Title August 2024

Weil ein außergewöhnlicher Geist in ihm war

Sei gegrüßt im Namen unseres Retters Jesus Christus. Ich lade dich heute ein, mit mir gemeinsam über die Worte des Lebens nachzudenken.

In diesen gefährlichen Zeiten, die von Täuschung und falscher Lehre geprägt sind, ist es entscheidend, dass wir uns selbst genau prüfen. Frage dich: Welchem Geist hast du in deinem Leben Raum gegeben? Dein Lebensstil und Verhalten spiegeln den Geist wider, der in dir wirkt. Wenn dein Leben von weltlichen Begierden getrieben ist, dann wirkt der Geist der Welt in dir.

1. Korinther 2,12 (Luther 2017):
„Wir aber haben nicht empfangen den Geist der Welt, sondern den Geist aus Gott, damit wir wissen, was uns von Gott geschenkt ist.“

Wenn deine Handlungen sündhaft sind  wenn du zum Beispiel mit Diebstahl oder Unehrlichkeit kämpfst  dann sind das Anzeichen dafür, dass ein anderer Geist in dir am Werk ist. Es ist wichtig, die Natur des Geistes zu prüfen, der dein Leben beeinflusst.

Die Bibel spricht von Daniel als einem Mann, in dem ein außergewöhnlicher Geist war.

Daniel 6,4 (Luther 2017):
„Es war aber Daniel ein solcher Vorzug vor den anderen Fürsten und Satrapen, denn ein außergewöhnlicher Geist war in ihm, sodass der König gedachte, ihn über das ganze Königreich zu setzen.“

Was bedeutet es, einen „außergewöhnlichen Geist“ zu haben? Dieser Geist ist nicht gewöhnlich  der Geist, der in Daniel war, war außergewöhnlich und herausragend. Das Wort „außergewöhnlich“ deutet auf Überlegenheit hin  es gibt Geister, die nicht hervorragend sind, und viele davon sind täuschend. Der Teufel ist listig und lässt Menschen glauben, sie hätten den Heiligen Geist empfangen, obwohl es sich in Wirklichkeit um einen falschen, nachgeahmten Geist handelt.

Daniel 5,12 (Luther 2017):
„Denn es ist ein überragender Geist in ihm, dazu Verstand und Einsicht, Träume zu deuten, dunkle Sprüche zu erklären und Rätsel zu lösen. So rufe man nun Daniel, der wird dir die Deutung sagen.“

Daniel hatte Weisheit, Erkenntnis und Einsicht, die über das Natürliche hinausgingen. Auch der Heilige Geist, den wir als Gläubige empfangen, wirkt auf ähnliche Weise in uns   er befähigt uns, im Willen Gottes zu leben. Das wahre Zeichen des Heiligen Geistes ist nicht allein das Reden in Zungen oder das Weissagen, sondern ein verwandeltes Leben, geprägt von Heiligkeit, Weisheit und der Fähigkeit, Gottes Wahrheit zu erkennen und danach zu handeln.

Daniel 6,5 (Luther 2017):
„Da suchten die Fürsten und Satrapen, einen Grund zur Klage gegen Daniel zu finden in der Verwaltung des Königreichs. Aber sie konnten keinen Grund zur Klage noch ein Vergehen finden; denn er war treu, sodass keine Schuld noch Vergehen bei ihm gefunden werden konnte.“

Daniels Leben war ein kraftvolles Beispiel für Integrität. Trotz ständiger Beobachtung und dem Versuch, ihm Fehler nachzuweisen, konnte niemand etwas gegen ihn vorbringen. Seine Treue zu Gott und seinen Geboten machte ihn untadelig in den Augen der Menschen. Das ist es, was ein außergewöhnlicher Geist bewirkt – ein Leben in Reinheit, Ehrlichkeit und kompromissloser Hingabe an Gottes Wege.

Wenn du von dir sagst, dass du gerettet bist, dann sollte dieser außergewöhnliche Geist auch in dir wohnen. Das erste Zeichen für die Gegenwart des Heiligen Geistes im Leben eines Gläubigen ist Heiligkeit  das Streben danach, ein Leben zu führen, das Gottes Wesen widerspiegelt.

Aber warum ist es so, dass viele Gläubige in Zungen reden, weissagen und religiöse Aktivitäten ausüben, aber keine Spur von der Exzellenz des Heiligen Geistes in ihrem Alltag sichtbar ist? Es ist erschreckend zu hören, wie manche behaupten, ein heiliges Leben sei unmöglich  obwohl das Wort Gottes deutlich macht, dass Heiligkeit durch die Kraft des Heiligen Geistes erreichbar ist. Dennoch leben viele weiterhin weltlich  sie machen Kompromisse in Kleidung, Sprache und Verhalten, während sie sich Christen nennen.

Ist das wirklich der Heilige Geist, der in ihnen wirkt? Oder ist der Geist in ihnen verdorben?

Die gute Nachricht ist: Der außergewöhnliche Geist  der Heilige Geist   kann jederzeit neu in deinem Leben wirken. Umkehr und Glaube sind der Schlüssel zur Veränderung. Du musst glauben, dass ein heiliges Leben möglich ist und dich dem Wirken des Heiligen Geistes ganz hingeben.

