Epheser 1,4 sagt: „Denn er hat uns erwählt in ihm, bevor der Grund der Welt gelegt war, dass wir heilig und untadelig vor ihm seien in Liebe;“ (Eph 1,4) Dieser Vers offenbart die tiefgründige Wahrheit der göttlichen Erwählung: Gott hat bestimmte Menschen zu seinem Eigentum erwählt, noch bevor die Welt erschaffen wurde. Diese Erwählung beruht nicht auf menschlichen Leistungen, sondern auf seinem souveränen Willen (Römer 9,15-16). Die Lehre von der Erwählung bestätigt Gottes oberste Autorität über das Heil (Jesaja 46,10). Alles in der Welt wurde von Gott mit einem Zweck erschaffen, noch vor der Schöpfung. Nichts geschieht zufällig oder außerhalb seines Wissens (Psalm 139,16). Viele fragen: Kennt Gott einen Menschen, bevor er geboren wird, und kennt er sein ewiges Schicksal? Die Antwort ist ein klares Ja (Jeremia 1,5). Gottes Allwissenheit bedeutet, dass er jedes Herz und Schicksal genau kennt. Manche tun sich schwer damit und fragen: Wenn Gott das Ende von Anfang an kennt, warum erschafft er dann Menschen, die ihn ablehnen und das Gericht erfahren? Die Schrift lehrt, dass Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit nebeneinander bestehen (Römer 11,33-36). Menschen sind für ihre Entscheidungen verantwortlich (5. Mose 30,19), doch Gottes souveräner Plan umfasst Gefäße, die entweder zur Ehre oder zum Verderben bereitet sind (Römer 9,21-23). Wir können das Geheimnis von Gottes Willen nicht vollständig erfassen (Epheser 1,11). Der Apostel Paulus erklärt in Römer 9, dass Gott manche Gefäße zum Verderben wie Pharao und andere zur Ehre wie Mose und Abraham bereitet hat. Dies ist nicht willkürlich, sondern dient Gottes erlösendem Plan. Römer 8,28-30 beschreibt die Reihenfolge des Heils (ordo salutis) für die Erwählten: „Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach dem Vorsatz berufen sind. Denn die er vorher erkannt hat, die hat er auch vorherbestimmt, gleichförmig zu sein dem Bild seines Sohnes, damit er der Erstgeborene sei unter vielen Brüdern. Die er aber vorherbestimmt hat, die hat er auch berufen; und die er berufen hat, die hat er auch gerechtfertigt; die er aber gerechtfertigt hat, die hat er auch verherrlicht.“ (Röm 8,28-30) Dieser Abschnitt unterstreicht Gottes ewigen Plan, Gläubige in das Bild Christi zu verwandeln – angefangen bei der Erwählung, über die Berufung und Rechtfertigung bis hin zur endgültigen Verherrlichung. Die drei Schritte des christlichen Weges BerufenVon Gott erwählt zu sein bedeutet, seinen Ruf persönlich zu hören. Jesus sagt in Johannes 6,44: „Niemand kann zu mir kommen, es sei denn, dass ihn der Vater zieht, der mich gesandt hat; und ich werde ihn auferwecken am letzten Tag.“ (Joh 6,44) Diese Berufung ist ein übernatürliches Werk der Gnade Gottes, das es einem Menschen ermöglicht, auf Christus zu antworten. Nur die Erwählten hören und folgen diesem Ruf. Jesus sagte zu den Pharisäern in Johannes 10,26-27: „Aber ihr glaubt nicht, weil ihr nicht zu meinen Schafen gehört. Meine Schafe hören meine Stimme; ich kenne sie, und sie folgen mir.“ (Joh 10,26-27) Diejenigen, die wirklich zu Christus gehören, erkennen seine Stimme, weil Gott in ihnen eine neue Natur erschaffen hat (2. Korinther 5,17). Dieser innere Ruf führt zu Umkehr und Glauben. Die Ablehnung Jesu durch die religiösen Führer im Gegensatz zum Glauben einfacher Fischer wie Petrus zeigt die Realität der Erwählung: Die Erwählten sind jene, die Gott von Anbeginn der Welt her zieht. RechtfertigungRechtfertigung ist die rechtliche Erklärung Gottes, dass ein Sünder durch den Glauben an Jesu stellvertretendes Opfer gerecht gesprochen wird (Römer 3,24-26). Dies ist möglich durch Jesu Tod und sein vergossenes Blut (Hebräer 9,22). Nach dem Hören des Evangeliums und dem Glaubensbekenntnis werden Gläubige getauft als öffentliches Zeichen ihrer neuen Identität in Christus. In Apostelgeschichte 2,37-39 sagt Petrus: „Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden; und ihr werdet die Gabe des Heiligen Geistes empfangen.