Title September 2019

Ist es ein Urteil, jemandem zu sagen: „Wenn du nicht umkehrst, kommst du in die Hölle?“

Antwort:

Heute verwechseln viele Menschen eine liebevolle Warnung mit einem Urteil. Doch die Bibel zeigt uns klar, dass es hier einen entscheidenden Unterschied gibt.


🔹 1. Was meint die Bibel mit „Richten“?

In der Bibel bedeutet „richten“ im verurteilenden Sinn, über das endgültige Schicksal eines Menschen zu bestimmen – ohne Gnade, oft in einer überheblichen Haltung. Jesus warnte davor:

Matthäus 7,1–2
„Richtet nicht, damit ihr nicht gerichtet werdet. Denn mit welchem Gericht ihr richtet, werdet ihr gerichtet werden; und mit welchem Maß ihr messt, wird euch zugemessen werden.“

Jesus spricht hier vom heuchlerischen Richten – wenn jemand andere verurteilt, aber die eigene Schuld übersieht (vgl. Matthäus 7,3–5). Solches Richten entspringt nicht der Liebe, sondern dem Stolz. Es geht davon aus, dass ein Mensch ohne Hoffnung ist und keine Erlösung mehr finden kann.

Doch die Bibel unterscheidet deutlich zwischen falschem Verurteilen und rechter Unterscheidung, Ermahnung und Korrektur, die uns aufgetragen sind.


🔹 2. Was ist eine liebevolle Warnung?

Jemandem die Wahrheit über Sünde und ihre Folgen zu sagen, ist kein Urteil, sondern ein Akt der Liebe. Es ist wie ein Elternteil, der sein Kind warnt:
„Wenn du so weitermachst, tust du dir weh.“ – Das ist keine Verurteilung, sondern Fürsorge.

Ebenso gilt: Wer davor warnt, dass unbußfertige Sünde zur ewigen Trennung von Gott führt, richtet nicht – er gibt dem anderen die Chance, umzukehren und gerettet zu werden.

Hesekiel 33,8–9
„Wenn ich zum Gottlosen sage: Du Gottloser musst des Todes sterben!, und du redest es ihm nicht zur Warnung, von seinem Wege abzulassen, so wird der Gottlose wegen seiner Schuld sterben; aber sein Blut will ich von deiner Hand fordern. Wenn du aber den Gottlosen warnst … so hast du dein Leben errettet.“

Gott ruft uns also, andere aus Liebe zu warnen – nicht aus Selbstgerechtigkeit.


🔹 3. Christen sind berufen zu warnen, nicht zu verurteilen

Die Bibel fordert Gläubige auf, mit Gottes Wort zu lehren, zurechtzuweisen und zu ermahnen – nicht als Richter, sondern als Wächter und Boten.

2. Timotheus 4,2–3
„Predige das Wort, steh dazu, ob es gelegen kommt oder ungelegen, weise zurecht, drohe, ermahne mit aller Geduld und Belehrung! Denn es wird eine Zeit kommen, da sie die heilsame Lehre nicht ertragen …“

Auch Paulus schreibt:

Kolosser 3,16
„Lasst das Wort Christi reichlich unter euch wohnen: lehrt und ermahnt einander in aller Weisheit …“

Wenn wir also jemanden anhand der Bibel auf Sünde hinweisen – sei es Hurerei, Trunkenheit, Habgier oder Götzendienst –, dann ist das kein Verurteilen. Es ist ein Warnen vor dem, was Gottes Wort klar sagt.


🔹 4. Die Folgen der Sünde

Die Schrift macht deutlich: Unbußfertige Sünde trennt von Gott und führt zum ewigen Tod.

Galater 5,19–21
„Offenbar sind die Werke des Fleisches … Davon habe ich euch schon vorausgesagt und sage es noch einmal: Die solches tun, werden das Reich Gottes nicht erben.“

Und in der Offenbarung heißt es:

Offenbarung 21,8
„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen und Zauberer und Götzendiener und alle Lügner – deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“

Solche Aussagen sollen nicht verdammen, sondern warnen und zur Rettung führen.


🔹 5. Gottes Herz: Warnung ist Liebe

Wenn jemand hört: „Wenn du nicht umkehrst, wirst du verloren gehen“, ist das kein Angriff – es ist eine Einladung, dem Gericht zu entgehen und durch Jesus Christus Leben zu finden.

2. Petrus 3,9
„Der Herr verzögert nicht die Verheißung, wie es einige für eine Verzögerung halten; sondern er hat Geduld mit euch und will nicht, dass jemand verloren werde, sondern dass jedermann zur Buße finde.“

Denn Jesus kam nicht, um zu richten, sondern um zu retten (Johannes 3,17). Doch diese Rettung beginnt mit Umkehr und Vertrauen auf Christus.


🔹 6. Zum Schluss

Wenn dich jemand mithilfe der Bibel auf deine Sünde hinweist, sieh es nicht als Angriff, sondern als Gottes ausgestreckte Hand.

Und wenn du selbst an Jesus glaubst, dann hab keine Angst, die Wahrheit in Liebe zu sagen. Wer vor der Hölle warnt, richtet nicht – er zeigt Mitgefühl. Denn Gott ist der Richter, wir aber sind seine Zeugen.

Sprüche 27,5–6
„Offene Zurechtweisung ist besser als Liebe, die verborgen bleibt. Treu gemeint sind die Schläge des Freundes …“

Gott segne dich, wenn du in Wahrheit und Liebe wandelst.

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Die Könige aus dem Osten

Text: Offenbarung 16,12–16

„Und der sechste goss seine Schale aus auf den großen Strom Euphrat; und sein Wasser vertrocknete, damit der Weg bereitet würde den Königen vom Aufgang der Sonne.
Und ich sah aus dem Maul des Drachen und aus dem Maul des Tieres und aus dem Mund des falschen Propheten drei unreine Geister kommen wie Frösche.
Denn es sind Geister von Dämonen, die Zeichen tun und ausgehen zu den Königen der ganzen Erde, sie zu versammeln zum Kampf an dem großen Tag Gottes, des Allmächtigen.
Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt, damit er nicht nackt umhergehe und man seine Schande sehe!
Und er versammelte sie an den Ort, der auf Hebräisch Harmagedon heißt.“
(Offenbarung 16,12–16 LUT)


1. Die geistliche Bedeutung von Flüssen in der Bibel

Flüsse haben in der Bibel oft eine symbolische Bedeutung. Sie stehen zum Beispiel für:

  • Grenzen zwischen einer alten und einer neuen Zeit,
  • Hindernisse, die nur mit Gottes Hilfe überwunden werden können,
  • Kanäle des Segens Gottes (Psalm 1,3).

