Gnade und Frieden sei mit euch im mächtigen Namen unseres Herrn Jesus Christus. Ich heiße euch herzlich willkommen, heute über das lebensspendende Wort Gottes nachzudenken.
Lasst uns die Natur des geistlichen Mutes betrachten – eine Art von Tapferkeit, die nicht von menschlicher Erfahrung, Ausbildung oder Status abhängt. Zu oft nehmen wir an, dass nur Erfahrene oder Gebildete mächtig von Gott gebraucht werden können. Aber die Schrift zeigt uns eine andere Wirklichkeit.
In 2. Könige 6 stand das Volk Israel vor einer unvorstellbaren Krise. Die Stadt Samaria wurde von der aramäischen Armee (auch Syrer genannt) belagert, und die Belagerung führte zu einer schweren Hungersnot. Die Lage wurde so schlimm, dass die Menschen unreine Dinge aßen – ja sogar zum Kannibalismus griffen.
„Da wurden in der Stadt Samaria bei der Belagerung durch die Aramäer zwei Weiber miteinander geredet und sprachen: ‚Wir wollen das Fleisch unserer Söhne essen, ja, das Fleisch unserer Söhne essen!’“
—2. Könige 6,28–29 (Luther 2017)
Taubenkot wurde als Nahrung teuer verkauft. Die besten Krieger, überwältigt von Angst und Hoffnungslosigkeit, versteckten sich hinter den Stadtmauern und weigerten sich zu handeln.
Doch an diesem Tiefpunkt sprach Gott durch seinen Propheten Elisa und verkündete einen plötzlichen und übernatürlichen Durchbruch:
„Hört das Wort des HERRN! So spricht der HERR: Morgen um diese Zeit wird ein Schekel feines Mehl am Tor von Samaria zwei Schekel kosten und zwei Schekel Gerste um einen Schekel.“
—2. Könige 7,1 (Luther 2017)
Diese Prophezeiung war schockierend. Der Offizier des Königs spottete und sagte: „Sollte der HERR wirklich die Tore des Himmels auftun?“ (Vers 2). Sein Zweifel spiegelte einen häufigen menschlichen Fehler wider: göttliche Möglichkeiten nach menschlichen Maßstäben zu beurteilen. Doch Elisa antwortete mit ernster Gewissheit:
„Du wirst es mit deinen eigenen Augen sehen, aber du wirst nichts davon essen.“
—2. Könige 7,2 (Luther 2017)
Da kommen die unwahrscheinlichsten Helden ins Spiel: vier Aussätzige – Ausgestoßene, schwach, von der Gesellschaft verstoßen und außerhalb des Stadttors.
Nach dem Gesetz Moses (3. Mose 13) mussten Aussätzige isoliert werden, um das Lager nicht zu verunreinigen. Diese Männer waren krank, verhungerten und einsam. Doch in ihrer Verzweiflung trafen sie eine Entscheidung, die das Schicksal einer Nation verändern sollte:
„Was stehen wir hier noch herum, bis wir sterben? Wenn wir in die Stadt gehen, ist dort Hungersnot, und wir werden sterben. Wenn wir aber hier bleiben, sterben wir auch. So wollen wir doch zu den Lagerplätzen der Aramäer gehen und uns ihnen ergeben! Wenn sie uns verschonen, leben wir; wenn sie uns töten, sterben wir.“
—2. Könige 7,3–4 (Luther 2017)
Das war nicht nur eine praktische Entscheidung – es war ein Schritt des Glaubens. Ohne Kraft, Waffen oder gesellschaftlichen Wert gingen sie voran. Und der Himmel bewegte sich mit ihnen.
Als die Aussätzigen bei Tagesanbruch das aramäische Lager erreichten, war es verlassen. Unbemerkt von ihnen hatte der HERR den Feind einen übernatürlichen Klang hören lassen:
„Denn der HERR hatte den Aramäern den Klang von Wagen und Ross und großem Heer hören lassen, sodass sie untereinander sagten: ‚Siehe, das Königreich Israel hat sich die Hetiter und Ägypter zu Hilfe geholt!‘ Da standen sie auf und flohen bei Tagesanbruch und ließen ihre Zelte, Pferde und Esel stehen und rannten um ihr Leben.“
—2. Könige 7,6–7 (Luther 2017)
Das Wunder lag nicht in der Stärke der Aussätzigen, sondern in der Kraft Gottes, der Israels Kampf führte. Diese vier Aussätzigen – verachtet und zerbrochen – wurden von Gott zu Werkzeugen der Befreiung gemacht. Sie sammelten Nahrung, Silber und Gold und berichteten schließlich der Stadt von der guten Nachricht (Verse 8–10). Durch ihren Gehorsam wurde die Prophezeiung genau erfüllt.
Gottes Kraft wird in der Schwachheit vollendet.
„Meine Gnade genügt dir, denn meine Kraft ist in den Schwachen mächtig.“
—2. Korinther 12,9 (Luther 2017)
Er benutzt oft die Unwahrscheinlichen, die Unqualifizierten und die Zerbrochenen, um seine göttlichen Zwecke zu erfüllen.
Geistlicher Mut gründet sich nicht auf persönliche Fähigkeit, sondern auf Vertrauen in Gott. Die Aussätzigen hatten keine Qualifikationen – nur den Willen, im Glauben voranzugehen.
Angst lähmt, aber Glauben bringt Bewegung. Während ausgebildete Soldaten tatenlos blieben, gingen diese Ausgestoßenen voran. Glauben in Aktion bringt Durchbruch.
Warte nicht darauf, „bereit“ zu sein, bevor du Gott dienst. Ob du heute zum Glauben gekommen bist oder vor Jahrzehnten – der Heilige Geist befähigt dich. So wie Gott David, einen Hirtenjungen ohne militärische Erfahrung, benutzte, um Goliath zu besiegen,
„Da sprach David zu dem Philister: Du kommst zu mir mit Schwert und Speer und Wurfspieß; ich aber komme zu dir im Namen des HERRN Zebaoth.“
—1. Samuel 17,45 (Luther 2017)
kann Er auch dich gebrauchen.
