BÜCHER DER BIBEL – Teil 3

BÜCHER DER BIBEL – Teil 3

 

  • Der Übergang Israels und die Gefahr der weltlichen Nachahmung

Willkommen zu einer weiteren Betrachtung im Wort Gottes, der Heiligen Schrift.
Wie wir gesehen haben, enthält die Bibel nicht nur historische Berichte, sondern tiefe Offenbarungen Gottes. Auch wenn viele Bücher in erzählerischer Form geschrieben sind, tragen sie geistliche Wahrheiten, die man nur durch ernsthaftes Studium entdeckt – nicht durch flüchtiges Lesen. Deshalb ruft uns die Schrift auf, über Gottes Wort nachzusinnen, nicht es nur zu überfliegen (Josua 1,8).

In den vorangegangenen Lektionen haben wir die ersten acht Bücher der Bibel betrachtet, zuletzt das Buch Ruth. Ruth war keine Israelitin (sie war Moabiterin, also Heidin), doch durch Glauben wurde sie Teil der Linie von König David. Genau wie Rahab – ebenfalls eine Heidin, die durch Glauben unter das Volk Gottes aufgenommen wurde (Josua 2; Matthäus 1,5) – zeigt uns Ruths Geschichte, dass Gottes Gnade ethnische oder nationale Grenzen übersteigt.

Wir haben auch festgestellt, dass das Buch Ruth vom Propheten Samuel verfasst wurde, dem letzten Richter Israels, bevor die Monarchie begann.


Das Buch 1. Samuel – Ein Wendepunkt

Das nächste Buch ist 1. Samuel, das hauptsächlich von Samuel dem Propheten geschrieben wurde; spätere Abschnitte stammen von den Propheten Gad und Nathan (vgl. 1. Chronik 29,29).

Dieses Buch markiert einen der größten Übergänge in der Geschichte Israels: den Wechsel von der Theokratie (Gottes unmittelbare Herrschaft) zur Monarchie (Herrschaft eines menschlichen Königs).

Zur Zeit des Auszugs aus Ägypten hatte Israel keinen König – das war Gottes Plan. Er selbst war ihr König (Richter 8,23). Doch mit der Zeit wünschte sich das Volk, wie die umliegenden Nationen zu sein, und forderte einen König.

Gott hatte nie vorgesehen, dass sein Volk wie die Heiden von einem menschlichen König beherrscht werden sollte. Die Unterdrückung durch den Pharao in Ägypten war genau das System, aus dem Gott sie befreit hatte – nicht eines, in das sie zurückkehren sollten.


Gottes Warnung vor Unterdrückung

In 3. Mose 25,42–43 macht Gott seinen Willen unmissverständlich klar:

„Denn meine Knechte sind sie, die ich aus dem Land Ägypten herausgeführt habe; sie sollen nicht wie Sklaven verkauft werden. Du sollst nicht mit Härte über ihn herrschen, sondern dich vor deinem Gott fürchten.“

Gott wollte, dass Israel einander mit Würde und Freiheit behandelt – nicht dass sie einander versklaven oder Wucherzinsen erheben (vgl. 3. Mose 25,35–37).

Doch nach vielen Jahren vergaß das Volk Gottes Gebote und verlangte einen König, wie ihn die Nationen um sie herum hatten.


Israel fordert einen König

In 1. Samuel 8,4–5 heißt es:

„So versammelten sich alle Ältesten Israels und kamen zu Samuel nach Rama und sprachen zu ihm: Siehe, du bist alt geworden, und deine Söhne wandeln nicht in deinen Wegen. So setze nun über uns einen König, der uns richte, wie ihn alle Nationen haben!“

Dieses Begehren missfiel sowohl Samuel als auch Gott. Der Herr sprach zu Samuel:

1. Samuel 8,7

„Sie haben nicht dich verworfen, sondern mich, dass ich nicht mehr König über sie sein soll.“

Gott erlaubte ihnen, ihren Willen zu bekommen, doch Er ließ sie durch Samuel warnen, was Könige tun würden:

1. Samuel 8,11–17 beschreibt, wie der König ihre Söhne in den Krieg schicken, ihre Töchter in den Dienst zwingen, ihr Land, ihre Ernte und ihr Vieh nehmen und schwere Abgaben auferlegen würde.