Der Jordan etwa war ein Hindernis, das Israel überwinden musste, um ins verheißene Land einzuziehen (Josua 3,14–17). Menschlich war das unmöglich – Gott selbst musste eingreifen. Daraus wird klar: Wo Gottes Volk vor unüberwindbaren Mauern steht, schafft Gott einen Weg, wo es keinen gibt (Jesaja 43,19).

Genauso ist der Euphrat in Offenbarung 16 ein geistliches Hindernis. Sein Austrocknen bedeutet: Gott nimmt seine Zurückhaltung weg und öffnet den Raum, damit die dämonischen Mächte die Völker zum Krieg sammeln können.


2. Die vier Flüsse von Eden

In 1. Mose 2,10–14 heißt es, dass aus Eden ein Strom hervorging, der sich in vier Flüsse teilte: Pischon, Gihon, Hiddekel (Tigris) und Euphrat. Sie standen für Fülle, göttliche Gegenwart und Ordnung.

Mit dem Sündenfall jedoch begann dieser „Strom des Lebens“ geistlich gesehen zu versiegen – der Tod trat ein (Römer 5,12).

Wenn in Offenbarung 16 gerade der Euphrat austrocknet, zeigt das: Die göttliche Bedeckung wird ganz zurückgenommen, das Gericht beginnt. Es ist das genaue Gegenteil von Eden, wo Überfluss und Leben waren.

Das Prinzip ist klar: Wenn der Mensch Gott verwirft, tritt Gericht an die Stelle des Segens und Chaos ersetzt Gottes Ordnung (Römer 1,18–32).


3. Der Aufstieg östlicher Mächte – eine erfüllte Prophetie

In Offenbarung 16,12 heißt es, der Weg werde bereitet „den Königen vom Aufgang der Sonne“. Jahrhunderte lang war schwer vorstellbar, wie östliche Nationen eine solche Rolle spielen sollten. Doch heute erleben wir, wie Länder wie China, Nordkorea oder Iran zu mächtigen Militärstaaten geworden sind.

Damit verschiebt sich die Weltordnung – genau wie es die Prophetie andeutet.

Jesus warnte: „Ihr werdet hören von Kriegen und Kriegsgeschrei“ (Matthäus 24,6). Die Spannungen zwischen Ost und West unserer Tage sind Vorboten der globalen Auseinandersetzung, die in der Offenbarung beschrieben und in Harmagedon gipfeln wird.


4. Die Schlacht von Harmagedon – die letzte Konfrontation

Die Könige aus dem Osten, getrieben von dämonischen Geistern (Offenbarung 16,14), werden eine Allianz der Nationen anführen im Krieg gegen Gottes Volk – besonders gegen Israel (Sacharja 14,2–3).

Offenbarung 9,16 spricht von einem Heer von 200 Millionen Soldaten. Das ist keine bloße Metapher, sondern beschreibt eine reale weltweite Auseinandersetzung mit ungeheurer Zerstörung. Schon eine einzige Wasserstoffbombe kann über 30 Millionen Menschen töten – und tausende dieser Waffen existieren. Darum sagte Jesus: „Und wenn diese Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Mensch gerettet“ (Matthäus 24,22).

Dieses Gericht endet erst, wenn Christus wiederkommt (Offenbarung 19,11–21). Dann besiegt er das Tier, den falschen Propheten und alle Armeen, die sich gegen ihn gestellt haben.


5. Wo stehen wir? – ein Weckruf

Die entscheidende Frage ist:

„In welcher Zeit leben wir?“

Die Antwort ist ernst: Wir leben in den letzten Augenblicken der Weltgeschichte. Die Zeichen sind eindeutig, die Welt ist instabil, und die Prophetien erfüllen sich.

Darum mahnt Jesus:

„Siehe, ich komme wie ein Dieb. Selig ist, der da wacht und seine Kleider bewahrt …“
(Offenbarung 16,15 LUT)

Das ist ein Ruf zur Wachsamkeit. Viele Menschen schlafen geistlich, sind beschäftigt mit materiellem Erfolg, aber blind für die Ewigkeit. Jesus fragte: „Denn was hilft es dem Menschen, die ganze Welt zu gewinnen und Schaden zu nehmen an seiner Seele?“ (Markus 8,36).


6. Die Dringlichkeit der Rettung – Komm jetzt zu Christus

Noch ist Gnade da, aber die Zeit ist kurz (2. Korinther 6,2).

Wenn du Jesus Christus nicht persönlich kennst, ist jetzt der Augenblick, umzukehren und an das Evangelium zu glauben. Er starb für dich und wird wiederkommen als König. Versäume diesen Ruf nicht!

„Denn Gott hat uns nicht bestimmt zum Zorn, sondern dazu, das Heil zu erlangen durch unseren Herrn Jesus Christus.“
(1. Thessalonicher 5,9 LUT)


Schlussgedanke: Komm, Herr Jesus!

Der Euphrat trocknet aus – geistlich und buchstäblich. Die Könige aus dem Osten stehen bereit. Die Welt bereitet sich auf die letzte Schlacht vor.

Bist du bereit?
Hast du dein Leben Jesus übergeben?
Wirst du wachend gefunden oder überrascht dich der Tag unvorbereitet?

Treffe heute deine Entscheidung, wem du dienen willst (Josua 24,15). „Und die Welt vergeht mit ihrer Lust; wer aber den Willen Gottes tut, der bleibt in Ewigkeit“ (1. Johannes 2,17).

Komm, Herr Jesus!

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Wahre Buße, die Gottes Herz bewegt

Viele Menschen meinen heute, dass man Vergebung nur bekommt, wenn man ein besonderes „Sündergebet“ oder ein „Gebet der Buße“ spricht. Ein solches Gebet kann wertvoll sein, wenn es ehrlich gemeint ist – aber Worte allein retten niemanden. Traurig ist, dass manche glauben, sie seien gerettet, nur weil sie einmal so ein Gebet gesprochen haben – ohne dass sich ihr Leben wirklich verändert hätte. Die Bibel lehrt klar: Vergebung kommt nicht durch Worte, sondern aus einem Herzen, das sich wirklich Gott zuwendet.


🕊️ Was sagt die Bibel über echte Buße?

Ein eindrückliches Beispiel finden wir in Lukas 7. Dort begegnet Jesus einer Frau, die als Sünderin bekannt war. An ihr wird deutlich, wie wahre Buße aussieht – nicht durch ein festes Gebet, sondern durch tiefe Reue und Hingabe.

Lukas 7,37–38
„Und siehe, eine Frau war in der Stadt, die eine Sünderin war. Als sie erfahren hatte, dass er im Hause des Pharisäers zu Tisch saß, brachte sie ein Alabastergefäß mit Salböl
und trat von hinten zu seinen Füßen, weinte und fing an, seine Füße mit Tränen zu benetzen und mit dem Haar ihres Hauptes zu trocknen, und küsste seine Füße und salbte sie mit Salböl.“

Die Frau sprach kein Gebet. Sie sagte kein einziges Wort. Doch ihre Tränen, ihre Zerbrochenheit und ihre Anbetung offenbarten ein Herz voller echter Umkehr.