Römer 8,13 (Luther 2017):
„Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt, so werdet ihr sterben müssen; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Fleisches tötet, so werdet ihr leben.“

Du musst bereit sein, dich von der Welt abzuwenden und dich ganz einem Leben zu widmen, das Gott gefällt. Das erfordert den Glauben, dass Heiligkeit nicht nur möglich, sondern von jedem Gläubigen erwartet wird. Durch den Heiligen Geist kannst du ein siegreiches Leben über die Sünde führen und Christus in allem, was du tust, widerspiegeln.

Wenn du dich Gott ganz hingibst, wird Er dein Leben führen und verwandeln, sodass du in Gerechtigkeit leben kannst. Doch das verlangt völliges Vertrauen, Glauben und die bewusste Ablehnung weltlicher Wege.

Der Herr segne dich.

Bitte teile diese Botschaft der Hoffnung und Veränderung mit anderen.


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Acht biblische Prinzipien der Evangelisation: Wie man Seelen für Christus gewinnt

Jesus Christus hat seinen Nachfolgern den großen Auftrag anvertraut – ein göttlicher Befehl, das Evangelium in der ganzen Welt zu verkünden und Menschen zu Jüngern zu machen:

„Darum geht hin und macht zu Jüngern alle Völker: Tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.“
Matthäus 28,19

Indem wir diesem Auftrag folgen, werden wir Teil von Gottes Erlösungsplan. Doch viele Gläubige fühlen sich angesichts dieser Aufgabe überfordert. Die gute Nachricht ist: Jesus sendet uns nicht einfach nur – er befähigt und führt uns durch den Heiligen Geist.

Er erinnert uns:

„Die Ernte ist groß, aber wenige sind der Arbeiter.“
Matthäus 9,37

Das zeigt: Es gibt viele Herzen, die bereit sind, das Evangelium zu empfangen – aber nur wenige, die bereit sind, zu gehen. Zum Glück zeigt uns die Bibel Prinzipien und Wege, die der Heilige Geist nutzt, um Menschen zu Christus zu führen. Wenn wir diese acht Prinzipien verstehen und anwenden, werden wir zu wirkungsvollen Werkzeugen in Gottes Hand.


1. Verkündigung (Zeugnis des Evangeliums)

Die Verkündigung ist das Fundament jeder Evangelisation. Das Evangelium ist die Kraft Gottes zur Rettung – und jeder Gläubige ist berufen, es mutig zu bezeugen.

„Geht hin in alle Welt und predigt das Evangelium aller Kreatur.“
Markus 16,15

Ob durch Predigten, persönliche Zeugnisse, Straßenevangelisation oder digitale Medien – das Evangelium muss verkündet werden. Die erste Gemeinde tat dies täglich, und der Herr fügte täglich Menschen hinzu (vgl. Apostelgeschichte 2,47).

Der Apostel Paulus betonte, dass der Glaube durch das Hören kommt:

„So kommt der Glaube aus der Predigt, das Predigen aber durch das Wort Christi.“
Römer 10,17


2. Evangelisation durch Lebensstil (Licht in der Dunkelheit)

Unser Leben muss die Botschaft widerspiegeln, die wir verkünden. Wenn Worte versagen, sprechen unsere Taten.

„So lasst euer Licht leuchten vor den Leuten, damit sie eure guten Werke sehen und euren Vater im Himmel preisen.“
Matthäus 5,16

Ein heiliges, verwandeltes Leben kann selbst verhärtete Herzen erreichen. Petrus lehrte, dass ungläubige Ehepartner durch das Verhalten ihrer gläubigen Partner gewonnen werden können:

„…damit auch die, die nicht gehorsam sind dem Wort, durch den Wandel ihrer Frauen ohne Worte gewonnen werden.“
1. Petrus 3,1

Die Frucht des Geistes (vgl. Galater 5,22–23) sollte in uns sichtbar sein und bezeugen, dass das Evangelium Kraft hat.


3. Beziehungsevangelisation (Allen alles werden)

Wirksame Evangelisation baut auf Beziehung. Paulus lebte dies vor:

„Ich bin allen alles geworden, damit ich auf alle Weise einige rette.“
1. Korinther 9,22

Paulus verwässerte nicht die Wahrheit, sondern passte seinen Ansatz den Menschen an. Er begegnete ihnen in ihrer Kultur und ihren Nöten, um Türen für das Evangelium zu öffnen – so wie Jesus mit der Frau am Jakobsbrunnen (vgl. Johannes 4).


4. Geistgeleitete Evangelisation (Dem Heiligen Geist folgen)

Evangelisation ist am fruchtbarsten, wenn sie vom Heiligen Geist geleitet wird. Nicht jeder Ort oder jede Methode bringt Frucht – wir müssen auf seine Führung hören.

Jesus sagte den Jüngern, sie sollten ihre Netze auf der rechten Seite des Bootes auswerfen – und sie fingen viele Fische (vgl. Johannes 21,6). Ebenso leitete der Heilige Geist Paulus weg von Asien und Bithynien hin nach Mazedonien (vgl. Apostelgeschichte 16,6–10).

„Denn welche der Geist Gottes treibt, die sind Gottes Kinder.“
Römer 8,14

Bitte den Herrn, dir dein persönliches Missionsfeld zu zeigen.


5. Zeichen und Wunder

Gott bestätigt sein Wort immer noch durch Wunder. Sie sind keine Selbstzwecke, sondern weisen auf Jesus Christus hin.

