Title September 2018

Die Straße der Heiligkeit: Eine theologische Betrachtung

Jesaja 35,8 (Lutherbibel 2017):

„Und es wird dort eine Straße sein und ein Weg, der wird der heilige Weg heißen; kein Unreiner wird ihn gehen, sondern er ist nur für sie. Wer auf dem Weg geht – selbst Toren werden nicht irregehen.“

Diese prophetische Verheißung gibt tiefe Einblicke in die Natur von Rettung, Heiligung und den ausschließlichen Zugang zur Gegenwart Gottes.


1. Die Straße als göttliche Einrichtung

Die „Straße der Heiligkeit“ ist keine menschliche Erfindung, sondern eine göttliche Bereitstellung. Sie symbolisiert den von Gott bestimmten Weg, auf dem sein Volk in Heiligkeit und Gerechtigkeit wandeln soll. Diese Wahrheit steht im Einklang mit dem grundlegenden biblischen Prinzip, dass Rettung und Heiligung Werke der Gnade Gottes sind – nicht menschlicher Leistung.

Epheser 2,8–9:

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es,
nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“


2. Die Ausschließlichkeit des Weges

Jesaja betont, dass Unreine diesen Weg nicht betreten dürfen. Dies verdeutlicht die Notwendigkeit von Heiligkeit und Reinheit, um Zugang zur Gegenwart Gottes zu haben. Im Neuen Testament wird diese Ausschließlichkeit durch das sühnende Werk Jesu Christi bestätigt, durch das Gläubige gereinigt und befähigt werden, in Heiligkeit zu leben.

1. Johannes 1,7:

„Wenn wir aber im Licht wandeln, wie er im Licht ist, so haben wir Gemeinschaft untereinander,
und das Blut Jesu, seines Sohnes, macht uns rein von aller Sünde.“


3. Christus als Erfüllung dieses Weges

Jesus Christus ist die vollkommene Erfüllung der Straße der Heiligkeit. In Johannes 14 bezeugt Er:

Johannes 14,6:

„Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben;
niemand kommt zum Vater denn durch mich.“

Durch Christus allein ist der Zugang zum Vater möglich. Er heiligt die Gläubigen und befähigt sie, in Gerechtigkeit zu wandeln.


4. Die Rolle des Heiligen Geistes

Der Heilige Geist spielt eine entscheidende Rolle dabei, dass Gläubige auf dem Weg der Heiligkeit bleiben. Er überführt von Sünde, schenkt Kraft zum gerechten Leben und leitet in alle Wahrheit.

Johannes 16,13:

„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird,
wird er euch in alle Wahrheit leiten.“

Ohne das Wirken des Geistes ist es unmöglich, diesen heiligen Weg zu gehen.


5. Die eschatologische Hoffnung

Die Straße der Heiligkeit weist prophetisch auf die zukünftige Herrlichkeit im neuen Jerusalem hin – der ewigen Gemeinschaft mit Gott. Nur die Reinen werden dort wohnen dürfen.

Offenbarung 21,27:

„Und es wird nichts Unreines hineinkommen
und keiner, der Gräuel tut und Lüge,
sondern allein die, die geschrieben stehen im Lebensbuch des Lammes.“


6. Theologische Bedeutung

Die „Straße der Heiligkeit“ hat zentrale Bedeutung in der biblischen Theologie:

  • Heiligung: Der fortlaufende Prozess, durch den der Gläubige durch den Geist Gottes geheiligt wird.

  • Ausschließlichkeit: Der Weg zu Gott führt ausschließlich durch Jesus Christus – und er verlangt Heiligkeit.

  • Ewiges Ziel: Das endgültige Ziel ist das ewige Leben in Gottes Gegenwart – frei von Sünde und Unreinheit.


7. Anwendung für Gläubige

Als Nachfolger Christi sind wir berufen, auf dieser Straße der Heiligkeit zu wandeln:

  • Heiligkeit suchen: Ein Leben gemäß Gottes Maßstäben führen, im Vertrauen auf die Kraft des Heiligen Geistes.

  • In Christus bleiben: Anerkennen, dass wir ohne Ihn nichts tun können.

Johannes 15,5:

„Ich bin der Weinstock, ihr seid die Reben. Wer in mir bleibt und ich in ihm, der bringt viel Frucht;
denn ohne mich könnt ihr nichts tun.“

  • Die Zukunft erwarten: Mit Hoffnung auf das neue Jerusalem blicken, wo wir in ewiger Gemeinschaft mit Gott leben werden.


Seid gesegnet!


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WAS BEDEUTET ES, DIE KONFESSIONEN ZU VERLASSEN?

Johannes 16,13:
„Wenn aber jener, der Geist der Wahrheit, kommen wird, wird er euch in alle Wahrheit leiten. Denn er wird nicht aus sich selber reden, sondern was er hören wird, das wird er reden, und was zukünftig ist, wird er euch verkündigen.“

Dieser Vers zeigt uns, dass der Heilige Geist nicht nur bei der Bekehrung wirkt, sondern uns dauerhaft in die Wahrheit Gottes führen will. Ohne den Geist ist es unmöglich, Gott wirklich zu erkennen.

