Frage: Gibt es etwas Einzigartiges an der Benutzung der linken Hand, das bestimmte Menschen in der Bibel als mächtige Krieger auszeichnete?
Lass uns dies anhand der Schrift und biblischer Erkenntnisse näher betrachten.
Richter 20,16 „Unter all diesen Kriegern gab es 700 ausgesuchte Männer, die alle linkshändig waren; jeder von ihnen konnte mit der Schleuder einen Stein auf ein Haar zielen und ihn nicht verfehlen.“
Der Stamm Benjamin (was „Sohn meiner rechten Hand“ bedeutet) brachte überraschenderweise viele linkshändige Krieger hervor. Diese 700 Männer waren nicht nur linkshändig — sie waren eine Art Spezialtruppe mit außergewöhnlicher Treffsicherheit beim Schleudern.
Ihre Linkshändigkeit bedeutete keine geistliche Überlegenheit, doch ihre Besonderheit verschaffte ihnen einen taktischen Vorteil.
Im Krieg ist Unvorhersehbarkeit ein großer Vorteil. Die meisten Soldaten waren rechtshändig. Wenn du als Rechtshänder gegen einen anderen Rechtshänder kämpfst, kennst du seine Bewegungen. Aber gegen einen Linkshänder? Das wirft Timing, Verteidigung und Erwartungen durcheinander.
Linkshändige Krieger mussten meist gegen Rechtshänder kämpfen und lernten so beide Kampfstile kennen. Das machte sie anpassungsfähiger und effektiver. Rechtshändige Kämpfer hingegen trafen selten auf Linkshänder und waren dadurch weniger flexibel.
Das unterstreicht einen biblischen Grundsatz:
Prediger 9,11 „Das Rennen läuft nicht auf den Schnellsten, noch der Kampf auf den Stärksten, sondern Zeit und Zufall begegnen ihnen allen.“
Der Sieg gehört oft nicht dem offensichtlichen Favoriten, sondern dem, der mit Strategie, Präzision und Weisheit vorbereitet ist.
Die Bibel erzählt eindrücklich von Ehud, einem linkshändigen Mann, den Gott benutzte, um Israel von Unterdrückung zu befreien.
Richter 3,15–16; 21–22 „Ehud aber war ein Linkshänder, der Sohn Gera, des Benjaminiten… Er machte sich ein zweischneidiges Schwert, eine Elle lang, und versteckte es an seiner rechten Hüfte unter seinem Gewand… Und Ehud streckte seine linke Hand aus, zog das Schwert von der rechten Hüfte und stieß es in den Bauch des Königs…“
Warum war das wichtig? Ehud konnte seine Waffe verbergen, weil die Wächter nur die linke Hüfte kontrollierten – in der Annahme, alle seien Rechtshänder. Sein Anderssein verschaffte ihm einen Vorteil, und Gott gebrauchte ihn zur Befreiung Israels.
Gott nutzt oft das, was ungewöhnlich oder unerwartet erscheint, um seinen Plan zu erfüllen. Dieses Muster finden wir in der ganzen Schrift — sei es David, der junge Hirte, der Goliath besiegt, oder Gideon, der mit nur 300 Mann ein Heer schlägt.
1. Korinther 1,27 „Gott aber hat das Schwache der Welt erwählt, damit er die Starken zuschanden mache.“
Gott wählt nicht immer das Konventionelle. Er wählt diejenigen, die verfügbar, gehorsam und einzigartig geeignet sind, seinen Willen zu erfüllen.
Im Neuen Testament lernen wir, dass Christen ebenfalls in einem Kampf stehen – nicht körperlich, sondern geistlich.
Epheser 6,14.17 „So steht nun fest, umgürtet an euren Lenden mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit… nehmt den Helm des Heils und das Schwert des Geistes, welches ist das Wort Gottes.“
Wie die linkshändigen Krieger müssen wir mit Gottes Strategie kämpfen, nicht mit der Weltlichen. Manchmal scheinen unsere geistlichen „Waffen“ unkonventionell – Gebet, Demut, Liebe, Wahrheit — doch sie sind durch Gott mächtig (2. Korinther 10,4).
Anderssein ist in Gottes Hand kein Nachteil, sondern ein Werkzeug für Wirkung. Die linkshändigen Krieger waren wenige, aber effektiv, weil sie das, was sie hatten, mit Geschick und Weisheit nutzten.
Lass Gott deine Einzigartigkeit zu seiner Ehre gebrauchen. Deine Gaben, deine Erfahrungen, deine Persönlichkeit – sie sehen vielleicht anders aus als die der anderen, doch sie sind mächtig, wenn du sie ihm übergibst.
Teile dies mit jemandem, der es wissen sollte: Gott kann das, was dich anders macht, gebrauchen.
Der Herr segne dich.
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