WILLST DU EIN WAHRER GELEHRTER NACH GOTTES MASSSTAB SEIN?

WILLST DU EIN WAHRER GELEHRTER NACH GOTTES MASSSTAB SEIN?

Grüße im Namen unseres Herrn und Erlösers Jesus Christus.

Wir leben in einer Welt, die Wissen hoch schätzt. Akademische Abschlüsse, unendliche Informationsquellen im Internet – ständig werden wir dazu gedrängt, mehr zu wissen, mehr zu lernen, mehr zu leisten. Doch hier ist eine tiefgehende und ernste Frage: Was betrachtet Gott als wahre Weisheit oder echtes Gelehrtentum?

König Salomo, der weiseste Mensch, der je gelebt hat (1. Könige 4,29–34), stellte sich diese Frage nach einem Leben voller Studium und Nachdenken. Im Buch Prediger, das er gegen Ende seines Lebens schrieb, bewertet Salomo die menschlichen Bestrebungen – auch das Streben nach Wissen – und kommt zu einer kraftvollen Erkenntnis:

Prediger 12,12–13
„Mein Sohn, hüte dich! Es gibt kein Ende des vielen Bücherschreibens, und viel Studieren macht den Körper müde. Das Endergebnis aller Lehre aber ist: Fürchte Gott und halte seine Gebote; denn das gilt für alle Menschen.“

Das ist kein Aufruf gegen Lernen oder Studium – die Schrift fordert uns ja auf, an Erkenntnis zu wachsen (Sprüche 4,7; 2. Petrus 1,5–6). Aber Salomos Punkt ist: Wahre Weisheit besteht nicht nur im Sammeln von Informationen – sie hat ihren Ursprung in einer Beziehung zu Gott. Das hebräische „Jirat Elohim“ (Gottesfurcht) beschreibt Ehrfurcht, Staunen, Unterwerfung und Anbetung. Es ist eine Herzenshaltung, die zu Gehorsam führt.

Der Apostel Paulus greift denselben Gedanken auf, wenn er schreibt:

1. Korinther 8,1
„Die Erkenntnis bläht auf; aber die Liebe baut auf.“

Mit anderen Worten: Wissen ohne Liebe und Demut kann gefährlich sein. Es kann den Stolz nähren, ohne das Herz zu verändern. Deshalb schließt Salomo: Das eigentliche Ziel ist nicht intellektuelle Meisterschaft, sondern geistliche Hingabe.

Was bedeutet es, Gottes Gebote zu halten?

Als Christen wissen wir, dass das Gesetz und die Propheten auf Christus hinweisen (Matthäus 5,17; Lukas 24,27). „Gottes Gebote halten“ bedeutet im Neuen Bund, Jesus nachzufolgen – seine Lehre zu befolgen und in seiner Liebe zu leben.

Johannes 13,34–35
„Ein neues Gebot gebe ich euch: Liebt einander! Wie ich euch geliebt habe, so sollt auch ihr einander lieben. Daran werden alle erkennen, dass ihr meine Jünger seid: wenn ihr Liebe zueinander habt.“

Das ist keine bloße Empfehlung – es ist das zentrale Gebot des christlichen Lebens. Jesus macht klar, dass die Liebe die Erfüllung des Gesetzes ist (Römer 13,10). In Liebe zu leben bedeutet, gehorsam zu sein. Und diese Liebe ist nicht bloß ein Gefühl – sie ist aufopfernd, selbstlos, christusähnlich (Agape).

Deshalb: Du magst tausend Bücher gelesen haben – doch wenn du nicht gelernt hast, wie Jesus zu lieben, hast du die wichtigste Lektion verpasst.

Wahre Weisheit vs. weltliches Wissen

Viele streben heute nach Bildung in der Hoffnung, darin Erfüllung, Erfolg oder sogar tiefere Gotteserkenntnis zu finden. Doch Salomo warnt, dass endloses Lernen ermüdend werden kann – besonders, wenn es ohne Gott geschieht. Auch das Neue Testament bestätigt das:

2. Timotheus 3,7
„Immerfort lernen sie und können doch niemals zur Erkenntnis der Wahrheit kommen.“

Wahres Wissen ist nicht nur Kopfsache – es ist Beziehungswissen. Es geht darum, Gott persönlich durch Jesus Christus zu kennen (Johannes 17,3). Und dieses Wissen verwandelt unser Herz und führt zu praktischem Gehorsam.

Sogar der Apostel Johannes, am Ende seines Evangeliums, reflektiert die unermessliche Tiefe des Wirkens Jesu:

Johannes 21,25
„Es sind aber noch viele andere Dinge, die Jesus getan hat. Wenn aber eins nach dem andern aufgeschrieben würde, so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären.“

Dieser Vers erinnert uns daran: Die Botschaft Christi ist grenzenlos – und doch für jeden zugänglich. Auch wenn die Welt nicht alle Bücher über ihn fassen könnte, ist seine zentrale Botschaft einfach: Glauben. Folgen. Lieben.

Wer ist ein Gelehrter in Gottes Augen?

Ein biblischer Gelehrter ist nicht nur jemand, der viel weiß – sondern jemand, der Gottes Wahrheit lebt. Einer, der das Wort nicht nur studiert, sondern es auch umsetzt (Jakobus 1,22).

Sprüche 1,7
„Die Furcht des HERRN ist der Anfang der Erkenntnis; nur Toren verachten Weisheit und Zucht.“

Gott misst Gelehrsamkeit nicht an Titeln, sondern an einem Herzen, das ihn fürchtet, und an einem Leben, das seinen Charakter widerspiegelt.

Bitte versteh mich nicht falsch – Bildung und Lernen haben ihren Wert. Die Schrift ermutigt uns, an Weisheit und Einsicht zu wachsen. Aber lass nie zu, dass dein Streben nach Wissen dein Streben nach Christus ersetzt. Wie es heißt: „Man kann gebildet sein – und trotzdem verloren.“

Die Herausforderung lautet also:
Lasst uns nicht nur Hörer des Wortes sein – sondern Täter. Suchen wir nicht bloß Information – sondern echte Verwandlung.

Setze deine größte Kraft dafür ein, die Wahrheiten der Bibel zu leben – besonders das Gebot der Liebe. Das ist das Kennzeichen eines wahren Jüngers und – in Gottes Augen – eines echten Gelehrten.

Jakobus 3,13
„Wer ist weise und verständig unter euch? Der zeige mit seinem guten Wandel seine Werke in Sanftmut und Weisheit.“

Möge Gott dich segnen, während du nicht nur an Erkenntnis wächst, sondern an Gehorsam, Liebe und Christus-ähnlicher Weisheit.

Shalom.


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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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