Warum hieß das Schiff aus Alexandria „Die Zwillingsbrüder“?

Warum hieß das Schiff aus Alexandria „Die Zwillingsbrüder“?

FRAGE:

Gab es einen bestimmten Grund, warum die Bibel den Namen „Zwillingsbrüder“ für das alexandrinische Schiff erwähnt, auf das Paulus und andere Gefangene in Apostelgeschichte 28,11 gingen?

BIBELSTELLE:

„Nach drei Monaten aber fuhren wir ab auf einem Schiff aus Alexandria, das auf der Insel überwintert hatte; es hatte die Figur der Dioskuren als Zeichen.“

Apostelgeschichte 28,11

ANTWORT:

Die Reise des Apostels Paulus als Gefangener von Cäsarea nach Rom war voller Gefahren und göttlicher Eingriffe. Diese Reise, die in Apostelgeschichte 27–28 beschrieben wird, berichtet von einem großen Schiffbruch und einer wunderbaren Errettung.

Paulus hatte die Schiffsbesatzung bereits zuvor aufgrund göttlicher Einsicht gewarnt:

„Ihr Männer, ich sehe, dass die Fahrt mit Leid und großem Schaden vor sich gehen wird nicht allein für die Ladung und das Schiff, sondern auch für unser Leben.“

Apostelgeschichte 27,10

Doch der Hauptmann und die Schiffsleute schlugen die Warnung in den Wind und verließen sich lieber auf menschliche Vernunft und günstige Wetterbedingungen:

„Aber der Hauptmann glaubte dem Steuermann und dem Schiffsherrn mehr als dem, was Paulus sagte.“

Apostelgeschichte 27,11

Diese Entscheidung führte zur Katastrophe. Ein gewaltiger Sturm (in Apostelgeschichte 27,14 „Eurakylon“ genannt) zerstörte das Schiff. Doch durch Gottes Gnade und die Fürbitte des Paulus überlebten alle 276 Menschen an Bord:

„Denn diese Nacht trat zu mir ein Engel des Gottes, dem ich gehöre und dem ich diene, und sprach: Fürchte dich nicht, Paulus! Du musst vor den Kaiser gestellt werden; und siehe, Gott hat dir geschenkt alle, die mit dir fahren.“

Apostelgeschichte 27,23–24

Nachdem sie auf der Insel Malta (Melite) gestrandet waren, blieben sie dort drei Monate (Apg 28,1–10). Als es Zeit war, weiterzuziehen, bestiegen sie ein anderes Schiff aus Alexandria, das den Namen „Die Zwillingsbrüder“ trug (griechisch Dioskuren) – ein Hinweis auf die mythologischen Zwillinge Kastor und Pollux.

1. Ein Gegensatz zwischen heidnischem Glauben und göttlichem Schutz

Das Schiff trug Symbole heidnischer Götter, aber nicht diese Zwillingsbrüder beschützten die Reise, sondern der wahre Gott, der durch Paulus wirkte.

Die vorherige Erfahrung hatte bereits gezeigt, dass menschliche Vernunft und heidnische Bräuche niemanden retten konnten – nur Gottes Barmherzigkeit tat es.

Das spiegelt die Wahrheit von Psalm 115,4–8 wider:

„Ihre Götzen sind Silber und Gold, von Menschenhänden gemacht.

Sie haben Münder und reden nicht, sie haben Augen und sehen nicht …

Die sie machen, sind ihnen gleich, alle, die auf sie vertrauen.“

Psalm 115,4–8

Paulus trug göttliche Gunst, weil er Gottes Diener war. Die wahre Sicherheit der Reise kam nicht vom Schiff, sondern von Paulus’ Gegenwart, da er unter göttlichem Auftrag stand (Apg 23,11).

2. Gottes Souveränität über alle Systeme und Glaubensrichtungen

Obwohl das Schiff heidnische Symbole trug, führte Gott dennoch seinen Plan aus.

So wie Er einst das heidnische Reich Rom nutzte, um das Evangelium zu verbreiten, und den heidnischen König Kyrus gebrauchte, um die Juden aus der Gefangenschaft zu entlassen (Jesaja 45,1), so gebrauchte Gott hier ein römisches Schiff mit heidnischen Zeichen, um Paulus sicher nach Rom zu bringen  damit das Evangelium dort verkündet werde.

„Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen, denen, die nach seinem Ratschluss berufen sind.“

Römer 8,28

3. Ein Sinnbild für Entscheidungen auf der Lebensreise

Dieses Ereignis trägt auch eine symbolische Bedeutung.

Das Leben selbst ist eine Reise, und jeder Mensch muss entscheiden, wem oder was er vertraut, um ans Ziel zu gelangen.

Die Seeleute vertrauten auf ihre Götzen  Paulus vertraute auf Christus.

Das Schiffszeichen erinnert uns daran, wie leicht es ist, auf kulturelle oder religiöse Symbole statt auf den lebendigen Gott zu vertrauen.

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Johannes 14,6

4. Eine Einladung, unser eigenes „geistliches Bugbild“ zu prüfen

Diese Begebenheit fordert uns heraus:

Wer oder was lenkt dein Leben?

Ist es Bildung, Reichtum, Aberglaube oder falsche Religion?

Nichts davon kann dich retten  nur Christus kann dich sicher in die Ewigkeit führen.

„Verlass dich auf den HERRN von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen.“

Sprüche 3,5–6

Schlussgedanke

Wie die Seeleute damals verlassen sich auch heute viele Menschen auf falsche Götter – auf Geld, Glück, Rituale oder ihre eigene Weisheit.

Doch ohne Christus ist jeder Weg gefährlich, auch wenn das Meer ruhig erscheint.

Ohne Jesus endet das Leben in ewiger Trennung von Gott.

„Manchem scheint ein Weg recht; aber zuletzt führt er ihn zum Tode.“

Sprüche 14,12

Wenn du dies liest und dein Vertrauen noch nicht auf Jesus Christus gesetzt hast, dann ist jetzt die Zeit.

Nur Er kann dich durch die Stürme des Lebens führen und dir ewiges Leben schenken.

„Denn der Lohn der Sünde ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.“

Römer 6,23

Kehre dich heute zu Ihm, und lass Christus das Zeichen am Bug deines Lebensschiffes sein.

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Über den Autor

Lydia Mbalachi editor

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