“ (Apg 2,38) Die richtige Taufe geschieht durch Untertauchen im Namen Jesu (Matthäus 28,19) und symbolisiert das Sterben mit Christus und das neue Leben in ihm (Römer 6,3-4). Kindertaufe oder Besprengung wird in der Schrift nicht unterstützt. Rechtfertigung bringt Frieden mit Gott (Römer 5,1) und ein neues Leben, das vom Heiligen Geist gestärkt wird (Titus 3,5-6). VerherrlichungVerherrlichung ist der letzte Schritt, wenn Gläubige einen vollkommenen, auferstandenen Leib erhalten und ewig bei Gott leben (1. Korinther 15,51-53). Epheser 4,30 sagt, dass der Heilige Geist das Siegel und die Garantie der Erlösung ist: „Und betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, mit dem ihr versiegelt worden seid auf den Tag der Erlösung!“ (Eph 4,30) Den Heiligen Geist zu empfangen ist eine tiefgreifende Verwandlung, oft begleitet von geistlichen Gaben wie Zungenreden (1. Korinther 12,7-11), aber nicht jeder zeigt dieselben Gaben. Das wahre Zeichen des Geistes ist ein heiliges, gottgefälliges Leben (Galater 5,22-23). Bis zur Verherrlichung leben Gläubige im Glauben, wachsen in der Heiligung und erwarten die Wiederkunft Christi (2. Timotheus 4,8). Abschließende Überlegung Lieber Bruder, liebe Schwester, frage dich ehrlich: Bist du unter den Schafen, die Gott von Anfang an erwählt hat, oder unter den Gefäßen, die zum Verderben bereitet sind? (Johannes 10,27-28; Römer 8,9) Die Schrift teilt die Menschheit klar in zwei Gruppen: Schafe oder Böcke, Erwählte oder Nicht-Erwählte, bestimmt für Himmel oder Hölle (Matthäus 25,31-46). Der Geist Christi in dir ist der Beweis deiner Zugehörigkeit (Römer 8,9). Timotheus 2,19 versichert uns: „Der Herr kennt die Seinen; und: ‘Ein jeder, der den Namen des Herrn bekennt, lasse ab von der Ungerechtigkeit.’“ (2. Tim 2,19) Verse 20-21 lehren, dass Gläubige Gefäße der Ehre sind, geheiligt und nützlich für Gott, bereit für jedes gute Werk. Mein Gebet für dich ist, dass du ein Gefäß der Ehre wirst, ganz von Gott erwählt und vorbereitet. Die Zeit ist kurz, Christus steht vor der Tür und ist bereit zurückzukehren (Offenbarung 3,20). Gott segne dich reichlich!
In der gesamten Heiligen Schrift wie auch in der menschlichen Erfahrung stehen Tiere oft symbolisch für bestimmte Eigenschaften von Einzelpersonen, Gemeinschaften oder Nationen. Diese bildhafte Sprache ist ein kraftvolles Mittel, durch das Gott geistliche Wahrheiten vermittelt. Als Jesus zum Beispiel Herodes einen „Fuchs“ nannte (Lukas 13,32), war das keine bloße Beleidigung. Er wies vielmehr auf Herodes’ listigen und räuberischen Charakter hin. Füchse gelten als schlau, hinterhältig und räuberisch – Eigenschaften, die sich in Herodes‘ Leben zeigten: durch die Hinrichtung Johannes des Täufers (Markus 6,17–29) und seine unmoralische Ehe mit der Frau seines Bruders (Markus 6,18). Ähnlich benutzte der Prophet Daniel in einer Vision vier Tiere, um vier Weltreiche zu symbolisieren, die bis zum Ende der Zeit herrschen sollten: „Der erste war wie ein Löwe […]“(Daniel 7,4) Der Löwe stand für Babylon – ein Symbol für Stärke und Majestät. „Und siehe, ein anderes Tier, das zweite, war gleich einem Bären […]“(Daniel 7,5) Der Bär repräsentierte das Reich der Meder und Perser – bekannt für rohe Kraft und Wildheit. „Danach schaute ich, und siehe, ein anderes, gleich einem Panther […]“(Daniel 7,6) Der Panther (Leopard) stand für Griechenland – berühmt für Schnelligkeit und strategische List. Diese Tierbilder zeigen, wie Gott die Schöpfung nutzt, um die Eigenschaften von Reichen und Menschen zu veranschaulichen. SATAN ALS SCHLANGE Satan, der große Verführer, wird in der Bibel mit einer Schlange verglichen (1. Mose 3; Offenbarung 12,9), weil er in seiner List den Menschen zur Sünde verführte – beginnend mit dem Sündenfall von Adam und Eva. Diese Linie der Täuschung zieht sich durch die ganze Schrift: „Und das ist kein Wunder, denn er selbst, der Satan, verstellt sich als ein Engel des Lichts.