„Sie aber gingen hinaus und predigten an allen Orten. Und der Herr wirkte mit ihnen und bekräftigte das Wort durch die mitfolgenden Zeichen.“
Markus 16,20

Die erste Gemeinde betete nicht nur für Kühnheit, sondern auch dafür, dass Gott seine heilende Kraft zeigt:

„…damit Zeichen und Wunder geschehen durch den Namen deines heiligen Knechtes Jesus.“
Apostelgeschichte 4,30

Bitte mutig um Heilung, Befreiung und übernatürliche Begegnungen. Gott nutzt sie oft, um selbst harte Herzen zu erreichen.


6. Evangelistische Weisheit

Jesus sagte, wir sollen mit Weisheit handeln:

„Siehe, ich sende euch wie Schafe mitten unter die Wölfe; so seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben.“
Matthäus 10,16

Weisheit bedeutet zu wissen, wann, wie und was man sagen soll. Paulus riet:

„Eure Rede sei allezeit freundlich und mit Salz gewürzt, damit ihr wisst, wie ihr jedem antworten sollt.“
Kolosser 4,6

Wir sind berufen, die Wahrheit in Liebe zu sagen (vgl. Epheser 4,15) – nicht um Diskussionen zu gewinnen, sondern Seelen.


7. Opferbereite Evangelisation (Leid und Risiko)

Manche Menschen sind gefangen in Religion, Ideologien oder Unterdrückung. Sie zu erreichen, kann mit persönlichem Leid oder sogar Lebensgefahr verbunden sein.

So lebten es die Apostel:

„Und sie riefen die Apostel wieder herein, ließen sie geißeln und verboten ihnen, in dem Namen Jesu zu reden. […] Sie aber gingen […] fröhlich von dem Hohen Rat hinweg, weil sie würdig gewesen waren, um seines Namens willen Schmach zu leiden.“
Apostelgeschichte 5,40–41

Verfolgung und Martyrium gehören zur Evangelisation. Tertullian sagte: „Das Blut der Märtyrer ist der Same der Kirche.“

„Will mir jemand nachfolgen, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich und folge mir.“
Markus 8,34


8. Fürbittgebet

Manche Herzen erreicht man nicht mit Worten – sie müssen ins Reich Gottes „hineingebetet“ werden.

Paulus war darin ein Vorbild:

„Brüder und Schwestern, meines Herzens Wunsch ist, dass Israel gerettet werde; darum bete ich zu Gott.“
Römer 10,1

Gebet durchbricht Widerstand und bereitet Herzen für das Wort Gottes vor. Jesus lehrte:

„Bittet den Herrn der Ernte, dass er Arbeiter in seine Ernte sende.“
Matthäus 9,38

Unterschätze niemals die Kraft des Gebets – für Familienmitglieder, Freunde, Kollegen oder auch Fremde. Fürbitte ist eine mächtige Waffe im geistlichen Kampf (vgl. Epheser 6,18).


Wenn wir nur auf eine Methode setzen, schränken wir das Wirken des Geistes ein. Aber wenn wir all diese Werkzeuge gemeinsam anwenden, gebraucht Gott das Richtige zur richtigen Zeit, um ein Herz zu erreichen.

„Wer Seelen gewinnt, ist weise.“
Sprüche 11,30

Der Herr segne dichi


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HAST DU DIE FÜLLE VON GOTTES GÖTTLICHER KRAFT IN DIR EMPFANGEN?

2. Petrus 1,3 (LUT 2017):

„Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft.“

Einleitung: Die göttliche Versorgung in Christus

Dieser Vers ist ein grundlegender Pfeiler der christlichen Theologie. Er zeigt uns, dass Gottes Kraft nicht fern oder abstrakt ist. Sie ist lebendig, wirksam und für jeden Gläubigen in Jesus Christus zugänglich. Wenn wir Ihn durch den Glauben persönlich kennenlernen, empfangen wir alles, was wir zum Leben (geistliche Lebenskraft und ewige Rettung) und zur Frömmigkeit (ein Leben, das Gottes Wesen widerspiegelt) brauchen.

Das griechische Wort für „göttliche Kraft“ ist dynamis – davon leitet sich unser Wort „Dynamit“ ab. Es beschreibt nicht nur ein Potenzial, sondern eine explosive, wirkungsvolle Kraft, die echte Veränderung bewirkt. Diese göttliche Kraft stammt allein von Christus und wird uns durch den Heiligen Geist geschenkt.


1. Gottes Kraft hat uns Leben gegeben

Jesus Christus kam nicht, um schlechte Menschen ein wenig besser zu machen – Er kam, um Tote lebendig zu machen.

Epheser 2,1 (LUT 2017):
„Auch ihr wart tot durch eure Übertretungen und Sünden.“

Durch Adam kam die Sünde in die Welt und brachte den geistlichen Tod über alle Menschen (vgl. Römer 5,12). Doch durch Christus werden die, die an Ihn glauben, lebendig gemacht. Das ist keine bloße Symbolik, sondern ein echter Übergang vom Tod zum ewigen Leben.

Johannes 3,36 (LUT 2017):
„Wer an den Sohn glaubt, der hat das ewige Leben. Wer aber dem Sohn nicht gehorcht, der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt über ihm.“

Ewiges Leben ist nicht nur ein zukünftiges Versprechen – es ist eine gegenwärtige Realität. Sobald du dein Vertrauen auf Jesus setzt, wirst du neu geboren (vgl. Titus 3,5), vom Heiligen Geist erfüllt und bekommst Anteil an der göttlichen Natur (vgl. 2. Petrus 1,4).

