Was bedeutet es, „mit ganzem Herzen treu zum Herrn zu bleiben“? (Apostelgeschichte 11,23, ESV)

Was bedeutet es, „mit ganzem Herzen treu zum Herrn zu bleiben“? (Apostelgeschichte 11,23, ESV)

Die Frage:

Was meinten die Apostel, als sie die neuen Gläubigen in Antiochia ermutigten, „mit fester Entschlossenheit treu zum Herrn zu bleiben“? Was ist die tiefere geistliche Bedeutung hinter dieser Ermahnung?

Biblischer Kontext – Apostelgeschichte 11,22–24 (Lutherbibel 2017)

22 Da kam die Nachricht davon in die Ohren der Gemeinde in Jerusalem, und sie sandten Barnabas nach Antiochia.

23 Als er kam und die Gnade Gottes sah, freute er sich und ermahnte sie alle, mit festem Herzen dem Herrn treu zu bleiben,

24 denn er war ein guter Mann, voll Heiligen Geistes und Glaubens. Und es wurde eine große Menge hinzugefügt zum Herrn.


Verstehen der Ermahnung

Barnabas’ Aufforderung an die neuen heidnischen Gläubigen in Antiochia – „mit festem Herzen dem Herrn treu zu bleiben“ – war mehr als eine flüchtige Ermutigung. Es war eine wesentliche theologische Ermahnung, ihren Glauben tief und aufrichtig in Christus zu verankern, mit Herzen, die ihm vollständig verpflichtet sind.

Das griechische Wort, das mit „fester Entschlossenheit“ (πρόθεσις τῆς καρδίας) übersetzt wird, bedeutet wörtlich „der bewusste Entschluss des Herzens“. Dies deutet auf eine ganzheitliche Hingabe hin, die nicht von Emotionen oder äußeren Segnungen getrieben wird, sondern von einer bewussten, inneren Entscheidung, Christus zu folgen – unabhängig vom Preis.


Die Bedeutung der richtigen Motive

Im ganzen Schriftbild zeigt sich, dass Gott großen Wert auf die Motive des Herzens legt. Der Ruf, mit aufrichtigem Herzen treu zu bleiben, war entscheidend, da viele versucht sein könnten, Christus aus den falschen Gründen zu folgen: wegen persönlichem Gewinn, sozialer Anerkennung, Wundern oder Segnungen.

Doch das Evangelium ruft zur Buße von der Sünde und zum Glauben an Christus als Erlöser und Herrn (Markus 1,15; Römer 10,9). Ein oberflächlicher oder eigennütziger Glaube wird Prüfungen oder Verfolgungen nicht standhalten (Matthäus 13,20–21).


Hebräer 4,12 (Lutherbibel 2017)

Denn das Wort Gottes ist lebendig und wirksam und schärfer als jedes zweischneidige Schwert; es dringt durch bis zur Teilung von Seele und Geist, von Gelenk und Mark und ist ein Richter der Gedanken und Gesinnungen des Herzens.


Dieser Vers erinnert uns daran, dass Gottes Wort die wahre Absicht hinter unserem Glauben offenbart. Er sieht, ob wir Christus aus Liebe und Wahrheit folgen oder aus Bequemlichkeit.


Wahrer Glaube ist im Evangelium verwurzelt

Biblischer Glaube ist nicht transaktional (d. h. „Ich folge Christus, damit er mich segnet“); er ist transformierend. Es bedeutet, an den sühnebringenden Tod und die Auferstehung Jesu Christi zum Vergeben der Sünden zu glauben (1. Korinther 15,3–4) und unser Leben Ihm als Herrn zu übergeben (Lukas 9,23–24).


2. Korinther 5,15 (Lutherbibel 2017)

… und er ist für alle gestorben, damit die, die leben, nicht mehr sich selbst leben, sondern dem, der für sie gestorben und auferstanden ist.


Christus nach materiellen Vorteilen oder Bequemlichkeit zu folgen, führt zu einem schwachen Glauben, der die Härten nicht übersteht. Doch diejenigen, die Jesus folgen, um von der Sünde befreit zu werden, in Heiligkeit zu wandeln und Gott zu verherrlichen, bleiben standhaft, selbst im Leid (Philipper 1,29; Jakobus 1,12).


Warum diese Lehre für neue Gläubige wichtig ist

Die Apostel wussten, dass die frühe Kirche Verfolgung, falsche Lehren und geistliche Ablenkungen erleben würde. Deshalb betonte Barnabas sofort die Grundlage der völligen Hingabe. Eine auf Wahrheit gegründete Gemeinde, statt auf Trends oder Vorteile, würde unter Druck gedeihen und das Evangelium treu verbreiten.

Auch heute ist es entscheidend, neue Gläubige nach diesem Prinzip zu lehren: Christus zu folgen für das, was er ist, nicht für das, was wir von ihm wollen.


Lukas 14,26–27 (Lutherbibel 2017)

Wenn jemand zu mir kommt und hasst nicht seinen Vater und seine Mutter und seine Frau und Kinder und Brüder und Schwestern, ja, sogar sein eigenes Leben, der kann nicht mein Jünger sein. Wer nicht sein Kreuz trägt und mir nachfolgt, der kann nicht mein Jünger sein.


Dies zeigt, dass wahres Jüngerschaft eine völlige Umstellung der Lebensprioritäten erfordert, mit Christus im Zentrum.


Das richtige Herz: Jesus aus den richtigen Gründen folgen

Der richtige Zweck des Herzens ist dieser:

  • Christus zu folgen, um von der Sünde befreit zu werden

  • Gott zu kennen und zu lieben, wie er wirklich ist

  • In Gehorsam und Anbetung Jesus als Erlöser und König zu leben

  • Ewiges Leben in ihm zu schätzen, nicht vorübergehende Segnungen


Johannes 6,26–27 (Lutherbibel 2017)

Jesus antwortete ihnen: „Wahrlich, wahrlich, ich sage euch: Ihr sucht mich nicht, weil ihr Zeichen gesehen habt, sondern weil ihr von den Broten gegessen habt und satt wurdet. Arbeitet nicht für das vergehende Brot, sondern für das Brot, das bleibt zum ewigen Leben…“


Viele in Jesu Zeit folgten ihm wegen der Wunder und der Versorgung, aber verließen ihn, als seine Worte ihre Herzen herausforderten (Johannes 6,66). Dasselbe gilt heute. Ein Herz, das auf Eigeninteresse gegründet ist, wird weggehen; aber ein Herz, das auf Christus gegründet ist, wird bleiben.


Schlussfolgerung: Bleibe mit festem Herzen treu

Barnabas’ Worte sind zeitlos. Gott ruft uns immer noch dazu auf, mit festem Herzen treu zum Herrn zu bleiben – eine bewusste, aufrichtige Hingabe, die Christus über alles andere stellt.

Lassen Sie uns ein Evangelium lehren und leben, das tiefer geht als Emotionen, Wohlstand oder Beliebtheit. Lassen Sie uns Jesus folgen, weil er es wert ist, weil er rettet, und weil er allein der Weg, die Wahrheit und das Leben ist (Johannes 14,6).


Kolosser 2,6–7 (Lutherbibel 2017)

Wie ihr nun Christus Jesus, den Herrn, empfangen habt, so wandelt in ihm, verwurzelt und erbaut in ihm und fest im Glauben, wie ihr euch gelehrt habt, und seid dankbar.


Möge der Herr dich segnen und dein Herz in Ihm fest bleiben.


 

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Über den Autor

Rehema Jonathan editor

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