by Rehema Jonathan | 20 Juni 2024 08:46 am06
FRAGE: Wer hat das Buch der Könige geschrieben?
Die Verfasserurng des Buches der Könige wird in der Bibel nicht namentlich genannt, doch die jüdische Tradition schreibt beide Königsbücher dem Propheten Jeremia zu. Diese Auffassung ist stimmig, da der Autor höchstwahrscheinlich den Untergang Judas und das babylonische Exil miterlebt hat – Ereignisse, die für das Verständnis der zentralen Themen von Gericht und Hoffnung auf Wiederherstellung entscheidend sind.
Das Buch der Könige bietet einen historischen und theologischen Bericht über die Königreiche Israel und Juda. Es beginnt mit König Salomo, dem Sohn Davids, dessen Herrschaft den Höhepunkt der israelitischen Pracht markierte (1 Kön 1–11). Nach Salomos Tod wird das Reich aufgrund der Ungehorsamkeit des Volkes in das Nordreich Israel und das Südreich Juda geteilt (1 Kön 12).
Theologisch betont das Buch der Könige die Folgen von Treue oder Ungehorsam gegenüber Gottes Bund. Man sieht einen klaren Kontrast: Gerechte Könige wie Hiskia und Josia suchten Gottes Ehre, während böse Könige wie Ahab oder Manasse das Land in Götzendienst und Sünde führten. Besonders bekannt ist Jerobeam, der im Nordreich goldene Kälber in Bethel und Dan aufstellte, um zu verhindern, dass die Menschen nach Jerusalem pilgerten (1 Kön 12,28–30).
Ein zentrales theologisches Thema ist Gottes Gericht über Israel wegen anhaltender Sünde. So wird die Zerstörung des Nordreichs durch die Assyrer (2 Kön 17,7–18) der Tatsache zugeschrieben, dass Israel Gott nicht allein diente und fremde Götter annahm. Dieses Gericht erinnert an die Flüche im Deuteronomium (Dtn 28), die bei Abfall vielfache Strafe, Vertreibung und Zerstreuung durch die Völker verhießen.
Doch neben dem Gericht zeigt das Buch auch Gottes Barmherzigkeit und Treue. König Josia zum Beispiel wird für seine religiöse Reform, seine Zerstörung von Götzenbildern und die Wiederherstellung des wahren Gottesdienstes gelobt (2 Kön 22–23). Sein demütiges Umkehren gegenüber Gott (2 Kön 22,18–20) dient als Beispiel dafür, wie Gott echte Reue erwidert — selbst in Zeiten nationaler Verfehlung.
Die letzten Kapitel (2 Kön 24–25) schildern den tragischen Untergang Judas, die Zerstörung Jerusalems und den babylonischen Exil. Diese Ereignisse wurden von Propheten wie Jeremia vorausgesagt – etwa in Jeremia 25,11–12. Doch sie enthalten auch einen Hoffnungsschimmer: Gott versprach die Wiederherstellung Israels und Judas durch einen kommenden Messias, der ein ewiges Reich gründen würde – etwa verheißen in Jeremia 31,31–34.
(Beachte, dass nur repräsentative Verse hier dargestellt werden; exakte Wahl je nach Bedarf möglich.)
1 Könige 12,28–30
„Da machte Jeroboam sich zwei Kälber aus Gold und sprach zu dem Volk: ›Es ist zu viel für euch, wieder nach Jerusalem zu pilgern. Hier sind eure Götter, Israel, die dich herausführten aus dem Land Ägypten.‹ Und er setzte eines in Bethel und das andere in Dan.“
2 Könige 17,7–18
„… und der HERR ließ Israel fortgehen – aus dem ganzen Samen Israels – und ließ sie übrig im Lande, so wie der HERR durch seinen Knecht Mose geredet hatte. Und er verließ alle Gebote des HERRN, die sein Knecht Mose ihnen geboten hatte, und machte sich gegötzenbildern…“
2 Könige 22,18–20
„… Und ach, aber dieses ist das Wort des HERRN, das er über dein Wort gebracht hat: ›Siehe, ich will solches am Haus, von dem du sprichst, vollziehen – und soll dieses Unrecht vergelten … doch will ich dein Leben zum Lohn geben, um was du getan hast in Jerusalem.‹“
2 Könige 25,27–30
„Im siebenunddreißigsten Jahr der Gefangenschaft des Königs Jojachin, des Königs von Juda – im zwölfte Monat, am siebenundzwanzigsten Tage –, ließ ihn der König von Babylon los und tat seinem Tisch Gnade, so dass er ihm Nahrung gab… Er veränderte seinen Kerkerkleid und hatte sein Amt im Königreich über ihn gegeben, dass er aß Brot bis an sein Leben lang.“
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