Was bedeutet es, im Geist zu beten? Und wie kann ich es tun?

Was bedeutet es, im Geist zu beten? Und wie kann ich es tun?

1. Was sagt die Bibel über das Beten im Geist?
Zwei Schlüsselstellen im Neuen Testament geben uns wertvolle Einsicht:

Epheser 6,18 (LUT 2017):
„Betet allezeit mit allem Bitten und Flehen im Geist und wacht dazu mit aller Beharrlichkeit im Gebet für alle Heiligen.“

Judas 1,20 (EÜ):

„Ihr aber, Geliebte, erbaut euch auf euren heiligsten Glauben und betet im Heiligen Geist.“

Diese Verse zeigen: Im Geist zu beten ist keine einmalige Erfahrung   es ist ein Lebensstil des beständigen, geistgeleiteten Gebets, der den Glauben stärkt und die Gemeinde aufbaut.


2. Geht es dabei nur um das Reden in Zungen?
Das Reden in Zungen ist eine biblische Ausdrucksform des Betens im Geist (siehe 1. Korinther 14,14–15), aber nicht die einzige.

1. Korinther 14,14–15 (LUT 2017):
„Denn wenn ich in Zungen bete, so betet mein Geist; aber mein Verstand bleibt ohne Frucht. Wie soll es nun sein? Ich will beten mit dem Geist und will auch beten mit dem Verstand.“

Zungenrede ist eine Gabe des Geistes (1. Korinther 12,10) und ein wichtiger Bestandteil des Gebetslebens vieler Gläubiger. Doch Beten im Geist umfasst mehr: Es bedeutet, mit göttlicher Führung, innerer Dringlichkeit und im Einklang mit Gottes Willen zu beten – auch in der eigenen Muttersprache.


3. Was ist der Kern des Betens im Geist?
Im Geist zu beten bedeutet:

  • Sich unter die Leitung und den Einfluss des Heiligen Geistes zu stellen.
  • Mit Hilfe des Geistes zu beten – besonders, wenn einem die Worte fehlen.
  • Gottes Herz zu erspüren, statt leere Phrasen zu wiederholen.

Römer 8,26 (LUT 2017):
„Desgleichen hilft auch der Geist unserer Schwachheit auf. Denn wir wissen nicht, was wir beten sollen, wie sich’s gebührt; aber der Geist selbst tritt für uns ein mit unaussprechlichem Seufzen.“

Das „unaussprechliche Seufzen“ beschreibt ein tiefes geistliches Sehnen   ein Gebet, das den Verstand übergeht und das Herz Gottes berührt.


4. Wie fühlt es sich an, im Geist zu beten?
Gläubige beschreiben das Beten im Geist oft so:

  • Eine tiefe innere Dringlichkeit, die nicht aus einem selbst kommt.
  • Tränen, die ohne Traurigkeit fließen – aus geistlicher Bewegung heraus.
  • Der Wunsch, weiterzubeten – oft für eine bestimmte Person oder Sache.
  • Ein unerwarteter Friede, Freude oder neue Kraft, trotz Erschöpfung.
  • Spontanes Reden in Zungen – nicht erzwungen, sondern vom Geist geführt.
  • Ein starkes Empfinden von Gottes Gegenwart   innerlich oder körperlich spürbar.

Diese Zeichen deuten darauf hin, dass der Heilige Geist dich im Gebet leitet.


5. Was hindert uns am Beten im Geist?
Zwei Hauptfeinde des geistgeleiteten Gebets sind:

A. Das Fleisch (unsere menschliche Natur)

Matthäus 26,41 (LUT 2017):
„Der Geist ist willig; aber das Fleisch ist schwach.“

Müdigkeit, Ablenkung, Bequemlichkeit – all das hemmt geistliche Tiefe. Was hilft:

  • Ändere deine Körperhaltung: knie dich hin, laufe, erhebe die Hände.
  • Schalte Ablenkungen aus: Handy aus, stiller Ort.
  • Diszipliniere deinen Geist, dich ganz auf Gott zu konzentrieren.

B. Der Teufel (geistlicher Widerstand)
Der Feind fürchtet keine oberflächlichen Gebete   aber er reagiert, wenn du im Geist betest.

Jakobus 4,7 (LUT 2017):
„So unterwerft euch nun Gott. Widersteht dem Teufel, so flieht er von euch.“

Plötzliche Ablenkungen, Verwirrung oder körperliche Unruhe können geistliche Angriffe sein. Was du tun kannst:

  • Beginne mit Gebet um geistliche Autorität: Bitte Gott, alle Dunkelheit zu vertreiben.
  • Erkläre Jesus als Herrn über deinen Raum.
  • Widerstehe dem Feind in Jesu Namen, wenn du geistlichen Widerstand spürst.

6. Wie kann ich beginnen, im Geist zu beten?
Ein praktischer Leitfaden für geistgeleitetes Gebet:

  • Bereite dein Herz vor   Komm demütig vor Gott, bitte um seine Hilfe.
  • Lies die Schrift – Lass dich durch Gottes Wort zum Gebet inspirieren.
    z. B. „Rufe mich an, so will ich dir antworten…“ (Jeremia 33,3)
    „Du gibst keinen Stein, wenn wir um Brot bitten…“ (Matthäus 7,9–11)
  • Fokussiere dich tief – Stelle dir Gottes Gegenwart vor. Sprich mit Ihm wie mit einem Vater.
  • Sei still und warte – Vielleicht spürst du einen inneren Wandel – folge diesem Fluss.
  • Sprich, wie du geführt wirst – Ob in Deutsch, in Zungen oder in Stille – folge dem Geist.
  • Gib nicht zu schnell auf. Je beständiger du wirst, desto tiefer wird dein Gebetsleben.

7. Eine letzte Ermutigung
Im Geist zu beten ist Gottes Wille für alle Gläubigen – nicht nur für einige wenige. Es geht nicht um Leistung, sondern um Beziehung. Wenn du dich danach ausstreckst, wird dein Herz sich mehr und mehr mit Gottes Willen verbinden – und du wirst echte geistliche Durchbrüche erleben.

Jeremia 33,3 (LUT 2017):
„Rufe mich an, so will ich dir antworten und will dir kundtun große und unfassbare Dinge, von denen du nichts weißt.“

Der Herr segne dich und führe dich tiefer ins Gebet. Teile diese Botschaft mit anderen, die mehr von Gott wollen.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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