Das Evangelium muss geteilt werden. Nachdem die Aussätzigen Gottes Versorgung erfahren hatten, sagten sie:
„Wir tun nicht recht, wenn wir schweigen und das Gute nicht verkünden.“
—2. Könige 7,9 (Luther 2017)
Auch wir müssen die frohe Botschaft der Rettung einer Welt in der Krise mitteilen.
Vielleicht fühlst du dich unqualifiziert, unerfahren oder zu zerbrochen, um zu dienen. Aber denk daran: Im geistlichen Bereich sieht Gott deinen Glauben, nicht deinen Lebenslauf. Dein Schritt im Glauben kann das Lager des Feindes erschüttern. Du magst wie eine einzelne Person wirken – doch in Gottes Augen bist du vielleicht die Antwort auf die Befreiung eines anderen.
Also steh auf. Nutze die Gaben, die Gott dir gegeben hat. Sprich die Wahrheit. Teile das Evangelium. Diene mutig. Unterschätze nicht, was Gott durch dich tun kann. Wenn du im Glauben vorangehst, bewegt sich der Himmel mit dir – und der Feind flieht.
„Nicht durch Macht noch durch Gewalt, sondern durch meinen Geist, spricht der HERR Zebaoth.“
—Sacharja 4,6 (Luther 2017)
Gott segne dich.
Schalom.
Willkommen zu unserer heutigen Bibelstunde.
Heute wollen wir eine Praxis betrachten, die im Tempel Gottes stattfand — eine Praxis, die dem Herrn missfiel und die Er entschieden tadelte.
Lassen Sie uns lesen:
Markus 11,15–16 (Luther 2017)
„Und sie kamen nach Jerusalem. Und er ging in den Tempel und fing an, die zu vertreiben, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenhändler.
Und er ließ niemanden etwas durch den Tempel tragen.“
Diese Stelle ist bekannt dafür, dass Jesus die Händler aus dem Tempel vertrieb. Doch oft wird Vers 16 übersehen — Jesus verbot auch ausdrücklich, dass jemand irgendein Gefäß oder einen Gegenstand durch den Tempelhof trug.
Was bedeutet das?
Die hier genannten „Gefäße“ waren keine heiligen Tempelgegenstände. Niemand stahl oder bewegte Tempelausstattung. Vielmehr benutzten die Leute das Tempelgelände als Abkürzung, trugen Körbe, Behälter, Werkzeuge — ganz normale Alltags- oder Handelsgegenstände.
Historisch war der Tempel in Jerusalem zwischen zwei wichtigen Bereichen gebaut:
Auf der einen Seite Bethesda, ein großer Schafmarkt.
Auf der anderen Seite die Oberstadt, wo viele Menschen lebten und arbeiteten.
Um Zeit zu sparen, begannen die Leute, den Tempelhof als Durchgangsweg zu nutzen, vom Oberteil der Stadt zum Markt in Bethesda. Dabei behandelten sie den heiligen Ort wie eine öffentliche Straße. Sie trugen Waren, Essen, Möbel und sogar Glücksspielgeräte durch den Tempel — ganz ohne Respekt für seine Heiligkeit.
Mit der Zeit wurde der Tempelhof durch allerlei Verkehr verunreinigt:
Händler, die eine schnellere Strecke zum Markt suchten.
Diebe, die sich unter die Menge mischten.
Tratscher und Faulenzer, die den Tempel als Treffpunkt nutzten.
Menschen mit unreinen Absichten, die auf dem Weg zu ihren Machenschaften durchgingen.
Diese respektlose Haltung verärgerte den Herrn zutiefst. Jesus tadelte nicht nur die Händler, sondern stoppte auch den Missbrauch des Tempelraums als Durchgang. Er bewachte die Eingänge und ließ niemanden Gefäße durch den Tempel tragen.
Ähnlich sehen wir heute oft, dass Kirchen ohne Ehrfurcht behandelt werden:
Menschen gehen ziellos hinein und hinaus, ohne wirkliche Absicht zu beten.
Verkäufer bauen Stände nahe dem Gottesdienstraum auf, um Snacks, Schuhe oder andere Waren zu verkaufen.
Kinder machen aus dem Gottesdienstraum einen Spielplatz.
Manche kommen in die Kirche nicht, um Gott zu begegnen, sondern um Geschäfte zu machen, soziale Kontakte zu knüpfen oder eigene Pläne zu verfolgen.
Das Haus Gottes muss als heiliger Ort behandelt werden.
Maleachi 1,6 (Luther 2017)
„Ein Sohn ehrt seinen Vater, und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich nun Vater bin, wo ist dann meine Ehrung? Und wenn ich Herr bin, wo ist dann meine Furcht? spricht der HERR Zebaoth zu euch …“
So wie wir unser eigenes Zuhause schützen und ehren — und darauf achten, dass sich Gäste respektvoll verhalten — wie viel mehr sollten wir das Haus des Herrn mit Ehrfurcht behandeln?
Doch der Tempel Gottes ist nicht nur ein Gebäude. Die Schrift sagt auch, dass unsere Körper der Tempel des Heiligen Geistes sind:
1. Korinther 6,19–20 (Luther 2017)
„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt? Und ihr gehört nicht euch selbst,
denn ihr seid teuer erkauft. Darum verherrlicht Gott mit eurem Leib!“
Das heißt: Unsere Körper dürfen nicht für etwas Unheiliges benutzt werden. Sie sind keine Gefäße für Sünde, Unreinheit oder Gedankenlosigkeit. So wie Jesus den physischen Tempel reinigte, möchte Er auch unsere inneren Tempel — unsere Herzen, Gedanken und Körper — von allem Unheiligen reinigen.
1. Korinther 6,15–18 (Luther 2017)
„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich nun die Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne!
Oder wisst ihr nicht, dass, wer sich einer Hure anhängt, mit ihr ein Leib wird? Denn es heißt: Die zwei werden ein Fleisch sein.
Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch sonst begeht, bleibt außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen Leib.“
So wie Jesus nicht zuließ, dass der Tempel als bloßer Durchgang oder Ort unreiner Aktivitäten genutzt wird, dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Körper, als Tempel des Heiligen Geistes, zu Wegen der Sünde werden. Wir müssen Gott ehren – in seinem Haus und in uns selbst.
Lasst uns wachsam sein und die Heiligkeit der physischen Gottesdienststätten bewahren — und noch mehr die Heiligkeit unseres eigenen Lebens.
Ehrt das Haus Gottes. Ehrt euren Körper, den Tempel des Geistes.
Der Herr segne euch und behüte euch.
Amen.
Antwort: Ja, das ist er.
Salomos größtes Versagen bestand darin, dass er sich von seinen ausländischen Frauen beeinflussen ließ, Altäre für fremde Götter zu errichten.
„Denn Salomo hatte siebenhundert Frauen, Fürstentöchter, und dreihundert Nebenfrauen; seine Frauen verleiteten sein Herz.“
(1. Könige 11,3, Lutherbibel 2017)
Die Bibel zeigt jedoch nicht, dass diese Sünde ununterbrochen war, bis er den Herrn völlig verließ, noch dass Salomo eine unverzeihliche Sünde beging. Es ist klar, dass Salomo Buße tat.
Wenn wir das Buch Prediger lesen — das er in seinen späteren Jahren schrieb — sehen wir einen Mann, der ehrlich über sein Leben nachdenkt. Er erkennt vieles als wertlos, was er einst für sinnvoll hielt, und nennt es am Ende „Windhauch“:
„Ich habe alles erforscht mit Weisheit; aber siehe, es ist alles Wind und ein Haschen nach Wind.“
(Prediger 1,14, Elberfelder Bibel)
Dies zeigt Salomos geistliches Wachstum und sein Verständnis, dass wahre Erfüllung nur darin zu finden ist, Gott zu fürchten und seine Gebote zu halten:
„Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“
(Prediger 12,13, Lutherbibel 2017)
Außerdem wird Salomo in der Genealogie Jesu erwähnt:
„Salomo zeugte Rehabeam, Rehabeam zeugte Abija, Abija zeugte Asa.“
(Matteus 1,6, Elberfelder Bibel)
Das zeigt, dass Salomo nicht verloren war. Deshalb können wir nicht sagen, Salomo sei in die Hölle gekommen, obwohl die Bibel nicht explizit erwähnt, wo er Buße tat.
Die wichtigste Lektion aus Salomos Fehler ist die Bedeutung des Gehorsams. Die Schrift sagt:
„Gehorchen ist besser als Schlachtopfer.“
(1. Samuel 15,22, Lutherbibel 2017)
Hätte Salomo Gottes Gebot befolgt, keine fremden Frauen zu heiraten, die sein Herz abwenden würden,
„Du sollst keine Heidenhexe heiraten, und sie soll dich nicht zur Abkehr bringen von dem HERRN, deinem Gott.“
(5. Mose 7,3-4, Lutherbibel 2017)
hätte er diesen Fall vermeiden können.
Salomo war anfangs sehr weise, aber im Alter wurde er vom Feind getäuscht. Manche Sünden werden vom Satan über längere Zeit vorbereitet, indem frühe Kompromisse den Weg für späteren Fall ebnen.
Darum: Gehorcht jedem Gebot Gottes – auch den kleinen oder scheinbar einfachen! Gott sieht das Ende vom Anfang an, wir aber nur den gegenwärtigen Moment. Steht fest auf Gottes Wort, nicht auf eure eigenen Meinungen oder Gefühle. So überwinder ihr den Teufel.
Wenn selbst weise Männer wie Salomo in die Falle gingen, wie viel mehr Grund haben wir, die Überzeugung des Heiligen Geistes ernst zu nehmen, der uns zur Umkehr und Abkehr von der Sünde drängt.
Der Herr möge uns helfen, ihm alle unsere Tage zu gehorchen und ihn zu fürchten.
Frage:
Was meint die Bibel, wenn sie sagt: „Er hat auch die Ewigkeit in ihr Herz gelegt“? (Prediger 3,11)
Antwort:
Prediger 3,11 (Lutherbibel 2017) sagt:
„Er macht alles schön zu seiner Zeit; auch hat er die Ewigkeit in ihr Herz gelegt, nur dass der Mensch das Werk, das Gott tut, von Anfang bis zum Ende nicht erfassen kann.“
Dieser Vers offenbart eine tiefgründige Wahrheit über die menschliche Natur und unsere Beziehung zu Gott. Im Gegensatz zu Tieren oder anderen Lebewesen sind Menschen einzigartig geschaffen mit einem angeborenen Verlangen und Bewusstsein, das über die physische und zeitliche Welt hinausgeht. Während Tiere instinktiv und mit begrenztem Verständnis leben, besitzt der Mensch eine unstillbare Neugier und den Wunsch, mehr zu wissen, tiefer zu verstehen und einen Sinn jenseits des Sichtbaren zu suchen.
Der Ausdruck „Er hat die Ewigkeit in ihr Herz gelegt“ bedeutet, dass Gott in uns eine zeitlose Sehnsucht hineingelegt hat – einen geistlichen Hunger, der über dieses Leben hinaus auf etwas Ewiges hinweist. Dies ist nicht nur ein Wissensdurst, sondern ein göttlicher Abdruck, der uns einlädt, nach Gott selbst zu suchen, der ewig und unendlich ist. Diese ewige Sehnsucht treibt den menschlichen Fortschritt, Entdeckungen und die Suche nach Bedeutung an.