✨ Jesu Antwort auf ihre Buße

Lukas 7,47–48
„Deshalb sage ich dir: Ihre vielen Sünden sind vergeben, denn sie hat viel Liebe gezeigt; wem aber wenig vergeben wird, der liebt wenig.
Und er sprach zu ihr: Dir sind deine Sünden vergeben.“

Beachte: Jesus sagt nicht „Ich vergebe dir“, sondern „Dir sind deine Sünden vergeben“. Damit macht er deutlich, dass die Vergebung bereits im Himmel geschehen war – er bestätigte nur, was Gott im Herzen dieser Frau schon gewirkt hatte.


📖 Vergebung ist eine Antwort auf das Herz

Als Jesus anderen sagte „Deine Sünden sind dir vergeben“, waren viele empört und hielten ihn für einen Lästerer.

Markus 2,5–7
„Als nun Jesus ihren Glauben sah, sprach er zu dem: Mein Sohn, deine Sünden sind dir vergeben.

Es saßen aber einige Schriftgelehrte dort und dachten in ihren Herzen: Wie redet der so? Er lästert Gott! Wer kann Sünden vergeben außer Gott?“

Doch Jesus sprach nur aus, was er beim Vater sah.

Johannes 5,19
„Da antwortete Jesus und sprach zu ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Der Sohn kann nichts von sich aus tun, sondern nur, was er den Vater tun sieht; denn was der tut, das tut gleicherweise auch der Sohn.“

Jesu Worte waren keine Erfindung – er sprach das aus, was im Himmel schon Realität war, weil ein Mensch sich wirklich zu Gott bekehrt hatte.


🧠 Was bedeutet Buße wirklich?

Das griechische Wort metanoia heißt wörtlich „Umdenken, Umkehr“. Buße ist nicht bloß ein „Es tut mir leid“, sondern ein völliger Sinnes- und Lebenswandel.

Apostelgeschichte 3,19
„So tut nun Buße und bekehrt euch, dass eure Sünden getilgt werden, damit Zeiten der Erquickung kommen vom Angesicht des Herrn.“

Wahre Buße heißt: sich von der Sünde abwenden und zu Gott hinwenden. Ohne diese innere Veränderung bleibt jedes Gebet – so emotional es auch klingen mag – wirkungslos.


💡 Buße geschieht nicht im Mund, sondern im Herzen

Gott zählt nicht deine Tränen oder wie oft du ein Gebet sprichst. Er sieht, ob dein Herz ehrlich ist und ob du bereit bist, die Sünde loszulassen und Christus nachzufolgen.

Egal, ob jemand Mörder, Dieb oder in anderer Weise schuldig war – wenn er von Herzen umkehrt und sagt: „Herr, ich kehre um und will mit meinem alten Leben nichts mehr zu tun haben“, und dies auch lebt, vergibt Gott.

Doch jemand anders mag jahrelang in die Kirche gehen, viele Gebete sprechen und nach außen fromm wirken – und doch heimlich in Sünde leben (z. B. Unzucht, Pornografie, Lüge, Trunksucht). So jemand hat keine echte Buße getan – und daher auch keine Vergebung empfangen.

Jesaja 29,13
„Weil dies Volk mit seinem Munde naht und mit seinen Lippen mich ehrt, aber ihr Herz fern von mir ist …“

Sprüche 28,13
„Wer seine Missetat leugnet, dem wird’s nicht gelingen; wer sie aber bekennt und lässt, der wird Barmherzigkeit erlangen.“

Gott vergibt keine Worte – er vergibt Herzen.


🛑 Prüfe dich selbst

Hast du dich wirklich von deiner Sünde abgewandt – oder gehst du nur religiöse Rituale durch?

Wahre Buße braucht keine vorgeschriebene Form. Sie besteht in echter Hingabe. Entscheidend ist nicht, ob du ein bestimmtes Gebet sprichst, sondern ob du dein Herz und dein Leben wirklich geändert hast.

Joel 2,13
„Zerreißt eure Herzen und nicht eure Kleider und kehrt um zu dem HERRN, eurem Gott! Denn er ist gnädig, barmherzig, geduldig und von großer Güte …“


✝️ Ruf Gottes an dich

Wenn deine bisherige „Buße“ nur äußerlich war, ruft Gott dich heute neu. Kehre von Herzen zu Jesus um – nicht mit leeren Worten, sondern mit deinem ganzen Leben.

2. Korinther 7,10
„Denn die Traurigkeit, die Gott will, wirkt zur Seligkeit eine Umkehr, die niemand bereut; die Traurigkeit der Welt aber wirkt den Tod.“

Triff heute eine Entscheidung, die du in Ewigkeit nicht bereuen wirst. Kehre mit ganzem Herzen zu Gott zurück – und empfange wahre Vergebung.

Gott segne dich reichlich, wenn du ihn von ganzem Herzen suchst.

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Was meinte Jesus mit „Ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind“? Wer sind diese anderen Schafe?

Antwort:

In Johannes 10,16 sagt Jesus:

„Und ich habe noch andere Schafe, die nicht aus diesem Stall sind; auch diese muss ich herführen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird eine Herde und ein Hirte sein.“

Jesus spricht hier als der gute Hirte (Johannes 10,11) und beschreibt seine Nachfolger als Schafe – diejenigen, die seine Stimme hören und ihm folgen (Johannes 10,27). Der „Stall“, von dem er spricht, ist das jüdische Volk, die ursprünglichen Empfänger von Gottes Bund und Verheißungen. Israel war Gottes auserwähltes Volk, die Juden waren die ersten Mitglieder seiner geistlichen Herde (2. Mose 19,5-6).

Im Alten Testament wird dies bildhaft dargestellt, zum Beispiel in Hesekiel 34,13-15:

„Und ich werde sie aus den Völkern herausholen und sie aus den Ländern sammeln und sie in ihr Land bringen; und dort werden sie in guten Weiden lagern; und ich werde meine Herde weiden und sie lagern lassen, spricht der Herr, HERR.“

Hier zeigt sich, dass Gott Israel als seinen Schafstall betrachtete – ein Volk, das er sammelte, beschützte und versorgte. Doch Gottes Plan war nie auf ein einzelnes Volk beschränkt.

Wenn Jesus von „anderen Schafen“ sprach, meinte er die Menschen außerhalb des jüdischen Volkes – die Heiden, Menschen aller Nationen, die noch nicht Teil von Gottes Bund waren. Dies verweist auf Gottes umfassenden Erlösungsplan, der die Rettung aller Völker durch das Evangelium von Jesus Christus einschließt.

