Was meinte Jesus, als er sagte: „Es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme“?

by Rehema Jonathan | 30 Juni 2025 08:46 p.m.06

Lukas 13,33 (LUT 2017)
„Doch ich muss heute und morgen und am dritten Tage weiterziehen; denn es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.“


1. Der Zusammenhang von Jesu Aussage

In Lukas 13,31–33 kommen einige Pharisäer zu Jesus und warnen ihn davor, dass Herodes ihn töten wolle. Sie raten ihm, aus der Gegend zu fliehen. Doch anstatt Angst zu zeigen, antwortet Jesus mit einer mutigen und zugleich tief ironischen Aussage:

„Es geht nicht an, dass ein Prophet außerhalb Jerusalems umkomme.“ (V. 33)

Jesus meinte damit nicht, dass Propheten physisch nirgendwo anders sterben könnten. Seine Worte sind sarkastisch und traurig zugleich. Die Stadt, die eigentlich Gottes Boten willkommen heißen sollte, war in der Geschichte geradezu berüchtigt dafür geworden, sie zu verfolgen und zu töten.

Diese Aussage spiegelt ein wiederkehrendes Thema der Schrift wider: die Ablehnung der Propheten durch das eigene Volk. Jesus stellt sich hier bewusst in diese Linie der leidenden Propheten und macht deutlich, dass auch sein Tod kein Zufall, sondern Teil dieses tragischen Musters und zugleich Erfüllung der Prophezeiungen ist.


2. Jerusalem – die Stadt, die die Propheten tötete

Jerusalem hatte im Glauben Israels einen einzigartigen Platz:

Doch anstatt ein Ort des Lichtes zu sein, wurde Jerusalem zu einem Symbol des Widerstands gegen Gottes Willen. Jesus drückte seine tiefe Trauer darüber aus:

Matthäus 23,37–38 (LUT 2017)
„Jerusalem, Jerusalem, die du die Propheten tötest und steinigst, die zu dir gesandt sind! Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel – und ihr habt nicht gewollt! Siehe, euer Haus soll euch wüst gelassen werden.“

Jesus spricht hier nicht nüchtern über Geschichte – er klagt eine geistliche Tragödie an. Die Stadt, die Gott erwählt hatte, hatte ihr Herz verhärtet und die Stimme Gottes verworfen.


3. Biblische Beispiele getöteter Propheten in Jerusalem

In der Bibel finden wir mehrere Beispiele von Propheten, die durch ihr eigenes Volk umkamen – oft in oder um Jerusalem:

Secharja, der Sohn Jojadas:

„Aber sie machten einen Anschlag gegen ihn, und der König Joas befahl, dass man ihn im Vorhof am Hause des HERRN steinigte.“
(2. Chronik 24,21, LUT 2017)

Urija, der Prophet:

„Da sandte der König Jojakim Männer nach Ägypten … und sie brachten Urija aus Ägypten und führten ihn zum König Jojakim, und er ließ ihn mit dem Schwert töten.“
(Jeremia 26,22–23, LUT 2017)

Auch Stephanus erinnerte an dieses Muster, als er sagte:

„Welchen Propheten haben eure Väter nicht verfolgt?“
(Apostelgeschichte 7,52, LUT 2017)

Diese wiederkehrende Ablehnung kulminiert schließlich in der Kreuzigung Jesu – des letzten und größten aller Propheten, durch den Gott selbst sprach (Hebräer 1,1–2).


4. Die Heuchelei und Blindheit der Pharisäer

Jesus deckte die Heuchelei der religiösen Führer auf, die vorgaben, die Propheten zu ehren, aber in Wirklichkeit denselben Geist des Widerstands in sich trugen:

Matthäus 23,29–31 (LUT 2017)
„Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, dass ihr die Grabmäler der Propheten baut und schmückt die Gräber der Gerechten und sprecht: Wären wir zu den Zeiten unserer Väter gewesen, so hätten wir nicht teilgenommen an dem Blut der Propheten! Damit gebt ihr euch selbst das Zeugnis, dass ihr Kinder derer seid, die die Propheten getötet haben.“

Obwohl sie es bestritten, handelten sie genauso – sie verwarfen den Sohn Gottes selbst.
Jesus enthüllt damit, dass Unglaube kein einmaliges historisches Ereignis, sondern eine geistliche Haltung des Herzens ist. Deshalb sagte er auch:

Johannes 5,46–47 (LUT 2017)
„Wenn ihr Mose glaubtet, so glaubtet ihr auch mir; denn er hat von mir geschrieben. Wenn ihr aber seinen Schriften nicht glaubt, wie werdet ihr meinen Worten glauben?“


5. Die Warnung für uns heute

Diese Warnung gilt auch uns. Heute steinigen wir keine Propheten mehr – aber die Ablehnung von Gottes Wort geschieht weiterhin:

…dann stehen wir auf der Seite derer, die die Propheten getötet haben.

Hebräer 12,25 (LUT 2017)
„Seht zu, dass ihr den nicht abweist, der da redet. Denn wenn jene nicht entkamen, die den abwiesen, der auf Erden warnte, wie viel weniger wir, wenn wir uns abwenden von dem, der vom Himmel her warnt!“


6. Der Ruf zur Rettung

Jesus war nicht bitter, als er diese Worte sprach – er war voll Mitleid. Er weinte über die Menschen, die ihn ablehnten, und er tut es auch heute noch. Er sehnt sich danach, uns zu sich zu ziehen:

„Wie oft habe ich deine Kinder versammeln wollen, wie eine Henne ihre Küken unter ihre Flügel …“
(Matthäus 23,37, LUT 2017)

Wahre Sicherheit gibt es nur in Christus.

Johannes 14,6 (LUT 2017)
„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“


Schlussfolgerung: Glaube und werde gerettet

Jesus wusste, dass er in Jerusalem sterben würde – nicht nur wegen der Geschichte, sondern weil es Gottes Plan zur Erlösung war.

Apostelgeschichte 2,23 (LUT 2017)
„Diesen Mann, der durch Gottes Ratschluss und Vorsehung dahin gegeben war, habt ihr durch die Hand der Heiden ans Kreuz geschlagen und umgebracht.“

Doch durch seinen Tod brachte er Leben – und dieses Leben wird nun allen angeboten, die glauben.


Ein letztes Wort

Wenn du dein Vertrauen noch nicht auf Jesus Christus gesetzt hast, dann ist heute der Tag der Gnade.

Hebräer 3,15 (LUT 2017)
„Heute, wenn ihr seine Stimme hört, so verstockt eure Herzen nicht.“

Empfange seine Barmherzigkeit.
Er ruft dich nicht, um dich zu richten,
sondern um dich zu retten.

„Der Herr segne dich, und schenke dir Einsicht, Gnade und Frieden.“


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