Doch trotz dieses tiefen Verlangens bleiben Menschen begrenzt in ihrer Fähigkeit, Gottes Werke oder den vollen Umfang seines Plans zu erfassen. Salomo erkennt diese Wahrheit an, wenn er sagt:
„Ich habe alles gesehen, was unter der Sonne getan wird; und siehe, alles ist eitel, ein Haschen nach Wind. Was krumm ist, kann nicht gerade werden, und was fehlt, kann man nicht zählen.“
(Prediger 1,14–15, Lutherbibel 2017)
Und auch:
„Denn was Gott tut, das kann niemand ergründen, von Anfang bis Ende.“
(Prediger 3,11, Lutherbibel 2017)
Die unendliche Natur Gottes und seiner Werke bedeutet, dass unser Verständnis immer begrenzt sein wird. Wir mögen viele Wahrheiten über die Welt oder sogar Gottes Schöpfung entdecken, aber wir werden niemals seine Weisheit erschöpfen oder seinen ewigen Zweck vollständig begreifen. Die ewige Sehnsucht im menschlichen Herzen erinnert uns daran, dass unsere letzte Erfüllung nicht in irdischem Wissen oder Erfolgen liegt, sondern in Gottes Liebe und Gegenwart.
Theologisch spiegelt diese Sehnsucht nach Ewigkeit die biblische Lehre wider, dass der Mensch im Bild Gottes geschaffen ist (Genesis 1,27) und für Gemeinschaft mit dem Schöpfer sowie ewiges Leben durch Jesus Christus bestimmt ist (Johannes 17,3). Die „Ewigkeit im Herzen“ weist auf unsere geistliche Natur und Bestimmung hin – sie deutet auf die Realität des ewigen Lebens und die Hoffnung auf die Auferstehung.
Deshalb ruft dieser Vers die Gläubigen dazu auf, in freudigem Vertrauen und ständiger Suche nach Gottes Herrlichkeit zu leben, statt sich von Vergänglichem oder bloß intellektuellen Bestrebungen vereinnahmen zu lassen. Er fordert uns auf, unsere unendliche Neugier in Anbetung, Gehorsam und Gemeinschaft mit Gott zu lenken, der allein die Leere in unseren Herzen füllen kann.
Reflexion:
Hast du diese ewige Sehnsucht in dir erkannt? Hast du verstanden, dass die Suche nach Sinn und Zweck letztlich eine Suche nach Gott ist? Die Bibel fordert uns auf, auf diese Sehnsucht zu antworten, indem wir uns Jesus Christus zuwenden, dessen Wiederkunft nahe ist (Offenbarung 22,12). Wirst du dein Herz darauf vorbereiten, Ihn zu begegnen?
Shalom.
ANTWORT:
Nachdem Kain seinen Bruder Abel aus Eifersucht getötet hatte – weil Gott Abels Opfer annahm, seines aber nicht – konfrontierte Gott ihn und sprach ein Gericht über ihn aus. Danach heißt es in der Bibel, Kain „ging hinweg von dem Angesicht des HERRN“. Was bedeutet dieser Ausdruck?
Schauen wir uns die Bibelstelle an:
1. Mose 4,9–16 (Lutherbibel 2017)
Da sprach der HERR zu Kain: „Wo ist dein Bruder Abel?“ Er sprach: „Ich weiß nicht; soll ich meines Bruders Hüter sein?“
Er aber sprach: „Was hast du getan? Die Stimme des Blutes deines Bruders schreit zu mir von der Erde.
Und nun: Verflucht seist du auf der Erde, die ihren Mund aufgetan hat und deines Bruders Blut von deiner Hand empfangen.
Wenn du den Acker bauen wirst, soll er dir hinfort seinen Ertrag nicht geben. Unstet und flüchtig sollst du sein auf Erden.“
Kain aber sprach zu dem HERRN: „Meine Strafe ist zu schwer, als dass ich sie tragen könnte.
Siehe, du treibst mich heute vom Acker, und ich muss mich vor deinem Angesicht verbergen und werde unstet und flüchtig sein auf Erden; so wird mich denn jeder töten, der mich findet.“
Aber der HERR sprach zu ihm: „Nein! Sondern wer Kain tötet, an dem soll es siebenfach gerecht werden.“ Und der HERR machte ein Zeichen an Kain, damit ihn niemand erschlüge, der ihn fände.
So ging Kain hinweg von dem Angesicht des HERRN und wohnte im Lande Nod, jenseits von Eden, gegen Osten.
Theologische Erklärung:
Kains Weggang „von dem Angesicht des HERRN“ markiert eine tiefgreifende geistliche Trennung. Es handelt sich nicht bloß um eine örtliche Veränderung oder eine Pause in der Kommunikation mit Gott, sondern um einen bewussten Bruch der Gemeinschaft mit Ihm. Kains Rebellion und sein Mord zerstörten die innige Verbindung zu Gott, wie sie einst Adam und Eva im Garten Eden hatten.
Durch das Verlassen des „Angesichts des HERRN“ trennte sich Kain buchstäblich und symbolisch von Gottes schützender und erhaltender Gegenwart. Das bedeutete: kein Opfer mehr, keine Anbetung, kein Suchen nach Gottes Gnade. Kain entschied sich für ein Leben unabhängig von Gott, geprägt von Selbstvertrauen und weltlichen Errungenschaften.
Auffällig ist, dass Kains Nachkommen in irdischen Dingen große Fortschritte machten – sie bauten Städte, entwickelten Musik, Metallverarbeitung und Handel (vgl. 1. Mose 4,20–22) – doch diese Entwicklungen gingen einher mit moralischem Verfall und Rebellion gegen Gott. Der Kontrast zwischen technologischem Fortschritt und geistlichem Niedergang weist auf das bleibende Dilemma der Menschheit hin: den Konflikt zwischen materieller Leistung und Treue zu Gott.
Im Gegensatz dazu blieb die Linie Adams durch Set im Glauben, denn sie „begannen, den Namen des HERRN anzurufen“:
1. Mose 4,25–26 (Lutherbibel 2017)
Und Adam erkannte abermals sein Weib, und sie gebar einen Sohn und nannte ihn Set; denn Gott hat mir einen anderen Sohn gegeben anstelle Abels, den Kain erschlagen hat.