Die Rettung ist keine Belohnung für moralisches Verhalten oder religiöse Leistungen. Paulus schreibt:

Epheser 2,8–9 (LUT 2017):
„Denn aus Gnade seid ihr gerettet durch den Glauben, und das nicht aus euch: Gottes Gabe ist es, nicht aus Werken, damit sich nicht jemand rühme.“


2. Gottes Kraft führt uns zur Frömmigkeit (Heiligkeit)

Gott rettet uns nicht, um uns in unserem alten Zustand zu belassen. Seine Kraft wirkt in uns, um uns zu verändern – uns dem Bild Christi ähnlich zu machen (vgl. Römer 8,29). Das ist Frömmigkeit: ein Leben, das abgesondert ist, Gott geweiht, und Frucht bringt, die aus dem Geist hervorgeht.

Hebräer 12,14 (LUT 2017):
„Jagt dem Frieden nach mit jedermann und der Heiligung, ohne die niemand den Herrn sehen wird.“

Heiligkeit (hagiasmos im Griechischen) ist keine Option – sie ist das Kennzeichen einer echten Bekehrung. Sie entsteht nicht durch äußere Verhaltensänderung, sondern durch das innere Wirken des Heiligen Geistes.

Galater 5,22–23 (LUT 2017):
„Die Frucht aber des Geistes ist Liebe, Freude, Friede, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut, Keuschheit.“

Vor der Rettung mag ein Mensch versuchen, moralisch zu leben – doch ohne den Geist führt das entweder zum Scheitern oder zum religiösen Stolz (wie bei den Pharisäern, auf die Jesus hinwies). Wahre Heiligkeit kommt nur, wenn wir uns Christus unterwerfen und uns vom Heiligen Geist leiten und heiligen lassen (vgl. Römer 8,13–14).


3. Die Kraft empfangen: Glaube, Hingabe und Gehorsam

Gottes göttliche Kraft wirkt in unserem Leben durch die Erkenntnis Christi – nicht durch bloßes Wissen, sondern durch eine persönliche, erfahrbare Beziehung (epignosis im Griechischen), die durch den Glauben an Jesus wächst.

Johannes 1,12 (LUT 2017):
„Wie viele ihn aber aufnahmen, denen gab er Macht, Gottes Kinder zu werden: denen, die an seinen Namen glauben.“

Jesus als Herrn aufzunehmen bedeutet mehr als ein Lippenbekenntnis – es ist ein Lebensstil. In biblischer Sprache bedeutet „Herr“ (Kyrios), dass man seinen eigenen Willen unter den Willen Christi stellt. Ein wahrer Gläubiger wird ein doulos – ein williger Knecht Christi.

Lukas 6,46 (LUT 2017):
„Was nennt ihr mich aber ›Herr, Herr‹, und tut nicht, was ich euch sage?“

Viele Christen heute wünschen sich die Segnungen Christi, aber nicht die Nachfolge, die damit verbunden ist. Doch Jesus stellte unmissverständlich klar:

Lukas 9,23 (LUT 2017):
„Wer mir folgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich täglich und folge mir nach.“


Shalom.



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UNTERSCHREIBE NICHT DEN VERTRAG MIT DIESEM TÖDLICHEN HERRN



Stell dir Folgendes vor: Dir wird ein Job angeboten. Die Beschreibung ist vage, die Anforderungen sind brutal – und das Endergebnis ist Leiden. Doch der eigentliche Schock ist: Dein Gehalt ist der Tod.

Würdest du diesen Vertrag unterschreiben?

Kein vernünftiger Mensch würde das tun. Und doch haben genau das Millionen – vielleicht sogar Milliarden – getan, bewusst oder unbewusst. Sie haben sich einem grausamen, unbarmherzigen Herrn verschrieben: der Sünde.

Das ist keine poetische Übertreibung. Es ist eine theologische Realität. Die Bibel beschönigt die Wahrheit nicht:

Johannes 8,34
Jesus antwortete ihnen: Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Wer Sünde tut, ist der Sünde Knecht.

Sünde ist nicht nur eine Handlung – sie ist eine Macht. Eine geistliche Kraft, die versklavt. Im Griechischen steht für „Knecht“ das Wort doulos, das völligen Besitz meint. Wer in der Sünde lebt, ist nicht frei – er ist gebunden.

Und was zahlt die Sünde?

Römer 6,23
Denn der Sünde Sold ist der Tod; die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

In biblischer Sprache meint „Tod“ (thanatos) mehr als nur das physische Sterben. Es bezeichnet die geistliche Trennung von Gott, wie sie zum ersten Mal in 1. Mose 3 sichtbar wurde, als Adam und Eva durch ihre Sünde die Gemeinschaft mit dem Schöpfer verloren.

Die Sünde ist ein Herr, der Buch führt. Er zahlt pünktlich. Sein Lohn ist immer Tod – in diesem Leben und schließlich die ewige Trennung von Gott (siehe Offenbarung 20,14–15).

Die Bibel sagt klar: Die Sünde zerstört alles, was sie berührt:

– Sie zerstört die Liebe:

Matthäus 24,12
Und weil die Gesetzlosigkeit überhandnimmt, wird die Liebe in vielen erkalten.

