Es ist leicht zu denken, dass jemand, der wiedergeboren ist, Gott so sehr liebt, dass er bereit ist, alles zu ertragen – sei es Leid, Not, Krankheit oder Verfolgung – nur um seinem Herrn treu zu bleiben und Christus nicht zu verleugnen. Man denkt, aus seiner großen Liebe zu Jesus könne er sich niemals von Ihm trennen lassen. So ähnlich wie es in diesen bekannten Versen steht:
Römer 8,31-39 (LUT 2017): „Was wollen wir nun hierzu sagen? Ist Gott für uns, wer kann wider uns sein? 32 Der auch seinen eigenen Sohn nicht verschont hat, sondern hat ihn für uns alle dahingegeben – wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken? 33 Wer will die Auserwählten Gottes beschuldigen? Gott ist hier, der gerecht macht. 34 Wer will verdammen? Christus Jesus ist hier, der gestorben ist, ja mehr noch: der auferweckt ist, der zur Rechten Gottes ist und für uns eintritt. 35 Wer will uns scheiden von der Liebe Christi? Trübsal oder Angst oder Verfolgung oder Hunger oder Blöße oder Gefahr oder Schwert? 36 Wie geschrieben steht: »Um deinetwillen werden wir getötet den ganzen Tag; wir sind geachtet wie Schlachtschafe.« 37 Aber in dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, 39 weder Hohes noch Tiefes noch irgendeine andere Kreatur uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“
Nun stellt sich die Frage: Bedeutet dieser Abschnitt wirklich, dass wir all das überwinden können wegen unserer Liebe zu Christus? Die Antwort ist: Nein. Kein Mensch besitzt eine Liebe, die stark genug ist, um aus eigener Kraft all diese Dinge zu besiegen.
Es ist sehr wichtig, genau zu lesen, was da steht: „Wer will uns scheiden von der Liebe Christi?“ – Siehst du? Es heißt nicht „unsere Liebe zu Christus“, sondern „die Liebe Christi“.
Es gibt einen entscheidenden Unterschied zwischen unserer Liebe zu Christus und seiner Liebe zu uns. Wenn ein Mensch wirklich von Neuem geboren ist [später schauen wir uns an, was das genau bedeutet], dann beginnt von diesem Moment an die Liebe Christi selbst in ihm zu wirken. Es ist nicht seine eigene Liebe zu Christus – nein! – es ist Christi Liebe zu ihm, die ihn erfüllt.
Von da an übernimmt der Herr Jesus selbst die volle Verantwortung dafür, dass Seine Liebe zu dir niemals aufhört. Sie bleibt bestehen – ewig!
Wenn also in deinem Leben Prüfungen, Leid, Gefahr oder Mangel auftreten, dann ist es Jesus Christus selbst, der dafür sorgt, dass du bei Ihm bleibst. Nicht du selbst hältst dich an Christus fest – sondern Er hält dich!
Wer versucht, sich mit eigener Kraft an Jesus zu klammern, wird nicht weit kommen. Solche Menschen fallen früher oder später – weil sie die Wiedergeburt noch nicht erlebt haben.
Paulus sagt:
„Denn ich bin gewiss, dass weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte noch Gewalten, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges … uns scheiden kann von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ (Römer 8,38-39)
Das ist der große Vorzug eines Menschen, der wirklich wiedergeboren ist. Er ist gefangen von der Liebe Jesu Christi selbst!
Deshalb passiert oft etwas Erstaunliches: Ein solcher Mensch begegnet großen Nöten, doch statt selbst getröstet zu werden, tröstet er andere. Er leidet an einer tödlichen Krankheit, doch statt Gott zu verfluchen, strahlt er Hoffnung aus – sogar mehr als Gesunde. Wie Hiob: Obwohl er fast alles verlor, lobte er Gott weiterhin. Andere wundern sich: Wie kann jemand so wenig haben und doch voller Freude und Dankbarkeit sein?
Oder du triffst auf jemanden, der wohlhabend ist, aber seinen Reichtum nicht anbetet. Er lebt demütig, statt sich über andere zu erheben. Hiob sagte:
Hiob 31,25.28: „Wenn ich mich freute, weil mein Vermögen groß war … das wäre ein Vergehen, das vor den Richtern zu bestrafen wäre; denn ich hätte den Gott droben verleugnet.“
Diese Fähigkeit, allem standzuhalten und dabei fest mit Gott verbunden zu bleiben, kommt nicht aus eigener Anstrengung. Es ist Jesus Christus selbst, der in dir wirkt, um sicherzustellen, dass du nicht verloren gehst. Wenn Prüfungen kommen, erreichen sie zuerst Ihn – und Er bereitet dich darauf vor, ihnen zu begegnen – mit Kraft, mit Gnade, mit Sieg.
Darum wundern sich Menschen über dich: Wie kannst du unter Verführungen rein bleiben? Wie kannst du Gott dienen, obwohl du kaum Geld hast? Wie kannst du krank sein und doch für andere beten – ohne Todesangst? Wie kannst du reich sein und doch nicht stolz werden? Wie kannst du schön sein und dich doch züchtig kleiden?
Sie verstehen nicht, dass das nicht deine eigene Liebe zu Gott ist – sondern die Liebe Christi zu dir, die dich festhält.
Wie die Bibel sagt:
Psalm 125,1-2 (LUT): „Die auf den HERRN vertrauen, sind wie der Berg Zion, der nicht wankt, sondern ewiglich bleibt. Wie Berge Jerusalem umgeben, so umgibt der HERR sein Volk von nun an bis in Ewigkeit.“
Nein! Diese besondere Liebe Gottes gilt nicht für jeden Menschen auf der Welt. Sie gilt nur denen, die wirklich wiedergeboren sind. Wer das nicht ist, wird unter der Last des Lebens zusammenbrechen: – Sie fluchen bei Leid, – sie zweifeln bei Verlust, – sie leben in Unruhe, – sie versuchen mit eigener Kraft, rein zu bleiben, doch scheitern. Auch Reichtum zerstört sie. Auch in Armut verlieren sie den Glauben. Warum? Weil sie nicht von Neuem geboren sind.
Die Wiedergeburt beginnt, wenn ein Mensch seine Sünden aufrichtig bereut. Buße bedeutet Umkehr – nicht nur ein Gebet nachsprechen, sondern bewusst und entschieden das alte Leben ablegen. Dann folgt sofort der nächste Schritt: Die Taufe im Wasser, und zwar in dem biblischen Taufbekenntnis: im Namen Jesu Christi – wie es in Apostelgeschichte 2,38 steht. Danach empfängt man den Heiligen Geist – das ist die eigentliche Neugeburt.
Wenn jemand einen dieser Schritte auslässt, ist er nicht wiedergeboren – so einfach ist das.
Johannes 3,5: „Jesus antwortete: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht geboren wird aus Wasser und Geist, so kann er nicht in das Reich Gottes eingehen.“
Wer diese drei Schritte geht – Buße, biblische Taufe, Empfang des Geistes – der empfängt das POTENZIAL, durch nichts mehr getrennt zu werden: Nicht durch Armut, Reichtum, Verfolgung, Tod oder Leben.
Denn die Liebe Jesu Christi ist in ihm – und so überwindet er – und zwar mehr als nur zu siegen!
„In dem allen überwinden wir weit durch den, der uns geliebt hat.“ – Römer 8,37
Sei gesegnet.
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