Ehre sei unserem Herrn Jesus Christus in Ewigkeit. Herzlich willkommen, während wir gemeinsam in eine ermutigende biblische Geschichte eintauchen, die Glaube, Gerechtigkeit und Gottes Offenbarung unter Seinem Volk in lebendiger Weise zeigt.
Im Alten Testament begegnen wir der Erzählung von den fünf Töchtern Zelophehads (4. Mose 27,1–11), einer Geschichte, die kulturelle Normen infrage stellt und zugleich Gottes Gerechtigkeit und Barmherzigkeit in den Vordergrund rückt.Diese Frauen aus dem Stamm Manasse traten mutig auf, um ihr Erbe einzufordern – eine Handlung, die schließlich zu einer wichtigen Rechtsreform in Israel führte.
Die Geschichte spielt während der Wanderung der Israeliten durch die Wüste von Ägypten nach Kanaan. Gott bereitete durch Mose die Verteilung des verheißenen Landes nach Stammesanschlägen vor (4. Mose 26,52–56). Jeder Stamm erhielt seinen Anteil entsprechend seiner Größe – Juda war der größte, Manasse gehörte zu den kleineren Stämmen (4. Mose 26,62).Das Erbrecht im alten Israel war patriarchalisch: Eigentum wurde über männliche Erben weitergereicht, um Stammes- und Familienzugehörigkeit dauerhaft zu sichern (5. Mose 21,15–17). Frauen gingen traditionell leer aus – somit war der Fall von Zelophehads Töchtern etwas völlig Neues.
Zelophehad war ohne Söhne gestorben, und nach der damaligen Gewohnheit drohte sein Anteil zu verschwinden:
„Unser Vater ist gestorben in der Wüste und war nicht unter denen, die sich gegen den HERRN empörten, unter der Rotte Korach, sondern ist um seiner eigenen Sünde willen gestorben und hatte keine Söhne.“ (4. Mose 27,3 LUT)
Seine Töchter — Machla, Noa, Hogla, Milka und Tirza — traten vor mit folgender Bitte:
„Warum soll denn unseres Vaters Name untergehen in seinem Geschlecht, weil er keinen Sohn hat? Gebt uns auch ein Erbteil unter den Brüdern unseres Vaters!“ (4. Mose 27,4 LUT)
Mose brachte ihren Fall vor den HERRN, und Gott bestätigte ihren Anspruch – damit wurde ein neuer Rechtspräzedenzfall geschaffen:
„Die Töchter Zelophehads haben recht geredet. Du sollst ihnen ein Erbteil unter den Brüdern ihres Vaters geben und das Erbe ihres Vaters ihnen zufallen lassen … Wenn jemand stirbt und keinen Sohn hat, so sollt ihr sein Erbe seiner Tochter zufallen lassen.“ (4. Mose 27,7.8 LUT)
1. Gottes Gerechtigkeit und InklusivitätDiese Erzählung zeigt, wie sehr Gott Gerechtigkeit und die Einbeziehung von Frauen in Seine Bundesgemeinschaft am Herzen liegt. Obwohl die patriarchalische Kultur vorherrschte, macht Gottes Reaktion deutlich, dass Seine Gerechtigkeit über menschliche Gewohnheiten hinausgeht und die Würde und Rechte aller Seinen Menschen erkennt (vgl. Psalm 89,15). Der Glaube und die Hartnäckigkeit der Töchter spiegeln Gottes Herz für Gleichheit und Fürsorge.
2. Glauben, der Kultur verändertDie Töchter handelten nicht rebellisch oder aufrührerisch – sie gingen respektvoll vor, brachten ihren Fall vor Mose und letztlich vor Gott. Ihr Beispiel erinnert uns daran, dass gläubige Bitten, die auf Gottes Wahrheit ruhen, tatsächlich gesellschaftliche Veränderung bewirken können.
3. Erbe und BundeszukunftDas Erbe in Israel war nicht nur materiell, sondern tief verwoben mit Identität und Zugehörigkeit im Bund mit Gott. Wenn man diesen Frauen ihr Erbe verweigert hätte, wäre auch ihr Platz im Volk Gottes gefährdet gewesen. Ihre Forderung war daher nicht nur rechtlich, sondern existenziell.
Mose war im Alten Testament Mittler (5. Mose 18,15–18). Heute aber ist Jesus Christus unser vollkommener Mittler (1. Timotheus 2,5). Zu Ihm bringen wir unsere Bitten um Gerechtigkeit, Fürsorge und Zukunft.
Kommt zu Ihm mit Mut und Glauben, auf das Wort Gottes als Fundament gestützt:
„Bringt eure Sache vor, spricht der HERR; sagt an, womit ihr euch verteidigen wollt, spricht der König in Jakob.“ (Jesaja 41,21 LUT)
„Wahrlich, ich sage euch auch: Wenn zwei unter euch einig werden auf Erden, worum sie bitten wollen, so soll es ihnen widerfahren von meinem Vater im Himmel.“ (Matthäus 18,19 LUT)
Die herausragende Kraft der fünf Töchter lag in ihrer Gemeinschaftlichkeit: Nicht eine alleine, sondern alle fünf traten gemeinsam vor. Jesus lehrt uns: Wenn zwei oder drei in seinem Namen versammelt sind und sich einig sind im Gebet, dann wird ihr Anliegen gehört. (Matthäus 18,19–20)Einheit verstärkt unseren Glauben, verstärkt unsere Gebete und hilft uns, standhaft zu bleiben in Gottes Verheißungen.
Möge der Herr uns einen Glauben schenken wie den Töchter Zelophehads mutig, respektvoll und vereint damit wir die Türen öffnen können, die in unserem Leben scheinbar verschlossen sind.
Maranatha! Der Herr kommt!
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