– Sie trennt uns von Gott:

Jesaja 59,2
Sondern eure Missetaten scheiden euch von eurem Gott, und eure Sünden verbergen sein Angesicht vor euch, dass er nicht hört.

– Sie raubt den Frieden:

Römer 3,17
Und den Weg des Friedens kennen sie nicht.

– Sie zerstört Ehen, Familien und ganze Nationen:

Sprüche 14,34
Gerechtigkeit erhöht ein Volk; aber die Sünde ist der Leute Verderben.

– Sie tötet Leib und Seele:

Jakobus 1,15
Danach, wenn die Begierde empfangen hat, gebiert sie die Sünde; die Sünde aber, wenn sie vollendet ist, gebiert den Tod.

Das ist die Realität, wenn man unter der Sünde arbeitet. Und wie jeder Arbeiter bekommt man seinen Lohn: den Tod.


ABER ES GIBT EINEN BESSEREN HERRN

Jesus Christus bietet eine radikale Alternative. Er lädt dich nicht in die Knechtschaft ein – sondern in die Kindschaft.

Johannes 8,35–36
Der Knecht bleibt nicht ewig im Haus; der Sohn bleibt ewig. Wenn euch nun der Sohn frei macht, so seid ihr wirklich frei.

Jesus vergibt nicht nur Sünden – er bricht auch die Macht der Sünde über dein Leben:

Römer 6,6–7
Wir wissen ja, dass unser alter Mensch mitgekreuzigt ist, damit der Leib der Sünde vernichtet werde, sodass wir hinfort der Sünde nicht dienen. Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.

Durch seinen Tod und seine Auferstehung hat er uns den Weg eröffnet, nicht mehr als Sklaven zu leben, sondern als Söhne und Töchter Gottes.

Galater 4,7
So bist du nun nicht mehr Knecht, sondern Kind; wenn aber Kind, dann auch Erbe durch Gott.

Er schenkt Leben – im vollsten Sinn:

Geistliches Leben

Johannes 5,24
Wer mein Wort hört und glaubt dem, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben und kommt nicht ins Gericht, sondern er ist vom Tod zum Leben hindurchgedrungen.

Überfließendes Leben

Johannes 10,10
Ich bin gekommen, damit sie das Leben haben und volle Genüge.

Ewiges Leben

Johannes 17,3
Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, der du allein wahrer Gott bist, und den du gesandt hast, Jesus Christus, erkennen.

Und dieses Leben kann man sich nicht verdienen – es ist ein Geschenk:

Römer 6,23b
…die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in Christus Jesus, unserm Herrn.

Es wird empfangen durch Umkehr und Glauben an Jesus Christus.


WARUM DIE SÜNDE WÄHLEN, WENN DAS LEBEN ANGEBOTEN WIRD?

Mal ehrlich: Am Anfang fühlt sich Sünde wie Freiheit an. Aber das ist trügerisch. Was mit Genuss beginnt, endet in Schmerz. Was wie Freiheit wirkt, endet in Ketten.

Jesus bietet etwas Besseres: eine leichte Last, wahren Frieden und Ruhe für deine Seele.

Matthäus 11,28–30
Kommt her zu mir, alle, die ihr mühselig und beladen seid; ich will euch erquicken.
Nehmt auf euch mein Joch und lernt von mir; denn ich bin sanftmütig und von Herzen demütig; so werdet ihr Ruhe finden für eure Seelen.
Denn mein Joch ist sanft, und meine Last ist leicht.

Er verändert nicht nur dein Ziel – er verändert deine Identität und Bestimmung.

Wenn du unter der Last der Sünde gelebt hast, dann ist heute der Moment, um umzukehren. Die Gnade Gottes steht dir jetzt offen.

2. Korinther 6,2
Siehe, jetzt ist die willkommene Zeit, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!


BIST DU BEREIT, FREI ZU WERDEN?

Bist du bereit, den grausamen Herrn der Sünde zu verlassen und dem liebenden Retter Jesus Christus zu folgen?

Dann beginnt es mit Buße – einem Abwenden von der Sünde – und vollem Vertrauen auf das, was Jesus am Kreuz getan hat.

Bete. Übergib ihm dein Leben. Rufe ihn heute an.

Römer 10,13
Denn »wer den Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden.«

Gott segne dich.

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BETET, SUCHT UND KLOPFT AN

Ehre sei dem Retter der Welt, unserem Herrn und Erlöser Jesus Christus!

In Matthäus 7,7–8 lehrt uns Jesus ein grundlegendes Prinzip über Gottes Bereitschaft, auf seine Kinder zu reagieren:

„Bittet, so wird euch gegeben; suchet, so werdet ihr finden; klopfet an, so wird euch aufgetan.
Denn wer da bittet, der empfängt; und wer da sucht, der findet; und wer da anklopft, dem wird aufgetan.“
– Matthäus 7,7–8 LUT

Dieser Abschnitt ist Teil der Bergpredigt (Matthäus 5–7), in der Jesus die Prinzipien des Lebens im Reich Gottes beschreibt. Wenn Jesus uns auffordert zu bitten, zu suchen und anzuklopfen, spricht Er nicht von gelegentlichen Versuchen, sondern von beharrlichem, glaubensvollem Suchen nach Gott. Es sind keine passiven Vorschläge, sondern aktive, andauernde Handlungen.


Warum beten?

