Title Dezember 2023

Was ist ein Ohrring oder Schmuck – und welche Botschaft trägt er?

„Wie ein goldener Ring und ein feines Geschmeide ist ein weiser Mahner für ein hörendes Ohr.“

(Sprüche 25,12)

In diesem Vers wird in manchen Swahili-Bibeln das Wort „kipuli“ verwendet, das einen Ohrring oder Schmuck bezeichnet, der am Ohr getragen wird. Es handelt sich um ein poetisches Bild, das Salomo nutzt, um auszudrücken, wie kostbar es ist, weise Zurechtweisung anzunehmen – vorausgesetzt, das Herz ist bereit zuzuhören.

Obwohl das Wort „kipuli“ nur einmal in der Swahili-Bibel vorkommt, begegnet uns das Bild des wertvollen Schmucks immer wieder in der Heiligen Schrift. Doch hier spricht Salomo nicht von äußerlichem Schmuck, sondern von der geistlichen Schönheit eines Menschen, der bereit ist, Weisheit und Korrektur anzunehmen. Wer die Ermahnung eines Weisen aufnimmt, wird geistlich geschmückt – so wie jemand, der kostbares Gold trägt.

Gold – Ein Bild für Reinheit, Wert und göttliche Weisheit

In der Bibel steht Gold symbolisch für Reinheit, Wert und göttliche Weisheit. Gold wurde für die Ausstattung der Stiftshütte verwendet (2. Mose 25–27) sowie im Tempel Salomos – als Zeichen für das Heilige, das Gott geweiht ist. Wer also göttliche Zurechtweisung annimmt, wird mit etwas Heiligem und Kostbarem verglichen.


Hören – Ein Kennzeichen von Demut und Weisheit

Das „hörende Ohr“ in Sprüche 25,12 steht für ein demütiges Herz – ein Herz, das wachsen, verstehen und Wahrheit erkennen will, selbst wenn sie in Form einer Ermahnung kommt.

Die Bibel verbindet Hören mit Gehorsam, Lernen und der Furcht des Herrn:

„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis. Nur Toren verachten Weisheit und Zucht.“
(Sprüche 1,7)

„Wer weise ist, der hört darauf und gewinnt an Einsicht, und wer verständig ist, der lässt sich raten.“
(Sprüche 1,5)

In einer stolzen Welt ist ein hörendes Ohr selten – doch bei Gott ist es wertvoll. Hören auf Zurechtweisung wird hier als Schmuck dargestellt. Wahre Schönheit ist also innerlich und geistlich, nicht äußerlich und materiell.


Theologischer Zusammenhang: Innere Schönheit vs. äußeres Erscheinungsbild

Diese Botschaft findet sich auch im Neuen Testament, etwa in 1. Petrus 3,3–4:

„Euer Schmuck soll nicht äußerlich sein – Haare kunstvoll geflochten, Gold angelegt oder prächtige Kleider getragen –,
sondern der verborgene Mensch des Herzens im unvergänglichen Schmuck eines sanften und stillen Geistes, der vor Gott sehr kostbar ist.“

Der Apostel Petrus verurteilt hier nicht den äußeren Schmuck an sich, sondern betont, dass das wahre, bleibende Schönsein im Charakter liegt – in einem sanften und stillen Geist, der Gott gefällt. Diese innere Schönheit vergeht nicht mit dem Alter oder mit Modetrends, denn sie ist Frucht des Heiligen Geistes.

Auch Paulus schreibt in 1. Timotheus 2,9–10:

„Ebenso sollen sich Frauen in anständiger Kleidung mit Schamhaftigkeit und Zucht schmücken,
nicht mit Haarflechten und Gold oder Perlen oder kostbarer Kleidung,
sondern, wie es Frauen geziemt, die sich zur Gottesfurcht bekennen – mit guten Werken.“

Beide Apostel betonen: Es geht nicht um das Äußere, sondern um innere Heiligkeit und Bereitschaft, auf Gottes Wahrheit zu hören.


Quelle der Weisheit: Gottes Wort

Unsere „Ohren mit Gold zu schmücken“ bedeutet geistlich gesprochen, sie auf göttliche Weisheit – auf Gottes Wort – auszurichten. Salomo betont das in Sprüche 2,1–5:

„Mein Sohn, wenn du meine Worte annimmst und meine Gebote bei dir behältst,
dass dein Ohr auf Weisheit achthat und du dein Herz dem Verstand zuwendest,
ja, wenn du nach Einsicht rufst und um Verstand betest,
wenn du sie suchst wie Silber und nach ihr forschst wie nach Schätzen,
dann wirst du die Furcht des HERRN verstehen und Gottes Erkenntnis finden.“

Die Furcht des Herrn ist die Grundlage der Weisheit. In der biblischen Theologie ist Weisheit nicht nur intellektuelles Wissen, sondern Beziehung: Gott kennen, Ihm gehorchen und demütig seine Zurechtweisung empfangen – auch wenn sie uns überführt.


Abschließender Gedanke

Stellen wir uns selbst die Frage:
Welche „Ohrringe“ tragen unsere Ohren? Sind sie geschmückt mit dem Lärm der Welt – oder mit der Schönheit göttlicher Weisheit?