“(2. Korinther 11,14) JESUS CHRISTUS – DAS LAMM GOTTES Im Gegensatz dazu wird Jesus Christus als „Lamm Gottes“ beschrieben – ein tiefgreifendes Bild mit Wurzeln sowohl im Alten als auch im Neuen Testament. Warum gerade ein Lamm? Sanftmut und Demut: Lämmer sind friedlich, hilflos und vollkommen auf den Hirten angewiesen. Das passt genau auf Jesu Wesen: „[…] denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig […]“(Matthäus 11,29) Stellvertretendes Opfer: Das Lamm steht für unschuldiges Opfer. Die alttestamentlichen Opfertiere – besonders das Passahlamm (2. Mose 12) – wiesen prophetisch auf Jesus hin, der als das wahre Lamm Gottes die Sünde der Welt wegnimmt: „Siehe, das ist Gottes Lamm, das der Welt Sünde trägt!“(Johannes 1,29) Abhängigkeit vom Hirten: Im Gegensatz zu Ziegen, die eigenwillig und störrisch sind, vertrauen Lämmer vollständig dem Hirten (Psalm 23; Johannes 10,11). PROPHETISCHE UNTERSTÜTZUNG Der Prophet Jesaja beschreibt das leidende Lamm mit berührenden Worten: „Er war der Allerverachtetste und Unwerteste, voller Schmerzen und Krankheit […]. Doch er ist um unsrer Missetat willen verwundet und um unsrer Sünde willen zerschlagen. […] Wie ein Lamm, das zur Schlachtbank geführt wird […]“(Jesaja 53,3–7) Diese Prophezeiung zeigt die freiwillige Hingabe Jesu für unsere Erlösung – still, leidend, opferbereit. Der Prophet Sacharja kündigte das Kommen eines demütigen Messias an: „Siehe, dein König kommt zu dir, ein Gerechter und ein Helfer, arm und reitet auf einem Esel […]“(Sacharja 9,9) Auch der Heilige Geist wird in Form einer Taube dargestellt: „Und alsbald, als er aus dem Wasser stieg, sah er, dass der Himmel sich auftat, und der Geist wie eine Taube auf ihn herabkam.“(Markus 1,10) Die Taube steht für Reinheit, Frieden und Sanftmut – Eigenschaften, die sich im Leben Jesu zeigen, des „Friedenslammes“. GLÄUBIGE ALS LÄMMER Auch die Nachfolger Christi werden als Lämmer beschrieben – demütig, sanftmütig, abhängig von Gott und erfüllt vom Geist des Friedens: „Denn ihr wart wie irrende Schafe; aber ihr seid nun bekehrt zu dem Hirten und Bischof eurer Seelen.“(1. Petrus 2,25) Sie tragen die Frucht des Geistes: „Die Frucht aber des Geistes ist: Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“(Galater 5,22–23) ZIEGEN GEGEN LÄMMER – DIE LETZTE TRENNUNG In Matthäus 25 beschreibt Jesus das Endgericht, bei dem die „Schafe“ von den „Böcken“ getrennt werden. Die Schafe – die Gehorsamen und Barmherzigen – erben das ewige Leben. Die Böcke – die Selbstsüchtigen und Gottlosen – erwartet das Gericht: „[…] und er wird sie voneinander scheiden, wie ein Hirte die Schafe von den Böcken scheidet.“(Matthäus 25,32) Diese Lehre macht klar: Echter Glaube zeigt sich in gelebter Liebe und Dienstbereitschaft, im Gehorsam gegenüber Jesus. SCHLUSSFOLGERUNG: WELCHES TIER BIST DU? Bist du ein Lamm? Sanft, demütig, abhängig von Jesus, fruchttragend und gehorsam? Oder bist du eine Ziege? Eigenwillig, unabhängig, selbstbestimmt und getrennt vom Hirten? „Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“(Römer 8,9) Sei gesegnet!