Römer 8,9:
„Ihr aber seid nicht im Fleisch, sondern im Geist, wenn denn Gottes Geist in euch wohnt. Wer aber Christi Geist nicht hat, der ist nicht sein.“

Es ist unmöglich, Gott wirklich zu erkennen und ihm zu folgen ohne den Heiligen Geist. Viele Gläubige empfangen den Geist bei ihrer Bekehrung, löschen ihn aber später – oft unbewusst – aus. Das zeigt sich in Aussagen wie: „Früher brannte mein Herz für Gott, aber jetzt ist das Feuer erloschen.“ Die Bibel warnt uns:

1. Thessalonicher 5,19:
„Den Geist dämpft nicht.“

Den Heiligen Geist zu dämpfen bedeutet, sein Wirken in unserem Leben zu unterdrücken oder ihm zu widerstehen – besonders wenn er uns tiefer in die Wahrheit führen will.


RELIGION UND KONFESSIONALISMUS: DIE HAUPTHINDERNISSE FÜR DAS WIRKEN DES GEISTES

Was führt dazu, dass Menschen den Geist dämpfen? Die Antwort lautet: Religion und Konfessionalismus.

Als Jesus diente, begegnete er vielen, die durch ihre religiösen Systeme gebunden waren – besonders die Pharisäer und Sadduzäer (vgl. Matthäus 23). Sie waren eifrig darin, das Gesetz zu halten, aber verpassten die tiefere Offenbarung, die Christus brachte. Ihre Tora (das Gesetz) war unvollständig, und sie lehnten Jesus ab, weil er ihre Traditionen infrage stellte.

Sie ließen es nicht zu, dass der Heilige Geist sie weiterlehrte und in alle Wahrheit führte, sondern hielten starr an ihrer religiösen Identität und ihrem System fest.


GOTTES PLAN FÜR EINHEIT IM LEIB CHRISTI

Im Neuen Testament hat Gott niemals Konfessionen gegründet. Die Gemeinde ist ein Leib, vereint durch:

  • Einen Glauben
  • Eine Taufe
  • Einen Geist
  • Einen Herrn
  • Einen Gott

Epheser 4,4–6:
„Ein Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung eurer Berufung;
ein Herr, ein Glaube, eine Taufe;
ein Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen.“

Heute aber gibt es viele verschiedene Denominationen, die Gläubige durch unterschiedliche Lehren und Traditionen voneinander trennen. Paulus sprach dieses Problem direkt an:

1. Korinther 1,12–13:
„Ich meine aber dies, dass ein jeder von euch sagt: Ich gehöre zu Paulus – ich aber zu Apollos – ich aber zu Kephas – ich aber zu Christus.
Wie? Ist Christus denn zerteilt? Ist etwa Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft?“

Wahre christliche Einheit liegt in Christus – nicht in konfessionellen Etiketten.


DIE ROLLE DES HEILIGEN GEISTES UND DIE GEFAHR DER KONFESSIONELLEN GEBUNDENHEIT

Wenn der Heilige Geist einen Gläubigen tiefer in die Wahrheit führen will – etwa zur Erkenntnis der richtigen Taufe durch Untertauchen im Namen Jesu (Apostelgeschichte 2,38) – soll die Person die Schrift studieren und auf den Geist hören.

Johannes 3,5:
„Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes kommen.“

Doch viele wenden sich stattdessen ihren konfessionellen Traditionen zu. Wenn ihre Tradition das ablehnt, was der Geist offenbart, lehnen sie es ebenfalls ab – und dämpfen so das Wirken des Geistes.


AUFRUF, RELIGION UND KONFESSIONEN ZU VERLASSEN

Wenn die Schrift sagt:

Offenbarung 18,4:
„Geht hinaus aus ihr, mein Volk, damit ihr nicht teilhabt an ihren Sünden und nichts empfangt von ihren Plagen!“

…dann ist damit ein geistlicher Auszug aus religiöser Gebundenheit und Irrlehre gemeint – nicht nur ein äußerer.

2. Korinther 6,15–18:
„Wie stimmt Christus mit Beliar überein? Oder was hat der Gläubige gemeinsam mit dem Ungläubigen?
Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit Götzen? Denn wir sind der Tempel des lebendigen Gottes; wie Gott gesprochen hat: ‚Ich will unter ihnen wohnen und wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein.‘
Darum geht aus von ihnen und sondert euch ab, spricht der Herr, und rührt nichts Unreines an, so will ich euch annehmen
und will euer Vater sein, und ihr sollt meine Söhne und Töchter sein, spricht der allmächtige Herr.“

Gläubige sind aufgerufen, falsche Lehren und Praktiken zu verlassen, die mit Konfessionalismus verbunden sind und das geistliche Wachstum behindern.


DIE ENDZEIT UND DAS ZEICHEN DES TIERES

Konfessionen werden in den letzten Tagen eine entscheidende Rolle bei der Bildung des Systems des „Zeichens des Tieres“ spielen. Jesus beschrieb in Matthäus 25 zwei Gruppen von Gläubigen: die klugen und die törichten Jungfrauen.

Die klugen Jungfrauen, die geistlich erfüllt sind, hatten zusätzliches Öl – ein Bild für die Offenbarung und Leitung des Geistes – damit ihre Lampen brannten.
Die törichten Jungfrauen, die sich mit religiösen Traditionen zufriedengaben und die Fülle des Geistes nicht suchten, hatten kein Öl mehr und wurden vom Hochzeitsfest ausgeschlossen.


Gott segne dich.


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