by Rehema Jonathan | 11 September 2025 08:46 a.m.09
Wenn wir das Leben der Patriarchen wie Abraham, Isaak und Jakob betrachten, werden ihre Stammbäume sorgfältig bis zu Adam, Noah und Sem zurückverfolgt – bis in ihre eigene Zeit hinein (1. Mose 5; 1. Mose 10; 1. Mose 11). Diese klare Abstammung zeigt ihre Verbindung zu Gottes Bundesvolk.
Doch Hiob steht hier besonders da.
Das Buch Hiob beginnt nicht mit einem Stammbaum, sondern mit einer schlichten Einführung seines Namens und seines Wohnortes:
„Es war ein Mann im Lande Uz, der hieß Hiob. Und dieser Mann war rechtschaffen und redlich, gottesfürchtig und mied das Böse.“
Hiob 1,1 (LUT / ESV)
Hiob lebte im Land Uz – einem Gebiet außerhalb Israels, vermutlich im Norden Arabiens, in Syrien oder vielleicht in der Nähe von Edom (vgl. Klagelieder 4,21). Sein genauer Aufenthaltsort ist umstritten, doch eines ist klar: Hiob war kein Israelit von Geburt.
Dass Hiob, ein Nichtisraelit, im Zentrum der Heiligen Schrift steht, lehrt uns etwas Tiefes über Gottes Wesen: Seine Gnade ist nicht auf eine Nation oder Abstammung beschränkt.
Hiob wird als „rechtschaffen und redlich“ beschrieben – das zeigt, dass Gerechtigkeit vor Gott nicht vererbt, sondern durch Glauben und Ehrfurcht vor Gott empfangen wird. Diese Wahrheit zieht sich durch die ganze Bibel:
Römer 2,11 (ESV):
„Denn es gibt bei Gott kein Ansehen der Person.“
Apostelgeschichte 10,34–35 (ESV):
„Da tat Petrus seinen Mund auf und sprach: Wahrhaftig, nun begreife ich, dass Gott die Person nicht ansieht, sondern dass in jedem Volk, wer ihn fürchtet und recht tut, ihm angenehm ist.“
Hiob lebte – wie auch Abraham – vor dem Gesetz des Mose. Beide zeigen, dass Gottes Beziehung zum Menschen immer auf Glauben gegründet war, nicht auf Ritualen oder Abstammung.
„Und Abram glaubte dem HERRN, und das rechnete er ihm zur Gerechtigkeit.“
1. Mose 15,6 (ESV)
Auch Hiobs Glaube zeigte sich in seiner Integrität und seiner Gottesfurcht.
Hiob war nicht der Einzige. Die Bibel berichtet von weiteren Nichtisraeliten, die Gnade bei Gott fanden:
Diese Beispiele zeigen: Gottes Bundessegen gilt allen Völkern. Sie weisen auf Christus hin, der gekommen ist, um nicht nur Israel, sondern die ganze Welt zu erlösen (Johannes 3,16; Offenbarung 7,9).
Was bedeutet das für uns heute?
Es bedeutet, dass deine Herkunft – ob du aus einer christlichen Familie, einem Pfarrhaus oder aus einem nichtgläubigen Umfeld stammst – keinen Einfluss auf den Zugang zu Gottes Gnade hat.
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
Epheser 2,8–9 (ESV)
Gott fragt nicht nach deiner Abstammung, sondern nach deinem Glauben und deinem Gehorsam. Paulus betont diese Wahrheit:
„Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr seid alle einer in Christus Jesus.“
Galater 3,28 (ESV)
Hiobs Geschichte lehrt uns, dass Gott souverän, unparteiisch und gerecht ist. Er nimmt jeden an, der ihn fürchtet – unabhängig von Herkunft oder Nation.
Wie Hiob sollten auch wir uns nicht fragen:
„Aus welcher Familie stamme ich?“,
sondern vielmehr:
„Fürchte ich Gott und meide ich das Böse?“
Wenn deine Antwort „Ja“ lautet, dann gehörst auch du zu Gottes Familie durch Christus – gerecht gesprochen nicht durch Geburt, sondern durch Glauben.
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