Gepriesen sei der Name unseres Retters JESUS, unserer festen Burg! (Sprichwörter 18,10)
Wir sind nicht dazu berufen, nur uns selbst zu lieben oder nur die, die unseren Glauben teilen oder unserer Familie angehören. Vielmehr sind wir aufgerufen, sogar diejenigen zu lieben, die fern von unserem Glauben, unserer Kultur oder unseren Ideologien stehen. Diese Menschen bezeichnet die Bibel als unsere „Nächsten“.
Jesus lehrt, dass Liebe sich nicht auf diejenigen beschränken sollte, die uns bereits lieben. In der Bergpredigt erklärt er klar:
„Wenn ihr liebt, die euch lieben, welchen Lohn habt ihr dafür? Tun nicht auch die Zöllner dasselbe? Und wenn ihr nur eure Brüder grüßt, was tut ihr Besonderes? Tun nicht auch die Heiden dasselbe? Darum sollt ihr vollkommen sein, wie euer himmlischer Vater vollkommen ist.“ — Matthäus 5,46–48 (Lutherbibel 2017)
Im Alten Testament verstand man unter „Nächsten“ meist jemanden aus dem eigenen Stamm, der eigenen Religion oder Nation. Deshalb vermieden die Israeliten den Umgang mit Fremden und sahen Menschen anderer Nationen oft als Feinde. Zu dieser Zeit war das nicht unbedingt falsch, denn die volle Offenbarung von Gottes Liebe hatten sie noch nicht erfahren.
Als jedoch Jesus Christus kam — der Mittler des Neuen Bundes (Hebräer 12,24) — brachte er die volle Wahrheit und machte klar, dass unser Nächster nicht nur jemand unseres Stammes oder Glaubens ist.
Jesus korrigierte die begrenzte Vorstellung von Nächstenliebe und gab ein radikales neues Gebot:
„Ihr habt gehört, dass gesagt ist: ‚Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen.‘ Ich aber sage euch: Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder eures Vaters im Himmel werdet. Er lässt seine Sonne aufgehen über Böse und Gute und lässt regnen über Gerechte und Ungerechte.“ — Matthäus 5,43–45 (Lutherbibel 2017)
Diese Art von Liebe spiegelt den Charakter unseres himmlischen Vaters wider — eine Liebe, die sowohl die Gerechten als auch die Ungerechten, die Guten wie die Bösen erreicht.
Eines Tages wollte ein Gesetzeslehrer Jesus auf die Probe stellen und fragte, wie man das ewige Leben erben könne. Jesus antwortete, man solle Gott und seinen Nächsten lieben. Daraufhin fragte er, um sich selbst zu rechtfertigen:
„Und wer ist mein Nächster?“ — Lukas 10,29 (Lutherbibel 2017)
Jesus erzählte daraufhin das Gleichnis vom barmherzigen Samariter (Lukas 10,30–37). Ein Mann reiste von Jerusalem nach Jericho und wurde von Räubern überfallen. Ein Priester und ein Levit, beides Juden, gingen an ihm vorbei. Doch ein Samariter — von den Juden als Außenseiter und religiöser Feind angesehen — hielt an, pflegte seine Wunden und sorgte für seine Genesung.
Dann fragte Jesus:
„Wer von diesen dreien, meinst du, war dem Mann ein Nächster?“ Der Gesetzeslehrer antwortete: „Der, der Barmherzigkeit an ihm übte.“ Jesus sprach zu ihm: „So geh hin und tu desgleichen!“ — Lukas 10,36–37 (Lutherbibel 2017)
Dieses Gleichnis zeigt eindrucksvoll: Ein wahrer Nächster zu sein bedeutet, Barmherzigkeit zu zeigen — nicht nur gegenüber denjenigen, die unserem Glauben oder Stamm angehören, sondern gegenüber jedem in Not, unabhängig von Herkunft oder Überzeugung.
Jesus lehrte die Juden — und uns heute — dass, wie Gott die Sonne über Böse und Gute aufgehen lässt, auch wir das Licht von Liebe, Güte und Großzügigkeit auf alle Menschen scheinen lassen müssen — egal, ob sie wie wir sind oder nicht.
Liebe nur auf Religion, Stamm, politische Überzeugung oder Hautfarbe zu begrenzen, verschließt uns davor, die Fülle von Gottes Gnade zu erfahren und widerzuspiegeln.
„Liebt eure Feinde, tut Gutes denen, die euch hassen, und leiht, ohne etwas zu erhoffen! Dann wird euer Lohn groß sein, und ihr werdet Söhne des Höchsten sein; denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“ — Lukas 6,35 (Lutherbibel 2017)
Seien wir ehrlich — unsere Feinde oder Menschen, die uns völlig fremd sind, zu lieben, fällt uns nicht leicht. In unserer menschlichen Kraft ist es unmöglich. Aber Gott hat uns nicht allein gelassen.
Er hat uns den Heiligen Geist gegeben, der uns stärkt und hilft, unsere natürlichen Grenzen zu überwinden.
„Ich vermag alles durch den, der mich mächtig macht, Christus.“ — Philipper 4,13 (Lutherbibel 2017)
Lasst uns also um Gnade beten, damit wir Liebe über Grenzen hinweg leben können und vollkommen sein dürfen, wie unser himmlischer Vater vollkommen ist.
Maranatha! (Komm, Herr Jesus!) Teile diese Botschaft gerne mit anderen.
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