ANTWORTE MIT DER LIEBE, DIE DU SUCHST

by Rose Makero | 22 Juli 2025 08:46 am07

Hohelied 3,1–4 (LUT 2017)
»Des Nachts auf meinem Lager suchte ich,
den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Ich will aufstehen und in der Stadt umhergehen,
auf den Gassen und Plätzen,
und den suchen, den meine Seele liebt.
Ich suchte ihn und fand ihn nicht.
Es fanden mich die Wächter,
die in der Stadt umhergehen.
Habt ihr den gesehen,
den meine Seele liebt?
Kaum war ich an ihnen vorüber,
da fand ich den, den meine Seele liebt.
Ich hielt ihn fest und ließ ihn nicht los,
bis ich ihn brachte in meiner Mutter Haus,
in die Kammer derer, die mich geboren hat.«


Theologische Betrachtung:

Das Hohelied wird oft missverstanden als rein romantisches oder eheliches Gedicht. In der christlichen Theologie wird es jedoch häufig allegorisch gedeutet – als Bild für die innige Beziehung zwischen Christus, dem Bräutigam, und seiner Braut, der Gemeinde.

Diese Stelle zeigt das gegenseitige Suchen der Liebe: Gottes Sehnsucht nach Gemeinschaft mit dem Menschen – und zugleich unsere Suche nach Ihm.

Die Bibel bezeugt durchgehend Gottes Wunsch nach einer persönlichen, auf Liebe gegründeten Bundesbeziehung zu seinem Volk. Diese Beziehung basiert auf Liebe, Gehorsam und geistlicher Nähe. Das Bild der Braut, die ihren Geliebten sucht, spiegelt den Weg des Gläubigen wider – manchmal fühlen wir uns fern von Gott, sind aber aufgerufen, Ihn aktiv zu suchen:

»Ja, ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet, so will ich mich von euch finden lassen«
(Jeremia 29,13–14a LUT)


In dieser Passage zeigt die Frau eine beharrliche, aktive Suche – ein Bild für gelebten Glauben. Trotz geistlicher Dunkelheit bleibt sie nicht passiv, sondern sucht die Wiederherstellung der Beziehung. Daraus lernen wir: Geistliches Leben braucht bewusste Hingabe – durch Gebet, Fasten, Schriftmeditation und den Rat gottesfürchtiger Menschen.

Die „Wächter“ stehen symbolisch für geistliche Autoritäten oder Hindernisse, die den Zugang zu Gott zu blockieren scheinen. Doch Gottes Gnade durchbricht alle Barrieren für die, die Ihn von Herzen suchen:

»Darum lasst uns hinzutreten mit Zuversicht zu dem Thron der Gnade, damit wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden zur rechtzeitigen Hilfe.«
(Hebräer 4,16 LUT)

Auch Jesu Lehre in Markus 2,18–20 verdeutlicht dieses Beziehungsdynamik: Solange Christus leiblich bei seinen Jüngern war, war Fasten unangemessen – als Zeichen der Freude über seine Gegenwart. Doch nach seiner Himmelfahrt werden Fasten und intensives Suchen nötig, um die Gemeinschaft mit Ihm zu bewahren und zu vertiefen.


Praktische Anwendung:

Wenn du dich geistlich trocken oder fern von Gott fühlst, warte nicht passiv.

  • Tu es wie die Frau im Hohelied: Steh auf und suche Gott von ganzem Herzen.

  • Übe geistliche Disziplinen wie Gebet, Fasten, Bibelstudium und Gemeinschaft, um die Nähe zu Christus wiederherzustellen.

  • Suche Rat und Stärkung in der Gemeinschaft der Gläubigen, wenn du dich schwach fühlst.

  • Und vor allem: Erinnere dich, dass Gott dich ständig sucht – aber auch dich ruft, Ihm zu antworten und deine Liebe zu vertiefen.

»Ich liebe, die mich lieben,
und die mich suchen, finden mich.«
(Sprüche 8,17 LUT)


Antwortest du mit der Liebe, nach der du dich sehnst? Wahre christliche Liebe ist aktiv, gegenseitig und durch den Heiligen Geist erfüllt:

»Denn die Liebe Gottes ist ausgegossen in unsre Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist.«
(Römer 5,5 LUT)


Shalom.

Wenn du möchtest, kann ich dir daraus auch ein druckfertiges PDF oder weitere Querverweise hinzufügen.


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