Weil „wer da bittet, der empfängt.“

Gebet ist unsere direkte Verbindung zu Gott. Es drückt sowohl Abhängigkeit als auch Vertrauen aus. In Philipper 4,6 steht:

„Sorgt euch um nichts, sondern in allen Dingen lasst eure Bitten in Gebet und Flehen mit Danksagung vor Gott kundwerden!“
– Philipper 4,6 LUT

Gott ist nicht fern – Er sehnt sich nach Beziehung. Wenn wir im Glauben und in Übereinstimmung mit Seinem Willen beten, dürfen wir gewiss sein, dass Er antwortet (vgl. 1. Johannes 5,14–15).


Warum suchen?

Weil „wer da sucht, der findet.“

Suchen geht tiefer als Bitten. Es zeigt ein Verlangen, Gott selbst zu erkennen, nicht nur etwas von Ihm zu erhalten. Gott verspricht, dass diejenigen, die Ihn aufrichtig suchen, Ihn auch finden werden:

„Ihr werdet mich suchen und finden; denn wenn ihr mich von ganzem Herzen suchen werdet,
so will ich mich von euch finden lassen, spricht der HERR.“
– Jeremia 29,13–14a LUT

Suchen bedeutet, aktiv zu werden – durch Bibelstudium, Lobpreis, Jüngerschaft und Zeit in Seiner Gegenwart. Es geht darum, unseren Willen an den Seinen auszurichten und in der Gemeinschaft mit Ihm zu wachsen.


Warum anklopfen?

Weil „wer da anklopft, dem wird aufgetan.“

Anklopfen steht für Ausdauer und mutiges Zutreten zu dem, was zunächst verschlossen scheint. Jesus spricht in Lukas 11,5–10 in einem Gleichnis über einen Mann, der mitten in der Nacht an die Tür seines Freundes klopft – ein Bild für beharrliches Gebet.

Anklopfen bedeutet auch, Glauben in die Tat umzusetzen – wie ein Kind, das sicher ist, dass sein Vater antwortet. In Offenbarung 3,20 sagt Jesus:

„Siehe, ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wenn jemand meine Stimme hört und die Tür auftut,
zu dem werde ich hineingehen und das Abendmahl mit ihm halten und er mit mir.“
– Offenbarung 3,20 LUT

Anklopfen ist gelebter Glaube – durch Gehorsam, Großzügigkeit, Evangelisation und mutige Schritte im Vertrauen auf Gott. Es bedeutet nicht nur zu warten, sondern Gott bewusst in alle Lebensbereiche einzuladen.


Nicht nur eines – sondern alle drei

Viele Menschen bleiben beim Beten stehen. Sie bitten, aber sie suchen nicht Gottes Gegenwart und klopfen nicht mit Glauben und Gehorsam an. Doch Jesus nennt alle drei – denn jedes hat seinen Sinn und ist notwendig für eine tiefe, verändernde Beziehung zu Gott.

Man kann kurzfristig durch Gebet allein Antworten erhalten. Aber wer Gott sehen, Seine Stimme erkennen und offene Türen im geistlichen Leben erleben möchte, muss tiefer gehen:

Bete im Glauben.
Suche mit Hingabe.
Klopfe mit Ausdauer.

Gott versteckt sich nicht – Er lädt dich ein zur Gemeinschaft mit Ihm.


Eine Warnung und eine Ermutigung

Manche Christen verlassen sich geistlich auf den Glauben anderer – ihrer Pastoren, Leiter oder Fürbitter. Es ist gut, um Gebet und geistliche Begleitung zu bitten, aber Gott sucht persönliche Beziehung mit jedem Einzelnen.

„Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir.“
– Johannes 10,27 LUT

Wenn du nur bittest, kannst du empfangen. Doch wenn du auch suchst und anklopfst, wirst du Seine Stimme erkennen, in Seinem Willen leben und Türen sich öffnen sehen, die niemand schließen kann (vgl. Offenbarung 3,8).


Bittest du? Suchst du? Klopfst du an?

Wenn nicht – fang heute damit an. Nimm dir regelmäßig Zeit für Gebet. Tauche ein in Sein Wort. Bete an. Diene. Teile das Evangelium. Sei großzügig. Gehorche Seinem Ruf. All das sind Formen des Anklopfens.

Jesus ist nahe – und Er hat versprochen, dass alle, die Ihn von Herzen suchen, Ihn finden werden:

„Der HERR ist gütig gegen die, die auf ihn hoffen,
und gegen die Seele, die ihn sucht.“
– Klagelieder 3,25 LUT

Maranatha – der Herr kommt.


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Was ist das Jubeljahr in der Bibel?

Das Jubeljahr – auch bekannt als Jubelzeit oder Jubeljahr der Freiheit – war ein von Gott eingesetztes besonderes Jahr im Kalender Israels. Es fand alle 50 Jahre statt und stand im Zeichen von Ruhe, Freilassung und Wiederherstellung. Es spiegelte Gottes Herz für Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Neuanfang wider.