Bedeutung:
Von Anfang an wollte Gott ein vereintes Volk unter einem Hirten schaffen – nicht nach Ethnie oder Nationalität, sondern durch Glauben an Christus. Jesu Tod am Kreuz machte es möglich, dass sowohl Juden als auch Heiden mit Gott versöhnt werden.

Epheser 2,13-14:
„Nun aber in Christus Jesus seid ihr, die ihr einst fern wart, nahe gebracht worden durch das Blut Christi. Denn er ist unser Friede, der aus beiden eins gemacht hat und die Feindschaft in seinem Fleisch abgebrochen hat.“

Durch Christi Opfer wurde die Trennung zwischen Juden und Heiden aufgehoben. Jeder, der an ihn glaubt, gehört nun zur einen Herde unter dem einen Hirten – Jesus.

Galater 3,27-28:
„Denn ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen. Da ist weder Jude noch Grieche, da ist weder Sklave noch Freier, da ist weder Mann noch Frau; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.“

Jesu Aussage in Johannes 10,16 war nicht nur ein Hinweis auf eine zukünftige Mission unter den Heiden – sie war eine prophetische Verkündigung, dass das Reich Gottes allen Menschen offensteht, die auf seine Stimme reagieren.

Wie wird man eines seiner Schafe?
Jesu Schafe werden nicht durch Kirchenbesuch, Tradition oder religiöse Zugehörigkeit bestimmt. Sie sind diejenigen, die:

  • Seine Stimme hören und ihm folgen (Johannes 10,27)

  • Von ihren Sünden umkehren (Apostelgeschichte 2,38)

  • In seinem Namen getauft werden (Römer 6,3-4)

  • Den Heiligen Geist empfangen (Apostelgeschichte 2,38; Römer 8,9)

  • In Gehorsam gegenüber seinem Wort leben (Johannes 14,15)

Teil seiner Herde zu sein, hängt nicht von Nationalität ab, sondern von neuer Geburt und Transformation durch das Evangelium.

Titus 3,5:
„…nicht um der Werke der Gerechtigkeit willen, die wir getan hätten, sondern nach seiner Barmherzigkeit hat er uns errettet durch das Bad der Wiedergeburt und Erneuerung des Heiligen Geistes.“

Johannes 10,27:
„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir nach.“

Die Frage bleibt:
Gehörst du zu Christi Herde? Hast du seine Stimme gehört und bist ihm gehorsam gefolgt?

Mögest du wirklich eines seiner Schafe werden – und unter der Obhut des guten Hirten, Jesus Christus, leben.

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Die Geistlichen Folgen der Unzucht

Sexualität außerhalb der Ehe widerspricht Gottes heiligen Maßstäben. Ganz gleich, ob es um eine Freundin oder einen Freund geht – jede körperliche Intimität vor der Ehe zieht ernste geistliche Folgen nach sich.

1. „Ein Fleisch werden“ hat geistliche Bedeutung

Die Bibel sagt:

„Oder wisst ihr nicht: Wer sich an die Hure hängt, der ist ein Leib mit ihr? Denn es werden, spricht er, »die zwei ein Fleisch sein«. Wer aber dem Herrn anhängt, der ist ein Geist mit ihm.“
— 1. Korinther 6,16–17

Paulus macht deutlich: Sexuelle Vereinigung ist nicht nur etwas Körperliches. Sie bedeutet ein tiefes geistliches Einswerden. Wenn zwei Menschen sexuell eins werden, entsteht eine Bindung mit geistlichen Folgen.

In ähnlicher Weise sind wir als Gläubige in Christus ein Leib:

„So sind wir, die vielen, ein Leib in Christus, aber untereinander ist einer des andern Glied.“
— Römer 12,5

Diese Einheit bringt großen Segen:

„Mit der Macht, die er an Christus hat wirken lassen, als er ihn von den Toten auferweckte und setzte ihn zu seiner Rechten im Himmel über alle Reiche, Gewalt, Macht, Herrschaft und alles, was sonst einen Namen hat … Und alles hat er unter seine Füße getan und hat ihn gesetzt der Gemeinde zum Haupt über alles, die sein Leib ist …“
— Epheser 1,20–23

Wer mit Christus verbunden ist, hat Anteil an seinem Sieg, seiner Autorität und seinem Segen (Röm 8,31–34). Doch auch die Bindung, die in sexueller Sünde entsteht, ist real. Wer sich in Unzucht verbindet, teilt geistlich auch Schuld und Fluch.

2. Geistliche Folgen sind real

Sexuelle Gemeinschaft außerhalb der Ehe schafft nicht nur Intimität, sondern öffnet auch für Flüche, Bindungen und dämonische Einflüsse.

„Irrt euch nicht! Weder Unzüchtige noch Götzendiener … werden das Reich Gottes erben.“
— 1. Korinther 6,9–10

Darum erleben viele nach solchen Beziehungen unerklärliche Probleme – sie sind Ausdruck einer unsichtbaren geistlichen Verstrickung.

3. Was „Hure“ und Unzucht bedeuten

Das griechische Wort porne („Hure“) bezeichnet in der Bibel nicht nur Prostitution gegen Geld, sondern jede Form sexueller Unmoral.

„Flieht die Unzucht! Alle Sünden, die der Mensch sonst tut, sind außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, der sündigt an seinem eigenen Leib.“
— 1. Korinther 6,18

Auch voreheliche sexuelle Beziehungen gehören dazu.

4. Ruf zu Reinheit und Heiligkeit

Gott will, dass sein Volk heilig lebt und Unzucht meidet:

„Denn das ist der Wille Gottes, eure Heiligung, dass ihr meidet die Unzucht.“
— 1. Thessalonicher 4,3

Durch Gottes Gnade und den Heiligen Geist ist es möglich, rein zu leben:

„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht.“
— Philipper 4,13

5. Das ewige Gericht über sexuelle Sünde

Wer in sexueller Sünde verharrt und nicht umkehrt, wird vor Gottes ewigem Gericht nicht bestehen:

„Die Feigen aber und Ungläubigen und Frevler und Mörder und Unzüchtigen … deren Teil wird in dem Pfuhl sein, der mit Feuer und Schwefel brennt; das ist der zweite Tod.“
— Offenbarung 21,8

6. Praktische Anwendung

Wer in einer Partnerschaft lebt, ohne verheiratet zu sein, steht nach der Bibel unter Gottes Gericht, solange er nicht Buße tut und entweder heiratet oder sich trennt:

„Die Ehe soll bei allen in Ehren gehalten werden und das Ehebett unbefleckt; denn Unzüchtige und Ehebrecher wird Gott richten.“
— Hebräer 13,4

Schlussfolgerung

Sexualität ist von Gott als heiliger Bund für die Ehe bestimmt (1. Mose 2,24). Außerhalb dieses Bundes bringt sie ernste geistliche Folgen – für dieses Leben und die Ewigkeit.