Und auch Set wurde ein Sohn geboren, den nannte er Enos. Zu der Zeit fing man an, den Namen des HERRN anzurufen.
Diese Linie steht für jene, die Gottes Bundestreue suchten und ihre Abhängigkeit von seiner Gnade anerkannten.
Anwendung und persönliche Reflexion:
Diese Geschichte stellt eine zeitlose Entscheidung dar: Will ich „im Angesicht des HERRN“ leben oder getrennt von Ihm? Kains Nachkommen verkörpern ein Leben, das auf menschliche Kraft und weltliche Weisheit baut – aber ohne Gottes Segen. Die Nachkommen Sets hingegen suchen Gottes Barmherzigkeit und leben in Beziehung zu Ihm.
Wo stehst du heute? Die Richtung deines Lebens zeigt deine geistliche Stellung. Gehst du in Gottes Gegenwart, suchst du Ihn täglich – oder hast du dich entfernt und stellst weltliche Dinge über deine Beziehung zu Gott?
Wir leben in den letzten Tagen – Jesus Christus kommt wieder:
Hebräer 9,28 (Lutherbibel 2017)
So ist auch Christus einmal geopfert worden, die Sünden vieler wegzunehmen; zum zweiten Mal wird er nicht wegen der Sünde erscheinen, sondern denen, die auf ihn warten zum Heil.
Jetzt ist die Zeit zur Umkehr, zur Rückkehr zu Gott und zur Suche nach seinem Angesicht.
Maranatha – „Komm, Herr Jesus!“
Viele Gläubige kämpfen geistlich nicht, weil Gott weit von ihnen entfernt wäre, sondern weil ihr Gehorsam Ihm gegenüber unvollständig ist. In der Schrift ist Gehorsam keine Option – er ist das Tor zur geistlichen Kraft, zur Nähe zu Gott und zum Sieg über den Feind.
1. Die Grundlage: Gehorsam öffnet Autorität
Beginnen wir mit 2. Korinther 10,3–6:
„Denn obwohl wir im Fleisch wandeln, kämpfen wir doch nicht nach dem Fleisch;
denn die Waffen unseres Kampfes sind nicht fleischlich, sondern mächtig durch Gott zur Zerstörung von Festungen,
indem wir Gedanken und jede Höhe, die sich erhebt gegen die Erkenntnis Gottes, gefangen nehmen und jede Vernunft dem Gehorsam Christi unterwerfen,
und bereit sind, jeden Ungehorsam zu bestrafen, wenn euer Gehorsam vollendet ist.“
Paulus lehrt hier, dass geistliche Autorität nicht aus menschlicher Stärke kommt, sondern aus göttlicher Kraft. Beachte die Bedingung am Ende:
„…wenn euer Gehorsam vollendet ist.“
Das zeigt, dass geistliche Wirksamkeit von persönlichem Gehorsam abhängt. Du kannst keine Festungen niederreißen, falsche Ideologien widerlegen oder geistlichen Ungehorsam bei anderen zurechtweisen, wenn dein eigener Gehorsam gegenüber Gott fehlt.
2. Biblische Theologie des Gehorsams
Die Bibel offenbart durchgehend, dass Gehorsam zentral für die Bundesbeziehung zu Gott ist. Von Genesis bis Offenbarung segnet Gott diejenigen, die seiner Stimme gehorchen und der Sünde widerstehen (Genesis 22,18; 5. Mose 28,1–2; Johannes 14,15).
In 1. Samuel 15,22 sagt der Prophet Samuel zu Saul:
„Hört doch auf zu gehorchen ist besser als Schlachtopfer, und aufmerken besser als das Fett von Widdern.“
Das bedeutet, Gott bevorzugt ein Leben, das seinem Willen übergeben ist, mehr als äußere Rituale. Ohne Gehorsam ist geistliche Kraft vermindert – selbst wenn religiöse Aktivitäten vorhanden sind.
3. Unvollständiger Gehorsam führt zur Machtlosigkeit
Wenden wir das praktisch an:
Wenn du nicht aufhörst zu sündigen, wenn Gott dich überzeugt, wie kannst du dann Autorität über geistliche Unterdrückung erwarten?
Wenn du die Taufe – einen Akt des Gehorsams und der Identifikation mit Christus (Apostelgeschichte 2,38) – ablehnst, wie kannst du dann erwarten, Familienflüche oder Ahnengebundenheit zu brechen?
Wenn du Unmoral, Heiligung und gottgefälliges Verhalten ignorierst (1. Petrus 1,15–16), wie kannst du erwarten, dass langanhaltende Kämpfe gelöst werden?
Du kannst keinen geistlichen Durchbruch erwarten, während du dem Gott ungehorsam bist, den du um Hilfe bittest. Ungehorsam öffnet dem Feind Türen, Gehorsam schließt sie und lädt Gottes Kraft ein.
4. Beständiger Gehorsam bringt Veränderung
Gehorsam muss andauernd und wachsend sein, kein einmaliger Akt. Paulus’ Wort „wenn euer Gehorsam vollendet ist“ (2. Korinther 10,6) deutet auf einen Prozess hin – eine Reise des zunehmenden Hingebens.
Das passt zu Jakobus 4,7–8:
„So ordnet euch nun Gott unter! Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.
Naht euch zu Gott, so naht er sich zu euch.
Reinigt die Hände, ihr Sünder, und heiligt eure Herzen, ihr Wankelmütigen!“
Geistlicher Sieg folgt der Unterordnung unter Gott. Wenn du nur dem Teufel widerstehst, ohne dich zuerst Gott zu unterordnen, sind deine Bemühungen vergeblich. Unterordnung (Gehorsam) aktiviert den Widerstand.
5. Gehorsam ist der Beweis des Glaubens
Jesus sagte:
„Wenn ihr mich liebt, so werdet ihr meine Gebote halten.“ – Johannes 14,15
Echter Glaube wird immer von Gehorsam begleitet. Gehorsam erwirbt nicht das Heil (Epheser 2,8–9), aber er beweist das Heil (Jakobus 2,17). Ein Glaube ohne Gehorsam ist tot.