Ein göttlicher Rhythmus: Sieben mal sieben – dann das Jubeljahr

Gott gebot den Israeliten, sieben Sabbatjahre zu zählen (7 × 7 = 49 Jahre). Das darauffolgende Jahr – das 50. – sollte als heiliges Jahr ausgesondert werden:

3. Mose 25,8–10 (LUT 2017)
„Und du sollst zählen sieben Sabbatjahre, nämlich siebenmal sieben Jahre, sodass die Zeit der sieben Sabbatjahre neunundvierzig Jahre ergibt. Da sollst du den Schofar ertönen lassen… Und ihr sollt das fünfzigste Jahr heiligen und Freiheit ausrufen im Lande für alle seine Bewohner. Ein Erlassjahr soll es euch sein; da soll ein jeder wieder zu seinem Besitz und zu seiner Sippe kommen.“

Ein Jahr der Ruhe, Befreiung und Wiederherstellung

Im Jubeljahr war jede landwirtschaftliche Tätigkeit untersagt – kein Säen, kein Ernten, kein Zurückschneiden. Das Land sollte ruhen, was das Vertrauen auf Gottes Versorgung symbolisierte.

Doch wie sollten die Menschen zwei Jahre lang ohne Ernte überleben – im 49. Jahr (ein Sabbatjahr) und im 50. Jahr (das Jubeljahr)?

Gott versprach einen überfließenden Segen im 48. Jahr, der ausreichen würde, um sie während dieser zwei Jahre zu versorgen.

Hauptmerkmale des Jubeljahres

1. Ruhe von Arbeit
Das Land sollte ruhen. Kein Ackerbau, keine Weinlese – ein Ausdruck des Vertrauens auf Gottes Versorgung.

2. Schuldenerlass
Alle Schulden wurden erlassen. Niemand durfte den anderen ausnutzen, weil das nächste Jubeljahr noch lange hin war.

3. Freiheit für Sklaven
Alle hebräischen Sklaven sollten freigelassen und in ihre Familien zurückgeführt werden.

4. Rückgabe von Eigentum
Land, das wegen Armut verkauft wurde, musste an die ursprüngliche Familie zurückgegeben werden. So wurde dauerhafte Armut vermieden.

Das Jubeljahr als Hinweis auf Christus

Das Jubeljahr war ein prophetischer Vorgeschmack auf das, was Christus am Kreuz vollbracht hat. Jesus kam, um die geistliche Bedeutung des Jubeljahres zu erfüllen:

Lukas 4,18–19 (LUT 2017)
„Der Geist des Herrn ist auf mir, weil er mich gesalbt hat… Er hat mich gesandt, zu predigen das Evangelium den Armen, zu predigen den Gefangenen, dass sie frei sein sollen, und den Blinden, dass sie sehen sollen, und die Zerschlagenen zu entlassen in die Freiheit, zu verkündigen das Gnadenjahr des Herrn.“

Jesus ist unser ewiges Jubeljahr. Durch ihn:

  • Sind wir von der Sklaverei der Sünde befreit

  • Werden unsere geistlichen Schulden vergeben

  • Werden wir in die Gemeinschaft mit Gott, unserem Erbteil, wiederhergestellt

  • Werden wir von Furcht, Krankheit und dämonischer Bindung erlöst

Praktische Lektionen für Gläubige heute

Auch wenn wir das Jubeljahr heute nicht im wörtlichen, landwirtschaftlichen Sinne feiern, trägt es doch wichtige geistliche Prinzipien für unser Leben in sich:

1. Die Bedeutung der Ruhe
In unserer schnelllebigen Welt ist echte, tiefe Ruhe kostbar. Gott schätzt bewusste Zeiten der Erneuerung – nicht nur wöchentliche Sabbate, sondern auch längere Zeiten, um in seiner Gegenwart zu verweilen. Plane geistliche Auszeiten, um aufzutanken.

2. Die Kraft der Vergebung
Das Jubeljahr ruft uns auf, andere loszulassen – nicht nur in finanzieller, sondern auch in emotionaler und zwischenmenschlicher Hinsicht.
Lukas 6,37 (LUT 2017):

„Vergebt, so wird euch vergeben.“
Wir alle werden einmal selbst Vergebung brauchen.

3. Sei ein gerechter und großzügiger Arbeitgeber
Wenn du Verantwortung für andere trägst, sorge dich um ihr Wohlergehen. Gewähre Zeiten der Ruhe, nicht als Strafe, sondern als Zeichen von Gnade. Gott sieht, wie du mit anderen umgehst.

Was das Jubeljahr nicht ist

Der Begriff „Jubeljahr“ wird heute oft für Hochzeitsjubiläen oder Geburtstagsfeiern verwendet. Doch das biblische Jubeljahr ist mehr als nur ein freudiger Anlass – es ist ein Ausdruck von Gottes Erlösungsplan: Ein Jahr des Loslassens, der Wiederherstellung und der göttlichen Gnade.

Hast du dein geistliches Jubeljahr in Christus erlebt?
Jesus ist der Einzige, der wahre Freiheit schenken, die Schuld vergebe das Verlorene wiederherstellen kann.

2. Korinther 6,2 (LUT 2017):
„Siehe, jetzt ist die Zeit der Gnade, siehe, jetzt ist der Tag des Heils!“

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Ist die Dreieinigkeit biblisch?

In der christlichen Tradition gehört das Verständnis von „Gottes Wesen“ oder die „Lehre von der Dreieinigkeit“ zu den meistdiskutierten theologischen Themen. Viele Spaltungen zwischen christlichen Konfessionen gehen heute auf unterschiedliche Auffassungen über die Natur Gottes zurück.