Doch Gottes Gnade reicht aus, um zu vergeben, zu erneuern und zu befähigen, heilig zu leben (1. Joh 1,9; Röm 6,14).

Wenn du dein Leben noch nicht Jesus anvertraut hast, tu es jetzt. Kehre um, glaube und empfange den Heiligen Geist, damit du in Freiheit leben kannst.

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hören wird und die Tür auftun, zu dem werde ich hineingehen …“
— Offenbarung 3,20

Der Herr kommt bald!

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Nur die Weisen werden verstehen

In Daniel 12,8-10 bringt Daniel seine Verwirrung über die Visionen zum Ausdruck und fragt Gott, wie alles ausgehen wird:

„Ich hörte es, aber ich verstand’s nicht und sprach: Mein Herr, was wird das Letzte davon sein?
Er aber sprach: Geh hin, Daniel; denn es ist verborgen und versiegelt bis auf die letzte Zeit.
Viele werden gereinigt, geläutert und geprüft werden; aber die Gottlosen werden gottlos handeln; alle Gottlosen werden’s nicht verstehen, aber die Verständigen werden’s verstehen.“ (Bibleserver)

Daniels Frage zeigt, wie sehr Menschen danach streben, Gottes Plan für die Zukunft zu begreifen – gerade in den letzten Tagen. Doch Gott macht klar: Er offenbart nicht alles sofort; manche Dinge sind „versiegelt“ bis zur letzten Zeit. Das lehrt uns, dass geistliches Verständnis von Gottes Timing abhängt und dass Geduld nötig ist.

Der Abschnitt unterscheidet deutlich zwei Gruppen:

  • Die, die gereinigt und bewährt werden – die wahren Gläubigen, die treu bleiben.
  • Die Gottlosen, die weiterhin in Bosheit verharren und nicht verstehen.

Dieser Gedanke trifft sich mit dem biblischen Bild von Gericht und Trennung, z. B. in Matthäus 25,31-46, wo Gerechte und Gottlose unterschiedliche Geschicke haben.

Viele Christen heute, wie Daniel, wollen wissen, wie alles enden wird. Aber das Wort Gottes zeigt, dass nicht alles jetzt offenbart ist. Einige Prophezeiungen bleiben verborgen, bis die Zeit gekommen ist, in der Gott sie offenbart. Damit wird Seine Souveränität über Offenbarung betont.

Auch Paulus warnt, dass nicht alle bereit sind, wenn die Endzeit kommt. In 1. Thessalonicher 5,1-8 heißt es:

„Von den Zeiten aber und Stunden, Brüder und Schwestern, ist es nicht nötig, euch zu schreiben; denn ihr selbst wisst genau, dass der Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht.
Wenn sie sagen: ‚Friede und Sicherheit!‘, dann überfällt sie schnell das Verderben wie die Wehen einer schwangeren Frau, und sie werden nicht entrinnen.
Ihr aber, Brüder und Schwestern, seid nicht in der Finsternis, dass euch dieser Tag wie ein Dieb überkommt.
Denn ihr alle seid Kinder des Lichtes und Kinder des Tages. Wir gehören nicht der Nacht noch der Finsternis an.
Lasst uns daher nicht schlafen wie die anderen, sondern wachen und nüchtern sein.
Denn die da schlafen, schlafen in der Nacht, und die da betrunken sind, sind der Nacht verfallen.
Wir aber, die wir dem Tag gehören, wollen nüchtern sein, angetan mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der Hoffnung auf das Heil.“ (Bibleserver)

Die Gegenüberstellung ist klar: Wer im Licht lebt und wachsam ist, lebt im Glauben und in der Bereitschaft. Die „Weisen“ (die Kinder des Lichtes) sind diejenigen, die geistlich wachen, verstehen, und entsprechend handeln.


Aufruf zum Handeln

Wenn du noch nicht aufrichtig Buße getan hast und Jesus Christus als deinen Retter noch nicht angenommen hast, dann tue es jetzt. Buße heißt: sich von der Sünde abwenden und sich Gott zuwenden. Danach folge dem biblischen Beispiel der Taufe (Apostelgeschichte 2,38), als sichtbares Zeichen, dass dein altes Leben mit Christus begraben ist und du ein neues Leben führst.

Wenn du schon gläubig bist, aber in deinem Glauben schwächer geworden bist oder dich entfernt fühlst, dann ist jetzt der Moment, dein Leben wieder ganz auf Gott auszurichten. Lebe wachsam, mit geistlicher Klarheit und moralischer Aufrichtigkeit. Die letzten Tage werden herausfordernd sein; viele suchen Licht und finden es nicht (Jesaja 8,20). Aber Gott verspricht, dass diejenigen, die treu bleiben und Sein Wort suchen, verstehen werden.

Möge der Herr dich stark machen im Glauben, dir Klarheit schenken und dich festhalten, bis Seine Verheißungen vollkommen erfüllt werden.

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Bücher der Bibel – Teil 6: Das Buch Esra

Schalom! Willkommen zurück, während wir gemeinsam weiter in der Bibel lernen.

Dies ist die Fortsetzung unseres Studiums der biblischen Bücher. Heute kommen wir zum nächsten Buch: Esra.

In den vorhergehenden Büchern, wie den Königen und Chroniken, haben wir gesehen, wie Gott mit dem Volk Israel durch seine Könige handelte. Viele dieser Könige führten das Volk in die Irre, weil sie nach ihren eigenen Vorstellungen regierten und nicht nach Gottes Geboten. Das brachte Israel in große geistliche und nationale Not.

Nehmen wir König Salomo als Beispiel. Obwohl er von Gott gesalbt war, legte er dem Volk Israel schwere Lasten auf (vgl. 1. Könige 12,4). Das war nie Gottes ursprünglicher Plan, wie wir in 1. Samuel 8,11–18 lesen, wo Gott das Volk warnte, dass ein König harte Konsequenzen mit sich bringen würde. Salomo spielte auch eine zentrale Rolle bei der Teilung des Reiches in das Nordreich (Israel) und das Südreich (Juda) – wiederum etwas, das nicht Gottes vollkommener Wille war.

Spätere Könige wie Jerobeam, Ahab und Manasse führten diesen Abwärtstrend fort. Sie brachten das Volk in den Götzendienst und entfremdeten es von der Anbetung des wahren Gottes.

