NIEMAND DURFTE EIN GEFÄSS DURCH DEN TEMPEL TRAGEN

NIEMAND DURFTE EIN GEFÄSS DURCH DEN TEMPEL TRAGEN

Willkommen zu unserer heutigen Bibelstunde.

Heute wollen wir eine Praxis betrachten, die im Tempel Gottes stattfand — eine Praxis, die dem Herrn missfiel und die Er entschieden tadelte.

Lassen Sie uns lesen:


Markus 11,15–16 (Luther 2017)
„Und sie kamen nach Jerusalem. Und er ging in den Tempel und fing an, die zu vertreiben, die im Tempel verkauften und kauften, und stieß die Tische der Wechsler um und die Stühle der Taubenhändler.
Und er ließ niemanden etwas durch den Tempel tragen.“


Diese Stelle ist bekannt dafür, dass Jesus die Händler aus dem Tempel vertrieb. Doch oft wird Vers 16 übersehen — Jesus verbot auch ausdrücklich, dass jemand irgendein Gefäß oder einen Gegenstand durch den Tempelhof trug.

Was bedeutet das?

Die hier genannten „Gefäße“ waren keine heiligen Tempelgegenstände. Niemand stahl oder bewegte Tempelausstattung. Vielmehr benutzten die Leute das Tempelgelände als Abkürzung, trugen Körbe, Behälter, Werkzeuge — ganz normale Alltags- oder Handelsgegenstände.

Historisch war der Tempel in Jerusalem zwischen zwei wichtigen Bereichen gebaut:

Auf der einen Seite Bethesda, ein großer Schafmarkt.

Auf der anderen Seite die Oberstadt, wo viele Menschen lebten und arbeiteten.

Um Zeit zu sparen, begannen die Leute, den Tempelhof als Durchgangsweg zu nutzen, vom Oberteil der Stadt zum Markt in Bethesda. Dabei behandelten sie den heiligen Ort wie eine öffentliche Straße. Sie trugen Waren, Essen, Möbel und sogar Glücksspielgeräte durch den Tempel — ganz ohne Respekt für seine Heiligkeit.

Mit der Zeit wurde der Tempelhof durch allerlei Verkehr verunreinigt:

Händler, die eine schnellere Strecke zum Markt suchten.

Diebe, die sich unter die Menge mischten.

Tratscher und Faulenzer, die den Tempel als Treffpunkt nutzten.

Menschen mit unreinen Absichten, die auf dem Weg zu ihren Machenschaften durchgingen.

Diese respektlose Haltung verärgerte den Herrn zutiefst. Jesus tadelte nicht nur die Händler, sondern stoppte auch den Missbrauch des Tempelraums als Durchgang. Er bewachte die Eingänge und ließ niemanden Gefäße durch den Tempel tragen.


Ähnlich sehen wir heute oft, dass Kirchen ohne Ehrfurcht behandelt werden:

Menschen gehen ziellos hinein und hinaus, ohne wirkliche Absicht zu beten.

Verkäufer bauen Stände nahe dem Gottesdienstraum auf, um Snacks, Schuhe oder andere Waren zu verkaufen.

Kinder machen aus dem Gottesdienstraum einen Spielplatz.

Manche kommen in die Kirche nicht, um Gott zu begegnen, sondern um Geschäfte zu machen, soziale Kontakte zu knüpfen oder eigene Pläne zu verfolgen.

Das Haus Gottes muss als heiliger Ort behandelt werden.


Maleachi 1,6 (Luther 2017)
„Ein Sohn ehrt seinen Vater, und ein Knecht seinen Herrn. Wenn ich nun Vater bin, wo ist dann meine Ehrung? Und wenn ich Herr bin, wo ist dann meine Furcht? spricht der HERR Zebaoth zu euch …“


So wie wir unser eigenes Zuhause schützen und ehren — und darauf achten, dass sich Gäste respektvoll verhalten — wie viel mehr sollten wir das Haus des Herrn mit Ehrfurcht behandeln?

Doch der Tempel Gottes ist nicht nur ein Gebäude. Die Schrift sagt auch, dass unsere Körper der Tempel des Heiligen Geistes sind:


1. Korinther 6,19–20 (Luther 2017)
„Oder wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in euch ist, den ihr von Gott habt? Und ihr gehört nicht euch selbst,
denn ihr seid teuer erkauft. Darum verherrlicht Gott mit eurem Leib!“


Das heißt: Unsere Körper dürfen nicht für etwas Unheiliges benutzt werden. Sie sind keine Gefäße für Sünde, Unreinheit oder Gedankenlosigkeit. So wie Jesus den physischen Tempel reinigte, möchte Er auch unsere inneren Tempel — unsere Herzen, Gedanken und Körper — von allem Unheiligen reinigen.


1. Korinther 6,15–18 (Luther 2017)
„Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Soll ich nun die Glieder Christi nehmen und sie zu Gliedern einer Hure machen? Das sei ferne!
Oder wisst ihr nicht, dass, wer sich einer Hure anhängt, mit ihr ein Leib wird? Denn es heißt: Die zwei werden ein Fleisch sein.
Wer aber dem Herrn anhängt, ist ein Geist mit ihm.
Flieht die Unzucht! Jede Sünde, die ein Mensch sonst begeht, bleibt außerhalb des Leibes; wer aber Unzucht treibt, sündigt gegen den eigenen Leib.“


So wie Jesus nicht zuließ, dass der Tempel als bloßer Durchgang oder Ort unreiner Aktivitäten genutzt wird, dürfen wir nicht zulassen, dass unsere Körper, als Tempel des Heiligen Geistes, zu Wegen der Sünde werden. Wir müssen Gott ehren – in seinem Haus und in uns selbst.

Lasst uns wachsam sein und die Heiligkeit der physischen Gottesdienststätten bewahren — und noch mehr die Heiligkeit unseres eigenen Lebens.

Ehrt das Haus Gottes. Ehrt euren Körper, den Tempel des Geistes.

Der Herr segne euch und behüte euch.
Amen.


Print this post

Über den Autor

Rehema Jonathan editor

Abonnieren
Benachrichtige mich bei
guest
0 Comments
Newest
Oldest Most Voted
Inline Feedbacks
View all comments