Einige Christen glauben, dass Gott in seinem Wesen einer ist, aber in drei unterschiedlichen Personen existiert: Vater, Sohn und Heiliger Geist. Das ist die klassische Lehre von der Dreieinigkeit. Andere hingegen glauben, dass Gott ein einheitliches Wesen ist und lehnen die Vorstellung von drei Personen ab – manche bestreiten sogar die Göttlichkeit Jesu oder die Personhaftigkeit des Heiligen Geistes. So gibt es zum Beispiel Gruppen wie die Oneness-Pfingstler, die die traditionelle Trinitätslehre ablehnen und Gott als eine einzige Person betrachten, die sich in unterschiedlichen Formen offenbart (Vater, Sohn und Heiliger Geist). Wieder andere verstehen den Heiligen Geist nicht als eigene Person, sondern lediglich als Gottes Kraft oder Einfluss.

Doch was ist nun die Wahrheit? Und worauf sollten wir unser Verständnis gründen?

Der Kernpunkt: Gottes Wesen erkennen

Der erste Schritt, um diese Debatte zu verstehen, ist ein Blick auf das Wesen Gottes. Wenn wir Gottes Wesen missverstehen, entstehen Verwirrung und Spaltung. Die zentrale Frage lautet: Wie viele Götter gibt es? Interessanterweise sind sich trotz aller Unterschiede alle einig: „Gott ist einer“ – genau so, wie es die Schrift sagt.

Markus 12,29 (Lutherbibel 2017):
„Jesus aber antwortete ihm: Das erste Gebot ist das: Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der Herr allein.“

Diese grundlegende Wahrheit ist zentral für alle Christen und spiegelt den uralten jüdischen Glauben an die Einheit Gottes wider, bekannt als das „Schema Jisrael“, das seit Jahrtausenden ein Kernbestandteil jüdischen Glaubens ist. Jesus bekräftigt dies und weist damit auf die Einheit Gottes als Schlüssel zum Verständnis aller theologischen Fragen hin.

Trotz der unterschiedlichen Auffassungen über die genaue Natur Gottes betonen alle diese Gruppen die Bedeutung von Jesu Erlösungswerk und der Gegenwart des Heiligen Geistes im Leben der Gläubigen.

Ein Beispiel: Wenn eine Person Zuckerrohr ein „Blatt“ nennt und eine andere es als „Frucht“ bezeichnet, ändert das nichts an der Tatsache, dass es sich um dieselbe Pflanze handelt. Die Begriffe mögen unterschiedlich sein, aber die Natur bleibt gleich. Ebenso teilen Vater, Sohn und Heiliger Geist trotz unterschiedlicher Rollen dasselbe göttliche Wesen. Gott ist einer, und sein Wesen ändert sich nicht – unabhängig davon, wie er sich offenbart oder wie wir ihn wahrnehmen.

Gott ist einer – ein Geheimnis in drei Personen

Die Wahrheit ist letztlich, dass Gott einer ist, sich aber in drei unterschiedlichen Personen offenbart hat, um sein Werk in unserem Leben zu vollbringen. Es ist nicht so, dass Gott geteilt wäre oder dass es drei verschiedene Götter gäbe. Vielmehr existiert er in drei Personen zu unserem Heil.

Oft wird das Beispiel von Wasser verwendet, um dieses Geheimnis zu veranschaulichen: Wasser kann in drei Formen auftreten – flüssig, als Dampf und als Eis –, bleibt aber dennoch immer Wasser. So sind Vater, Sohn und Heiliger Geist zwar unterscheidbar, aber sie sind der eine und gleiche Gott, der in vollkommener Einheit wirkt.

Hätte die Menschheit nicht in Sünde gefallen, hätte Gott sich nicht in diesen drei Rollen offenbaren müssen. Er wäre einfach geblieben, wie er ist – ein Gott, der Vater. Doch durch die Sünde wurde Gott in Jesus Christus Mensch, um uns zu erlösen. Und durch den Heiligen Geist wohnt er nun in uns und stellt die verlorene Beziehung wieder her, die wir in Eden verloren haben.

Deshalb ist Gott nicht geteilt. Er ist einer. Nirgendwo in der Schrift wird die Vorstellung von drei verschiedenen Göttern unterstützt. Doch diese Meinungsverschiedenheit sollte uns nicht zu unnötigem Streit führen. Wer an die Dreieinigkeit glaubt und den einen wahren Gott anbetet, sollte sich nicht von anderen Gläubigen trennen, nur weil sie die Dreieinigkeit anders verstehen. Das Entscheidende ist, dass wir Gott in Geist und Wahrheit anbeten und das Wirken des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in unserem Leben erkennen.

Fazit: Einheit in Christus

Wenn du ein Christ bist und Christus als deinen Retter angenommen hast – und dein Glaubensbruder oder deine Glaubensschwester ebenso an Christus glaubt, aber eine andere Sicht zur Dreieinigkeit hat – dann ist das in Ordnung. Es ist keine Frage des Heils, solange der eine wahre Gott angebetet wird, auch wenn das Geheimnis der Dreieinigkeit noch nicht ganz verstanden ist. Bete einfach für sie und vertraue darauf, dass Gott die Wahrheit zur rechten Zeit offenbaren wird.

Lasst uns danach streben, in Liebe und Erkenntnis zu wachsen und uns nicht durch theologische Nebensächlichkeiten voneinander trennen. Denn wie Paulus sagt:

1. Korinther 8,1b (Lutherbibel 2017):
„Die Liebe aber baut auf.“

Lasst uns einander aufbauen – nicht spalten –, im Licht unseres gemeinsamen Glaubens an Jesus Christus.

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