Das Gold, das vor Gott zählt, ist nicht materiell – es ist ein Herz, das belehrbar, demütig und offen für seine Wahrheit ist.

„Wer auf das Wort achtet, wird Gutes erfahren; und wohl dem, der dem HERRN vertraut!“
(Sprüche 16,20)

Der Herr segne dich!


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Was Bedeutet „Ebenezer“?

 

Das Wort „Ebenezer“ stammt vom hebräischen Ausdruck Eben Ha-Ezer und bedeutet „Stein der Hilfe“. Es erscheint in 1. Samuel 7,12, wo der Prophet Samuel einen Stein aufrichtet, um daran zu erinnern, wie Gott Israel vor seinen Feinden gerettet hat.

„Da nahm Samuel einen Stein und richtete ihn auf zwischen Mizpa und Schen und nannte ihn Ebenezer und sprach: Bis hierher hat uns der HERR geholfen!“
(1. Samuel 7,12)

Der Hintergrund: Israels Hilferuf

In dieser Zeit war das Volk Israel von Gott abgekommen und litt unter der Unterdrückung der Philister. In Reue kehrten sie zu Gott zurück und suchten ihn unter Samuels Führung wieder.

Als sie zusammenkamen, um anzubeten und ihre Sünden zu bekennen (1. Samuel 7,6), griffen die Philister an. Voller Angst baten die Israeliten Samuel:

„Höre nicht auf, für uns zum HERRN, unserem Gott, zu schreien, dass er uns rette aus der Hand der Philister!“
(1. Samuel 7,8)

Samuel trat im Gebet für sie ein und brachte ein Brandopfer dar. Daraufhin antwortete der HERR auf übernatürliche Weise:

„Der HERR aber donnerte an jenem Tag mächtig gegen die Philister, warf sie in große Verwirrung, und sie wurden vor Israel geschlagen.“
(1. Samuel 7,10)

Dieser göttliche Donner war kein bloßer Lärm – es war Gottes Macht, die sein Volk beschützte. Der Sieg kam nicht durch Israels Stärke, sondern durch Gottes Eingreifen.

Warum ein Stein? Warum der Name „Ebenezer“?

Nach dem Sieg richtete Samuel einen Stein als Denkmal auf und nannte ihn Ebenezer. Das war kein zufälliger Gegenstand. In der biblischen Theologie stehen Steine oft für Beständigkeit, Stärke und göttliche Offenbarung.

Vor allem dankte Samuel Gott nicht nur für ein einzelnes Ereignis. Mit den Worten „Bis hierher hat uns der HERR geholfen“ erkannte er Gottes beständige Treue an – in der Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

Theologisch weist das auch auf Christus hin, den ultimativen „Stein der Hilfe“:

„Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Eckstein, kostbar; wer an ihn glaubt, wird nicht zuschanden.“
(Römer 9,33; zitierend Jesaja 28,16)

„Der Stein, den die Bauleute verworfen haben, der ist zum Eckstein geworden.“
(Psalm 118,22; zitiert in Matthäus 21,42)

Jesus Christus ist unser Eckstein, unser Fels und unser Retter – derjenige, der uns in jeder Lebenslage hilft. So wie die Israeliten ohne Gott hilflos waren, so sind auch wir ohne Christus verloren.

Warum sagte Samuel „Bis hierher“?

Der Ausdruck „bis hierher“ (oder „bis jetzt“ in manchen Übersetzungen) erinnert uns daran, dass Gottes Hilfe andauert. Samuel wollte nicht sagen, dass Gottes Hilfe nur in der Vergangenheit bestand, sondern dass Gott bis zu diesem Zeitpunkt treu war – und auch weiterhin sein wird.

„Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit.“
(Hebräer 13,8)

Das zeigt Gottes unveränderliche Natur. Wenn er damals treu war, wird er es auch heute und morgen sein.

Was bedeutet das für uns heute?

Wenn du in Christus bist, hast du einen sicheren Grund. Wie die Israeliten kämpfen auch wir Schlachten – geistlich, emotional, manchmal körperlich – aber Jesus ist unsere Hilfe.

„Gott ist unsere Zuflucht und Stärke, ein bewährter Helfer in Zeiten der Not.“
(Psalm 46,2)

Unser heutiger „Ebenezer“ ist kein Stein am Boden – es ist der Glaube an Jesus Christus, der mit uns durch alle Lebensphasen geht.

Ist Jesus dein Ebenezer?

Kannst du auf dein Leben zurückblicken und sagen: „Bis hierher hat mir der Herr geholfen“?
Wenn nicht, dann ist heute der Tag, neu mit Ihm anzufangen.

Jesus lädt alle ein, die müde und beladen sind, zu ihm zu kommen:

„Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid! Ich will euch erquicken.“
(Matthäus 11,28)

Wenn du bereit bist, zu Ihm umzukehren, bete aus deinem Herzen, bitte Ihn um Vergebung deiner Sünden und übergib Ihm dein Leben. Er wird dein Fels, dein Ebenezer, deine ewige Hilfe sein.

Gott segne dich!


 


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