Besonders König Manasse tat Böses: Er baute nicht nur Altäre für fremde Götter, sondern entweihte sogar den Tempel, indem er darin Götzenaltäre errichtete. Er opferte seinen eigenen Sohn im Feuer, trieb Zauberei und Wahrsagerei und suchte Rat bei Geistern und Totenbeschwörern. Sein Tun war schlimmer als das der heidnischen Nationen, die Gott nicht kannten (vgl. 2. Könige 21).

Wegen dieser ständigen Rebellionen entbrannte Gottes Zorn gegen Israel. Er kündigte an, sie in die Verbannung zu senden. Und so geschah es: die zehn Stämme des Nordreichs wurden von den Assyrern verschleppt, und auch Juda wurde nach Babylon ins Exil geführt – für 70 Jahre, wie es der Prophet Jeremia vorausgesagt hatte (vgl. Jeremia 25,11–12).


Einführung in das Buch Esra

Das Buch Esra setzt nach diesen 70 Jahren babylonischer Gefangenschaft ein. Wenn man den historischen Ablauf betrachtet, könnte man erwarten, dass das Buch Daniel vor Esra steht, da Daniel während des Exils lebte. Doch in der Anordnung der Bibel finden wir Esra zuerst.

Nach der Überlieferung hat Esra selbst dieses Buch geschrieben.


Wer war Esra?

Die Bibel beschreibt Esra so:

„…ein Schriftgelehrter, kundig im Gesetz des Mose, das der HERR, der Gott Israels, gegeben hatte.“
(Esra 7,6)

Ein „kundiger Schriftgelehrter“ war jemand, der tief mit dem Wort Gottes vertraut war und bereit, es sofort anzuwenden.

In der jüdischen Tradition war ein Schriftgelehrter so etwas wie ein Rechtsgelehrter – jemand, der das Gesetz Mose bis ins Detail kannte. Im Neuen Testament spricht auch Jesus oft von Schriftgelehrten (z. B. Matthäus 17,10; Matthäus 20,18; Matthäus 23,2). Sie lehrten nicht nur, sondern kopierten auch die Heilige Schrift von Hand, da es noch keinen Buchdruck gab.

Die Schriftgelehrten hatten strenge Vorschriften beim Abschreiben der Tora:

  • Sie mussten jedes Wort laut aussprechen, bevor sie es aufschrieben.
  • Wenn sie dem heiligen Namen Gottes (JHWH/Jahwe) begegneten, mussten sie sich waschen, den Schreibstift reinigen und den Namen mit größtem Respekt niederschreiben.
  • Jede Schriftrolle wurde 30 Tage lang überprüft. Fand man mehr als 2 oder 3 Fehler, wurde die gesamte Rolle verworfen und von vorn begonnen.
  • Sie zählten jedes Wort und jeden Buchstaben, um völlige Genauigkeit zu gewährleisten.

In diesem heiligen Dienst zeichnete sich Esra aus – er war ein „bereitwilliger Schriftgelehrter“, der mit Leidenschaft und Treue diente.


Esras Auftrag

Esra war jedoch nicht nur Gelehrter, sondern auch geistlicher Leiter. Man nimmt an, dass er nicht nur das Buch Esra, sondern auch die Chronikbücher (1. und 2. Chronik) verfasst oder zusammengestellt hat.

Das Buch Esra beschreibt die Rückkehr des jüdischen Volkes ins Heimatland in zwei großen Wellen:

  1. Die erste Gruppe kam unter der Leitung von Serubbabel, nachdem König Kyrus von Persien einen Erlass erließ, der den Juden erlaubte, nach Jerusalem zurückzukehren und den Tempel wieder aufzubauen (vgl. Esra 1–2).
  2. Esra selbst führte die zweite Gruppe einige Jahre später zurück, wie in Esra 7 berichtet.

„Denn Esra hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz des HERRN zu erforschen und zu tun und in Israel Gesetz und Recht zu lehren.“
(Esra 7,10)

Doch als Esra zurückkehrte, stellte er fest, dass das Volk wieder in Sünde gefallen war – unter anderem durch Mischehen mit fremden Frauen, die schon Salomo zur Sünde verleitet und zur Spaltung Israels beigetragen hatten (vgl. Esra 9–10).

Mit seiner Kenntnis des Gesetzes konfrontierte Esra diese Sünden und führte das Volk zurück zu Buße und Gehorsam.


Warum ehrte Gott Esra?

Esra war kein Prophet wie Daniel oder Hesekiel. Er empfing keine Visionen oder übernatürlichen Offenbarungen. Doch er hatte ein aufrichtiges Herz, eine tiefe Liebe zu Gottes Wort und eine Leidenschaft, das Volk Gottes zu lehren und zu erneuern.

Sein Name „Esra“ bedeutet „Hilfe“ – und tatsächlich wurde er zu einer großen Hilfe für Israel, indem er geistliche Erneuerung brachte und den wahren Gottesdienst wiederherstellte.

Weil Esra treu war, ehrte Gott ihn. Seine Geschichte erinnert uns daran, dass Gott diejenigen hoch schätzt, die anderen dienen und für Gerechtigkeit eintreten – auch wenn sie nicht im Mittelpunkt stehen.

Das Buch Esra ist ein kraftvoller Bericht über Wiederherstellung, Leitung und geistliche Erneuerung. Es lehrt uns:

  • Gottes Wort zu kennen,
  • es im eigenen Leben zu befolgen,
  • und es anderen weiterzugeben.

Nimm dir Zeit, das Buch Esra selbst zu lesen – du wirst viele Schätze entdecken, die dir vielleicht bisher verborgen waren.

„Die Hand des HERRN, meines Gottes, war über mir.“
(Esra 7,28)

Gott segne dich!

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GOTT IST DERJENIGE, DER HERZEN BEWEGT

Shalom, lieber Bruder, liebe Schwester in Christus. Lass uns gemeinsam über das Wort Gottes nachdenken – die einzige Wahrheit, die wirklich frei macht und jede geistliche Fessel sprengen kann.

Heute, durch Gottes Gnade, wenden wir uns der Geschichte Nehemias zu. Sie ist Teil der Heiligen Schrift und bietet uns wertvolle Lektionen über Glauben, Gebet und Ausdauer. Nehemia war weder ein Prophet (vgl. Amos 7,14–15) noch gehörte er dem priesterlichen Stamm an (vgl. Hebräer 7,14). Trotzdem hatte er eine bedeutende Stellung: Er war Mundschenk des Königs Artasasta (Nehemia 1,11) – ein Amt, das großes Vertrauen erforderte und ihn in unmittelbare Nähe zum König brachte. Ein eindrucksvolles Beispiel dafür, wie man auch in einer weltlichen Position Gott treu dienen kann.

