohnten, und vollstreckten den Bann an ihr. So nannte man die Stadt Horma.
Und Juda nahm Gaza samt seinem Gebiet ein und Aschkelon samt seinem Gebiet und Ekron samt seinem Gebiet.
Und der HERR war mit Juda, sodass sie das Gebirge einnahmen. Aber sie konnten die Bewohner der Ebene nicht vertreiben, weil sie eiserne Wagen hatten.“


Theologische Einsichten:

Gottes Gegenwart und menschlicher Glaube

Die Aussage „Der HERR war mit Juda“ bestätigt Gottes Beistand im Kampf. Gottes Macht ist unbegrenzt, aber seine Segnungen sind oft abhängig vom Glauben und Gehorsam seines Volkes (vgl. 5. Mose 11,26–28; Josua 1,7–9). Judas Zögern, gegen stärkere Gegner mit eisernen Wagen zu kämpfen, zeigt einen Mangel an Vertrauen in Gottes Verheißung (vgl. 4. Mose 13–14 für ähnliche Beispiele).

Eiserne Wagen als Symbol militärischer Überlegenheit

Die eisernen Wagen der Kanaaniter symbolisieren fortschrittliche Kriegstechnik und Macht (vgl. Richter 4,3; 1. Samuel 13,5). Für die Israeliten, die auf Gottes Hilfe angewiesen waren und keine überlegene Waffentechnik hatten, stellten diese Wagen eine große Herausforderung dar. Judas Angst zeigt, wie menschliche Furcht Gottes Eingreifen behindern kann.

Gottes Souveränität und menschliche Verantwortung

Gott ist allmächtig (vgl. Psalm 115,3; Jeremia 32,17), doch er handelt oft durch den Glauben und das Handeln der Menschen. Das Scheitern Judas lag nicht an Gottes Machtmangel, sondern an mangelndem Vertrauen. Hebräer 11,6 lehrt:

„Aber ohne Glauben ist’s unmöglich, Gott zu gefallen; denn wer zu Gott kommen will, der muss glauben, dass er ist und dass er denen, die ihn suchen, ihren Lohn gibt.“

Die Rolle des Glaubens in Gottes Wirken

Jakobus 1,6–8 warnt vor zweifelndem Glauben:

„Er bitte aber im Glauben und zweifle nicht; denn wer zweifelt, der gleicht einer Meereswoge, die vom Winde getrieben und bewegt wird.
Ein solcher Mensch denke nicht, dass er etwas von dem Herrn empfangen werde.
Ein Zweifler ist unbeständig auf allen seinen Wegen.“

Auch hier gilt: Gott handelt nicht im Namen derer, die ihm nicht völlig vertrauen.

Gott handelt nicht ohne den Glauben seines Bundesvolkes

Diese Begebenheit zeigt, dass Gottes Wunder und Siege oft abhängig vom Glauben seines Volkes sind. Er ist nicht machtlos, aber er respektiert den freien Willen des Menschen. Es ist eine biblische Wahrheit, dass Sünde und Ungehorsam Gottes Segen und Sieg verhindern können (vgl. Jesaja 59,1–2):

„Siehe, des HERRN Arm ist nicht zu kurz, dass er nicht helfen könnte, und seine Ohren sind nicht taub geworden, dass er nicht hören könnte;
sondern eure Verschuldungen scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass ihr nicht gehört werdet.“


Weitere Querverweise:

„Jene verlassen sich auf Wagen und Rosse; wir aber denken an den Namen des HERRN, unseres Gottes.“


Der Herr segne dich!


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