Erfülle deinen Gehorsam – und sieh, wie Gott wirkt
Wenn du geistlich kämpfst, nimm dir Zeit, deinen Gehorsamsgrad zu prüfen.
Hast du den Ruf zur Umkehr und zum Glauben an das Evangelium befolgt?
Bist du in Gehorsam gegenüber Christus getauft worden?
Lebst du täglich in Unterordnung zu seinem Wort?
Wenn nicht, fange dort an. Vollständiger Gehorsam öffnet vollständige Autorität.
Der Herr kommt!
„Viele Pläne sind im Herzen eines Menschen, aber der Ratschluss des HERRN, der bleibt.“
Dieser Vers bringt eine tiefgründige biblische Wahrheit zum Ausdruck: Menschen, mit ihrem begrenzten Verständnis, schmieden oft viele Pläne, Träume und Ambitionen. Diese Pläne mögen auf den ersten Blick gut erscheinen, doch sie sind häufig von persönlichen Wünschen, emotionalen Verletzungen, Stolz oder eigennützigen Ambitionen geprägt.
Die Schrift erkennt die Komplexität des menschlichen Herzens an.
Jeremia 17,9 sagt uns:
„Das Herz ist trügerisch über alle Dinge und außer sich; wer kann es ergründen?“
Das bedeutet, unsere Absichten, so aufrichtig sie sich auch anfühlen mögen, können in fehlerhaften oder sogar sündhaften Motiven verwurzelt sein.
Zum Beispiel kann jemand für finanziellen Durchbruch oder gesellschaftlichen Erfolg beten. Doch unter diesem Anliegen kann der Wunsch stecken, anzugeben, Rache zu üben oder sich weltlichen Vergnügungen hinzugeben. Diese Motive sind nicht gottgefällig, und deshalb kann Gott sich entscheiden, solche Gebete nicht zu erhören.
Das steht im Einklang mit der Lehre aus
Jakobus 4,2–3:
„Ihr begehrt und habt doch nichts; ihr mordet und neidet und könnt doch nicht erlangen; ihr streitet und kämpft. Ihr habt es nicht, weil ihr nicht bittet. Ihr bittet und empfangt nichts, weil ihr falsch bittet, um es in euren Lüsten zu vergeuden.“
Hier macht der Apostel Jakobus deutlich: Nicht alle Gebete bleiben unbeantwortet, weil Gott nicht will, sondern weil wir manchmal aus falschen Motiven beten. Wenn unsere Wünsche von eigennützigen Ambitionen statt von Gottes Ehre getrieben sind, liegen sie außerhalb seines Willens.
Im Gegensatz dazu erinnert uns
Sprüche 19,21 daran, dass „der Ratschluss des HERRN bleibt.“
Das bedeutet, Gottes souveräner Wille übertrifft letztlich menschliche Absichten. Er sieht das Ende vom Anfang an (Jesaja 46,10) und handelt in vollkommener Weisheit und Liebe. Seine Pläne sind nicht nur höher als unsere, sondern immer zu unserem Wohl und zu seiner Ehre.
Jesaja 55,8–9 bekräftigt dies:
„Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege,“
spricht der HERR.
„Denn so viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“
Anwendung für Gläubige:
Dieser Vers fordert uns zur Demut bei unseren Planungen auf. Es ist weise und biblisch, Pläne zu machen (Sprüche 16,9), doch wir müssen dies mit einem ergebenen Herzen tun. Wahre christliche Reife bedeutet, unsere Wünsche mit Gottes Willen in Einklang zu bringen und darauf zu vertrauen, dass sein Zweck – so anders er auch sein mag – immer zum Besten gereicht.
Deshalb hat Jesus uns gelehrt zu beten: „Dein Wille geschehe“ (Matthäus 6,10). Das ist kein Ausdruck von Resignation, sondern von Glauben und Hingabe.
Fazit:
Auch wenn es natürlich ist zu träumen und Ziele zu setzen, werden Christen daran erinnert, dass Gottes souveräner Plan letztlich verwirklicht wird. Daher sollten wir alle unsere Wünsche und Entscheidungen seinem Willen unterordnen und darauf vertrauen, dass sein Ratschluss Bestand hat – und immer gut ist (Römer 8,28).
Amen.
Der scheinbare Widerspruch
Beim Lesen des Buches Genesis kann ein zeitlicher Widerspruch auftauchen, wenn es um Abrams Auszug aus Haran und den Tod seines Vaters Terach geht.
1. Mose 11,26
„Und Terach war siebzig Jahre alt, da zeugte er Abram, Nahor und Haran.“
1. Mose 11,32
„Und Terach wurde zweihundertfünf Jahre alt und starb in Haran.“
1. Mose 12,4
„Da zog Abram aus, wie der HERR zu ihm gesagt hatte, und Lot zog mit ihm. Abram aber war 75 Jahre alt, als er aus Haran auszog.“
Auf den ersten Blick scheint das ein Problem zu sein: Wenn Terach im Alter von 70 Jahren Abram zeugte und Abram mit 75 aus Haran auszog, dann müsste Terach im Alter von 145 Jahren gestorben sein (70 + 75), nicht mit 205 Jahren.
Doch die Bibel sagt klar, dass Terach 205 Jahre alt wurde.
Also stellt sich die Frage:
Zog Abram aus Haran fort, bevor oder nachdem Terach starb?
Zur Lösung dieses scheinbaren Widerspruchs hilft uns Apostelgeschichte 7, wo Stephanus die Geschichte Abrahams erzählt:
Apostelgeschichte 7,2–4
„Er aber sprach: Ihr Männer, liebe Brüder und Väter, hört zu! Der Gott der Herrlichkeit erschien unserm Vater Abraham, als er in Mesopotamien war, ehe er wohnte in Haran, und sprach zu ihm: Geh aus deinem Land und von deiner Verwandtschaft in das Land, das ich dir zeigen will.