Einleitung Eine der wichtigsten geistlichen Übungen, die ein Gläubiger kultivieren kann, ist das bewusste Erinnern an Gottes Treue in der Vergangenheit. Wenn wir vergessen, was Gott getan hat, öffnen wir die Tür für Zweifel, Ungehorsam und Entmutigung. Die Bibel ruft Gottes Volk immer wieder dazu auf zu „gedenken“, damit unser gegenwärtiges Vertrauen fest auf Gottes vergangene Taten gegründet ist. 1. Vergesslichkeit – eine geistliche Schwäche Die Israeliten in der Wüste sind ein eindrückliches Beispiel dafür, was passiert, wenn man Gottes Treue vergisst. Obwohl sie spektakuläre Wunder erlebt hatten – die Befreiung aus Ägypten, die Teilung des Roten Meeres, das Manna vom Himmel – fielen sie bei jeder neuen Herausforderung schnell in Murren und Unglauben zurück. Psalm 106,13 (LUT):„Aber sie vergaßen bald seine Taten und warteten nicht auf seinen Rat.“ Gott ärgerte sich nicht über ihre Fragen, sondern über ihre Vergesslichkeit und ihr mangelndes Vertrauen – trotz seiner bewiesenen Treue. Als sie vor dem Roten Meer standen, erinnerten sie sich nicht an Gottes Macht über den Pharao, sondern gerieten in Panik. 2. Mose 14,11–12 (LUT):„Sie sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns weggeführt hast, damit wir in der Wüste sterben? […] Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben.“ Einige Tage später das gleiche Muster, als ihnen Wasser fehlte: 2. Mose 15,24 (LUT):„Da murrte das Volk gegen Mose und sprach: Was sollen wir trinken?“ Dieses Murren offenbarte ein tieferes Problem: fehlendes geistliches Erinnerungsvermögen. Ein Glaube, der sich nicht erinnert, ist ein Glaube, der nicht durchhält. 2. Wiederkäuen als geistliches Bild: Reine und unreine Tiere In 3. Mose 11 unterscheidet Gott zwischen reinen und unreinen Tieren. Eines der Hauptmerkmale reiner Landtiere war das Wiederkäuen und das gespaltene Huf. 3. Mose 11,3 (LUT):„Was gespaltene Klauen hat und wiederkäut unter den Tieren, das dürft ihr essen.“ Obwohl diese Gebote zeremonieller Natur waren, tragen sie auch eine geistliche Bedeutung. Wiederkäuende Tiere verdauen ihre Nahrung erneut – ein symbolisches Bild für Gläubige: Gottes Wort und Werke sollen nicht nur gehört, sondern immer wieder bewegt und verinnerlicht werden. Das ist der geistliche Akt der biblischen Meditation: das aktive Nachsinnen über Gottes Wahrheit, bis sie Teil unseres Wesens wird. Josua 1,8 (LUT):„Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, sondern du sollst Tag und Nacht darüber nachsinnen, damit du darauf achtest, alles zu tun, was darin geschrieben ist.“ Wer nicht meditiert, wird im übertragenen Sinne geistlich „unrein“: vergesslich, undankbar und anfällig für Täuschung. 3. Hören und Tun – Der Spiegel des Wortes Jakobus warnt uns davor, das Wort Gottes nur zu hören, ohne es zu tun. Wer das tut, vergisst schnell seine wahre Identität in Christus. Jakobus 1,22–25 (LUT):„Seid aber Täter des Worts und nicht Hörer allein, sonst betrügt ihr euch selbst.Denn wer nur Hörer ist und nicht Täter, der gleicht einem Menschen, der sein natürliches Gesicht im Spiegel anschaut:Er schaut sich an, geht davon und vergisst sogleich, wie er aussah.Wer aber hineinschaut in das vollkommene Gesetz der Freiheit und darin bleibt, […] der wird selig sein in seinem Tun.“ Auch hier gilt: Geistliche Erinnerung führt zu geistlicher Reife. Wer Gottes Wort vergisst, vergisst auch seine Identität in Christus. 4. Erinnern – Eine tägliche geistliche Übung Gott kennt unsere menschliche Neigung zum Vergessen. Deshalb fordert uns die Schrift immer wieder auf: „Gedenke!“ (vgl. 5. Mose 8,2; Psalm 103,2). Gegenmittel zur Vergesslichkeit ist aktives Erinnern – durch Tagebuchschreiben, Zeugnisse, öffentliches Danken und tägliche Meditation über Gottes Wort. Psalm 103,2 (LUT):„Lobe den HERRN, meine Seele, und vergiss nicht, was er dir Gutes getan hat.“ Erinnere dich an Momente, in denen Gott dich geheilt, Gebete erhört oder dich bewahrt hat. Das sind nicht nur schöne Erinnerungen – es sind geistliche Ressourcen für zukünftige Kämpfe. 5. Die Kraft des Wortes im Herzen Die Schrift will nicht nur gelesen, sondern geliebt, bewahrt und befolgt werden. Salomo und David betonten das immer wieder: Sprüche 7,2–3 (LUT):„Halte meine Gebote, so wirst du leben, und meine Weisung wie deinen Augapfel.Binde sie an deine Finger, schreibe sie auf die Tafel deines Herzens.