DIE GNADE, DIE GOTT MARIA GAB

DIE GNADE, DIE GOTT MARIA GAB


Viele Menschen lesen Lukas 1 und meinen, Marias größte Ehre sei gewesen, Jesus zur Welt zu bringen. Das ist zwar teilweise richtig, aber die Schrift offenbart etwas noch Tieferes. Die Gnade, die Gott Maria schenkte, bestand nicht nur darin, den Christus zu gebären – sondern darin, Seinem Wort zu glauben.

1. Die Botschaft des Engels: Maria fand Gnade bei Gott

„Und der Engel kam zu ihr hinein und sprach: Sei gegrüßt, du Begnadete! Der Herr ist mit dir! Sie aber erschrak über die Rede und dachte: Welch ein Gruß ist das? Und der Engel sprach zu ihr: Fürchte dich nicht, Maria! Du hast Gnade bei Gott gefunden.“
(Lukas 1,28–30 LUT)

Das griechische Wort für „Gnade“ ist charis – dasselbe Wort, das auch sonst als „Gnade“ übersetzt wird. Es macht deutlich: Maria wurde von Gott mit Gnade beschenkt – nicht wegen eigener Verdienste, sondern allein durch Gottes souveräne Wahl.

Wichtig ist: Der Engel sagte nicht, dass sie Gnade erhalten habe, weil sie den Messias gebären würde. Sie empfing Gnade, um Gottes Wort über den Messias glauben zu können.

2. Marias Glaube im Vergleich zum Zweifel des Zacharias

Vergleiche Marias Reaktion mit der des Zacharias. Auch er wurde vom Engel Gabriel besucht, der ihm ankündigte, dass seine Frau Elisabeth einen Sohn bekommen würde – Johannes den Täufer. Doch Zacharias zweifelte:

„Und Zacharias sprach zu dem Engel: Woran soll ich das erkennen? Denn ich bin alt, und meine Frau ist hochbetagt.“
(Lukas 1,18 LUT)

Gabriels Antwort war deutlich:

„Und siehe, du wirst stumm werden und nicht reden können bis zu dem Tag, da dies geschehen wird, weil du meinen Worten nicht geglaubt hast…“
(Lukas 1,20 LUT)

Zacharias stellte ein weniger übernatürliches Wunder infrage – und zweifelte. Maria hingegen hörte eine Botschaft, die völlig gegen jede menschliche Logik sprach – und glaubte.

3. Echte Gnade befähigt zum echten Glauben

Gnade ist mehr als unverdiente Güte – sie ist göttliche Kraft. Paulus schreibt:

„Denn aus Gnade seid ihr selig geworden durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es.“
(Epheser 2,8 LUT)

Marias Glaube war nicht einfach ihre eigene Leistung – er war eine Gabe der Gnade. Dass sie an eine jungfräuliche Empfängnis glaubte, war kein natürlicher, sondern ein geistlicher Akt.

4. Warum gerade Maria? – Gott gibt den Demütigen Gnade

Was machte Maria zur Empfängerin solcher Gnade? Ihre Demut.

„Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.“
(Lukas 1,48 LUT)

Das entspricht einer grundlegenden Wahrheit der Bibel:

„Denn ‚Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt er Gnade.‘“
(1. Petrus 5,5 LUT)

Marias niedrige Stellung und ihr demütiges Herz machten sie bereit, Gottes Wort zu empfangen – nicht nur in ihrem Leib, sondern auch in ihrem Innersten.

5. Die Witwe von Zarpat – ein Beispiel für Glauben

Jesus erinnerte in Lukas 4,25–26 an die Witwe von Zarpat:

„In Wahrheit aber sage ich euch: Es waren viele Witwen in Israel zur Zeit des Elia… und zu keiner von ihnen wurde Elia gesandt als allein nach Zarpat im Gebiet von Sidon zu einer Witwe.“
(Lukas 4,25–26 LUT)

Wie Maria war auch diese Frau keine bedeutende Persönlichkeit – aber sie glaubte dem Wort Gottes durch den Propheten, selbst wenn es unvernünftig schien (vgl. 1. Könige 17,8–16).

6. Was wir daraus lernen können

Marias Geschichte lehrt uns: Gottes Gnade kommt nicht zu den Stärksten oder Einflussreichsten – sondern zu denen, die demütig glauben.

  • Willst du Gottes Berufung leben? Sei demütig.

  • Willst du Glauben für das Unmögliche? Beuge dich unter Gottes Wort.

  • Willst du Großes tun? Fang im Kleinen mit Gehorsam an.

„So demütigt euch nun unter die gewaltige Hand Gottes, damit er euch erhöhe zu seiner Zeit.“
(1. Petrus 5,6 LUT)


Ein Aufruf zum demütigen Glauben

Marias Größe lag nicht in äußerem Ansehen, sondern in ihrem Glauben und Gehorsam. Sie war keine perfekte Frau – aber sie glaubte. Und genau deshalb wurde sie zum Gefäß für Gottes größte Verheißung.

Während wir auf die Wiederkunft Christi warten, wollen wir nach derselben Gnade streben:

  • Gnade zu glauben,

  • Gnade zu gehorchen,

  • Gnade, demütig zu bleiben.

Gebet:
Herr, schenke uns Herzen wie das von Maria. Lehre uns, Dir in Demut zu glauben, Deinem Wort zu vertrauen – auch wenn es uns unmöglich erscheint. Mache uns bereit, Deinen Willen zu empfangen und gehorsam zu leben. In Jesu Namen. Amen.





 

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Rose Makero editor

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