Was bedeutete die Schwäche in Leas Augen, der Frau Jakobs?

Was bedeutete die Schwäche in Leas Augen, der Frau Jakobs?

Frage:

In 1. Mose 29,16–18 lesen wir:

„Laban aber hatte zwei Töchter; die ältere hieß Lea und die jüngere Rahel. Leas Augen waren matt, Rahel aber war schön von Gestalt und von Angesicht. Und Jakob hatte Rahel lieb und sprach: Ich will dir sieben Jahre um deine jüngere Tochter Rahel dienen.“

Was meint die Bibel, wenn sie von Leas „matten Augen“ spricht? Hatte sie vielleicht eine Sehschwäche oder steckt etwas anderes dahinter?

Antwort:
Die genaue Bedeutung von „matten Augen“ (hebräisch: rak – oft übersetzt mit „zart“ oder „weich“) wird in der Bibel nicht näher erklärt. Manche Ausleger verstehen es als Hinweis auf eine körperliche Schwäche wie schlechte Sehkraft, andere meinen, es beziehe sich auf weniger auffällige, vielleicht weniger ausdrucksstarke Augen. Im Vergleich dazu wird Rahel ausdrücklich als „schön von Gestalt und von Angesicht“ beschrieben (1. Mose 29,17).

Doch das Entscheidende ist nicht, was äußerlich sichtbar war, sondern was Gott im Verborgenen tat. Jakob liebte Rahel wegen ihrer Schönheit mehr, aber Gott segnete Lea auf besondere Weise: Sie wurde Mutter vieler Kinder (1. Mose 29,31–35). Aus ihrer Linie gingen fast die Hälfte der zwölf Stämme Israels hervor, darunter auch Juda – der Stamm, aus dem der Messias, Jesus Christus, hervorging (1. Mose 49,10; Matthäus 1,2–3). Das zeigt, dass Gottes Handeln nicht von menschlichen Maßstäben abhängt. Er schaut nicht auf Äußerlichkeiten, sondern auf das Herz und die Treue.

So sagte schon der Prophet Samuel, als Gott einen König erwählte:

„Ein Mensch sieht, was vor Augen ist; der HERR aber sieht das Herz an.“ (1. Samuel 16,7)

Ein weiteres Beispiel ist Jabez (1. Chronik 4,9–10). Sein Name bedeutete „Schmerz“, und seine Lebensumstände waren nicht ideal. Doch er rief Gott um Hilfe und Segen an – und Gott erhörte sein Gebet. Das macht deutlich: Unsere Begrenzungen oder Schwächen hindern Gott nicht daran, Großes in unserem Leben zu wirken.

Darum: Wenn du dich einmal übersehen oder zurückgesetzt fühlst, denke daran – Gottes Blick ist anders als der der Menschen. Was für Ihn zählt, ist dein Herz, dein Glaube und dein Gehorsam.

Sei ermutigt durch Gottes Zusage:

„Die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft.“ (Jesaja 40,31)

Gott segne dich!

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Über den Autor

Ester yusufu editor

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