Trotz seiner Rolle im Palast war Nehemia geistlich tief verwurzelt. Als er hörte, dass die Mauern Jerusalems zerstört und die Tore niedergebrannt waren (Nehemia 1,3), reagierte er mit Gebet, Fasten und tiefer Trauer. Sein Herz war bewegt für das Volk Gottes und für die heilige Stadt – ein klares Bild für geistliche Fürbitte und die Last für das Reich Gottes (vgl. Jakobus 5,16; Römer 8,26–27).

Bemerkenswert ist, dass Nehemia während dieser Zeit der Trauer vor dem König keine Traurigkeit zeigte – bis zu einem bestimmten Moment (Nehemia 2,1–2). Das lehrt uns eine tiefe geistliche Wahrheit: Gottes Wirken zeigt sich nicht immer durch äußere Gefühle oder spektakuläre Zeichen. Häufig wirkt er im Verborgenen – durch stille Treue und ein Herz, das sich ganz auf ihn verlässt.

Als Nehemia schließlich dem König sein Anliegen offenbarte, schenkte Gott ihm Gunst: Der König unterstützte ihn und gab ihm die Vollmacht, die Mauern Jerusalems wieder aufzubauen (Nehemia 2,5). Das ist ein kraftvolles Beispiel dafür, wie Gott durch irdische Autoritäten wirkt (vgl. Daniel 2,21) und seine Vorsehung durch menschliche Systeme verwirklicht.

Jesus selbst hat uns dieses Prinzip im Zusammenhang mit Fasten gelehrt:

„Wenn ihr aber fastet, so seht nicht düster aus wie die Heuchler; denn sie verstellen ihr Gesicht, damit es den Leuten auffällt, dass sie fasten. Wahrlich, ich sage euch: Sie haben ihren Lohn schon empfangen. Wenn du aber fastest, so salbe dein Haupt und wasche dein Gesicht, damit es nicht von den Leuten gesehen wird, dass du fastest, sondern von deinem Vater, der im Verborgenen ist; und dein Vater, der in das Verborgene sieht, wird dir’s vergelten.“
– Matthäus 6,16–18

Diese Worte Jesu warnen uns vor religiöser Heuchelei und betonen, wie wichtig Aufrichtigkeit und Herzenshaltung im geistlichen Leben sind. Gott sieht das Verborgene – und er belohnt Glauben, der aus echtem Vertrauen entsteht.

Nehemias Leben und Jesu Lehre zeigen uns klar: Gott schaut nicht auf das Äußere, sondern auf das Herz (vgl. 1. Samuel 16,7). Echte Nachfolge bedeutet oft, still auszuharren und auf Gottes Zeit zu vertrauen – auch wenn kein Mensch es sieht oder anerkennt.

Wenn du dich gerade weit weg von Gott fühlst oder von den Sorgen des Lebens erdrückt wirst, dann erinnere dich an den Frieden, den Jesus uns versprochen hat:

„Frieden lasse ich euch, meinen Frieden gebe ich euch. Nicht gebe ich euch, wie die Welt gibt. Euer Herz erschrecke nicht und fürchte sich nicht.“
– Johannes 14,27

Dieser Frieden ist nicht weltlich oder flüchtig – er ist tief und übernatürlich, verwurzelt in der Gegenwart Christi.

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Ist es in Ordnung, für jemanden zu beten, der nicht sagt, wofür er Gebet braucht?

Frage: Unter uns Gläubigen kann es vorkommen, dass jemand sagt: „Bitte bete für mich, ich habe ein Problem“, aber wenn man nachfragt, um welches Problem es geht, antwortet die Person: „Das ist ein Geheimnis in meinem Herzen.“ Sollten wir trotzdem für dieses geheime Anliegen beten?

Antwort: Ja, es ist absolut möglich und richtig, auch dann zu beten, wenn uns die genauen Umstände nicht bekannt sind. Es gibt Gebete, die wir füreinander sprechen können, ohne alle Details zu kennen. Wir können beten, dass Gott unsere Mitmenschen beschützt, sie in seinem Reich bewahrt, ihnen Heil schenkt, sie mit Gesundheit, Glaubensstärke, Frieden, Liebe und Erfolg segnet. Solche Gebete sollten wir regelmäßig für unsere Brüder und Schwestern im Glauben sprechen – sowohl für ihr leibliches als auch für ihr geistliches Wohlergehen. Das entspricht dem biblischen Prinzip der Fürbitte und gegenseitigen Ermutigung im Leib Christi.

Ein Beispiel dafür gibt uns der Apostel Paulus im Brief an die Kolosser:

Kolosser 1,9–10 (LUT 2017):
„Deshalb hören wir auch nicht auf, für euch zu beten und zu bitten, dass ihr erfüllt werdet mit der Erkenntnis seines Willens in aller geistlichen Weisheit und Einsicht, damit ihr des Herrn würdig lebt, ihm in allem gefallt und Frucht bringt in jedem guten Werk und wachst in der Erkenntnis Gottes.“

Dieses Gebet zeigt, dass der Heilige Geist uns auch dann leitet, wenn wir keine konkreten Informationen haben. Die Hauptsache ist, dass wir im Gebet bleiben und den anderen im Geist zu Gott tragen.

Doch es gibt auch Situationen, in denen Offenheit notwendig ist.

Jakobus 5,16 (LUT 2017):
„Bekennt also einander eure Sünden und betet füreinander, damit ihr geheilt werdet. Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung.“

Dieses Wort betont, dass Ehrlichkeit und gegenseitiges Bekenntnis Teil des Heilungsprozesses sind. Wenn jemand seine Last teilt, können andere gezielter beten und wirksamer helfen – sowohl geistlich als auch praktisch.

Auch Galater 6,2 erinnert uns daran:
„Einer trage des andern Last, so werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.“

Wie können wir aber eine Last tragen, wenn wir sie nicht kennen? Wenn ein Bruder oder eine Schwester ihr Leiden im Verborgenen hält, kann die Gemeinschaft sie nur begrenzt unterstützen.

Stell dir vor, jemand leidet an einer chronischen Krankheit, sagt aber nur: „Bitte bete für mich.“ Natürlich kann man für Heilung und Kraft beten, aber ohne genauere Kenntnis ist es schwieriger, gezielte Fürbitte zu leisten oder praktische Hilfe zu geben. Wird jedoch die genaue Not offenbart, entsteht Raum für konkretes Gebet, biblischen Zuspruch (vgl. Römer 15,4) und auch tatkräftige Unterstützung.

Offenheit braucht jedoch Weisheit und Vertrauenswürdigkeit.

Sprüche 11,13 (LUT 2017):
„Ein Verleumder verrät Geheimnisse; wer aber zuverlässig ist, bewahrt die Treue.“

Gerade bei sensiblen Themen – etwa schwerwiegenden Krankheiten wie HIV/AIDS oder rechtlichen und moralischen Konflikten – ist es wichtig, sich an geistlich reife und vertrauenswürdige Personen zu wenden. Alltägliche Anliegen wie gesundheitliche Beschwerden, Eheprobleme oder Konflikte dürfen aber gerne mit geistlichen Geschwistern geteilt werden, damit gemeinsame Fürbitte und Seelsorge möglich ist.


