WAS IST „MUTTER-IMAN“?

WAS IST „MUTTER-IMAN“?

Eines der grundlegendsten, aber zugleich am meisten missverstandenen Themen in der Heiligen Schrift ist der Glaube. Die Bibel spricht von Glaube in vielen Dimensionen – rettender Glaube, heilender Glaube, ausharrender Glaube und die Gabe des Glaubens (vgl. 1. Korinther 12,9; Epheser 2,8; Hebräer 11,1).

Wie eine Ausbildung ist auch der Glaube nicht eindimensional und niemals abgeschlossen. Er wächst, reift und vertieft sich im Laufe der Zeit (2. Thessalonicher 1,3).

Zu oft behandeln Gläubige allen Glauben gleich, in der Erwartung, dass jede Art von Glauben dieselben Ergebnisse hervorbringe – Wunder, Heil, Segen. Doch die Schrift zeigt uns, dass nicht jeder Ausdruck des Glaubens dasselbe bewirkt, und auch nicht jeder Glaube Gott wohlgefällig ist.

Zwei Menschen können beide gebildet sein und akademische Titel tragen. Doch ihr Wissen ist fachspezifisch. Ein Pilot kann keine Gehirnoperation durchführen, und ein Chirurg kann kein Flugzeug steuern.

Ebenso verhält es sich mit dem Glauben. Einer mag starken Glauben für Heilung haben, aber wenig Glauben zur Errettung. Ein anderer vertraut Gott für Versorgung, doch fällt es ihm schwer, Ihm in Anfechtungen zu vertrauen.

Glaube funktioniert innerhalb von geistlicher Reife und Offenbarung. Er muss kultiviert, ausgerichtet und auf das richtige Fundament gebaut werden – Jesus Christus.

1. DER RETTENDE GLAUBE – DER GLAUBE, DER RECHTFERTIGT

„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“ – Epheser 2,8

Das ist der grundlegende Glaube, den jeder Gläubige besitzen muss – der Glaube an das Erlösungswerk Jesu Christi. Er führt zur Rechtfertigung (Römer 5,1) und ohne ihn kann niemand gerettet werden (Apostelgeschichte 16,31).

2. GLAUBE FÜR HEILUNG UND WUNDER

„Er aber sprach zu ihr: Tochter, dein Glaube hat dich gesund gemacht; geh hin in Frieden!“ – Lukas 8,48

Dieser Glaube empfängt körperliche oder seelische Heilung und wird oft durch Vertrauen in Gottes Kraft und Güte aktiviert.

3. DIE GABE DES GLAUBENS – EINE GEISTESGABE

„…einem anderen Glauben in demselben Geist…“ – 1. Korinther 12,9

Dies ist ein übernatürlicher Glaube, vom Heiligen Geist gegeben, nicht direkt mit der Errettung verbunden. Er ist eine besondere Befähigung für Wunder oder göttliche Eingriffe.

Ein römischer Hauptmann in Kapernaum zeigt einen der größten Glaubensausdrücke im Neuen Testament.

„Denn auch ich bin ein Mensch, der Obrigkeit untersteht, und habe Soldaten unter mir; und wenn ich zu einem sage: Geh!, so geht er; und zu einem andern: Komm!, so kommt er; und zu meinem Knecht: Tu das!, so tut er’s.“ – Lukas 7,8

Jesus staunte und sprach:
„Ich sage euch: Solchen Glauben habe ich selbst in Israel nicht gefunden!“ – Lukas 7,9

Dieser Mann war kein Jude und hatte keine Kenntnis des Gesetzes. Doch er erkannte Autorität und glaubte, dass Jesus nur ein Wort zu sprechen brauchte, um Heilung zu bewirken.

Markus 7,24–30; Matthäus 15,21–28

Eine kanaanäische Frau bat Jesus um Hilfe. Zuerst wies Er sie ab:

„Es ist nicht recht, dass man den Kindern das Brot nehme und werfe es vor die Hunde.“ – Matthäus 15,26

Doch sie antwortete:

„Ja, Herr; aber es essen doch die Hunde von den Brosamen, die vom Tisch ihrer Herren fallen.“ – Matthäus 15,27

Darauf sprach Jesus:

„O Frau, dein Glaube ist groß! Dir geschehe, wie du willst.“ – Matthäus 15,28

Auch hier sehen wir: ein Nicht-Jude hatte großen Glauben, gegründet in Demut und Einsicht.

Viele Menschen, auch Ungläubige, können Glauben zeigen – aus Erfahrung, Logik oder Verzweiflung. Doch die höchste Form des Glaubens – „Mutter-Glaube“ – ist nicht erfahrungsbasiert, sondern gegründet auf Offenbarung Jesu Christi.

„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“ – Römer 10,17

„Mutter-Glaube“ ist der grundlegende Glaube, der nicht aus Wundern oder Erfahrungen kommt, sondern aus der Offenbarung Jesu Christi. Er ist:

  • Christus-zentriert
  • Vom Geist geoffenbart
  • Im Wort gegründet
  • Auf die Ewigkeit ausgerichtet

Dieser Glaube führt zu:

  • Errettung (Römer 10,9–10)
  • Geistlicher Reife (Epheser 4,13–14)
  • Standhaftigkeit in Anfechtungen (1. Petrus 1,7)
  • Erkenntnis und Offenbarung (Epheser 1,17–18)

Satan hat nichts dagegen, wenn Menschen Glauben für Wunder, Geld oder irdische Dinge haben. Was ihn erschüttert, ist ein Glaube, der tief in der Erkenntnis Christi verwurzelt ist.

„Ihn möchte ich erkennen und die Kraft seiner Auferstehung und die Gemeinschaft seiner Leiden…“ – Philipper 3,10

Viele Christen suchen heute Prophetie, Wohlstand oder Heilung – doch vernachlässigen das Zentrum: das Kreuz Christi.

„Denn es hat Gott gefallen, alle Fülle in ihm wohnen zu lassen.“ – Kolosser 1,19
„…bis wir alle hingelangen zur Einheit des Glaubens und der Erkenntnis des Sohnes Gottes, zum vollkommenen Mann…“ – Epheser 4,13

Wer seinen Glauben auf das Wesen Christi gründet, nicht nur auf das, was Er tun kann, bleibt unerschütterlich.

Wenn dein Glaube oberflächlich gewesen ist – gegründet auf Erfahrungen, Gefühle oder einseitige Lehren –, dann kehre zurück zum Fundament: Jesus Christus, der Sohn des lebendigen Gottes (Matthäus 16,16).

„Einen andern Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ – 1. Korinther 3,11

Herr Jesus, öffne die Augen unseres Herzens, dich wirklich zu erkennen. Entferne oberflächlichen Glauben und baue in uns einen Glauben, der in Offenbarung gegründet ist – einen Glauben, der rettet, heiligt und dich verherrlicht. Amen.

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Über den Autor

Rogath Henry editor

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