“ Psalm 119,97–100 (LUT):„Wie habe ich dein Gesetz so lieb! Ich sinne darüber nach den ganzen Tag.Dein Gebot macht mich weiser als meine Feinde; denn es ist ewig mein Schatz.Ich bin klüger als alle meine Lehrer; denn deine Mahnungen sind mein Nachdenken.Ich bin verständiger als die Alten; denn ich halte mich an deine Befehle.“ Abschließende Ermutigung Wenn du im Glauben standhaft bleiben willst, musst du geistlich „wiederkäuen“ – Gottes Treue immer wieder neu bedenken, dich freuen und darüber nachsinnen. Schreib seine Taten auf. Denke über sein Wort nach. Lass es dein Herz und dein Verhalten formen. Wenn dann Prüfungen kommen, wirst du nicht erschüttert, denn dein Vertrauen wird nicht auf das gründen, was du gerade siehst – sondern auf das, woran du dich erinnerst: Was Gott bereits getan hat. Klagelieder 3,21–23 (LUT):„Das will ich mir zu Herzen nehmen, darum will ich Hoffnung fassen:Die Güte des HERRN ist’s, dass wir nicht gar aus sind,seine Barmherzigkeit hat noch kein Ende,sondern sie ist alle Morgen neu, und deine Treue ist groß.“ Sei gesegnet!
Mein Bruder und ich pflegen schon seit Langem die Gewohnheit, uns regelmäßig zu treffen, um gemeinsam das Wort Gottes zu lesen und darüber nachzudenken. Um Ablenkungen zu vermeiden, verlassen wir oft belebte Orte und suchen uns eine ruhige Umgebung, wo wir uns besser auf die Schrift konzentrieren und uns gegenseitig auf unserem Glaubensweg ermutigen können. Eines Nachmittags gegen sieben Uhr spazierten wir und unterhielten uns über geistliche Dinge. Auf der Straße vor uns bemerkten wir drei Esel, die zusammengebunden einen mit Gras beladenen Wagen zogen. Ein Mann lenkte sie. Was unsere Aufmerksamkeit erregte, war die Tatsache, dass drei Esel den Wagen zogen – normalerweise reicht dafür ein Gespann aus zwei Tieren. Als wir näherkamen, um genauer hinzuschauen, verschwand plötzlich der mittlere Esel, sodass nur noch zwei die Last zogen. Wir waren verwundert. Dann, als sie an einen Graben kamen, den sie wegen der schweren Last nur schwer überqueren konnten, schlug der Mann die Tiere mit einem Stock, um sie anzuspornen. Trotz der Belastung schafften sie es, den Wagen über den Graben zu ziehen, und setzten ihren Weg fort. Das brachte uns zum Nachdenken: Was hatten wir da eigentlich gesehen? Waren es bloß Tiere – oder verbarg sich dahinter eine tiefere geistliche Wahrheit? Matthäus 18,20 (LUT 2017): Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen,da bin ich mitten unter ihnen. Dieser Vers unterstreicht die reale Gegenwart Jesu, wenn Gläubige sich in Seinem Namen versammeln. Die zwei Esel stehen symbolisch für meinen Bruder und mich, während der dritte Esel in der Mitte den Herrn Jesus selbst darstellt. Die Last, die die Esel trugen, steht für Gottes Gesetz – schwer und herausfordernd, wenn man es allein zu tragen versucht. Doch wenn zwei oder mehr Gläubige zusammenkommen, verbindet Gott sie mit Seinem Joch (griechisch: zugos) – ein Bild für Partnerschaft und geteilte Last (vgl. Matthäus 11,29). Jesus ist in der Mitte, um diese Last mitzutragen und uns zu helfen, Gottes Gebote leichter zu erfüllen. Matthäus 11,28–30 (LUT 2017): Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid;ich will euch erquicken.Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir;denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig;so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht. Hier lädt Jesus uns ein, Sein sanftes Joch auf uns zu nehmen – im Gegensatz zum schweren Joch religiöser Gesetzlichkeit. Es ist ein Joch der Beziehung, des Beistands und der Erneuerung. Das Leben im Gegensatz zu den Werten der Welt zu führen, ist tatsächlich die Last Christi, die Er Seinen Nachfolgern auflegt (vgl. Galater 6,14). Für Außenstehende mag diese Last schwer erscheinen, aber in Wahrheit ist sie befreiend – weil Christus mit uns ist. Auch der Dienst für Gott bringt eigene Lasten mit sich, doch Jesus stärkt uns besonders dann, wenn wir gemeinsam arbeiten. Prediger 4,9–12 (LUT 2017): So ist’s ja besser zu zweien als allein;denn sie haben guten Lohn für ihre Mühe.Fällt einer von ihnen, so hilft ihm sein Gesell auf.Weh dem, der allein ist, wenn er fällt!Dann ist kein anderer da, der ihm aufhilft.Auch wenn zwei beieinander liegen, wärmen sie sich;wie kann ein einzelner warm werden?Einer mag überwältigt werden, aber zwei können widerstehen,und eine dreifache Schnur reißt nicht leicht entzwei. Deshalb, liebe Brüder und Schwestern, ist es wichtig, Weggefährten im Glauben zu haben. Wenn zwei oder drei sich im Namen Jesu versammeln, erfüllt sich Seine Verheißung: Er ist mitten unter ihnen. Diese geistliche Einheit bildet ein Band der Gnade und Kraft. Gemeinsam ist es leichter, nach Gottes Geboten zu leben als allein. Das Zusammensein mit anderen Gläubigen bringt eine besondere Gegenwart Gottes mit sich. Trost, Ermutigung, Schutz, Teilen und Offenbarung fließen aus solcher Gemeinschaft. Hebräer 10,24–25 (LUT 2017): Und lasst uns aufeinander achtenund einander anspornen zur Liebe und zu guten Werkenund nicht verlassen unsere Versammlungen,wie einige zu tun pflegen,sondern einander ermahnen,und das umso mehr, als ihr seht,dass sich der Tag naht. Solch eine Gemeinschaft verringert auch die Macht des Feindes, uns zu verführen – weil wir Menschen an unserer Seite haben, die mit uns standhalten (vgl. Prediger 4,12). Markus 6,7 (LUT 2017): Und er rief die Zwölf zu sich und fing an,sie auszusenden je zwei und zweiund gab ihnen Macht über die unreinen Geister. Möge der Herr euch reichlich segnen!
Es ist eine ernste Gefahr, die Gnade unseres Herrn Jesus Christus als selbstverständlich zu betrachten oder sie geringzuschätzen. Im Alten Testament, als Gott am Berg Sinai zu den Israeliten sprach, war seine Herrlichkeit so überwältigend und furchteinflößend, dass das Volk sich weigerte, sich dem Berg direkt zu nähern. Ihre Angst war so groß, dass sie Mose baten, als Mittler zwischen ihnen und Gott zu fungieren. Der Berg war in Feuer, Rauch und Donner gehüllt – Zeichen der heiligen Gegenwart Gottes – und sogar Tiere, die ihn berührten, mussten getötet werden. 2. Mose 19,12–13„Zieh eine Grenze um den Berg und sage: Hütet euch, auf den Berg zu steigen oder seinen Fuß zu berühren! Wer den Berg berührt, soll des Todes sterben.Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, er soll nicht leben.“ Dieses Bild aus dem Alten Testament wird im Neuen Testament – im Hebräerbrief – einem neuen, himmlischen Zugang gegenübergestellt. Der Verfasser des Hebräerbriefes, der an jüdische Christen schreibt, die mit dem Sinai vertraut waren, stellt den Berg Sinai als Symbol des alten Bundes dar – geprägt von Gesetz, Furcht und Gericht – während der Berg Zion den neuen Bund verkörpert – geprägt von Gnade, der Gegenwart Christi und der Gemeinschaft der Erlösten. Hebräer 12,18–24„Denn ihr seid nicht gekommen zu it etwas, das man anfassen konnte: zu loderndem Feuer, zu Dunkelheit, Finsternis und Sturm,zum Klang einer Posaune und einer Stimme, deren Worte die Hörer baten, dass ihnen nichts weiter gesagt würde.Denn sie konnten den Befehl nicht ertragen: ‚Wenn auch nur ein Tier den Berg berührt, soll es gesteinigt werden.‘Ja, so furchtbar war die Erscheinung, dass Mose sprach: ‚Ich bin erschrocken und zittere.‘Sondern ihr seid gekommen zum Berg Zion und zur Stadt des lebendigen Gottes, dem himmlischen Jerusalem,und zu Tausenden von Engeln in festlicher Versammlung,und zur Gemeinde der Erstgeborenen, die im Himmel aufgeschrieben sind,und zu Gott, dem Richter über alle,und zu den Geistern der vollendeten Gerechten,und zu Jesus, dem Mittler des neuen Bundes,und zu dem Blut der Besprengung, das besser redet als Abels Blut.