Da ging er aus dem Land der Chaldäer und wohnte in Haran.
Und von dort, nachdem sein Vater gestorben war, führte er ihn herüber in dieses Land, in dem ihr jetzt wohnt.“
Stephanus, erfüllt vom Heiligen Geist, bezeugt, dass Abram Haran erst nach dem Tod seines Vaters Terach verließ.
Das bestätigt die Aussage in 1. Mose 11,32.
Das Missverständnis entsteht durch die Annahme, dass Abram der erstgeborene Sohn war.
1. Mose 11,26
„Und Terach war siebzig Jahre alt, da zeugte er Abram, Nahor und Haran.“
Dieser Vers ist eine Zusammenfassung, keine chronologische Reihenfolge. Abram wird zuerst genannt, nicht wegen seines Alters, sondern wegen seiner zentralen Rolle im Heilsplan Gottes.
Es gibt mehrere Hinweise darauf, dass Haran älter war als Abram:
1. Mose 12,5
„Da nahm Abram Sarai, seine Frau, und Lot, seines Bruders Sohn, samt all ihrem Besitz, den sie gewonnen hatten, und die Leute, die sie in Haran erworben hatten, und sie zogen aus, um ins Land Kanaan zu gehen.“
1. Mose 11,29
„Und Abram und Nahor nahmen sich Frauen. Abrams Frau hieß Sarai, und Nahors Frau hieß Milka, eine Tochter Harans, des Vaters Milkas und Jiskas.“
Diese Hinweise zeigen, dass Haran bereits Kinder im heiratsfähigen Alter hatte, bevor Abram und Nahor heirateten – ein starker Hinweis darauf, dass Haran der Erstgeborene war.
Wenn Haran mit 70 geboren wurde und Abram erst, als Terach etwa 130 war, dann würde Abram bei Terachs Tod 75 gewesen sein – genau wie es die Bibel beschreibt.
Es gibt keinen Widerspruch.
Wenn man die Schrift im historischen und literarischen Kontext liest, ist sie vollkommen stimmig.
Die Verwirrung entsteht nur, wenn man fälschlicherweise annimmt, Abram sei der älteste Sohn gewesen – was die Bibel nicht ausdrücklich behauptet.
„Weh dir, Land, dessen König ein Kind ist und dessen Fürsten schon am Morgen schmausen!“
(Prediger 10,16 – Lutherbibel 2017)
Dieser Vers enthält eine eindringliche Warnung vor den Gefahren unweiser Führung. Sehen wir uns beide Teile dieses Verses an und entdecken, was sie uns heute sagen – nicht nur für politische Leiter, sondern auch für geistliche Führungspersonen.
Das Wort „Kind“ bezieht sich hier nicht nur auf das Alter, sondern vielmehr auf fehlende Reife, Weisheit und Urteilskraft. Ein junger oder unerfahrener Herrscher erkennt oft nicht die Tragweite seiner Verantwortung und handelt impulsiv oder vertraut auf schlechten Rat.
Ein positives Beispiel für demütige Jugend ist König Salomo, der seine eigene Unerfahrenheit erkannte und Gott um Weisheit bat:
„Nun, HERR, mein Gott, du hast deinen Knecht zum König gemacht an meines Vaters David statt; ich aber bin noch jung und weiß weder aus noch ein.“
(1. Könige 3,7 – Lutherbibel 2017)
Statt Reichtum oder Ruhm zu erbitten, bat Salomo um ein verständiges Herz:
„So gib deinem Knecht ein gehorsames Herz, dass er dein Volk richten könne und verstehen, was gut und böse ist.“
(1. Könige 3,9 – Lutherbibel 2017)
Gott gefiel dieses Anliegen, und er schenkte Salomo unvergleichliche Weisheit (vgl. 1. Könige 3,10–12).
Ganz anders handelte Salomos Sohn Rehabeam: Er verwarf den Rat der Ältesten und hörte lieber auf seine gleichaltrigen Freunde:
„Aber er verwarf den Rat der Ältesten … und hielt Rat mit den jungen Männern, die mit ihm aufgewachsen waren.“
(1. Könige 12,8 – Lutherbibel 2017)
Diese törichte Entscheidung führte zur Spaltung des Reiches und zur Schwächung der Einheit Israels (1. Könige 12,16).
Unreife Führung bringt Instabilität, schlechte Regierung und Leid für das Volk.
Im biblischen Kontext steht das morgendliche Schlemmen für Ausschweifung und Trägheit. Der Morgen war traditionell für Arbeit, Planung und Dienst bestimmt – nicht für Luxus und Vergnügen. Wenn Führende Vergnügen und Eigennutz über ihren Dienst stellen, ist das ein Zeichen für Korruption.
Auch der Prophet Jesaja prangerte solche Zustände an:
„Siehe, da ist Wonne und Freude, man schlachtet Rinder und schächtet Schafe, man isst Fleisch und trinkt Wein: Lasst uns essen und trinken, denn morgen sind wir tot!“
(Jesaja 22,13 – Lutherbibel 2017)
Solch eine Haltung unter Führungskräften führt zu Ungerechtigkeit, Unterdrückung und zum moralischen Verfall einer Gesellschaft. Auch heute erleben wir dies in Regierungen oder Institutionen, in denen sich die Leitenden bereichern, während das Volk leidet.
Geistlich gesehen ist dies eine ernste Mahnung an christliche Leiter. Wenn Pastoren, Bischöfe oder geistliche Leiter ihre Stellung zum eigenen Vorteil nutzen, gleichen sie den Fürsten, die früh schmausen.
