by Rehema Jonathan | 16 Mai 2025 08:46 am05
Frage:
„Das Begehren, wenn es empfangen hat, gebiert die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod.“ (Jakobus 1,15, ELB)
Bedeutet das, dass Verlangen an sich keine Sünde ist?
Antwort:
Verlangen an sich ist nicht sündhaft. Laut der Heiligen Schrift ist es ein Teil der menschlichen Natur, die Gott geschaffen hat. Doch wie Jakobus 1,15 zeigt, wird Verlangen sündhaft, wenn es fehlgeleitet wird – wenn es Sünde hervorbringt.
1. Die Natur des Verlangens in der Schrift
Verlangen (griechisch: epithymia) kann neutral, gut oder böse sein, abhängig von seinem Objekt und seiner Ausrichtung. Jesus selbst verwendete das Wort in einem heiligen Zusammenhang:
„Ich habe mit innigem Verlangen begehret, dieses Passahmahl mit euch zu essen, bevor ich leide.“ (Lukas 22,15, ELB)
Gott hat das menschliche Verlangen geschaffen, um uns zum Handeln zu motivieren. Hunger zum Beispiel bringt uns dazu, zu essen und unseren Körper zu erhalten. Sexuelles Verlangen ist für die heilige Ehe bestimmt:
„Seid fruchtbar und vermehrt euch und füllt die Erde …“ (1. Mose 1,28, ELB)
Aber wenn diese Verlangen nicht nach Gottes Willen gelebt werden, führen sie in die Sünde:
„Erzieht euch dazu, dem Herrn Jesus Christus anzuziehen und sorgt nicht für das Fleisch, seine Begierden zu erfüllen.“ (Römer 13,14, ELB)
Verlangen wird also nicht durch seinen Ursprung sündhaft, sondern durch seine Auslebung wenn es genährt wird und Wege verfolgt, die Gottes Plan widersprechen.
2. Die Rolle des Verlangens im Sündenfall
Die Geschichte vom Sündenfall zeigt das deutlich. Eva sah, dass der Baum „gut zu essen“ und „eine Lust für die Augen“ und begehrenswert war, um Weisheit zu erlangen (1. Mose 3,6, ELB). Ihr Verlangen wurde verzerrt und führte zur Ungehorsamkeit und zum geistlichen Tod genau wie Jakobus später warnt.
Der Apostel Johannes bestätigt dieses Muster:
„Denn alles, was in der Welt ist, das Fleischliche Begehren, das Begehren der Augen und der Hochmut des Lebens, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“ (1. Johannes 2,16, ELB)
3. Wenn Verlangen zur Sünde wird
Jakobus 1,14-15 beschreibt den inneren Prozess der Versuchung:
„Jeder aber, der versucht wird, wird von seinem eigenen Begehren hineingezogen und verlockt. Danach, wenn das Begehren empfangen hat, gebiert es die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, bringt den Tod.“ (Jakobus 1,14-15, ELB)
Das Bild der Empfängnis ist bewusst gewählt. So wie Empfängnis zur Geburt führt, führt gehegtes und genährtes Verlangen zur Sünde und andauernde Sünde führt zum Tod (geistlich und letztlich ewig, wenn keine Umkehr geschieht).
Dieses Prinzip gilt für alle Lebensbereiche:
4. Das Herz gegen fehlgeleitetes Verlangen bewahren
Jesus betont das innere Leben:
„Wer eine Frau ansieht, um sie zu begehren, der hat in seinem Herzen schon Ehebruch mit ihr begangen.“ (Matthäus 5,28, ELB)
Darum warnt die Schrift:
„Behüte dein Herz mit allem Fleiß, denn daraus quillt das Leben.“ (Sprüche 4,23, ELB)
Und weiter:
„Das Herz ist arglistig und unheilbar; wer kann es ergründen?“ (Jeremia 17,9, ELB)
Das Nähren sündhafter Begierden durch Pornografie, unsittliche Gespräche oder unreine Medien fördert die Sünde. Paulus sagt:
„Lasst nicht zu, dass die Sünde in eurem sterblichen Leib herrsche, so dass ihr seinen Begierden gehorcht.“ (Römer 6,12, ELB)
5. Leben durch den Geist, nicht durch das Fleisch
Das christliche Leben bedeutet, sich dem Geist Gottes zu unterwerfen. Paulus schreibt:
„Wandelt im Geist, so werdet ihr die Begierden des Fleisches nicht erfüllen.“ (Galater 5,16, ELB)
Er nennt die Begierden des Fleisches als Gegenspieler des Geistes und listet Sünden wie Unzucht, Unreinheit, Trunkenheit und Neid auf (Galater 5,19-21). Demgegenüber steht die Frucht des Geistes (Galater 5,22-23), die das Zeichen eines geheiligten Herzens ist.
6. Herrsche über dein Verlangen, bevor es dich beherrscht
Verlangen ist eine mächtige Kraft. Wenn es Gott untergeordnet ist, treibt es uns zur Anbetung, zur Suche nach Ihm, zur Liebe zu anderen und zur Erfüllung Seiner Ziele. Doch wenn es ungezügelt bleibt, kann es uns von Ihm wegführen.
Darum fordert die Schrift:
„Erwecke und erwecke die Liebe nicht, bis es ihr gefällt.“ (Hoheslied 2,7, ELB)
Und schließlich:
„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserem Herrn.“ (Römer 6,23, ELB)
Möge der Herr uns helfen, unser Verlangen zu meistern und ihm ganz Seinen Willen unterzuordnen.
Teile diese Botschaft gern, damit auch andere in Wahrheit und Freiheit wandeln können.
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