“ Diese Worte offenbaren eine zentrale Wahrheit: Unter dem neuen Bund treten wir nicht an einen physischen Berg mit furchtbarem Gericht heran, sondern an den himmlischen Zion – wo Gottes Gegenwart durch Jesus Christus vermittelt wird. Sein vergossenes Blut spricht besser als das Blut Abels – ein Hinweis auf Jesu vollkommenes Opfer, das echte Versöhnung bringt, im Gegensatz zum ungerechten Blutvergießen Abels (vgl. 1. Mose 4,8–10). Der Hebräerbrief mahnt uns eindringlich, die Stimme Christi, der vom Himmel spricht, nicht abzulehnen – denn wer sie verwirft, erwartet ein noch schlimmeres Gericht als diejenigen, die Gottes Stimme am Sinai ablehnten. Diese Warnung wird durch die Mahnung in Philipper 2,12–13 verstärkt: Philipper 2,12–13„Darum, meine Lieben, wie ihr allezeit gehorsam gewesen seid,nicht allein in meiner Gegenwart, sondern jetzt noch viel mehr in meiner Abwesenheit,schafft, dass ihr selig werdet, mit Furcht und Zittern.Denn Gott ist’s, der in euch wirkt beides, das Wollen und das Vollbringen, nach seinem Wohlgefallen.“ Das „Schafft, dass ihr selig werdet“ bedeutet nicht, dass wir unser Heil durch Werke verdienen, sondern dass wir es mit Ernst und Ehrfurcht leben sollen. „Furcht und Zittern“ beschreibt eine Haltung des heiligen Respekts vor Gott und vor den geistlichen Konsequenzen unseres Lebenswandels. Die Errettung ist Gottes Werk – aber sie verlangt unsere ständige Mitarbeit und gehorsame Hingabe. Die Gnade, die wir durch Jesus Christus empfangen haben, ist ein kostbares Geschenk – aber sie ist keine Lizenz zur Sünde. Gnade wird oft missverstanden als eine Nachsicht Gottes, die wiederholte Sünde duldet. Doch die Schrift spricht klar dagegen. 2. Petrus 2,20–22„Denn wenn sie durch die Erkenntnis unseres Herrn und Heilands Jesus Christus dem Unflat der Welt entronnen sind,sich aber wieder darin verstricken und überwältigen lassen,so ist es mit ihnen am Ende ärger geworden als zuvor.Denn es wäre besser für sie, dass sie den Weg der Gerechtigkeit nie erkannt hätten,als dass sie ihn erkennen und sich dann wieder abkehren von dem heiligen Gebot, das ihnen gegeben ist.Es ist ihnen widerfahren, wie es ein wahres Sprichwort sagt:‚Der Hund frisst wieder, was er gespien hat‘,und: ‚Die Sau wälzt sich nach der Schwemme wieder im Dreck.‘“ Diese Verse beschreiben den tragischen Zustand von Menschen, die Christus wirklich gekannt haben – aber sich bewusst wieder der Sünde zuwenden. Theologisch nennt man dies „Abfall vom Glauben“ – ein absichtliches Abwenden von der Wahrheit. Es ist eine ernste geistliche Gefahr. Viele sagen heute, sie lebten „unter der Gnade“, als ob das bedeute, Gott übersehe hartnäckige Sünde. Doch das ist ein schwerwiegendes Missverständnis. Der Teufel benutzt diese falsche Lehre, um Gläubige in den geistlichen Ruin zu treiben. Hebräer 10,26–29„Denn wenn wir mutwillig sündigen, nachdem wir die Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben,so bleibt hinfort kein Opfer mehr für die Sünden,sondern ein furchtbares Warten auf das Gerichtund ein wütendes Feuer, das die Widersacher verzehren wird.Wenn jemand das Gesetz des Mose verwirft,muss er ohne Erbarmen sterben auf zwei oder drei Zeugen hin.Wie viel schlimmere Strafe, meint ihr, wird der verdienen,der den Sohn Gottes mit Füßen trittund das Blut des Bundes für unrein erachtet, durch das er geheiligt wurde,und den Geist der Gnade schmäht?“ Den „Geist der Gnade zu schmähen“ bedeutet, den Heiligen Geist zu verachten – den Geist, der uns Gnade schenkt, uns vergibt und zur Heiligung führt. Das ist kein geringes Vergehen. Der Text warnt vor einem Gericht, das sogar das Alte Testament übertrifft. Möge Gott dich segnen.