Jesus hingegen lebte dienende Leitung vor:
„Denn auch der Menschensohn ist nicht gekommen, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und sein Leben gebe als Lösegeld für viele.“
(Matthäus 20,28 – Lutherbibel 2017)
Auch die Hirten der Gemeinde sind aufgerufen, in Demut und Aufrichtigkeit zu dienen:
„Weidet die Herde Gottes, die euch anvertraut ist, achtet auf sie – nicht aus Zwang, sondern freiwillig, wie es Gott gefällt; nicht um schändlichen Gewinns willen, sondern bereitwillig.“
(1. Petrus 5,2 – Einheitsübersetzung)
Dieser Vers ruft uns dazu auf:
„Ist es aber an der Zeit, dass ihr in euren getäfelten Häusern wohnt und dieses Haus liegt in Trümmern?“
(Haggai 1,4 – Lutherbibel 2017)
Prediger 10,16 ist mehr als nur eine politische Beobachtung – es ist ein geistliches Prinzip. Wenn Leiter unreif und selbstzentriert handeln, leidet das Volk. Doch wenn Leitung weise, selbstlos und gottzentriert ist, dann bringt sie Segen für Menschen und Nationen.
Möge dieser Vers uns zu Gebet, Demut und Integrität in jeder Form von Leitung rufen.
Gott segne dich.
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Die Frage:
In Markus 6,8 scheint Jesus seinen Jüngern zu erlauben, einen Stab auf ihrer Mission mitzunehmen:
„Er gebot ihnen, nichts mitzunehmen auf den Weg als nur einen Stab, keine Brote, keine Tasche, kein Geld im Gürtel.“
(Markus 6,8 – ELB)
Doch in Matthäus 10,10 sagt Jesus scheinbar das Gegenteil:
„… keine Tasche für die Reise, weder zwei Röcke, noch Sandalen, noch einen Stab! Denn der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“
(Matthäus 10,10 – ELB)
Welche Aussage stimmt also? Durften die Jünger einen Stab mitnehmen oder nicht? Ist das ein Widerspruch in der Bibel?
Die Antwort: Nein, die Bibel widerspricht sich nicht
Der scheinbare Unterschied zwischen diesen beiden Stellen ist kein Widerspruch, sondern eine Frage des Kontextes, der Betonung und der Übersetzung. Die Bibel ist göttlich inspiriert und in sich stimmig. Die Schrift sagt:
„Alle Schrift ist von Gott eingegeben und nützlich zur Lehre, zur Überführung, zur Besserung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit.“
(2. Timotheus 3,16 – LUT 2017)
Wenn Gott nicht ein Gott der Verwirrung ist,
„Denn Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“
(1. Korinther 14,33 – LUT 2017)
dann liegt die Verwirrung in unserer Auslegung – nicht im Wort Gottes.
Den Kontext und Zweck verstehen
In Markus 6,8 betont Jesus, dass die Jünger leicht reisen sollten – voll und ganz auf Gottes Versorgung vertrauend. Das einzige erlaubte Gepäck war ein Wanderstab, ein praktisches Werkzeug, vor allem auf unwegsamem Gelände. Der Stab steht hier symbolisch für Unterstützung, nicht für Selbstgenügsamkeit.
In Matthäus 10,10 liegt der Fokus auf völliger Abhängigkeit von Gottes Versorgung durch andere, besonders durch die Menschen, denen das Evangelium gebracht wird. Jesus sagt, sie sollen nicht einmal einen Stab mitnehmen, um zu unterstreichen, dass ihre Sicherheit und Hilfe ganz von Gottes Führung und der Gastfreundschaft der Menschen abhängen.
„Der Arbeiter ist seines Lohnes wert.“
(Matthäus 10,10 – ELB)
Das bedeutet, dass diejenigen, die das Evangelium dienen, Gott vertrauen sollen, dass er sie durch die Menschen versorgt (vgl. auch Lukas 10,7).
Theologische Erklärung: Ein Stab oder keiner?
Der Schlüssel zur Versöhnung dieser Stellen liegt im griechischen Original und im Zweck der Anweisung:
Im Markus wird das Wort für „Stab“ (griechisch: rhabdon) als ein einzelner persönlicher Wanderstab verstanden – kein Waffen- oder Vorratsgegenstand.
In Matthäus meinen viele Gelehrte, dass Jesus verbietet, zusätzliche Vorräte mitzunehmen, wie etwa einen weiteren Stab – ebenso wie er sagt, sie sollen keine zwei Röcke oder extra Sandalen mitnehmen.
Das passt zu seiner umfassenderen Lehre in Matthäus 6,31–33:
„Darum sollt ihr nicht sorgen und sagen: Was werden wir essen? oder: Was werden wir trinken? oder: Womit werden wir uns kleiden?
Sondern trachtet zuerst nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird euch das alles zufallen.“
(Matthäus 6,31–33 – LUT 2017)
Jesus lehrte seine Jünger, im Glauben zu wandeln und sich nicht auf die Augen zu verlassen (2. Korinther 5,7), sondern auf göttliche Versorgung statt auf menschliche Vorbereitung.
Es geht nicht nur um den Stab
Jesus befiehlt ihnen auch, Folgendes nicht mitzunehmen:
„Nehmt nicht mit Gold, Silber oder Kupfer in euren Gürteltaschen; keine Tasche für die Reise, weder zwei Röcke, noch Sandalen, noch Stäbe.“
(Matthäus 10,9–10 – LUT 2017)
Es ging dabei nicht um die Gegenstände selbst, sondern um die Haltung der Selbstgenügsamkeit, die sie symbolisieren könnten. Es war eine Mission des Glaubens, bei der sie sich auf Gott und nicht auf Besitz verlassen sollten.
Fazit: Beide Berichte sind wahr
Es gibt keinen Widerspruch zwischen Markus 6,8 und Matthäus 10,10. Vielmehr hebt jeder Evangelist einen anderen Aspekt von Jesu Anweisung hervor:
Die Botschaft der Bibel ist einheitlich: Vertraue Gott völlig. So wie Jesus sie lehrte, zu beten:
„Unser tägliches Brot gib uns heute.“
(Matthäus 6,11 – LUT 2017)
lehrte er sie auch, dieses Gebet zu leben — tägliche Abhängigkeit vom Vater.
„Der HERR ist mein Hirte; mir wird nichts mangeln.“
(Psalm 23,1 – LUT 2017)