Und schließlich:

1. Samuel 8,18

„Und ihr werdet an jenem Tag schreien wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt; aber der HERR wird euch an jenem Tag nicht erhören.“

Doch das Volk blieb hartnäckig:

1. Samuel 8,19

„Aber das Volk weigerte sich, auf die Stimme Samuels zu hören, und sie sprachen: Nein, sondern ein König soll über uns sein!“

Damit begann eine neue Phase voller Probleme in Israels Geschichte.


Die Folgen – Unterdrückung und Reue

Wie sich später zeigte, führten viele Könige Israel in die Irre, bis hin zu Gefangenschaft und Exil. Zwar brachte König Salomo großen Wohlstand, doch er belastete das Volk mit harter Arbeit.

Nach Salomos Tod baten die Israeliten seinen Sohn Rehabeam, die Last zu erleichtern:

2. Chronik 10,4

„Dein Vater hat unser Joch hart gemacht. So erleichtere du nun den harten Dienst deines Vaters und das schwere Joch, das er uns auferlegt hat, so wollen wir dir dienen.“

Doch Rehabeam verwarf den weisen Rat und antwortete hart:

2. Chronik 10,11

„Mein Vater hat euch mit Peitschen gezüchtigt, ich aber will euch mit Skorpionen züchtigen.“

Diese Härte führte schließlich zur Reichsteilung und verschärfte Israels Not – genau wie Gott es vorausgesagt hatte.


Geistliche Lektionen für uns heute

Die Entscheidung Israels, einen König zu fordern, offenbart eine zeitlose geistliche Wahrheit: die Gefahr, die Welt nachzuahmen.

Israel schaute auf die äußere Pracht der Monarchien anderer Völker, übersah jedoch die geistlichen Gefahren. Ebenso lassen sich heute viele Christen von den glänzenden Lebensstilen, Moden und Werten der Welt verführen – und vergessen Gottes höheren Weg.

Römer 12,2

„Und stellt euch nicht dieser Welt gleich, sondern ändert euch durch Erneuerung eures Sinnes, damit ihr prüfen könnt, was Gottes Wille ist: das Gute und Wohlgefällige und Vollkommene.“

Gott ruft uns zur Heiligkeit – abgesondert, nicht weltlich. Dinge wie Unmoral, Stolz und Auflehnung mögen attraktiv wirken, führen aber zu Schmerz, Reue und Gericht – genauso wie Israel es erlebt hat.

Sprüche 29,1

„Ein Mann, der trotz vieler Ermahnungen den Nacken versteift, wird plötzlich zerbrochen werden – und keine Heilung ist da.“


Mache heute deine Berufung fest

Viele Menschen ignorieren Gottes Warnungen, bis es zu spät ist – wenn sie bereits in den Folgen ihres Tuns gefangen sind. Ja, Gott vergibt, aber oft bleiben die Konsequenzen bestehen.

2. Petrus 1,10

„Darum, Brüder, bemüht euch umso mehr, eure Berufung und Erwählung festzumachen; denn wenn ihr dies tut, werdet ihr niemals straucheln.“

Wenn du dein Leben noch nicht Christus gegeben hast, dann ist jetzt die Zeit des Heils (2. Korinther 6,2). Kehre um von der Sünde und wende dich von Herzen zu Gott.

Verzichte auf jede Form des Ungehorsams – Korruption, Unzucht, Okkultismus, Lästerung, sexuelle Unreinheit, Pornografie, Unanständigkeit, was immer es sein mag. Beginne ein neues Leben in Christus.

Denn wenn du wirklich umkehrst, wird der Herr dich nicht nur vergeben, sondern dich auch heilen und wiederherstellen (1. Johannes 1,9).

Das Buch 1. Samuel ist nicht nur eine historische Erzählung – es ist ein geistlicher Spiegel, der uns zeigt, was geschieht, wenn Menschen Gottes Herrschaft ablehnen und menschlichen Systemen folgen.

Lasst uns nicht denselben Fehler begehen, sondern uns Gottes Herrschaft in allen Bereichen unseres Lebens unterordnen.

1. Samuel 8,18

„Und ihr werdet an jenem Tag schreien wegen eures Königs, den ihr euch erwählt habt; aber der HERR wird euch an jenem Tag nicht erhören.“

Jetzt ist die Zeit zu hören. Jetzt ist die Zeit zurückzukehren.

Der Herr segne dich beim Studium Seines Wortes, und Er gebe dir Gnade, in der Wahrheit zu wandeln, die Welt nicht nachzuahmen, sondern der Führung des Heiligen Geistes zu folgen

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Über den Autor

Rogath Henry editor

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