Kolosser 3,1–2 (Lutherbibel 2017):„Seid ihr nun mit Christus auferweckt, so sucht, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes.Trachtet nach dem, was droben ist, nicht nach dem, was auf Erden ist.“ Dies ist kein unverbindlicher Vorschlag, sondern ein aktiver Auftrag. Wir sind dazu berufen, das Reich Gottes in allen Lebensbereichen an erste Stelle zu setzen. Suche das Reich Gottes wie einen verborgenen Schatz So wie man mit großer Mühe nach einem Schatz oder nach Silber gräbt, sollen auch wir göttliche Weisheit mit derselben Leidenschaft suchen. In Sprüche 2,3–5 heißt es: „Wenn du aber um Einsicht bittest und um Verstand flehst,wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen,dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und die Erkenntnis Gottes finden.“ Lass deine tägliche Sehnsucht sich auf das Ewige richten – nicht auf Status, Reichtum oder vergängliche Vergnügungen. Lass dich nicht vom Irdischen von der Ewigkeit ablenken Die Vergnügungen und Herausforderungen dieses Lebens können leicht zu Stolpersteinen werden – wenn wir es zulassen. Doch Jesus warnte uns in Matthäus 16,26: „Was hilft es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewinnt und nimmt doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?“ Egal ob arm oder reich, gesund oder krank – Gott ruft uns alle dazu auf, die Ewigkeit im Blick zu behalten. Biblische Beispiele: Irdischer Status ist keine Ausrede 1. Salomo – Ein reicher Mann, der Gottes Weisheit suchte Salomo war einer der reichsten Männer der Geschichte – und dennoch beschäftigte er sich tiefgehend mit Gottes Wahrheit. In Prediger 12,13 schreibt er: „Lasst uns die Hauptsumme aller Lehre hören: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“ Salomo erinnert uns: Ohne eine lebendige Beziehung zu Gott ist aller Reichtum sinnlos. 2. Daniel – Ein Anführer, der treu betete Daniel hatte ein hohes Amt im babylonischen Reich inne – aber er blieb Gott treu und betete täglich. In Daniel 6,11 heißt es: „Als nun Daniel erfuhr, dass das Edikt unterschrieben war, ging er in sein Haus. Er hatte aber in seinem Obergemach offene Fenster nach Jerusalem hin; und er fiel dreimal am Tag auf die Knie, betete, dankte seinem Gott, wie er es auch vorher getan hatte.“ Selbst unter Lebensgefahr stellte Daniel seine Beziehung zu Gott über seinen Status. 3. Lazarus – Ein armer Mann mit himmlischem Reichtum In Jesu Gleichnis (Lukas 16,19–31) wird Lazarus als armer Mann beschrieben, der im Leben nichts hatte, aber in der Ewigkeit alles gewann. In Lukas 16,25 sagt Abraham: „Kind, gedenke, dass du dein Gutes empfangen hast in deinem Leben, Lazarus dagegen hat Böses empfangen; nun aber wird er getröstet, du aber wirst gepeinigt.“ Lazarus ließ sich nicht durch Armut von Gott trennen – er lebte als geistlicher Pilger mit Blick auf das Ewige. 4. Die leidenden Heiligen – Prüfungen erschütterten nicht ihren Glauben Viele gläubige Menschen in der Bibel haben Leid, Verfolgung oder schwere Verluste erlebt – und doch hielten sie an der Hoffnung des Himmels fest. In 2. Korinther 4,17–18 schreibt Paulus: „Denn unsre Trübsal, die zeitlich und leicht ist, schafft eine ewige und über alle Maßen gewichtige Herrlichkeit,uns, die wir nicht sehen auf das Sichtbare, sondern auf das Unsichtbare.Denn was sichtbar ist, das ist zeitlich; was aber unsichtbar ist, das ist ewig.“ Persönliche Frage zum Schluss Und was ist mit dir?Suchst du das, was droben ist? Sind deine Gedanken auf Christus und sein Reich ausgerichtet? Ganz gleich, in welchen Lebensumständen du dich befindest – nichts auf dieser Welt ist es wert, dafür deine Seele zu verlieren. Philipper 3,20:„Unser Bürgerrecht aber ist im Himmel; woher wir auch erwarten den Heiland, den Herrn Jesus Christus.“ Matthäus 6,33:„Trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“ Gottes Segen sei mit dir!