Als Jesus sagte: „Niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du?“ (Johannes 16,5), was wollte Er damit ausdrücken?
Um diese Aussage zu verstehen, müssen wir uns den Zusammenhang und die geistliche Bedeutung genauer ansehen:
Johannes 16,5–7 (Lutherbibel 2017)
„Jetzt aber gehe ich hin zu dem, der mich gesandt hat; und niemand von euch fragt mich: Wohin gehst du? Doch weil ich dies zu euch geredet habe, ist euer Herz voll Traurigkeit. Aber ich sage euch die Wahrheit: Es ist gut für euch, dass ich weggehe. Denn wenn ich nicht weggehe, kommt der Tröster nicht zu euch; wenn ich aber gehe, will ich ihn zu euch senden.“
Am Abend vor Seiner Kreuzigung sprach Jesus mit Seinen Jüngern über Sein bevorstehendes Weggehen. Dieser Moment war theologisch gesehen von größter Bedeutung. Wenn Jesus sagte, dass Er „zu dem geht, der Ihn gesandt hat“, meinte Er damit Seine Rückkehr zum Vater (vgl. Johannes 14,28). Damit deutete Er an, dass Sein irdisches Erlösungswerk vollendet war.
Dass keiner der Jünger fragte: „Wohin gehst du?“, zeigt, wie tief ihre Trauer und Verwirrung waren. Ihre Herzen waren so sehr von Schmerz erfüllt, dass sie den Sinn von Jesu Worten nicht mehr erfassten. Sie sahen nur den Verlust, der ihnen bevorstand, anstatt den göttlichen Plan, der sich gerade erfüllte. Das macht deutlich, wie sehr menschliche Gefühle manchmal das geistliche Verständnis verdunkeln können.
Doch Jesu Weggang war notwendig denn nur so konnte der Heilige Geist, der Tröster oder Beistand (griechisch Parakletos), kommen. Der Heilige Geist (vgl. Johannes 14,16 17.26) setzt das Werk Jesu auf Erden fort: Er führt, lehrt und stärkt die Gläubigen für ihren Auftrag. Jesus versichert Seinen Jüngern, dass Seine sichtbare Gegenwart durch die unsichtbare, aber tiefere Gegenwart des Geistes ersetzt werden würde.
Diese Veränderung vom sichtbaren Jesus zur inneren Gegenwart des Heiligen Geistes erfüllt Jesu Verheißung, dass Er Seine Jünger nicht allein lässt (Johannes 14,18). Der Geist tröstet, leitet und befähigt die Gläubigen, das Evangelium mutig und treu zu leben.
Als der Heilige Geist an Pfingsten kam (Apostelgeschichte 2), wurden die Jünger völlig verwandelt. Ihre Trauer verwandelte sich in Freude, ihre Furcht in Mut ein Beispiel für alle, die den Geist empfangen.
Hast du den Heiligen Geist empfangen?
Die Bibel lehrt, dass wir den Heiligen Geist empfangen, wenn wir an Jesus Christus glauben, Buße tun und uns taufen lassen als Zeichen der Vergebung unserer Sünden und des neuen Lebens in Christus.
Apostelgeschichte 2,38–39 (Lutherbibel 2017)
„Petrus sprach zu ihnen: Tut Buße, und jeder von euch lasse sich taufen auf den Namen Jesu Christi zur Vergebung eurer Sünden, so werdet ihr die Gabe des Heiligen Geistes empfangen. Denn euch gilt die Verheißung und euren Kindern und allen, die ferne sind, so viele der Herr, unser Gott, herzurufen wird.“
Buße bedeutet, sich von der Sünde abzuwenden und sich Gott zuzuwenden. Die Taufe ist das äußere Zeichen dafür, dass wir mit Christus in Seinen Tod und Seine Auferstehung hineingenommen werden (Römer 6,3–4). Durch den Heiligen Geist werden wir befähigt, ein neues Leben zu führen und Gottes Willen in dieser Welt zu erfüllen.
Wenn du das noch nicht getan hast, dann setze heute dein Vertrauen auf Jesus, tue von Herzen Buße und lasse dich taufen als Bekenntnis deines neuen Glaubens. Dann wird der Heilige Geist in dir wohnen und dich auf dem Weg mit Gott führen.
Möge der Herr dich segnen, dich erfüllen und dich durch Seinen
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