Ein Opfer, das gemäß der Weisung von Gottes Wort dargebracht wird, besitzt eine tiefgehende geistliche Kraft für denjenigen, der es bringt. Während manche Anliegen allein durch Gebet gelöst werden können, erfordern andere die vereinte Kraft von Gebet und Opfer.
Betrachten wir den biblischen Bericht, um unser Verständnis zu vertiefen.
Als der Prophet Samuel berufen wurde, David anstelle Sauls zum König zu salben, zeigt die Schrift seine tiefe Furcht vor diesem Auftrag.
Warum fürchtete sich Samuel? Weil König Saul eifersüchtig war und Angst hatte, seinen Thron zu verlieren. Die Salbung eines anderen Königs bedeutete Sauls Verwerfung durch Gott und bedrohte sein Leben. Eifersucht und Zorn können tödliche Reaktionen hervorrufen, und so befürchtete Samuel, dass Saul sowohl ihn als auch den von Gott erwählten Nachfolger töten würde.
Doch Gottes souveräner Plan war es, David zu salben, ohne Blutvergießen oder Schaden für Seine Diener. Wie wurde das erreicht? Durch die Einbeziehung eines Opfers.
Lesen wir den Abschnitt aus 1. Samuel 16,1–3 (ESV):
„Der HERR sprach zu Samuel: Wie lange willst du um Saul trauern, da ich ihn doch verworfen habe, dass er nicht mehr König über Israel sei? Fülle dein Horn mit Öl und geh hin! Ich sende dich zu Isai, dem Bethlehemiter; denn unter seinen Söhnen habe ich mir einen König ausersehen. Samuel aber sprach: Wie kann ich hingehen? Wenn Saul es hört, wird er mich töten. Der HERR sprach: Nimm eine junge Kuh mit dir und sage: Ich bin gekommen, dem HERRN zu opfern. Und lade Isai zum Opfer ein; dann will ich dir zeigen, was du tun sollst. Du sollst mir denjenigen salben, den ich dir nennen werde.“
Hier sehen wir: Das Opfer war nicht nur ein Ritual, sondern eine göttliche Strategie. Das Opfer diente als „Deckung“, als geistlicher Schutzschild für Samuel und David während eines gefährlichen Auftrags.
Das Opfer im Alten Testament wies oft auf eine tiefere geistliche Wirklichkeit hin. Es war ein greifbarer Ausdruck von Buße, Abhängigkeit und Gemeinschaft mit Gott. Opfer bekannten die menschliche Sündhaftigkeit und den Bedarf an Versöhnung. Sie symbolisierten das Leben, das Gott als Akt der Anbetung zurückgegeben wird.
In dieser Geschichte wirkt das Opfer zudem als Eingreifen gegen die Macht des Todes und der finsteren Kräfte. Die „Stricke des Todes“ wurden gelöst — wie es in Psalm 18,4 (ESV) heißt:
„The cords of death encompassed me; the torrents of destruction assailed me.“ (dt.: „Die Fesseln des Todes umschlossen mich, die Sturzbäche des Verderbens erschreckten mich.“)
Dies entspricht der biblischen Lehre, dass die geistliche Welt durch Akte der Anbetung und des Gehorsams beeinflusst wird.
Wenn ein Gläubiger ein Opfer oder eine besondere Gabe dem Herrn darbringt, bewegt durch Offenbarung und ein Gott hingegebenes Herz — nicht durch menschlichen Druck oder Not —, dann fließen geistliche Segnungen. Die Ketten von Sünde und Tod werden gebrochen. Gottes Gnade und Schutz werden freigesetzt.
Es ist wichtig, diese Opfer dort zu bringen, wo der Herr angebetet und geehrt wird — zum Beispiel in der Gemeinde oder an Orten, die für das Werk Gottes bestimmt sind (vgl. Maleachi 3,10, ESV: „Bring the full tithe into the storehouse…“). Denn der Ort der Gegenwart Gottes ist auch der Ort von Gnade und geistlicher Autorität.
Anderen zu geben — wie Freunden oder den Armen — ist gut und gesegnet. Aber die Opfer des Herrn gehören Ihm und sollen Ihm gemäß den biblischen Anweisungen dargebracht werden.
Darum: Lege einen besonderen Anteil für den Herrn beiseite als Opfer der Anbetung — zusätzlich zu deiner Großzügigkeit gegenüber Bedürftigen. Diese zweifache Praxis entspricht Gottes Ordnung und ehrt Seine Souveränität.
Möge der Herr dich segnen und stärken, während du dein Leben und deine Gaben Ihm in ehrfürchtigem Gehorsam darbringst!
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