Fazit:

Ja, wir können und sollen auch für solche Menschen beten, die ihre Not nicht im Detail offenbaren. Doch wenn wir echte geistliche und seelische Unterstützung erfahren wollen, ist es ratsam, unsere Lasten mit vertrauenswürdigen Glaubensgeschwistern zu teilen.

Gebet entfaltet seine größte Kraft in einem Klima der Offenheit, des Vertrauens und der gegenseitigen Liebe.

„Denn wo zwei oder drei versammelt sind in meinem Namen, da bin ich mitten unter ihnen.“
Matthäus 18,20

Trage deine Last nicht allein, wenn du dir Gebet und Hilfe wünschst.

Gottes Segen!


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Begrüßt einander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid.


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FRAGE:

Die Bibel fordert uns auf, einander mit einem „heiligen Kuss“ zu grüßen. Was genau bedeutet das?

In 1. Petrus 5,14 heißt es:

„Grüßt euch untereinander mit dem Kuss der Liebe. Friede sei mit euch allen, die ihr in Christus seid!“
(1. Petrus 5,14 – Lutherbibel 2017)

Bedeutet das etwa, dass eine gottesfürchtige Frau mich mit einem Kuss auf die Wange begrüßen sollte? Oder wenn ich deiner Frau auf der Straße begegne und wir beide Gläubige sind – sollte ich sie dann küssen und „Schalom“ sagen? Ist das die Art von Kuss, von der die Bibel spricht?


ANTWORT:

Um diese Stelle richtig zu verstehen, müssen wir sowohl den biblischen Text als auch den kulturell-historischen Hintergrund betrachten.

Der Ausdruck „heiliger Kuss“ oder „Kuss der Liebe“ taucht an mehreren Stellen im Neuen Testament auf:

  • Römer 16,16:

    „Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss. Es grüßen euch alle Gemeinden Christi.“

  • 1. Korinther 16,20:

    „Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.“

  • 2. Korinther 13,12:

    „Grüßt euch untereinander mit dem heiligen Kuss.“

  • 1. Thessalonicher 5,26:

    „Grüßt alle Brüder mit dem heiligen Kuss.“

Diese wiederholten Ermahnungen von Paulus – und einmal auch von Petrus – zeigen, dass dieser Gruß unter den ersten Christen üblich war. Aber was genau bedeutete das?


Historischer und kultureller Hintergrund:

Im antiken griechisch-römischen Raum war ein Kuss auf die Wange eine gängige, respektvolle Begrüßung – vergleichbar mit einem Händedruck oder einer Umarmung heute. Er diente dazu:

  • Freundschaft zu zeigen

  • Respekt auszudrücken

  • Zugehörigkeit oder Treue zu bekräftigen

Auch im Judentum war der Kuss ein vertrautes Zeichen unter Familienmitgliedern und engen Freunden. Er war nicht romantisch, sondern stand für Zuneigung, Vertrauen und Frieden.

Der „heilige Kuss“ in der Bibel war somit ein rituelles Zeichen unter Gläubigen, das christliche Liebe (Agape), Einheit und Gemeinschaft zum Ausdruck brachte – nicht romantische oder sexuelle Zuneigung (Eros).


Geistliche Bedeutung:

Das Wort „heilig“ (griechisch: hagios) bedeutet: abgesondert, rein, göttlich. Ein heiliger Kuss ist also eine reine, geistlich bedeutungsvolle Geste, frei von unlauteren Motiven oder gesellschaftlichem Anstoß.

Im Gegensatz dazu steht der Kuss des Verrats von Judas:

Matthäus 26,48–49:

„Der Verräter aber hatte ihnen ein Zeichen gegeben und gesagt: Welchen ich küssen werde, der ist’s, den ergreift. Und sogleich trat er zu Jesus und sprach: Sei gegrüßt, Rabbi! und küsste ihn.“

Judas benutzte eine eigentlich vertraute Geste für einen verderblichen Zweck – das war alles andere als heilig.

Der Apostel Paulus dagegen sah im heiligen Kuss eine Handlung, die:

  • Einheit im Leib Christi stärkt

  • geistliche Geschwisterschaft bekräftigt

  • Frieden und Liebe Gottes unter Gläubigen sichtbar macht


Theologische Einschätzung:

Paulus’ Aufforderung zum heiligen Kuss war kein Dogma oder ewiges kirchliches Gebot wie etwa die Taufe oder das Abendmahl. Vielmehr war es:

  • Ein kultureller Ausdruck echter christlicher Liebe

  • Kein zeitloses Ritual

  • An den kulturellen Kontext gebunden und anpassbar

In unserer heutigen Welt kann ein Kuss leicht missverstanden werden – besonders zwischen den Geschlechtern oder in bestimmten Kulturen. Das ursprüngliche Anliegen – Liebe und Einheit – könnte durch einen unpassenden äußeren Ausdruck konterkariert werden.


Moderne Anwendung:

Wenn Paulus heute schreiben würde, könnte er vielleicht sagen:

„Begrüßt einander mit einem heiligen Händedruck“
oder
„Mit einer respektvollen Umarmung“

In heutigen Gemeinden könnten angemessene Alternativen zum heiligen Kuss sein:

  • Ein herzlicher Händedruck

  • Eine kurze Umarmung (z. B. unter gleichgeschlechtlichen Gläubigen)

  • Ein verbaler Gruß oder Segen („Friede sei mit dir“, „Schalom“, „Gott segne dich“)

Solange der Geist der Begrüßung heilig ist, spielt die äußere Form eine untergeordnete Rolle.


Praktische Richtlinien:

✅ Vermeide Gesten, die leicht falsch verstanden werden könnten.
✅ Ein Mann, der eine Frau küsst, die nicht seine Frau oder Verwandte ist – vor allem in der Öffentlichkeit oder Gemeinde – kann leicht ein falsches Signal senden.
✅ Lass die Liebe aufrichtig und rein sein.

Römer 12,9:

„Die Liebe sei ohne Falsch. Hasst das Böse, hängt dem Guten an.“

✅ Bewahre Anstand und Rücksicht.

1. Korinther 8,9:

„Seht aber zu, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum Anstoß werde.“


Fazit:

Wenn du einer gläubigen Frau begegnest, reicht ein respektvoller Händedruck völlig aus. Er drückt dieselbe Liebe und denselben Frieden aus, den der heilige Kuss einst symbolisierte – ohne Missverständnisse oder Anstoß zu erregen.

Sei gesegnet!


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